Linux vs Windows - Vorteile und Nachteile

vom 06.10.2007, 02:15 Uhr

Auch ich bin schon seit einiger Zeit unter Linux unterwegs, allerdings immer nur als Parallelsystem zu XP. Speziell verwende ich z.Zt. auf meiner Maschine OpenSuse, was ich für sehr anwenderfreundlich halte, außerdem gibt es viel Software auf der Herstellerseite, die sich mit einem Klick installieren lässt. So werden beispielsweise propertiäre Codecs angeboten, mit denen sich alle gängigen Videoformate abspielen lassen.

Allerdings stimme ich zu, dass man sich in Linux ein wenig einarbeiten muss. Es geht dabei los, das scheinbar eine unübersehbare große Anzahl an Linux-Distributionen besteht, jede kommt mit anderer Software und ist für einen anderen Anwenderkreis geeignet. Damit steht Linux in herben Kontrast zum eher eintönig und linear entwickelten Windows.

Hinzu kommt der hohe Grad der Modularisierung, der auch hier einige Male anklang. Im Gegensatz zu anderen Betriebssystemen, lassen sich unter Linux verschiedene graphische Desktop-Umgebungen installieren, die verbreitetsten sind KDE und GNOME. Beide sind ausgereift, wer welches bevorzugt, ist Geschmackssache, hier ist also eine gewisse Probierfreude gefragt.

Was mich persönlich derzeit (noch) am meisten an Linux stört, ist ein Problem, das durch die Marktdominanz von Windows erst entstand: Für viele Hardware, so z.B. meine Grafikkarte, existieren keine oder eingeschränkte Linux-Treiber. Hier zeigt sich gleichzeitig aber auch der Geschwindigkeitsvergleich: Während unter Windows ohne Grafiktreiber (fast) nichts geht, merkt man den Mängel unter meinen OpenSuse eher nur bei aufwendigeren Programmen.

Seit etwa einem halben Jahr betreibe ich einen Server bei mir im Haus. Dabei handelt es sich um einen alten Rechner, den ich meiner Schule abgekauft habe und der dort zuletzt hoffnungslos langsam war. Ich installierte Debian, eine sehr stabile Distribution, und bin seither sehr zufrieden mit den Resultaten, das System läuft super und ich kann es jederzeit durch weitere Funktionen ergänzen. Möglich macht dies die enorme Flexibilität, die man bei Windows-Systemen doch vermisst. Mein Server steht im Keller und ich gehe allenfalls dorthin, um ihn einzuschalten. Die gesamte restliche Konfiguration lässt sich vollständig über das Netzwerk realisieren, man braucht also keinen Bildschirm und keine Tastatur am Gerät selbst.

Längst haben auch die Administratoren der Webserver den Vorteil von Linux erkannt, im Serverbereich hat Linux einen deutlich größeren Marktanteil als Windows, gerade weil es kostenlos, vielseitig, stabil und vor allem verhältnismäßig unanfällig für Viren ist. Besonders wichtig für Administratoren und Programmierer ist eine starke Shell, das ist ein Programm um textbasierte Befehle auszuführen, die bei Windows standardmäßig deutlich funktionsärmer ausfällt. Viele wichtige Sachen, wie z.B. Systemsicherungen, lassen sich dadurch unter Windows nur mit Zusatzsoftware lösen, wo unter Linux ein einfaches Script reicht.

Der Super-GAU eines jeden Rechner-Besitzers ist der Totalabsturz des Systems und der Verlust aller persönlichen Daten, Briefe und Arbeiten der letzten Jahre. Wohl dem, der regelmäßig sichert! Für die, die es damit er nicht so haben, hat aber Linux auch einige schöne Distributionen an Bord. Mit sogenannten Live-Systemen lässt sich Linux von CD/DVD oder USB-Stick starten, ohne dass irgend etwas am Rechner verändert wird. Damit kann man also zum einen Linuxe testen (viele der "großen" Distris kommen auch als Live-Version daher) und zum anderen Daten im Ernstfall wieder retten. Als Beispiel möchte ich hier Knoppix benennen.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich alles in allem positive Erfahrungen mit Linux gemacht habe und jedem, der bereit ist, etwas zu experimentieren, empfehle, einmal Linux auszuprobieren, es lohnt sich!

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