Religöse Erziehung - Ja oder Nein?

vom 28.02.2008, 13:45 Uhr

Ich selbst wurde nie religiös erzogen und ich finde, dass das auch gut so war. Bis heute habe ich eher eine ablehnende Haltung gegenüber von Religionen, aber wer daran glauben möchte, soll es tun dürfen.

Mit meinen 18 Jahren habe ich zwar noch keine Kinder, aber es steht für mich fest, dass ich sie niemals religiös erziehen würde - warum auch. Sollten sie dann irgendwann den Wunsch äußern so einer Religion anzugehören und ich sehe, dass sie davon überzeugt sind, müsste und würde ich das ohne Weiteres akzeptieren - solange es nicht schadet auf jeden Fall.

Trotzdem würde ich es eher bevorzugen, wenn ich in diese Situation nie kommen würde. Ich denke nämlich, dass es nichts bringt sich im Leben ausschließlich auf fiktive Personen im Himmel zu verlassen. Die können einem auch nicht helfen und wenn man sich auf nicht-existente Menschen verlässt, ist man verlassen. Meine Kinder sollten sich dann lieber auf sich selbst verlassen können und wenn dies nicht möglich ist, würden sie eben an sich arbeiten müssen. Aber zwingen würde ich sie zu nichts - sollen sie machen, was sie für richtig halten.

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» Tidus9 » Beiträge: 275 » Talkpoints: 2,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



weeedy hat geschrieben:Wenn man gar nichts mit Religion (zumindest der christlichen) zu tun haben will sollte man dann nicht auch kein Weihnachten und Ostern etc. feiern?

Auch wenn es OT ist: Weil diese Feste nur noch sekundär mit der Religion zu tun haben und schon lange zum Volksbrauch mutiert sind. Oder gibt`s den heidnischen Osterhasen und den kommerzialisierten Weihnachtsmann in der Bibel, welche heute als Ikonen dieser Feste verehrt werden? Ostern und Weihnachten ist schon lange losgelöst von der Kirche und das Fest an sich hat im Grunde nichts mehr mit seinem Ursprung zu tun.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Es ist für das Seelenheil und das Lebensglück eines Kindes nicht entscheidend, dass es in Hinblick auf die Bindung an eine bestimmte Religion odere Kirche erzogen wird. Dies kann - früher oder später - sogar eher eine ablehnende Haltung beim Kind hervorrufen, da es den Glauben an GOTT mit Zwang und Dogma in Verbindung bringt. Allein entscheidend ist es, als Erziehender selbst in einer bewußten und stabilen Verbindung zu GOTT zu stehen und dem Kind die Liebe zu GOTT und dem nächsten Mitmenschen vorzuleben. Dazu gehört auch, dem Kind, dem jeweiligen Alter entsprechend, die Bibel als das den Menschen offenbarte, ewig wahre Wort GOTTES nahezubringen, denn nur so kann das Kind selbst wiederum eine Verbindung und Liebe zu GOTT entwickeln, was die Grundvoraussetzung für ein glückliches Leben ist.

Gotthörige sind keine "besseren Menschen", aber es geht ihnen besser !

Seinen Kindern die Voraussetzungen für ein glückliches - das heißt der göttlichen Ordnung entsprechendes - Leben zu schaffen, sollte oberstes Ziel jeder Erziehung sein.

Eine solche Erziehung benötigt niemals (körperliche) Strafe oder sonstige Sanktion, sondern allenfalls deutliche, aber dabei liebevolle Zurechtweisung, was auch immer Erklärung beinhaltet. Dabei muß - dem jeweiligen Alter entsprechend - der freie Wille des Kindes respektiert werden.

» Sachwat » Beiträge: 19 » Talkpoints: 0,25 »



Sachwat hat geschrieben:Gotthörige sind keine "besseren Menschen", aber es geht ihnen besser !

Das wage ich mal ganz stark zu bezweifeln :lol: und würde es höchstens als subjektive Einstellung anerkennen. Gläubigen Menschen geht es nicht besser und nicht schlechter als allen anderen. Solch plumpe Pauschalisierungen würde ich daher mal ad acta legen.

» SambaBoy » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo!

Also ich bin evangelisch und hatte Taufe, Konfirmation. Mein Mann wurde katholisch erzogen, getauft, hatte Firmung und Kommunion. Als wir vor 10 Jahren geheiratet haben, war unsere Trauung daher ökumenisch. Mein Mann ist kurz danach aus der Kirche ausgetreten da er es einfach persönlich nicht mehr wollte. Sein Elternhaus ist recht religiös, also nicht extrem, aber dennoch gläubig.

