Sind Terroristen und Soldaten eigentlich so verschieden?

vom 09.10.2007, 00:12 Uhr

Wenn der Vergleich hinken soll, sicherlich! Da hast Du Recht. Objektiv betrachtet ist er es nicht, da es einen Unterschied darstellt einen Angriff auf einen freiheitlichen Rechtsstaat in dem Menschenrechte vorher geachtet und später durch Besatzungstruppen oder diktatorischen Unrechtsstaat in dem Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorher (und teilweise auch nachher) begangen werden auszuführen. Für manche, auch die UNO, stellt das ein Kriterium da.

Da musst Du auch nicht versuchen mit einer Mitleidsnummer die vom Thema ablenkt Stimmen zu erhaschen wie spaziergehenden Irakis und deren Kinder die glückselig auf den Straßen gespielt haben. Denn das widerspricht der Wahrheit, denn Saddams Häscher und Todesschwadronen haben auch gern mal einen unbequemen Iraki beim Spazierengehen vor den Augen seiner Kinder mitgenommen - was übrig blieb konnte sich die Familie dann aus irgendeinem Straßengraben ziehen, wenn sie den Torso noch unter die Erde bringen wollten. Saddams Welt war gewiß keine angenehme, selbst wenn man auf Seiten des Regimes stand.

Es ist zwar jetzt kaum besser, aber die "gewöhnliche" Zivilbevölkerung ist hinsichtlich des Widerstands extrem gespalten: In Befürworter der neuen Regierung, Rebellen gegen die neue Regierung, Anhänger von religiösen Fanatikern und eben auch Anhängern von Terrornetzwerken.

Und dass die US Liturgie sich alles zurechtbiegt ist kein Wunder, der Amerikaner mag es halt gerne einfach, am besten nur schwarz oder weiß, damit er noch grad so in der Lage ist es zu verstehen. In europäischen Medien trennt man sehr viel stärker aber trotzdem ist aufgrund der Diversität der Rebellen im Irak eben eine Unterscheidung schwer, da die Bandbreite eben vom politischen Widerstandskämpfer bis zum gemeinen Terroristen geht und da Terroristen radikaler auftreten sind diese mit ihren Aktionen, auch wenn es weniger Terroristen als Rebellen gibt, ungefähr gleichstark vertreten. Da sie zudem noch gleich agieren ist ein Unterschied doppelt schwer. Und knapp die Hälfte aller Angriffe geht auf Terroristen zurück, die keine Rebellen sind.

Subbotnik hat geschrieben:Was ich damit sagen will: Ich bin nicht der Meinung, dass jeder Iraker, der sich in die Luft gesprengt hat, um US-Soldaten zu töten, aus persönlichen Gründen gehandelt hat und nach Deiner Definition ein Terrorist ist.

Meine Definition stimmt doch, denn Terroristen sind nun einmal nur in kleinen Gruppen tätig und handeln verdeckt während die Rebellengruppen im Irak strenger organisiert sind und auch teilweise uniformiert, wenn auch nicht immer (aus nachvollziehbaren Gründen).

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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