Kann ein Lehrer nach Sympathie benoten?

vom 01.05.2011, 18:25 Uhr

Hallo

ich höre es immer wieder von anderen Jugendlichen, dass ihr Lehrer nach Sympathie benotet. Das heißt manchen Schülern bessere Noten geben obwohl diese sich die Note nicht "verdient" haben. Habe selber das Problem das manche Lehrer an meiner Schule nach Sympathie bewerten, zumindest kommt mir das so vor. Habt ihr euch schon solche Erfahrungen gemacht? Was habt ihr gemacht wenn ihr das bemerkt habt?

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» Atze94 » Beiträge: 154 » Talkpoints: -1,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Was willst du denn machen, wenn dir das auffällt? In solchen Fällen muss man es dem Lehrer erstmal nachweisen können und das wird schwierig sein. Natürlich ist mir das früher zu meiner Schulzeit auch aufgefallen, aber gemacht habe ich da gar nichts. Ein Lehrer kann dich schwerlich schlecht benoten, wenn du gut geleistet hast, also kann dir dann eine Sympathienote für jemand anderen relativ egal sein.

Natürlich ist so ein Verhalten auch nicht fair, aber zu ändern ist es meiner Ansicht nach nicht. Man kann zwar auf die Barrikaden gehen, aber es bringt am Ende ja doch nichts. Der Lehrer wird das abstreiten oder eben sagen, du wärst neidisch, weil du vielleicht nicht so gut benotet wurdest.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Atze94 hat geschrieben:Habt ihr euch schon solche Erfahrungen gemacht? Was habt ihr gemacht wenn ihr das bemerkt habt?


Ich denke, das es gar nicht so leicht sein wird, so etwas dem jeweiligen Lehrer nachzuweisen, denn ohne einen Beweis ist es wohl sehr schwierig, da was gegen zu unternehmen. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, das sich der „beliebtere“ und besser benotete Schüler dazu gegen den Lehrer äußern würde, denn dann wäre er ja schon recht dumm. Also ich würde mich dann mit Sicherheit nicht gegen den Lehrer stellen, wenn ich eine gute Note bekommen habe.

Klar ist es keine Frage, ob so ein Verhalten vom Lehrer fair oder nicht fair ist, denn das ist es mit aller Sicherheit nicht, aber letztendlich wird es keinem etwas bringen, denn der Lehrer wird sich auch sicherlich nicht darauf einlassen und wenn er wirklich so ist, das er nach Sympathie benotet, dann kann man ja auch davon ausgehen, das derjenige, der sich da beschwert hat, auch in Zukunft keine besseren, sondern eher noch schlechtere Noten bekommt.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn ihr mich fragt, so ist das in Nuancen eine ganz normale Sache. Sicherlich soll ein Lehrer neutral sein und alle objektiv bewerten, aber wie soll das möglich sein? In diesem Falle müsste man ihm verbieten Mensch zu sein, denn jeder Mensch geht nach Sympathie, selbst wenn er es sich nicht eingestehen möchte. Nimm dich selbst als Beispiel: Du triffst drei verschiedene Menschen an einem Abend, die Du vorher noch nie gesehen hast. Es wird immer einen, der dir mehr liegt, als der andere! Das ist nicht leider nicht zu verhindern.

Im Normalfall sollen Lehrer objektiv bleiben, aber ob das immer geht bleibt stark zu bezweifeln. Die meisten Lehrer versuchen sich davor mit Statistiken, und Noten und Plus- oder Minuszeichen sind nichts anderes, zu bewahren. Auf diese Weise versuchen sie nach außen hin das objektive Bild zu wahren. Aber auch da schlecht sich immer die Sympathie mit hinein, ob sie es wollen oder nicht. Ich bin selbst Lehrer und muss mich immer sehr am Riemen reißen, damit ich meinem Schüler, der wirklich nichts zustande bringt keine 4 statt der verdienten 5 gebe. Die 4 würde diesem Schüler, so sehr ich seine menschlichen Eigenschaften schätze, nichts bringen. Du siehst, ich kenne mich gut aus :)

» Bembelbeisser » Beiträge: 26 » Talkpoints: 10,48 »



Mir kann kein Lehrer erzählen, dass er nicht schon einmal nach Sympathie benotet hat. Jeder Lehrer hat seine "Lieblinge" die er mag und seine "schwarzen Schafe", die unter ihm leiden. Ich war leider eines dieser "schwarzen Schafe" und habe es oft genug mitbekommen, wie andere Schüler auf ganz unterschiedliche Art und Weisen bevorzugt worden sind.

