Religöse Erziehung - Ja oder Nein?

vom 28.02.2008, 13:45 Uhr

Unsere Kinder sind beide nicht getauft und werden auch nicht religiös erzogen. Weder ich noch mein Mann sind gläubig, und wir können nichts vermitteln, von dem wir selbst nichts halten. Wenn die Kinder alt genug sind, können sie selbst entscheiden an was sie glauben wollen und an was nicht, ich werde ihnen keinen Glauben anerziehen.

» Steffi1106 » Beiträge: 175 » Talkpoints: 0,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Unsere beiden Kinder wurden getauft und ich lege auch viel Wert darauf gewisse christliche Werte an sie zu vermitteln - einfach weil sie die Grundansichten / Grundwerte darstellen, die ich für gut halte. Ich lasse sie nichts auswendig pauken, sondern versuche das eben durch unser alltägliches Leben zu vermitteln.

Welchen Glauben und ob überhaupt einen Glauben meine Kinder dann tatsächlich einmal haben werden, hab ich nicht in der Hand - dafür sind sie selbst verantwortlich.

LG claupau

» claupau » Beiträge: 208 » Talkpoints: 5,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mein Mann ist aus der Kirche ausgetreten und ich bin weiterhin Mitglied. Unser Sohn ist getauft und hat mittlerweile auch seine Konfirmation gemacht. Ich habe ihm immer alle Fragen beantwortet und Werte und religiöse Anschauungen versucht zu vermitteln. Er war in einem evangelischen Kindergarten, in dem aber auch anders Gläubige waren, was bei ihm früh das Interesse für Religion im Allgemeinen geweckt hat. Seine Konfirmanden Zeit hat er mit mir begleitet gemacht, dass heißt, wir haben zusammen einmal im Monat den Pflichtbesuch der Kirche gemacht und hinterher über die Predigt diskutiert.

Er selber war vom Konfirmandenunterricht etwas enttäuscht, weil er sich noch mehr Information über "seine" Religion erhofft hatte, aber viele seiner Mitstreiter waren eben nur da, um dann hinterher bei der Konfirmation die dicken Geschenke einzufahren. In der Schule hat sich durch die gemischten Klassen, was die Religionszugehörigkeit betrifft, ein Religionsunterricht entwickelt, den ich sehr gut finde, weil ihnen da die Weltreligionen vorgestellt werden und sie die Möglichkeit haben sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Mein Sohn ist jetzt in der 12. Klasse und er hat Religion als 3. Prüfungsfach fürs Abitur gewählt, weil er sich gerne mit den Werten und den Ansichten die ihm da vermittelt werden auseinandersetzt. Er hätte auch Ethik nehmen können, er selber fand den Bezug zur Religion dann aber interessanter. Für mich wäre es übrigens kein Beinbruch gewesen, wenn er sich nicht hätte konfirmieren lassen, allerdings wäre das auf sehr viel Protest auf Seiten meiner Familie (Großeltern/ Onkel) gestoßen.

Wichtig für mich ist nicht die Religion, die ein Mensch ausübt, sondern die Werte, die er oder sie in ihrem Leben vermittelt und vertritt.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo czirnia.st ,

ich selbst bin katholisch getauft worden und habe einige Jahre meiner Schulzeit in einer privat katholischen Schule verbracht.

Trotzalledem bin ich schon vor vielen Jahren aus der Kirche ausgetreten, weil ich irgendwann gemerkt habe, daß der Glaube bei mir nur anerzogen war und ich nicht wirklich an die Religion geglaubt habe. Wie ich hat mein Mann auch keinen Glauben an Religion und Kirche, so dass es bei uns keine Frage war, ob unser Sohn getauft wird oder nicht.

Wir haben uns ganz klar dagegen entschieden, ihn taufen zu lassen, weil wir ihn nicht in eine Religion zwängen wollten, sondern ihm die Möglichkeit geben wollten, sich im Laufe der Jahre selbst ein Bild von den verschiedenen Religionen zu machen und frei entscheiden zu können.

Er hat in seiner Schulzeit bisher sowohl am katholischen als auch am evangelischen Religionsunterricht teilgenommen, und auch am Ethikunterricht. Bisher scheint er keine Tendenz zu einer bestimmten Religion zu haben, ich bin selbst mal gespannt, ob und wenn ja, für welche Religion er sich einmal entscheiden wird. Letztendlich hat er so eine echte Wahlmöglichkeit, ohne von uns in eine bestimmte Richtung gedrängt worden zu sein.

Viele Grüße von
wölfchen

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» wölfchen » Beiträge: 2280 » Talkpoints: 13,46 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich bin ja von meinen Eltern ohne jede Religion erzogen worden, da meine Eltern eben auch nicht christlich sind, oder irgendeiner anderen Religion angehören.

Jedoch haben es mir meine Eltern freigestellt, ob ich am gymnasium religion oder Ethik besuchen will, daher hätte es meine Eltern auch nciht gestört, wäre ich irgendeinem Glauben beigetreten.

» chococat » Beiträge: 118 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hi,

Ich bin evangelisch, glaube aber nicht wirklich an Gott. Ich wurde religion gegenüber immer kritisch erzogen, da mein Vater sich sogar an Weihnachten bis vor 2 jahren immer geweigert hat in die Kirche zu gehen und irgendwie fanden wir das damals immer unfair, weil er durfte zu Hause bleiben und wir mussten mit in die blöde Kirche :D.

