G8 - Belastung für Schüler?

vom 29.10.2007, 21:54 Uhr

Nickipoooh, dieses nicht vorhandene Problem wurde bereits in einem anderen Thread besprochen, hierzu aber noch einmal kurz etwas: Es kann, soweit ich weiß, nicht pauschal gesagt werden, ob ein Übertritt von G9 zu G8 bedingt durch das Wiederholen der Jahrgangsstufe automatisch zum Scheitern verurteilt ist, das ist zunächst das Erste.

Das Zweite ist, dass eben nicht doppelt so viele Abiturienten auf dem "Uni-Markt" sind, und zwar aus (mindestens) drei Gründen: Erstens ist die "Studierwilligkeit" konstant am Sinken und zweitens geschieht die "Umschaltung" von G9 zu G8 ja auch nicht in allen Bundesländern gleichzeitig oder sie ist schon geschehen. Und außerdem studieren ja auch nicht alle Abiturienten in dem Bundesland, in welchem sie ihr Abitur gemacht haben, also von daher geschieht auch noch eine geographische Verteilung der Studenten aus diesem Bundesland.

Auch die "Verschärfung" der NCs ist meines Wissens nach nicht vorhanden, da eigentlich immer mehr zu Eignungsprüfungen übergegangen wird, von daher wird der Notenschnitt des Abiturs auch immer unwichtiger, dann zählt eben mehr die tatsächliche Eignung zumindest für das Studium. Von daher muss ich eigentlich insgesamt sagen, dass ich es nicht so sehe, dass der "Wiederhol-Druck" größer ist als sonst auch. Ich meine, so oder so sollte man bei einer Wiederholung der Klasse sich "ordentlich in's Zeug" legen, ob das jetzt dann G9 oder G8 ist, macht wenig unterschied, finde ich.

» DerDaene » Beiträge: 609 » Talkpoints: 3,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann nur hinweisen auf die Meinungen von den Lehrern an meiner Schule. Die haben jetzt schon manchmal erwähnt, dass ein "kleiner" Schüler ausgerastet ist, weil er unter Druck stand. Aber dass es in anderen Ländern das Abitur nach 12 Jahren gibt stimmt schon, nur glaube ich dass dort der Lehrplan nicht so umfassend ist. Und man mehr Fächer abwählen kann. Wohingegen die deutschen Politiker, die für die Bildung zuständig sind für einen besseren allgemeinen Bildungsstand und eine bessere Studierfähigkeit plädieren.
Lg jenna

» Jenna » Beiträge: 1270 » Talkpoints: -1,27 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Naja, Jenna, ich denke aber auch, dass die Eltern der G8-Kinder in Deutschland nicht ganz realisiert haben, dass durch das Mehr an Schule eben auch ein Weniger an Freizeit-Aktivitäten möglich ist. Ich denke, da wird weiterhin genauso animiert und "gezwungen", dass das Kind noch irgendwelche verpflichtende Termine wahrnimmt, dass ich das dann schon verstehen kann, wenn es dem Kind dann irgendwann zuviel ist.

Denn, wenn man mal ehrlich ist, sooo anstrengend ist Nachmittagsunterricht auch nicht, auch nicht für einen Fünftklässler, der dann in den Pausen weiterhin wie blöd mit seinen Klassenkameraden rumtollt. Und ich meine, gerade der Nachmittagsunterricht wird dann ja auch oft recht angenehm gestaltet von den Lehrern, egal, ob aus Egoismus oder aus Fürsorge...

» DerDaene » Beiträge: 609 » Talkpoints: 3,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also ich muss mich doch jetzt auch mal zu Wort melden.

Ich bin seit 5 Jahren Pate von den 5t-Klässlern und man merkt deutlich wie die kleinen immer mehr Druck bekommen. Es fängt ganz klein an, man versucht ein Sportfest zu organisieren was auserhalb der Shculzeit sein soll oder das möglichst wenig Shculstunden ausfallen. Das ganze ist schonmal unmöglich weil die 5.Klässler schon an 3 Nachmittagen Unterricht haben. Das habe ich jetzt in der 11. Klasse nicht mal!!!

Hinzu kommt, dass die Schüler die im G8-Zug sind sagen, dass sie von dem ganezn Stoff erdrückt werden, die Lehrer sagen das übrigends auch. Die kleinen müssen die ganze Zeit rackern. Anstatt das man die Lehrpläne überarbeitet und teilweise sinnlose Dinge rausstreicht (ich denke da gerade wirklich zuercht an Mathematik) wird alles beibehalten.

