Raucher sind die schlechteren Mitarbeiter - das Experiment

vom 02.01.2009, 19:23 Uhr

Eben hat man ein Experiment in den Nachrichten gewagt um zu zeigen, ob Raucher wirklich die schlechteren Mitarbeiter sind -schließlich verbringen die meisten sehr viel Zeit damit zu Rauchen und das während der Arbeitszeiten.

In einer Firma sollten dann alle rauchenden Mitarbeiter in ein Tagebuch ihre Pausen notieren, ihre Raucherpausen wohlgemerkt. Die Politiker fordern, dass an den Raucherplätzen Listen aushängen, in die sich jeder Raucher einzutragen hat damit bestimmt werden kann, wie lange so eine Pause dauert. Die kürzeste Zeit lag bei 5 Minuten und ein paar Sekunden und die längste acht Minuten.

Viele Nichtraucher in der Firma fühlen sich natürlich ungerecht behandelt, weil diese eben nicht einfach rausgehen und ständig Pause machen, warum auch.

Wieviel arbeitet ein Raucher nun weniger als ein Nichtraucher? Hier kam raus, dass 116 Stunden pro Jahr durchschnittlich weniger gearbeitet wird bei einem Raucher und das sind nur die freiwillig eingetragenen Zigaretten pro Tag hochgerechnet auf ein Jahr. Wahrscheinlich ist es sogar noch mehr.

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» winny2311 » Beiträge: 15126 » Talkpoints: 3,18 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich habe den Test im Fernsehen auch gesehen. Und war doch etwas geschockt, dass es doch so viele Stunde sind, die dann durch die Zigarettenpausen zusammenkommen. Ich bin allerdings Nichtraucher und bin auch Hausfrau. Da würde es ja niemanden stören oder kümmern, wie viele Zigarettenpausen ich mache. Allerdings ist mein Freund Raucher und er geht auch öfter während der Arbeit nach draußen, um eine Zigarette zu rauchen. Das finde ich aber auch in Ordnung, da er sonst keine Pausen hat. Er muss dann zwischendurch mal schnell was essen. Ich finde, dass da der Chef dann auch nichts sagen braucht. Außerdem raucht mein Freund auch nicht so sehr viel.

Generell finde ich aber schon, dass es mit allen Mitarbeitern abgesprochen werden sollte, wie es in jeder Firma mit dem Rauchen gemacht werden soll. Ungerecht, den Nichtrauchern gegenüber ist es ja auf jeden Fall. Ich kenne das noch aus meiner Ausbildunszeit. Wo die dann die Raucher mal zwischendurch schnell noch raus sind, um eine zu rauchen. Und die Nichtraucher mussten normal weiter arbeiten und bekamen keine kleine extra Pause.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Den Bericht habe ich zwar nicht im Fernsehen, aber aus euren beiden Beiträgen kann man ja schon das wichtigste herauslesen. Dass sich bei den Raucherpausen so einiges zusammensammelt habe ich mir zwar schon gedacht, aber dass am Endeffekt soviel Arbeitszeit verloren geht überrascht mich dann doch.

Dass sich bei solchen Rechnungen nicht rauchende Mitarbeiter benachteiligt fühlen kann ich durchaus verstehen, und ich würde es wohl auch tun wenn ich schon arbeiten würde.

Andererseits arbeiten ja auch nicht die nicht rauchenden Mitarbeiter die ganze Zeit durch, sondern gönnen sich einmal zwischendurch einen Kaffee oder verzehren einen Apfel oder eine Banane, jedenfalls kenne ich das so. Dadurch relativiert sich das ganze meiner Meinung nach wieder.

Da es ziemlich schwer ist allgemein oder auch für jeden Mitarbeiter einzeln eine Art Statistik aufzustellen, in denen die Pausen vermerkt sind, sowohl Raucherpausen wie auch andere wird man so was wohl auf eine andere Art lösen müssen wie über das Arbeitszeitkonto.

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» erklaerbaer » Beiträge: 375 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Meiner Erfahrung nach, kann man nicht unbedingt immer von einer Raucher"pause" sprechen, bei uns war es meistens so, dass wir das ein oder andere Problem einfach mit nach draussen genommen haben und dann mit einigen Ideen zur Lösung wieder rein gekommen sind. Häufig hilft es auch, wenn man in ein Problem verrannt ist, einfach mal eine solche Raucher- oder Kreativitätspause einzulegen, die Gedanken schweifen zu lassen und dann nach der Rückkehr die Lösung einfach schneller zu finden.

