Platonische Freundschaft zwischen Mann und Frau möglich?

vom 17.02.2008, 16:26 Uhr

Ich halte eine Freundschaft zwischen einem Mann und einer Frau (auch wenn beide heterosexuell sind) nicht nur für möglich, sondern weiß aus eigener Erfahrung auch, dass so etwas gut funktionieren kann. Dabei ist natürlich wichtig, dass die beiden sich nicht in die eigene Tasche lügen und sich auf diese "Freundschaft" nur einlassen, weil sie eigentlich ein Interesse an dem anderen als Partner haben, hier aber keine Chance sehen und nun wenigstens die Freundschaft nehmen, in der Hoffnung, dass das Interesse bei der anderen Seite an einer Beziehung dadurch steigt. Solche Konstellationen sind natürlich zum Scheitern verurteilt.

Ich finde es völlig normal, dass Männer und Frauen auch einfach rein platonische Freundschaften eingehen. Demzufolge können auch Freundschaften zwischen zwei Lesben und zwei Schwulen bestens funktionieren. Man muss nicht immer einen guten Freund haben, der nicht ins eigene Partner-Beuteschema passt. An dieser Stelle frage ich mich gerade, mit wem ein bisexueller Mensch befreundet sein könnte, wenn zum Beispiel eine Freundschaft zwischen einem Mann und einer Frau nicht funktionieren würde. Viele Leute unterstellen solchen Freundschaften ja leider oft, dass so etwas nicht funktioniert, weil früher oder später der eine oder beide ohnehin ein sexuelles Interesse aneinander entwickeln. Bei einem bisexuellen Menschen könnte man das ja auch unterstellen - nur eben in beide Richtungen. Wenn diese dämliche Logik also stimmen würde, würden Freundschaften von Bisexuellen direkt zum Scheitern verurteilt sein. Unsinn, oder? :wink:

Übrigens kann man auch mit jemandem befreundet sein, den man als Partner nicht anziehend finden würde. Bei einem Freund ist mir das Aussehen nicht wichtig, solange er gepflegt ist und zeigt, dass er sich selbst auch wertschätzt (einen Stinker würde ich also als guten Freund nicht unbedingt haben wollen, selbst wenn er noch so nett ist). Bei einem Partner hingegen spielen doch auch optische Aspekte eine Rolle und hier achtet man eben auch Charakter und Aussehen, wenn man jemanden kennenlernt (zuerst natürlich auf das Aussehen und beim näheren Kennenlernen dann selbstverständlich auf den Charakter). Natürlich kann man auch mit jemandem befreundet sein, der einem sogar als Partner gut gefallen würde. Wenn von beiden Seiten Sympathie vorhanden ist, beide aber kein Interesse an einer Beziehung miteinander haben, anderweitig vergeben sind oder einfach eine schöne Freundschaft aufgebaut haben, muss dies doch nicht schief gehen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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