Lehrer haben ihre Möglichkeiten ihre Macht anhand von mündlichen Noten, Aufsätzen oder Referaten ausspielen zu können. Auf diese Weise kann der Leherer die Schüler frei benoten, dass da die Lieblingsschüler gleich mal ne halbe Note bis Note, bei gleicher Leistung der weniger gemochten Schüler besser sind, ist ja zu erwarten.

Mir ist es jedenfall schon oft so ergangen, und was hab ich dagegen gemacht, gar nichts und warum? weil man als Schüler keine Möglichkeit hat, dagegen vorzugehen, der Lehrer steht übereinen und bei Referaten oder Aufsätzen reicht eine einfache Begründung von Seiten des Lehrers, warum man eine schlechte Note bekommen hat.

» Dobermann » Beiträge: 40 » Talkpoints: 22,30 »


Wenn man mal ehrlich zu sich selbst ist, sind sicher einige der Anschuldigungen, dass Lehrer ungerecht und sogar nach Sympathie benoten, einfach falsch. Viele dieser Vorwürfe kommen durch Schüler zustande, die selbst nicht genug gelernt haben, viel Unsinn von sich geben oder nur quantitativ, aber nicht qualitativ zum Unterricht beitragen. Weil sie dann nicht die Verantwortung für ihre eigene schlechte Leistung übernehmen wollen, schieben sie die Schuld dann eben dem Lehrer zu. Das kenne ich noch aus meiner eigenen Schulzeit und auch jetzt an der Uni gibt es doch einige Kommilitonen, die grundsätzlich der Meinung sind, dass Dozent X andere bevorzugt, nur sie selbst nicht. Solche Aussagen kommen dann meistens von den Leuten, die für ihre schlechten Leistungen schon bekannt sind und sich nicht wundern müssen, wenn sie in mündlichen Prüfungen eben auch versagen.

Dennoch gibt es mit Sicherheit auch Lehrer, die ihre Sympathie für den einen oder anderen Schüler mit in die Benotung einfließen lassen. Dass Lehrer nicht alle Schüler gleich wahrnehmen, ist logisch. Lehrer sind auch nur Menschen und als solche finden sie den einen Schüler vielleicht sympathischer als den anderen. Allerdings dürfen sie sich eben nicht von Zu- oder Abneigungen bei der Vergabe von Noten beeinflussen lassen. Das ist absolut unprofessionell.

Falls ein Lehrer einen Schüler wirklich benachteiligen oder bevorzugen sollte, ist dies sicher nur schwer nachweisbar. Falls sich der Lehrer keine ganz groben Schnitzer leistet, wird man solche scheinbaren Bevorzugungen immer irgendwie so auslegen können, dass die Benotung durchaus im normalen Rahmen liegt. Wirklich viel kann ein Schüler dagegen nicht unternehmen, beziehungsweise erst dann, wenn wirklich sehr deutliche Anhaltspunkte bestehen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke jeder Lehrer hat seine Lieblingsschüler und natürlich auch die Schüler die er nicht besonders gut leiden kann. Zu meiner Schulzeit kam ich mir öfters so vor, als hätte der Lehrer etwas gegen mich. Meine Arbeiten wurden oft strenger bewertet als die einiger Mitschüler. In meiner Berufsschulzeit hat sich das auch geändert, ich war dann auch netter zu meinen Lehrern und Mitschülern. Also ich kann definitiv sagen das wenn man sich schlecht verhält in der Schule, das dann in den Noten zurück kommt, selbst wenn man keinen grossen Mist baut, die Lehrer benoten dann eben die Arbeiten etwas strenger um einem eine rein zu hauen.

Gerade in Fächern wie Deutsch können die Benotungen der Lehrer sehr unterschiedlich sein. Wenn man bei dem einen eine vier bekommt, kann es sein das man mit der gleichen Arbeit bei einem anderen Lehrer eine 2 bekommen hätte. Natürlich spielt dort bestimmt auch die aktuelle Beziehung zum Lehrer eine Rolle.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Och, ich kann mir schon vorstellen, dass ein Lehrer nach Sympathie durchaus benotet oder bestimme Schüler bevorzugt. Am eigenen Leibe habe ich es zweimal erfahren. Einmal war es noch in der Grundschule und bei einem Aufsatz wurde mir gesagt, dass ich zu viele Beschreibungen in Form von Adjektiven benutzt hätte und bei einer Klassenkameradin, die es ähnlich angewandt hat, wurde dies lobend erwähnt. Es ging nicht um den Aufsatz an sich, sondern explizit um die Anwendungen der Adjektive.