Auch haben sich die Raucherbereiche als sehr wertvolle Informationspools heraus kristallisiert. So bekam ich zu meiner Zeit als Raucher viele wichtige Informationen, welche mich sonst gar nicht oder deutlich zu spät erreicht hätten, einfach "frei Haus" geliefert. Oder es gibt eben Informationen in diesen fünf Minuten Pause, welchen ich sonst eine halbe Stunde lang hätte hinterher telefonieren müssen (jetzt müssen mir die noch rauchenden Kollegen die Informationen mit bringen).

Und es ist bei weitem ja nicht so, dass alle Nichtraucher nur da sitzen und zu 100% auf die Arbeit konzentriert wären und das über die ganze Arbeitszeit, Nichtraucher schauen auch mal verträumt aus dem Fenster, quatschen mit den Kollegen, telefonieren ohne dienstliche Veranlassung und so weiter. Ich bezweifle, dass Nichtraucher merklich produktiver sind, man kann lediglich ihre Pausen nicht so gut messen, wie es bei den Rauchern geht.

Ausserdem habe ich einmal einen Bericht gelesen, nach dem es nachgewiesen wurde, dass man über die Dauer einfach konzentrierter (und somit auch besser) arbeitet, wenn man etwa jede Stunde einmal eine Pause macht. Nur ist es im Moment ja einfach sehr in Mode auf die bösen Raucher zu schimpfen.

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Zu behaupten, dass Raucher die schlechteren Mitarbeiter sind, finde ich ziemlich populistisch und anhand der hier dargestellten Fakten als Behauptung so nicht haltbar. Und das obwohl ich Nichtraucher bin.

Durch diese Statistik ist doch nur bewiesen, dass Nichtraucher wahrscheinlich mehr Stunden an ihrem Arbeitsplatz anwesend sind. Obwohl tatsächlich überprüft werden müsste, wie viele Pausen denn ein jeder Mitarbeiter so einlegt. Vielleicht macht ja der ein oder andere Mitarbeiter noch mehr Pausen aus anderen Gründen.

Dass sich auch noch Politiker einmischen finde ich nur lächerlich, interessant wäre es auch erst mal zu wissen, welche Politiker für solche Listen plädieren. Wie Unternehmer mit ihren Rauchern und deren zusätzlichen Pausen umgehen, sollte auch diesen überlassen bleiben.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde, dass sich das auch etwas relativieren kann, wenn man bedenkt, dass es auch andere Arten von Pausen gibt. Obwohl oder vielleicht gerade weil ich nur gelegentlich Wasserpfeife rauche und somit arbeitsplatztechnisch immer zu meinen Zeiten als Angestellte ein Nichtraucherin war, finde ich das Ergebnis nicht erschreckend. Ich denke, dass sich Nichtraucher, wenn sie gestresst sind, halt andersweitig Pausen abzwacken, nicht in dem Umfang wohl, aber die Hälfte der Zeit, die die Raucher "verplempern" unter Umständen auch privat im Internet, beim Schwätzchen innerhalb des Büros oder anderweitig verbringen. Zumindest muss ich zugeben, dass ich das auch gelegentlich getan habe, Arbeitszeit war als nicht netto = Arbeitszeit, wobei ich betonen möchte, dass ich sehr gute Arbeitszeugnisse habe, also meine Leistung dennoch stimmte.

Dennoch finde ich eine geregelte Pausenordnung besser, man sollte feste Raucherpausen einführen, die die Nichtraucher dann auch nutzen können, um sich die Beine zu vertreten, denn jede Stunde beispielsweise 10 Minuten Pause müssen nicht sein. Wer nicht mal 1,5 bis 2-stündige Intervalle zwischem dem Rauchen überbrücken kann, der sollte sich meinetwegen eine Nicorette kaufen oder dergleichen, denn das ist dann echt zu viel. Zumal es ja auch noch in der Regel ohnehin eine Frühstücks- und Mittagspause gibt.