Ich denke es wird ein problem sein wenn die beiden Gernzjahrgänge ihr Abitur machen, das lässt sich nicht abstreiten und ich dneke auch das Jahr danach wird noch betroffen sein.

Ich habe auch gelesen, dass die G8ler immer weniger Zeit für freizeitaktivitäten haben. Das scheint ein großes Problem zu werden, wo bei ich jetzt nicht sagen kann wie man es sofort löst...

Die NCs sollen nicht ansteigen? Ich schaue mir mal die NCs der Universität von Heidelberg an. Medizini 1,0, Psychologie 1,0, Alle romanischen Sprachen 1,8, also ich weiß nicht, aber da fallen schonmal die meist gewählten Studienfächer drunter und das soll kein Anstieg sein.

lg, weeedy

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» weeedy » Beiträge: 818 » Talkpoints: -3,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



weeedy, aber genau das habe ich doch geschrieben, dass eben eine Anpassung der Lehrer und Mitschüler erfolgen muss. Es ist eben nicht mehr soviel "Zuckerschlecken" wie beim G9, das sollte allen klar sein. Und genau deswegen halte ich auch wenig davon, die Kinder dann weiterhin derart mit Freizeitaktivitäten einzuspannen. Zwar sind diese auch zum Entspannen gut, aber gerade terminlich vereinbarte Aktivitäten schränken mehr ein als dass sie einen Nutzen aufweisen.

Es ist ja eben genau der Sinn, die Qualität beizubehalten und gleichzeitig ein Jahr einzusparen. Dass dann die Kinder vom Stoff "erdrückt" werden, ist eigentlich klar, aber ich meine, das muss man sich eben vorher überlegen, auch wenn das jetzt etwas "herzlos" klingt. Im Übrigen ist das Streichen von Themenbereichen aus Kernfächern wie Mathematik nicht gerade sinnvoll, da eben, nicht wie auf einer Haupt- oder Realschule, auch Allgemeinwissen gelehrt wird. Wenn man "nur" Stoff lernen will, den man auch "braucht", dann soll man eben auf die Realschule und dort den geeigneten Zweig wählen. Aber selbst dann wäre das nicht möglich. Aber, wie bereits gesagt, es ist auch nicht der Sinn, dass Inhalte gekürzt oder gestrichen werden.

Wieso bitte sollte denn das Jahre mit den Grenzjahrgängen so schlimm sein? Ich meine, das ist doch von Bundesland zu Bundesland verschieden, wann das ist, also von daher verstehe ich die ganze Hysterie nicht. Ich meine, da sehe ich ja sogar noch die "Öffnung des Ostens" als größere "Gefahr" für noch überlaufenere Unis als das G8. Ich halte selbst auch nicht viel von NCs, aber es wird ja ohnehin immer mehr umgestellt auf Eignungstests. Aber selbst in den Fächern, in welchen das noch nicht so bald passieren wird, setzen sich dann eben nur noch die Besten der Besten durch. Ich meine, das war bislang genauso, aber das G8 ist ja doch, das kann man nicht bestreiten, zumindest zeit- und arbeitsintensiver.

» DerDaene » Beiträge: 609 » Talkpoints: 3,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


G8 ist schrecklich. Ich musste selber vom Gymnasium wegen G8 gehen. Ich war in der 7. Klasse und die anderen Klassen unter uns hatten schon G8. Ich hatte halt ziemlich schlechte Noten in Latein und wollte das Jahr wiederholen. Das wäre theoretisch schon gegangen aber dann hätte ich trotzdem schon das 2. Jahr Latein gehabt weil die G8ler die 2. Fremdsprache schon in der 6. Klasse bekommen. Deshalb sah ich mich gezwungen auf die Realschule zu wechseln.

Ich hab einen Freund der ist jetzt im Gymi in einer G8 Klasse und der sitzt jeden tag mindestens 2 Stunden da und lernt und muss Hausaufgaben machen. Das kanns doch nicht sein die Kinder/Jugendlichen wollen doch auch noch ein wenig Freizeit haben oder nicht?

Sani

» dasani » Beiträge: 107 » Talkpoints: -0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo!

