G8 - Belastung für Schüler?

vom 29.10.2007, 21:54 Uhr

Also deutsche Schüler sind garantiert nicht dümmer als andere, das ist eine sehr subjektive Annahme - mit den Studien wird auch nicht die Intelligenz gemessen, sondern nur der Grad des Wissens. Eine Unterteilung in dumm oder nicht dumm gibt es IQ Tests, alles andere ist irrelevant bzw. Blödsinn.

Die Abiturprüfungen im Osten Deutschaldns sidn auch nicht leichter, nicht umsonst zählen gerade die Thüringer und Sachsen seit Jahren zu den Betsen im Notenschnitt - und hier ist der Stoff alles andere als leicht.

Wie gesagt, ich habe selbst nach der 11. auf eine 12. in Baden Württemberg gewechselt und dort war vieles, wie Laufmasche es ansprach, nur Wiederholung, also was ich größtenteils in der 11. schon hatte. Das 13. Schuljahr ist wirklich ein reiner Zeitvertreib, der Stoff ist gut in 12 Jahren zu schaffen. Wie gesagt, im Osten gibt es schon lange das G8 und trotz härterer Bedingungen (Thüringen, Sachsen) bringen diese Länder im Schnitt die besten Abiturienten hervor.

Warum soll man auf dem Gymnasium nichts für`s Leben lernen, stimmt doch nicht. Also ich sehe mich in jeder Hinsicht einem durchschnittlichen Realschüler überlegen. Ich habe eine bessere Allgemeinbildung und einen Nagel bekomm ich auch gut in die Wand :wink:. Das ist wirklich nur ein altes Vorurteil, welches in der Realität nicht nachweisbar ist.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Naja, und Wissen ist also nicht auch ein Teil der Intelligenz ausmacht? Darüber müssen wir ja jetzt nicht so kleinlich diskutieren. Fakt ist, dass wir bei PISA erschreckend schlecht abgeschnitten haben und das sicherlich nicht, weil bei uns alle geistig so fit sind und überfordert sind, im Gegenteil.

Gerade was du eben angesprochen hast: Die 13. Klasse is twirklich der reinste Zeitvertreibt. Es werden nur noch sporadisch irgendwelche Fächer besucht, es findet Prüfungsvorbereitung statt, es fallen unheimlich viele Stunden aus und die meisten bleiben eh gleich zu Hause. Sowieso find ich, dass durch die ganze Fehlstunden auch ein Haufen Zeit verloren geht, der locker 1 - 2 Jahre ausmachen könnte, je nach Fehlzeiten der Lehrer bzw. ausgefallenen Stunden.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wissen hat nur zu einem sehr kleinen Teil mit der Intelligenz zu tun, der sich im einstelligen prozentualen Bereich bewegt - Intelligenz ist kognitiv bedingt und setzt sich nicht aus einer Wissensakkumulation zusammen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Und bei PISA wurde neben der almmgeinen Bildung dann also kein logisches Denken, keine Schnelligkeit, kein allgemeines Verständnis, kein Kopfrechnen usw überprüft?!

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Nein bei PISA wird der Kompetenzwert gemessen, wie gut jemand eine gestellte Aufgabe lösen kann, der hauptsächlich auf entsprechendem Vorwissen beruht.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Zurück zum Thema!

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Wie gesagt, habe ja nicht gesagt, dass es im gesamten Osten so ausschaut, aber doch tendenziell stärker als im Westen.

Naja, das mit dem "für's Leben lernen" ist so eine Sache, das kann niemand beantworten, ich spreche da natürlich nur für mich und Bekannte von mir, denen es genauso geht, dass sie zwar alle Abitur haben, aber für die einfachsten Verwaltungstätigkeiten dann nicht auf die Reihe bekommen. Und ich weiß eben auch, dass Realschüler viel praktischer "angelernt" werden. Natürlich besitzen "wir" Abiturienten eine besser Allgemeinbildung, aber ich frage mich immer öfter, was sie bringt außer einem "unsichtbaren Orden"...

Natürlich ist es nicht nachweisbar, das wäre dann ja praktisch eine Studie der gesamtem jugendlichen Bevölkerung Deutschlands, würde "etwas" lang brauchen... Aber genauso wenig kannst du es als "Vorurteil" abstempeln... :wink:

» DerDaene » Beiträge: 609 » Talkpoints: 3,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ja da magst Du Recht haben, aber allgemein sehe ich auch hier die Tendenz mehr und mehr umschlagen, da eben auch immer mehr Leute Abi haben und nur eine Ausbildung anstreben bzw. hier stärker gefragt sind.

Ich habe das letztens bei einer Diskussion von meinen Verwandten über das neue Ausbildungsjahr kennengelernt. Nur zum Ausgangspunkt: Der Hauptschulabschluss wird als total wertlos angesehen, da diese laut der dort vertretenden Meinung (mein Onkel hat einen Werkstattnetz und zig Azubis in verschieden dort benötigten Ebenen, vom Schrauber bis zum ***-kaufmann) überhaupt keine Fähigkeiten mehr mitbringen, auch keine grundlegenden, selbst wenn es nur um praktische Arbeiten an Autos und Maschinen geht.

Dann kommen die Realschüler, die mittlerweile als Ersatz Hauptschüler gesehen werden, die noch hier und da, vor allem für die niederen Auisbildungsberufe eingesetzt werden, aber jeder mit einem Abschluss von unter 2.0 ist da schon einmal außen vor, da er oft genug nicht die grundlegenden Fertigkeiten und mathematischen und praktischen Kenntnisse mitbringt und nur "Murks fabriziert".