Als unsere Kinder auf die Welt kamen, wollte ich,d aß sie getauft werden und mein Mann war damit einverstanden, denn es gibt ja nach wie vor den Weg, daß die Kinder, wenn sie sich später gegen die Kirche bzw. die Konfession entscheiden, auszutreten oder zu konvertieren. Unsere Kinder sind daher alle 3 evangelisch getauft.

Ich bin nun kein strenger Christ. Ich glaube an Gott und an die Schöpfungsgeschichte. Ich gehe an Festtagen in die Kirche oder wenn mir danach ist. Im Kindergarten wurden wir bei Eintritt gefragt, ob wir zustimmen, daß die Kinder christlich erzogen werden und das war für uns ok! Es ist für uns alles in dem Rahmen in Ordnung, solange es den Kindern Spaß macht und sie es freiwillig tun!

Mittlerweile wollen unsere Kinder immer öfters vor dem Essen beten, womit wir auch kein Problem haben. Die Große geht fast regelmäßig in den kirchlichen Kindertreff und beim Singen schallt immer öfters "Jesus wir lieben dich" durchs Haus. Das ist alles! Sollten die Kinder das irgendwann nicht mehr wollen - also wenn sie mehr die Zusammenhänge verstehen und vielleicht Dinge hinterfragen und sie dann der Meinung sind, das ist nichts für sie, dann werde ich das akzeptieren! Eine normale Bibel haben wir hier, aber ich denke, ich werde noch eine spezielle Kinderbibel besorgen.

LG
Emmala

» Emmala » Beiträge: 652 » Talkpoints: -1,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Die Vermittlung einer Werteordnung auf jeden Fall, aber es wird jedenfalls keine religiöse sein. Wir haben zwar noch keine Kinder aber religiöse Erziehung kommt für uns beide auf keinen Fall in Frage. Wir glauben beide an nichts, an keinen Gott, keine Auferstehung usw, daher wären auch nicht wirklichin der Lage so etwas zu vermitteln.
Du sollst nicht Töten, nicht Stehlen usw sind Werte, die das Zusammenleben einer Gesellschaft erst möglich machen, das hat mit Glaube aber für uns jedenfalls nichts zu tun, daher ein ganz klares nein.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


SambaBoy hat geschrieben:
Sachwat hat geschrieben:Gotthörige sind keine "besseren Menschen", aber es geht ihnen besser !

Das wage ich mal ganz stark zu bezweifeln :lol: und würde es höchstens als subjektive Einstellung anerkennen. Gläubigen Menschen geht es nicht besser und nicht schlechter als allen anderen. Solch plumpe Pauschalisierungen würde ich daher mal ad acta legen.


Mit dem Ursprungszitat ist nicht gemeint, dass gotthörige Menschen nicht grundsätzlich den gleichen Widrigkeiten eines irdischen Lebens (Krankheit, persönliche oder wirtschaftliche Probleme, Gewalt, Schmerz u.s.w.) ausgesetzt seien wie alle anderen Menschen auch, nur sind sie aufgrund ihrer bewußten Verbindung zu GOTT in der Lage, diese Begebenheiten ggf. als Anfechtungen durch das Böse zu erkennen und damit entsprechend innerlich umzugehen.

Ein gotthöriger Mensch lebt in der sicheren Gewissheit, dass der HERR ihm in allen Situationen hilfreich zur Seite steht. Diese reale Erfahrung machen gotthörige Menschen millionenfach auf dere ganzen Erde. Glaube an GOTT ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung !
Die geschilderte Grunderfahrung ist zwar jeweils indivduell und daher subjektiv, sie gründet sich jedoch auf einen realen Zustand, nämlich der bewußten, persönlichen Verbindung zu GOTT dem Schöpfer.

» Sachwat » Beiträge: 19 » Talkpoints: 0,25 »



Wir sind beide katholisch und auch die Kinder sind getauft. Allerdings haben wir auch keine Bibel zuhause, noch beten wir abends mit den Kindern. Ich glaube an Gott und vieles von der Bibel. Aber ich glaube nicht alles. Mein Mann und ich sind selber nicht unbedingt sehr gläubig erzogen worden und können das vielleicht aus dem Grunde auch nicht überzeugend weitergeben. Die Kinder gehen in einem katholischen Kindergarten und wenn einer meiner Jungs Fragen über Gott hat, dann beantworte ich die Fragen gerne.

