Verkäuferin mit Ausschlag an beiden Armen, wie reagieren?

vom 20.07.2013, 21:03 Uhr

Ich war heute in einem Bekleidungsgeschäft und habe mir 2 Shirts gekauft. An der Kasse angekommen war eine Verkäuferin, die Ausschlag an beiden Armen hatte, der teilweise auch blutig verkrustet war. Es sah wirklich nicht schön aus. Eine Frau die hinter mit an der Kasse stand hat die Sachen einfach hingelegt und gemeint, dass sie sich ekelt, wenn die Verkäuferin die Sachen anfasst. Ich habe bezahlt und die Shirts zu hause, wie immer erst mal gewaschen.

Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr an der Kasse bezahlen wollt und euch eine Verkäuferin bedient, die an beiden Armen wirklich schlimmen Ausschlag hat und auch mit den Händen über den Arm strich, als wenn es juckte. Es war auch eine weißliche Salbe oder Puder auf den Armen. Würdet ihr gehen und nichts kaufen oder würdet ihr bezahlen und die Sachen sofort waschen. Ich habe mich zwar ehrlich gesagt auch ein wenig geekelt, aber ich wollte mir das auch nicht anmerken lassen. Wie hättet ihr reagiert?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mir ist das zum Glück noch nie passiert, aber ich denke, ich würde die Sachen normal kaufen und daheim waschen - so wie ich es immer tue. Anekeln würde mich das wahrscheinlich auch und ich kann nicht verstehen, wie man so jemanden dann arbeiten lässt, wenn dieser offensichtlichen Ausschlag hat. Dass das die potentiellen Kunden anekelt kann man sich ja eigentlich denken.

Aber ich meine, was will man auch schon großartig machen, wenn man in einem Geschäft ist und so etwas vorfällt. Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten: 1) Bezahlen oder 2) einfach weggehen. Eine 3) Möglichkeit wäre noch, sich bei dem Chef zu "beschweren", aber das fände ich auch sehr heftig - schließlich kann ein Mensch nichts für einen Ausschlag und man weiß nicht, was für weitreichende Folgen eine Beschwerde für die Verkäuferin haben könnte.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also mal ganz ehrlich, sie scheint es doch zu behandeln, was soll sie denn noch machen? Wenn es ansteckend wäre, dürfte sie ja auch nicht arbeiten gehen und würde vom Arzt krankgeschrieben werden. Ich finde das nicht weiter schlimm. Es kann nun mal jeder krank werden und wenn das ärztlich versorgt wird ist es doch in Ordnung. Was denkt ihr denn was davon dann an der Kleidung ist? So ansteckend wird das schon nicht sein und solche Erkrankungen kann man ja schnell mal bekommen. Das ist sicherlich auch der Verkäuferin nicht gerade angenehm. Ich würde normal meine Sachen kaufen und gut ist.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Schön ist das sicherlich nicht und da ekelt sich sicherlich jeder ein bisschen, aber wenn du die Shirts direkt gewaschen hast, kann da ja nichts passieren. Ich wasche meine Kleidung auch immer, bevor ich sie dann trage. Da muss die Verkäuferin dann nicht extra einen Ausschlag haben.

Es wird der Verkäuferin sicherlich auch peinlich und unangenehm sein. Aber sie kann ja schlecht wegen des Ausschlags einen Krankenschein nehmen und zu Hause bleiben. Daher finde ich es gut, dass du ganz normal reagiert hast und die Shirts eben gekauft hast. Die Kundin hinter dir, hätte sich auch irgendeine Ausrede einfallen können, warum sie die Sachen eben doch nicht nimmt. So offensichtlich, dass ich mich ekel, würde ich da niemals sagen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Es ist natürlich schwierig, aber da ich selber Neurodermitis habe, verstehe ich, wie es ist, mit juckenden Pusteln zu arbeiten, auch wenn es bei mir schon länger her ist, dass es mal so schlimm war. Ich denke, dass ich als Kundin auch ganz normal meine Sachen bei dieser Verkäuferin gekauft hätte. Ich verstehe es ja, dass man sich ein wenig davor ekelt, wenn jemand einen so schlimmen Ausschlag hat. Aber die Verkäuferin kann sich ja dafür auch nicht zwingend krank schreiben lassen, je nachdem, was sie hat.