Wie aber bereits erwähnt, sind Nichtraucher auch keine Heiligen, das sollte man als auch berücksichtigen, bevor man generell auf Raucher schimpft, zumal man durch Pausen auch effektiver arbeiten kann, wenn man netto weniger Stunden arbeitet, muss das also nicht immer automatisch schädlich sein, da es darauf ankommt, wie der Workflow an sich ist, sprich wie effektiv man die Stunden, in denen man arbeitet, nutzt.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde nicht das Raucher schlechtere Mitarbeiter sind, sondern das diese Menschen nur länger Pause machen. Meine alte Abteilungsleitern hat sich selbst mal einem Experiment gestellt und hat sobald Jemand zur Raucherpause gegangen ist die Stoppuhr angestellt. Somit kam Sie zu dem Vergleich das ein starker Raucher am Tag ca. 20 Minuten mehr Pause hat als ein Nichtraucher. Da es in unserer Firma eine Art Frühstückspause gibt, wurde diese für Raucher abgeschafft. Somit bleiben die Pausen bei Nichtrauchern und Rauchern gleich.

Sicherlich ist es für Raucher unzumutbar stundenlang ohne eine Zigarette auszuhalten, aber auf der Seite des Arbeitgebers ist auch nachzuvollziehen das die Vergütung mit der Arbeitsleistung nicht zusammenstimmt. Daher finde ich die Idee wie Sie bei bei uns im Betrieb fortgeführt wird sehr gut. Unsere Raucher haben die Idee, dass Sie auf Ihre Frühstückspausen verzichten sehr gut aufgenommen und essen mittlerweile zwischendrin eine Kleinigkeit.

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» berninicci » Beiträge: 357 » Talkpoints: -0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es kommt immer auf den Betrieb an. Es gibt Betriebe die stellen den Rauchern 5 Minuten die Stunde frei, wo die Nicht Raucher keine Pause bekommen ( kaffee oder ähnliches ) was natürlich sehr unfair ist.

Wenn jedoch beide Parteien gleichviel Pause zugestanden bekommen dann ist es ok, und das Ungleichgewicht ist wieder aufgehoben. Aber schlimmer sind immernoch rauchende - kaffeesüchtige Handydauertelefonierer, so eine haben wir im Betrieb. Naja noch eine Verwarnung und sie ist weg vom Fenster.

» Siwusa » Beiträge: 50 » Talkpoints: 0,00 »


Meiner Meinung nach sind rauchende Personen nicht unbedingt die schlechteren Mitarbeiter, aber sie sind definitiv fauler als ihre Kollegen, denn sie machen eindeutig mehr Pause. Wenn jedem Angestellten, egal ob Raucher oder Nichtraucher, gleich viel Pause zugestanden wird, ist es okay. Wenn der Raucher sich dann dazu entschließt, dass er raucht statt Kaffee zu trinken, etwas zu essen oder so, dann ist das alleine seine Sache und auch fair.

Aber wenn es speziell eingerichtete Raucherpausen gibt, in denen die nichtrauchenden Kollegen weiterarbeiten müssen, dann sollte den Rauchern diese Zeit vom Lohn abgezogen werden.

Wie ihr sicherlich merkt, bin ich Nichtraucher und es nervt einfach nur bei uns im Callcenter mit den Rauchern. Nur wegen den Rauchern wurden die Pausen, die wir ursprünglich hatten, abgeschafft. Früher hatten wir fünf Minuten Pause pro Stunde, die wir entweder am Stück nehmen konnten oder halt jeden Stunde wirklich fünf Minuten. Die Raucher haben aber ihre Pausenzeiten durch das rausgehen und in Ruhe rauchen derMassen überzogen, dass wir nun alle darunter leiden müssen.

Mittlerweile ist es so, dass wir unsere Pause, die wir machen wollen, rausarbeiten müssen. D.h. dass, wenn wir 20 Minuten Pause machen wollen, müssen wir zwanzig Minuten vor eigentlichem Schichtbeginn den ersten Anruf tätigen. Zudem nervt es mich, dass die Raucher, gerade jetzt im Winter total nach Qualm stinken, wenn sie wieder reinkommen und sich neben einen setzen, aber das ist ein anderes Thema.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das ist mir alles viel zu pauschal: klar, Raucherpasuen gehen auf die Arbeitszeit. Aber wer raucht schon alleine? Raucherpausen werden oft genauso sinnvoll genutzt, wie Kaffeepausen. Und ein Kaffeeautomat auf dem Gang hat sich schon oft in Firmen als sinnvoll erwiesen, weil die Mitarbeiter zwar ein paar Minuten "vergeuden", aber auch Gespräche untereinander entstehen.

Bei mir ist es sogar grad so, dass es in den Raucherpausen gelungen ist, das Verhältnis zweiter Abteilungen wieder zu normalisieren. Und das ist deutlich mehr wert als einpaar Arbeitsstunden. Manchmal gehen sogar Nichtraucher mit, weil sie die Kommunikation suchen.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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