In die Kirche gehen wir allerdings sehr selten. Höchstens zu Weihnachten. Den Kindern ist das auch sehr langweilig in der Kirche, selbst zu Weihnachten und sind eher aufgeregt als ruhig dort. Wir halten es so, wenn sie Fragen haben oder über Gott reden wollen, dann geben wir Auskunft, mehr aber auch nicht. Vor allem wir kennen uns selber nicht so gut aus. Das lernen wir dann sicher mit, wenn die Kinder in die Schule gehen. Mein Glaubens-Wissen habe ich auch überwiegend von der Schule. Daheim wurde nicht viel über Gott gesprochen.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also ich bin klar für eine religiöse Erziehung. Wir sind sehr gläubige Muslime und versuchen unseren Glauben so gut es geht auszuleben. Das möchten wir unserem Sohn später auch näher bringen. Klar zwingen kann man ihn zu gar nichts, er wird später den Weg gehen für den er sich entscheidet, doch wir wollen unser bestes versuchen ihm diese Liebe im Glauben weiter zu geben. Möchten ihm mit guten Beispiel vorangehen.

In meiner eigenen Erziehung war die Religion nie so wichtig, klar wurde immer gesagt wir sind Christen, doch außer die Feiern zu Ostern und Weihnachten, wurde nicht näher drauf eingegangen. Hab auch schon Beispiele erlebt wo die Eltern um jeden Preis dem Kind den Glauben reindrücken wollten, das ist dann ins komplette Gegenteil umgeschlagen, die Kinder wollten von Religion gar nichts mehr wissen.

Ich finde es ist wichig wenn man die Kinder religiös erziehen möchte das man ihnen beibringt dass das wirklich von Herzen kommen muss, ansonsten hat es ja gar keinen Sinn wenn sie die Religion ausleben wollen nur um jemandem zu gefallen.
Liebe Grüsse

» Blumenfräulein » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Unsere Tochter wächst - wie wir auch - erstmal ohne Religion auf. In der Ex-DDR, wo sowohl ich als auch mein Mann aufgewachsen sind, war es einfach nicht so sehr üblich religiös erzogen zu werden. Sicher gibt es bei uns auch Kirchen, und auch Menschen die an Gott glauben, aber ich möchte dass mein Kind selber entscheidet ob es an sowas glauben möchte.

Nun wohnen wir derzeit im erzkatholischen Bayern (München), und da wird man schon komisch angeschaut wenn man an nichts glaubt oder nicht getauft ist. Die erste Frage aller Mütter die ich nach der Geburt unserer Tochter kennen lernte: "Und, wann wollt ihr die Kleine taufen lassen?" Es ist ja nicht so dass ich mich nicht mit Religionen und Göttern auskenne - dafür gab es bei uns in der Schule Ethik, wo wir alle Religionen kennen lernten. Das halte ich auch für richtig, einfach wegen dem Allgemeinwissen schon. Aber ich muss doch deswegen nicht alles glauben was einem erzählt wird. Zumal es in verschiedenen Religionen ja verschieden Götter gibt, was vorraussetzt dass es nicht einen einzelnen Gott geben kann der die Welt und alles drum herum erschaffen hat.

Außerdem sind so viele wissenschaftliche Erkenntnisse inzwischen da wie das mit unserer Erde alles war, wie wir entstanden und uns entwickelten, da weiß ich nicht was ein Gott noch damit zu tun hätte. Natürlich gab es sicher auch religiöse Leitfiguren. Aber ist das nicht mit den heutigen Sekten (Entschuldigung schonmal an alle die sich jetzt auf den Schlips getreten fühlen) genauso? Gibt es da nicht auch eine Leitfigur? Wird nicht den Anhängern dieser Figur auch gepredigt was dieser alles geschafft und geschaffen hat, wie die Anschauung der Figur ist?

Wir sind inzwischen um einiges wissender als die Menschen vor Jahrhunderten, die stur alle einem hinterherrannten. Und die die nicht von vornherein einfach folgten wurden "überzeugt" - auf welche Art auch immer. Wenn wir uns und unseren Wissensstand, die Technik, die Medien und alles nicht weiter entwickeln würden, wer weiß ob sich nicht eine Sekte als richtige Religion auch wieder durchzusetzen versuchen würde und das in einigen Jahrhunderten auch geschafft hätte?

Warum soll ich mich nun auf ein Buch verlassen, was irgendwann vor tausenden von Jahren mal geschrieben wurde (oder was seit Jahrtausenden übertragen wurde), wenn es doch viel logischere Erklärungen gibt? Da glaub ich doch schon eher an Schicksal als an alles andere. Und eben so werd ich auch mein Kind erziehen - was sie daraus macht ist dann ihre Sache.

Liebe Grüße
Angelheart1501

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» angelheart1501 » Beiträge: 336 » Talkpoints: 39,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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