Religöse Erziehung - Ja oder Nein?

vom 28.02.2008, 13:45 Uhr

Hallöchen,

also wir haben uns auch für eine religiöse Erziehung von unserem Sohn entschieden. Mein Mann und ich sind beide gläubige Muslime. Ich finde es wichtig, das den Kindern auch übermittelt wird zu beten und andere wichtige Sachen in der Religion zu erfahren. Ich selbst wurde überhaupt nicht religiös erzogen, damals hatte ich das auch nicht vermisst, da ich es nicht anders kannte.

Jahre später bekann ich mich jedoch dann für den Islam zu interessieren und fand heraus das es genau das ist wonach ich suche. Deswegen ist es für mich wchtig, dass meinen Kindern von Anfang an von Gott und seinen Propheten erzählt wird. Wenn er es akzeptiert,dann freut mich das natürlich. Es sollte auch kein Zwang dabei sein, dann machen die Kleinen das auch automatisch mit. Wie die Eltern es vorleben, so greifen die Kinder das auch meistens auf.

Jedem seine Meinung eben.Liebe Grüße Princess84

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» Princess84 » Beiträge: 1034 » Talkpoints: 17,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich wurde ebenfalls mit 3 Monaten getauft und später musste ich auch Konfirmation haben egal ob ich wollte oder nicht. Dazu haben mich meine Eltern "gezwungen" da wir auch auf dem Dorf gewohnt haben und es anders auch nicht für die anderen Dorfbewohner zu erwarten war. Das ganze war eigentlich eher für die Gesellschaft und nicht für mich. Mir war es dann ehrlich gesagt auch egal und ich hab ja auch noch Geschenke bekommen dafür, und musste mich nur 2 Tage ordentlich aufführen. Aus den Vorbereitungen habe ich mich weitestgehend rausgehalten und auch den Konfirmationsunterricht habe ich nur selten besucht, da ich auch Nachmittagsunterricht hatte und es sich nicht immer hat einrichten lassen.

Allerdings wurde ich sonst zu nichts gezwungen, keine Kirchenbesuche und ich musste Abends auch keine Bibel lesen oder anderes. Dazu haben meine Eltern wenig mit mir über Gott geredet und das ganze, das meiste war nur in der Schule im Religionsunterricht und dort hatte ich nie wirklich Spaß und hab die Zeit mehr mit etwas anderem verbracht wie z.B. die Hausaufgaben schon mal vorschrieben und solche Dinge. Und in der Fachoberschule dann, habe ich Religion abgewählt und stattdessen Ethik besucht gehabt. Diese Themen die dort angesprochen wurden haben mich mehr angesprochen da sie "aktueller" sind wie der Missbrauch von Drogen und Alkohol und andere Dinge. Ich dachte, das bringt mir mehr fürs Leben als irgendwelche 2000 Jahre alten Werte.

Für meine zukünfigten Kinder wünsche ich mir allerdings schon eine Taufe, jedoch würde ich ihnen die Entscheidung lassen, ob sie Konfirmiert werden wollen oder nicht. Ebenso gilt es für das Thema mit der Bibel, wenn sie darüber mehr wissen möchten dann bin ich bereit dies mit ihnen durchzusprechen allerdings würde ich sie dazu nicht zwingen. Da ich selbst nicht wirklich gläubig bin, wäre es auch für mich nur ein verstellen und weil es die anderen erwarten, muss ich meine kinder schon gar nicht Konfirmieren lassen. Die Taufe jedoch finde ich sehr schön und ich find es auch wichtig, falls irgendetwas passieren sollte, dass sie "angenommen" sind. Denn wie die meisten hier auch, weiß ich nicht ob es nicht doch etwas wie Gott gibt. Deswegen auf Nummer sicher gehen.

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Die Entscheidung, ob man ein Kind religiös erzieht oder nicht, soll meiner Meinung nach von den Eltern selbst getroffen werden. Hat man Eltern, die einen sehr starken Bezug zum religiösen Glauben haben, wird man wohl nicht die Eltern davon abbringen können. Allerdings sollten die Eltern selbst unter sich die Erziehung ausmachen und eben auch, in welchem Rahmen man die religiöse Erziehung einbezieht.

Des weiteren bin ich selbst der Meinung, dass man einige christliche Elemente, wie zum Beispiel die Nächstenliebe, durchaus auch ohne die Religion mit in die Erziehung einbringen sollte und so weiter. So ganz freisprechen kann man sich also nicht, aber man muss nun nicht jeden Tag beten, das Kind ungefragt taufen lassen und so weiter. Wie gesagt, das ist die Entscheidung der Eltern und da sollte es auch bleiben.

Wenn man eine religiöse Erziehung anstrebt, sollte man, wie generell alles andere, auch diese vorleben. Ich selbst kenne es zum Beispiel noch so, dass man mich unbedingt sonntags in die Kirche geschickt hat und selbst aber nicht in die Kirche gegangen ist. So etwas geht dann in der religiösen Erziehung gar nicht, wie ich finde. Man müsste also schon schauen, wie man eine religiöse Erziehung gestalten möchte und wie sie sich im Alltag einbauen lässt, aber man selbst sollte auch dahinter stehen und das, was ein Kind in der religiösen Erziehung mitnehmen soll, selbst umsetzen.

Jemand, der nicht hinter der Religion steht, wird es auch schwer haben, sein Kind in diese Richtung zu bringen. Von daher ist es eigentlich schon vor der Schwangerschaft und auch während der Schwangerschaft eine innere Einstellung zur Religion vorhanden und die überträgt man ja im Grunde auf das Kind. Schwierig wird es wiederum, wenn das Kind von sich aus ein Interesse an Religion entwickelt und man es aber so nicht mittragen kann.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



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