Die vorher als faul verpönten Abiturienten (als Azubis) kommen jedoch für ihn immer mehr in Frage, vor allem bei technischen Berufen und ausschließlich bei Berufen in der Verwaltung, weil sie oft genug, peinlich peinlich, die einzigen sind, die hier einen ausreichenden Kenntnisstand mitbringen können um einen "guten Lehrling" abzugeben und so blöd wie es klingt, auch in der Praxis vernünftig arbeiten zu können.

Mein anderer Onkel hat zum Beispiel ein Architekturbüro und stellt auch nur noch Abiturienten als Azubis ein, z. B. als Bauzeichner oder **-kaufmann, da auch nach seiner Meinung nur diese oft genug die ausreichenden praktischen Fertigkeiten mitbringen, die Ausbildung gut zu absolvieren.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen, wenn jemand beispielsweise einen sehr guten Realschulabschluss hat, aber so gesehen traut man den Abiturienten, zumindest in den ausbildenden Teilen meiner Familie deutlich mehr zu an praktischen Fertigkeiten als den Realschülern. Diese haben so gesehen zuwenig "lebensnahe" Ausbildung, bzw. nur eine absolute Minimalausbildung, die sie für die heutigen Berufe rüstet und eben nur mit guten Abschlüssen, die mehr vermuten lassen, eine gute Chance. Da man als Abiturient meist älter ist, gibt das auch Pluspunkte, da man ja schon Erfahrungen gegenüber einem 16jährigen sammeln konnte.

So gesehen ist es schon mehr als der unsichtbare Orden, da man eben stärker gefragt ist und so gesehen das "Vorurteil", als Abiturient keine Ahnung vom Leben zu haben, nach und nach am Abtauen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Kommt Jungs beim Thema bleiben, zur Not eigenen Thread eröffnen.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


So nun meld ich mich auch mal. Ich bin eig eher gegen das 12-stufige Gymnasium. Zum einen da der gleiche Stoff in einer kürzeren Zeit geschafft werden soll. Das ist lächerlich, ich bin noch im G9 und es gibt selbst bei uns teilweise Probleme den Stoff durchzubringen. Es kommen einfach immer wieder Lehrerausfälle hinzu. Und da (wie an unsrer Schule) Lehrermangel besteht müssen teilweise die Stunden zwangsweise ausfallen.Klar kann man sein Abi im G8 schaffen, die Frage ist nur wie. Außerdem sind die Lehrer immer gestresster, weil sie mehr bewältigen müssen als sie können. Das wirkt sich doch meistens nur negativ auf den Unterricht aus.

Schlimmer finde ich, dass Kinder die gerade mal 11 Jahre oder so sind schon ihre Nachmittage in der Schule verbringen müssen. Also ich war damals froh,dass ich nach der Schule raus konnte. Und außerdem bleibt durch den größeren Lernaufwand eindeutig weniger Zeit für Hobbies, innerhalb und außerhalb der Schule. Dabei ist es wichtig, dass jedes Kind Hobbies hat und seine Begabungen für spezielle Bereiche wie Musik z.B. durch Musikunterricht gefördert wird. In der Schule ist dies ja kaum der Fall. Aber ich hätte wahrscheinlich keine Lust&Zeit mehr, wenn ich sowieso schon oft Nachmittagsunterricht hätte.

Vor allem was macht es für einen Unterschied ob man ein Jahr später oder weniger fertig ist. Also mir reicht der Stress den ich in den letzten Jahren am Gymnasium hatte. Ein Schultag der bis 16.45 geht ist immer anstrengend... und danach kann man ja nicht einfach sagen so das wars für heute, sondern da muss vllt noch für ne Klausur gelernt oder aber Hausaufgaben gemacht werden. Ein weiteres Problem ist, dass die Mittagsversorgung in vielen Schulen einfach nicht klappt...da sind große Lücken im System. Man hätte sich mal vor der Einführung des G8 überlegen sollen wie man das Ganze durchziehn will..und ncith einfach durchsetzen. Jetzt gibts zwar in vielen Schulen ne Mensa aber wer macht dort Essen?Ist in unserer Stadt an 2 von 3 Gymnasien das Problem gewesen.

Dann gibt es noch ungelöste Probleme die das G8 mit sich gebracht hat, z.B. können die Schüler der letzten G9-Klasse nur sehr schwer oder gar nicht wiederholen, obwohl dies bei der Einführung zugesichert wurde. Mein Bruder ist in dieser Siuation und ihm bleibt eig nur ein Schulwechsel falls er wiederholen müsste. Außerdem gibt es noch keine Lösungsmöglichkeiten für das Jahr an dem z.B. in Bayern 2 Abiturjahrgänge auf einmal rauskommen. Wie bitte sollen die ganzen Abiturienten untergebracht werden? Man kann ja nicht auf einmal einfach doppelt soviele Stellen herzaubern. Da kann man wirklich nur schauen, dass man entweder ein super Abi hat oder eben davor schon runtergeht und seine mittlere Reife "mitnimmt". Ich glaube nicht, dass das das Ziel von G8 sein sollte. Das Ziel hab ich bis heute nich begriffen.

Es hat nichts mit jammern zu tun, wenn man sagt dass man gegen das G8 ist. Meiner Meinung nach gibt es einfach sehr viele Nachteile ggü wenigen Vorteilen. Und mit G8 wird auch ganz sicher nichtr die PISA-Studie oder sonst was verbessert, dazu ist das Sytem viel zu unausgeklügelt! Klar werden viele Leute das Abi auch im G8 schaffen, gar keine Frage, allerdings ist es fraglich ob die Einführung nötig und sinnvoll war.

Ich sage nicht das G8 ist von Grund auf schlecht, aber es hätte noch intensiver durchdacht werden müssen, anstatt es im Schnellverfahren durchzusetzen. Das ist meine Meinung
lg

» Mia » Beiträge: 75 » Talkpoints: 0,46 »


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