Auch in meiner schulischen Ausbildung gab es zwei Lehrer, die meinten, mich schlechter als eine meiner Mitauszubildenden zu bewerten. Wir hatten beide ein Praktikum in der gleichen Einrichtung absolviert und mussten dazu auch einen Bericht verfassen. Meine Mitauszubildende ist währenddessen krank geworden und musste die Zeit nachholen. Entsprechend später hat sie auch an ihrem Bericht arbeiten können. Jedenfalls hatte ich nach bestem Gewissen meine Eckdaten benannt und als der Bericht zurückgegeben wurde, hat man mir mehr oder minder vorgeworfen, ich hätte mir diese Eckdaten aus den Fingern gesogen, weil die andere Praktikantin andere Daten als ich benannt habe. Bei ihr war natürlich nicht so ein Hinweis zu finden.

Auch im zweiten Jahr der Ausbildung hat man mich ein wenig auflaufen lassen. Eine Mitschülerin und ich hatten die gleichen Noten in den Klausuren geschrieben und uns auch in etwa gleich am Unterricht beteiligt. Die Endnote fiel bei ihr besser aus als bei mir und auf meine Nachfrage hin meinte der Lehrer lapidar, es hätte auch etwas mit dem ersten Ausbildungsjahr zu tun gehabt. Schön war das nicht wirklich, solch eine Begründung zu hören, zumal ich mich sichtbar in allen Bereichen verbessert habe und auch dafür gearbeitet habe. Alle Einwände haben nichts gebracht und da kann mir keiner sagen, dass es nicht auch etwas mit Sympathie oder Antipathie zu tun hatte.

Ich war jedenfalls froh, als ich im Abschlussjahr, welches mit einem Jahrespraktikum beendet wurde, zwei anderen Lehrern zugeteilt wurde, die wirklich neutral mit mir umgegangen sind und bei denen das Vorleben keine Rolle mehr gespielt haben. Dort wurde die Leistung auch fair benotet und ich denke, hätte ich den Lehrer von den beiden Vorjahren gehabt, wäre das auch nicht gut ausgegangen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Dass ein Mensch einen Menschen sympathischer findet als irgendeinen anderen Menschen ist ein ganz normaler Vorgang und es ist auch menschlich, wenn man dann vielleicht unbewusst diesen sympathischeren Menschen bevorzugt. Aber ich denke, dass es kaum ein Lehrer wirklich bewusst macht. Denn das kann sich kein Lehrer erlauben. Der Lehrer wird das einfach nicht so sehen, wie es die Schüler sehen.

Wenn man einen Menschen unheimlich sympathisch findet, dann verliert man die Objektivität des Menschen gegenüber und lässt einiges mehr durchgehen. Vielleicht muss dem Lehrer das bewusst gemacht werden. So kommt es dann, dass der Lehrer den anderen Schülern gegenüber unfair benotet. Aber nur redenden Menschen kann geholfen werden und ein Gespräch mit dem Lehrer ohne Vorwürfe sollte Abhilfe schaffen. Zumindest bringt es den Lehrer zum Nachdenken.

Es kommt bestimmt in jeder Schule vor, dass es Lehrer gibt, die auch die Sympathie mit benoten. Was dagegen machen kann man eigentlich nur, wenn man mit dem Lehrer redet. Macht doch mal den Vorschlag die nächste Klassenarbeit oder den nächsten Test ohne Namensangabe zu schreiben. Hinterher findet wohl jeder sein Blatt wieder. Das kann man ja anders kennzeichnen und der Lehrer soll dann die namenlosen Arbeiten benoten. So haben wir es mal in der Klasse gemacht und der Lehrer war erstaunt, dass sein Musterschüler eine 4- geschrieben hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Er darf es nicht, er sollte es nicht können, kann es in der Praxis aber. So eine Einsatzantwort klingt zwar so flach, dass man sie durch die Türe durchschieben kann, aber auch so ein Lehrer ist nur ein Mensch. Das heißt: selbst wenn er ein sehr gut ausgebildetes Empfinden für Gerechtigkeit hat, was immer das auch nicht, sind ihm einige Menschen sympathischer als andere.

» Nachtfalter » Beiträge: 23 » Talkpoints: 6,26 »


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