Haben Mütter außer ihren Kindern keine Gesprächsthemen?

vom 20.09.2008, 06:20 Uhr

Mütter haben auch andere Themen als ihre Kinder, obwohl ich zugebe, dass Kinder sehr wohl eines meiner Lieblingsthemen ist, ist wohl auch hier im Forum erkennbar.

Wenn ich mit anderen Eltern zusammen bin, dann unterhalte ich mich durchaus mit ihnen über die Kinder, aber daneben gibt es auch andere Themen. Nur ist es nun mal so, dass die Kinder bis zu einem gewissen Alter ein großes Stück Lebensinhalt darstellen und deswegen auch in den Gesprächen so viel Platz einnehmen. Das ist doch ganz normal.

Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es noch einige Kinderlose und wenn ich mich mit denen unterhalte ist das Thema Kinder meist recht schnell abgehandelt und wir unterhalten uns zum überwiegenden Teil über ganz andere Themen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin auch Mutter und kann es trotzdem nicht verstehen, dass manche Mütter anscheinend wirklich kein anderes Thema mehr haben als Windeln und Sonderangebote. Wenn man solchen Frauen zuhört, haben sie Alle superintelligente und hochbegabte Kinder. Eine will die andere mit Ihrem Sprössling übertrumpfen. Manchmal scheint es, es wird eine Art Wettkampf geführt, wer das tollste Kind hat.

Selbstverständlich redet man über seine Kinder. Aber nicht permanent. Schon gar nicht wenn man irgendwo zu Besuch ist. Es sollte auch noch andere Themen geben. Mich nerven Menschen generell, die nur auf ein Thema fixiert sind. Ob es nun die Kinder sind oder Autos, Beruf, Sport etc. Von allem ein bisschen macht eine gute Unterhaltung aus, aber stur ein Thema durchkauen ist gar nicht so mein Ding.

» Abby » Beiträge: 173 » Talkpoints: 0,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin zweifache Mutter und ja, wir Frauen reden über unsere Kinder . Wir diskutieren über Qualität und Preis von Windeln, wo man gerade Kinderkleidung-Schnäppchen machen kann, welcher Spielplatz der netteste ist, welchen Kurs wir mit unseren Kindern besuchen könnten, was wir für unsere Kinder heute Kochen. Natürlich prallen wir auch mit den tollen Fähigkeiten unsere Kinder und wie gut wir sie nicht erzogen haben.

Scherz beiseite. Das ist für mich persönlich fürchterlich. Sicher spreche ich gerne über meine Kinder, aber auch gerne einmal über mich und all meine Interessen. Ich will mich nicht selber auf meine Kinder reduzieren. Ich bin ja auch noch da - mit all meinen Wünschen, Bedürfnissen und Interessen.

Wenn man mit Leuten, die auch Kinder haben, zusammen ist, redet man normalerweise auch (aber nicht nur) über die Kinder. Normalerweise werden die Kinder dann auch nicht so stark und prallerisch verglichen, sondern man bespricht eher Probleme und Sorgen und beratschlagt über Lösungen.

Aber der Gesellschaft täte es vermutlich gut tun, wenn einmal gesagt wird: "Mein Haus, mein Auto und mein Kind."

» helgak62 » Beiträge: 68 » Talkpoints: 0,38 »



Ich kann dich gut verstehen. Ich selbst habe eine Tochter, die 8 Monate alt ist. Ich rede oft über sie - ich bin in Karenz, war zwar zwischenzeitlich wieder arbeiten (und habe auch viel darüber gesprochen), aber sie ist derzeit mein Hauptinhalt. Ich kann nicht über Kollegen reden, darüber, was in der Firma los war - weil ich eben daheim bin. Wenn ich mit Freundinnen spreche, dann zwar viel über meine Tochter bzw. deren Kinder, aber wir finden durchaus auch andere Gesprächsthemen.

Die Bekannte von dir allerdings sollte inzwischen arbeiten gehen - oder ist sie reine Hausfrau? Falls sie arbeiten geht, oder in Urlaub fährt, dann hätte sie doch sicher andere Gesprächsthemen, die interessant sind.