Ich werde, sofern ich Kinder haben sollte, sie auf jeden Fall kritisch erziehen, ich meine nicht alles ist schlecht an Religion und wenn man sie so erzihet, dass sie sich eine eigene Meinung bilden können und für sich selbst entscheiden, was sie glauben wollen und was nicht, wäre das, meiner Meinung nach, der beste Weg.

Ich sehe es bei einer Freundin, die auf dem Lande nahe bei Stuttgart wohnt. Da gibt es Mädchen in der Klasse, die gehen in den Sommerferien in das Bibelcamp oder andere erzählen anderen Klassenkameraden, dass sie jeden Tag die Bibel lesen sollen, sonst kommen sie in die Hölle und so ein Quatsch.

Meine Meinung zu Religion ist, dass diese nur erfunden wurde, weil sich die Menschen damals gewisse Dinge nicht erklären konnten und dafür eben etwas bernatürliches verantwortlich gemacht haben.

Dennoch würde ich mein Kinder taufen lassen und sie auch zur Konfirmation schicken, irgendwie gehört das für mich dazu. Wenn man gar nichts mit Religion (zumindest der christlichen) zu tun haben will sollte man dann nicht auch kein Weihnachten und Ostern etc. feiern?

lg, weeedy

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» weeedy » Beiträge: 818 » Talkpoints: -3,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Sollte ich mal ein oder mehrere Kinder haben, werde ich darauf achten, ihnen nichts aufzuzwängen, d.h. ich werd ihnen zwar schon erklären welche Religionen es auf der Welt gibt , und ihnen die Freiheit lassen, glauben zu können oder nicht, aber ich werde ihnen nicht sagen, welche davon ich für richtig oder falsch halte. Deshalb werde ich meine Kinder auch nicht taufen lassen.

Mein Leben fing eigentlich schon damit an, dass ich in eine Religion reingeboren wurde durch die Taufe. Danach folgte dann automatisch, dass man an Weihnachten in die Kirche gegangen ist. Dann wurde ich automatisch natürlich zur Konfirmation mehr oder weniger 'gezwungen', ich hatte damals schon überhaupt keine Lust auf den Quatsch, bis meine Eltern mir erklärt haben, da könne man Opa und Oma und dem ganzen Rest ja wohl nicht antun, dass ich nicht konfirmiert werde, das gehöre ja wohl dazu...

Naja. Ich weiss seitdem wie ich es definitiv NICHT bei meinen Kindern machen werde.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Getauft ist mein Sohn nicht, aufzwingen will ich ihm auch nichts. Aber ich werde versuchen, ihnen soweit als möglich Antworten auf ihre Fragen zu geben, und manchmal kann das Bild vom lieben Gott Kindern helfen, schwierige Themen zu verstehen wie z.B. den Tod. Kann ich mir zumindest vorstellen. Aber aufzwingen werden wir ihnen nichts, weder ich noch mein Mann sind religiös. Zu Weihnachten gehen wir auch nicht in die Kirche, meine Tante bestand da früher drauf, aber sie hat das mittlerweile bei uns aufgegeben. Finde es auch irgendwie heuchlerisch, da 1x im Jahr hinzudackeln und den Rest des Jahres sich dort nie blicken zu lassen. Weihnachten und Ostern gibt es natürlich trotzdem, gehört für Kinder einfach dazu. :D

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hm, aber wo schon beim Thema Weihnachten und Ostern sind: Klar, also sowas würde ich natürlich meinen Kinderna uch nie vorenthalten wollen, das ist ja was Schönes, aber gerade Weihnachten z.B. kann man doch auch total unreligös 'genießen'. Man kann sich ja auch so ein paar schöne Tage machen zu Hause vorm Kamin, den Kindern was schenken. Ich denke kaum, dass kleine Kinder da sooo genau hinterfragen, warum sie nun Geschenke bekommen, für die ist nur wichtig, dass sie welche bekommen ;) Und wenn sie größer sind, kann man ihnen ja erklären welchen Hintergrund das hat.

Ich finds aber auch sehr schwer, sowas fernzuhalten von Kindern, weil sie damit im Kindergarten/ der Schule auch sehr zugemüllt werden. Wenn ich dran denke, wie oft uns in der Scuhle Weihnachtsgeschichten vorgelesen wurde (nicht im Religionsunterricht!), wie wir zur Weihnachts- und Osterzeit immer irgendwelche christliches im Unterricht machen musste, basteln mussten oder einfach nur besprochen haben. Es ist echt schwer, sowas ganz fernzuhalten von seinen Kinder. Beeinflusst werdne sie wohl immer von irgendwem.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo,
ich erziehe meine Kinder nicht religiös, sondern überlasse es ihnen sobald sie entscheiden können. Die beiden sind nicht getauft, und Fragen beantworte ich natürlich nach bestem Gewissen, aber den Rest sollen sie später für sich entscheiden. Ich bin getauft und konfirmiert, aber mit 18 aus der Kirche ausgetreten. Ich bin der Meinung, jeder Mensch soll allein entscheiden, an wen oder was oder ob er überhaupt glauben möchte.
Liebe Grüsse, Yvonne

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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