Sicher hätte sie vielleicht ein T-Shirt mit langen Ärmeln anziehen können, aber bei dem Wetter ist das auf dem Ausschlag auch sehr unangenehm und kann die Symptome noch verschlimmern. Ich finde es von der Kundin hinter dir auch nicht nett, dass sie es so direkt gesagt hat, dass sie sich ekelt und darum nichts kauft. So hätte ich nie reagiert und die arme Verkäuferin damit in Verlegenheit gebracht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich denke auch, dass sie nicht arbeiten dürfte, wenn es ansteckend wäre. Und auch das Puder ist ja nicht schlimm, sondern eben ein medizinisches Puder. Ich fände es diskriminierend, sich über sie zu beschweren. Und total fies von der anderen Kundin, ihren Ekel so offenkundig zu machen. Aber ich denke, die Verkäuferin hätte sich schon etwas Langärmliges anziehen können.

Mich erinnert es an eine Geschichte einer Freundin. Sie hat als Kellnerin in einem Restaurant gearbeitet. Als sie einen Teller zu einem Tisch bringen wollte, ist ihr der Koch hinterhergerannt, weil er vergessen hatte es zu flambieren. Seitdem ist ihr ganzer Arm mit Brandnarben übersät. Im Sommer gab es immer mal Gäste, die sich über ihren Anblick beschwert haben. Der Chef hat sie hochkant rausgeschmissen, also die Gäste :D . Aber das lässt sich nicht wirklich vergleichen, weil Brandnarben ja nun wirklich nicht ansteckend sind.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich bin auch Neurodermitiker und finde die Reaktion total übertrieben und unsachlich. Ich hätte vermutlich höchstens die Verkäuferin gefragt, ob sie auch Neurodermitis hat. Ebenso ist es denkbar, dass sie einfach auf die Chemikalien allergisch reagiert, die zur Aufbereitung der Textilien zugesetzt werden. So oft, wie die Verkäufer täglich die Textilien an der Kasse oder beim Aufräumen berühren müssen, ist das gut möglich. Dann wäre das sogar eine Berufskrankheit.

Natürlich ist das nicht schön, wie Ausschlag aussieht. Aber ansteckend ist Neurodermits nicht. Ich würde aber an Stelle der Verkäuferin zumindest bis zum Handgelenk Baumwollhandschuhe tragen, damit die Kunden sich nicht ekeln müssen. Dann ist zumindest ein Bemühen erkennbar.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Es sah eigentlich nicht aus wie Neurodermitis, sondern es waren eher solche Pusteln wie man bei den Windpocken hat. Aber eben auch teilweise großflächig und es sah nicht nur aufgekratzt, sondern auch eitrig aus. Es sah wirklich nicht schön aus und mein Mann hat sich auch ein wenig geekelt. Ich glaube, dass er auch nicht bezahlt hätte. Aber er hätte wahrscheinlich diskreter den Abgang gewählt. Der Ausschlag ging auch in den Ausschnitt, der ziemlich tief gewählt war.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Auch bei Neurodermits oder Kontaktallergie kann es zu eitrigen Pusteln kommen. Die genaue Diagnose fällt oft sogar Hautärzten schwer. Wenn jemand wirklich eine ansteckende Erkrankung hat wie zum Beispiel Windpocken, dann glaube ich nicht, dass der Chef so jemanden arbeiten lässt.

In dem Fall ist es aber trotzdem eine fiese Sache, die Verkäuferin öffentlich bloß zu stellen. Wenn ich mich geekelt hätte, hätte ich vielleicht an der Kasse nachgefragt, ob der Filialleiter oder ein Vorgesetzter zu sprechen ist und das ganze diskret geklärt. Das gebietet, denke ich, die Höflichkeit.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Als Verkäuferin hätte ich mir wahrscheinlich ein Oberteil mit langen Ärmeln angezogen, da mir die Blicke der Kunden unangenehm wären. Natürlich ist es im Moment sehr warm, aber eine dünne Bluse kann man auf jeden Fall tragen. Ich verurteile die Frau auf gar keinen Fall für ihre Erkrankung, aber bei blutigem Ausschlag würde ich mich wahrscheinlich auch ekeln. Ich bin etwas empfindlicher und kann auch kein Blut sehen und mir wird es schon schlecht, wenn mir jemand von einer Operation erzählt.

Hautkrankheiten sehen eben nicht besonders schön aus, aber meine Mutter hat zum Beispiel auch Neurodermitis und ich habe auch keine perfekte Haut, wobei sich bei mir irgendwelche Hautirritationen in Grenzen halten. Mit der Verkäuferin habe ich eigentlich schon Mitleid, hoffentlich nimmt sie die negativen Reaktionen nicht persönlich.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9239 » Talkpoints: 26,10 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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