» ban_dani » Beiträge: 6 » Talkpoints: 0,16 »



Ich kann dich sehr gut verstehen, da ich solche Erfahrungen auch schon gemacht habe. Oft genug handelt es sich dabei um Frauen, die eigentlich mal recht gute Gesprächs- und Diskussionspartner waren. Ich finde es dann immer sehr schade, wenn sich diese Menschen dann plötzlich nur noch für ihre Kinder interessieren und jeden damit unterhalten wollen, auch wenn man kein Interesse an stundenlangen Kindergeschichten hat. Wenn man dann anmerkt, dass es doch auch noch andere interessante Themengebiete gibt, gilt man direkt als kinderfeindlich und neidisch. Ich bin auf so ein Leben nicht neidisch und kann auch nicht verstehen, dass jemand so einseitig interessiert ist, Kind hin oder her.

Sehr häufig handelt es sich bei diesen Frauen um solche Leute, die nach der Geburt ihres Kindes jegliche Karrierepläne an den Nagel gehängt haben und sich lediglich für die Erziehung des Kindes und den Haushalt interessieren. Von manchen altmodischen Ehemännern wird eben dieses Rollenverhalten dann auch noch mehr oder weniger direkt gefordert. Ich kann durchaus verstehen, dass viele Frauen nur noch das eine Thema haben, da sie einfach keinen Zugang zu anderen, auch sehr wichtigen Lebensbereiche mehr haben.

Bei Frauen, denen ihre Karriere mindestens ebenso wichtig ist wie das eigene Kind, habe ich eigentlich noch nie erlebt, dass die Interessenslage so einseitig wurde, nachdem das Kind geboren wurde. Wenn eine Frau in ihrem Job vorankommen will oder für ihre Dissertation forscht, hat sie natürlich ganz automatisch andere Interessen als eine kleine Hausmutti, deren Hobby der Fernseher ist.

Gerade die ach so niedlichen Verhaltensweisen oder erste Wörter sind ja für manche Mütter Themen, über die sie sich stundenlang auslassen können. Ich deute bei solchen Frauen meistens recht schnell an, dass mich das Gespräch nicht interessiert und beende die Unterhaltung. Allerdings habe ich auch keine Mütter im engen Freundeskreis, sondern eher im weiteren Bekanntenkreis, wo es mir egal ist, wenn ich dadurch als unhöflich angesehen werde.

An deiner Stelle würde ich den Müttern auch einfach mal sagen, dass du die Unterhaltung langweilig und sicher auch oberflächlich findest. Ich könnte mich nicht stundenlang über solche Banalitäten unterhalten und würde der Frau das auch sagen. Falls sie nicht mehr zu sagen hat als das, was sie sagt, würde ich meine Zeit nicht länger mit solchen Gesprächen verschwenden und mich aus solchen Gesprächssituationen frühzeitig herausziehen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich bin selbst ebenfalls Mutter eines zwei Jahre alten Sohnes und muss zugeben, dass ich auch ziemlich gerne über meinen Sohn spreche. Das tue ich aber eigentlich auch nur mit Menschen, die sich dafür interessieren. Also meist mit Freundinnen, die ebenfalls Kinder haben. Warum das so ist, ist in meinen Augen ganz klar. Man ist natürlich einerseits stolz auf sein Kind und erzählt gerne, was es für neue Dinge erlernt hat und möchte sich andererseits auch mit andern darüber austauschen, was die anderen Kinder im gleichen Alter so können.

Mit Freundinnen oder Bekannten, die kinderlos sind, spreche ich selbst kaum über unseren Sohn. Klar wird meist kurs erzählt, ob es ihm gut geht und wie es ihm im Kindergarten gefällt. Das Thema Kinder ist dann aber meist nach ein paar Minuten "abgehakt".

Ich denke, dass vor allem jene Mütter nur über ihre Kinder sprechen, die sich auch ausschließlich um ihre Kinder kümmern. Denn, wenn man den ganzen Tag mit dem Kind verbringt und keinen Job, kein Hobby und nichts hat, kann man ja eigentlich nur darüber sprechen. Wenn ich so an meine Karenzzeit zurückdenke, gab es durchaus manchmal Tage, an denen ich einfach nichts anderes erzählen konnte! Was soll man denn schon großartig mit Freunden bereden, wenn man sich den ganzen Tag um ein Baby kümmert und zwischendurch den Einkauf und den Haushalt erledigt?

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich bin relativ frische Mama und auch ich ertappe mich immer dabei oft über meine Kleine Maus zu reden. Man ist einfach stolz! Es ist ja nicht so, dass es keine anderen Themen gibt, nur es gibt kaum ein schöneres! Gegenfrage: Warum freust du dich nicht mit ihr? Interessiert es dich wirklich garnicht? Auch bevor ich Mutter geworden bin fand ich die Geschichten der kleinen Rabauken immer fesselnd. Aber vielleicht ist das auch der Unterschied zwischen Mann und Frau.