Natürlich werden die Schüler mehr gefordert, wenn sie das Abitur schon nach zwölf Jahren machen sollen und der Stoff des einen Jahres, das so fehlt, eben noch irgendwie auf die anderen Jahre aufgeteilt werden muss.

Aber ich kann es schon verstehen, dass sich Deutschland den anderen Ländern auch etwas anpassen möchte, in denen das Abitur bzw. ein gleichwertiger Abschluss schon seit längerer Zeit nach zwölf Jahren erreicht werden kann. Ob die deutschen Schüler jetzt überfordert sind, wenn sie drei Stunden mehr Unterricht pro Woche haben? Ich glaube es eher nicht. Sicherlich ist es zu Beginn eine Umstellung, an die man sich gewöhnen muss, aber wenn ich mir andere Länder ansehe, in denen es gang und gäbe ist, dass die Schüler erst um 16 oder 17 Uhr Feierabend haben (natürlich haben sie nicht die ganze Zeit den typischen Unterricht, ich weiß), dann können sich die deutschen Schüler doch nicht beklagen!

Viele Grüße

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In Sachsen-Anhalt gab es im Jahr 2007 einen doppelten Abitur-Jahrgang, das hat wohl gut geklappt. Die Hochschuulen hatten sich auf mehr Studenten eingestellt, auch das hat wohl kaum Probleme gegeben. Ich verstehe auch nicht, was Grenzjahrgänge für Probleme haben/bereiten sollten.

Die größte Umstellung auf G8 ist wohl das Denken: Es muss einem klar werden,dass das Abitur als Hochschulzugangsberechtigung nicht irgendein Schulabschluss ist, sondern dass man damit viel Wissen erworben hat und auch zu Lernen gelernt hat. Klar sollte man das auch mit anderen Schulabschlüssen, aber hier sind die Anforderungen etwas niedriger und das dürfen sie auch. Aber das Abitur heißt nicht umsonst Reifeprüfung. Als Abiturient sollte man auch mal aus seiner Komfortzone herauskommen (müssen).

Und dann erinnere ich noch an die folgende Diskussion Gewöhnung an den 8-Stunden-Arbeitstag (ohne damit irgendjemand zu Nahe treten zu wollen). Sind die Schüler nicht doch ein wenig verwöhnt? Dass Kinder und Jugendliche Freizeit haben sollen, ist klar und ich bin auch dafür. Nur andererseits, wie nutzen denn die meisten ihre Freizeit? Wenn diese wirklich erholsam und ausgleichend genutzt würde (also wenig TV und PC/Konsolen) dann würden die Schüler sicher auch einen längeren Schultag wegstecken können.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo!

Genau, JotJot! Ein Vorteil von der erhöhten Stundenzahl der Schüler wäre vielleicht, dass sich Schüler später im Berufsleben schneller an den 8-Stunden-Tag gewöhnen können. Die Umstellung auf die zwölf Schuljahre bringt sicherlich auch einige Vorteile mit sich und zwar auch für die Schüler.

Viele Grüße

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Genau darüber hab ich vor kurzem erst eine Dialektische Erörterung geschrieben, ich werde mich heut mal auf die Suche machen und das wichtigste daraus hier zusammenfassen. Aber ich kann schon mal sagen vergesst G8!

Der Lehrplan behandelt teils völlig unbelanglose Sachen , was die Schüler am nächsten Tag sowieso vergessen haben, bevor man den Schülern die Freizeit raubt und sich fast den ganzen Tag rumsitzen lässt sollte man leiber mal den Lehrplan grundlegend überarbeiten, diese Meinung haben mir bereits auch Lehrer mitgeiteilt. Klar hat G8 auch positive Seiten, wie z.b das viel mehr als bei G9 auf die einzelnen Schüler eingegangen werden kann und das es ein viel differenzierteres Sport Programm gibt etc, aber meiner Meinung nach verstößt der Staat schon fast gegen das Grundgesetzt, denn dort steht geschrieben das Erziehung eine Sache der Eltern ist, und das sich der Stadt hier größtenteils rauszuhalten hat, aber ist das auch noch gewährleistet wenn Das Kind kaum mehr seine Eltern sieht, und die Erziehung die Schule, also im Eigentlichen Sinne der Staat übernimmt?

» Wurzel » Beiträge: 9 » Talkpoints: 6,09 »


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