Meine Freunde wissen sie können mich bremsen, wenn es denn nötig ist. Aber ich denke es interessiert meine Freunde sehr. Vielleicht bist du ja einfach kein guter Zuhörer? Sind nicht Kinder unser aller Zukunft? Doch selbst wenn nicht, Autos sind es auf keinen Fall!

» zwetok999 » Beiträge: 110 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann den Frust vom Threaderöffner gut verstehen, den Eindruck hatte ich zeitweise nämlich auch schon mal. Grund war, als um mich herum plötzlich sämtliche Freundinnen und Bekannte Mutter wurden. Sie tauschten sich natürlich über ihre Kinder (bzw. zuerst über ihre Schwangerschaften) aus und ich, als kinderlose Frau, fühlte mich da ziemlich ausgeschlossen. Und auch, wenn wir nur zu zweit waren, gab es eigentlich kaum ein anderes Thema, als was der Kleine schon alles könne, mache, usw.

Ein Kind ist ja eine sehr große Veränderung im Leben einer Frau. Natürlich kann ich auch verstehen, dass man darüber reden will, das ist ja auch so, wenn man plötzlich seinen Traumjob hat oder von einer langen Reise zurückkommt. Aber wenn dann nur noch das Kind das Thema ist, dann ist das für Außenstehende, bzw. vor allem für solche, die (noch) keine eigenen Kinder haben, echt schwierig. Denn ich kann diese Begeisterung nunmal nur bis zu einem gewissen punkt nachvollziehen. Natürlich freue ich mich, wenn eine liebe Freundin eine glückliche Mutter ist und dass sie stolz auf ihr Kind ist, finde ich auch absolut verständlich. Aber ich kannte sie halt auch schon ohne Kind und da war sie ganz anders.

Allerdings ist es bei fast allen meinen Mutter gewordenen Freundinnen und Bekannten so, dass sich das irgendwann legte. Wie lange das dauerte, war von Fall zu Fall verschieden, aber die allermeisten erinnerten sich dann doch früher oder später daran, dass sie noch andere Dinge interessant finden und man auch wie vor dem Kind plaudern kann.

Ich denke, das ist wirklich vor allem auf die Anfangszeit beschränkt, eben weil da alles neu ist, vielleicht sind die jungen Mütter auch unsicher und suchen, wenn auch unbewusst nach einer Art Bestätigung, dass sie eine gute Mutter sind und alles richtig machen.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Auch ich bin Mama einer jetzt 18 Monate alten Tochter und auch ich muss zugeben, dass ich sehr gerne über meine Tochter erzähle. Aber ich finde das ganz normal. Immerhin nimmt ein Kind einen großen Teil des Tages in Anspruch und es gibt zum Beispiel viele Entscheidungen zu treffen. Ich bin zum Beispiel über jeden Erfahrungsaustausch mit schon erfahrenen Müttern, welche bereits ältere oder mehrere Kinder haben, sehr dankbar. Hier kann ich nur lernen und wenn ich mit anderen Müttern zusammen bin, dann ist doch meist das einzige Thema die Kinder (und gleich danach die Männer).

Da ich seit einem halben Jahr auch wieder arbeite, ist es bei mir jetzt nicht so, dass ich keine anderen Gesprächsthemen hätte. Wenn ich im Büro bin, dann rede ich so gut wie nie über meine Tochter. Eigentlich nur wenn ich von Kollegen gefragt werde, wie es ihr zum Beispiel geht und was sie so macht. Der Grund ist, dass viele meiner Kollegen keine Kinder haben und ich vermeiden will, dass sie sich langweilen könnten. Ich für mich kann also sagen, dass ich sehr wohl nicht nur mein Kind als Gesprächsthema habe (vor allem eben mit Menschen die selbst keine Kinder haben).

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» wunderchen » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,19 »


Ich kann Dich gut verstehen, aber auch die Mutter, die nur über ihr Kind redet. Plötzlich ist man weg von der Arbeitswelt und "nur" mehr zuhause bei dem Kind. Was soll man sonst erzählen?

Bei mir war das am Anfang auch so. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass ich nichts anderes mehr zu erzählen habe, als Alltagsgeschichten von meinem Sohn. Mittlerweile habe ich zwei Kinder und der dritte Zwerg ist unterwegs, und ich habe gelernt, dass ich auch über andere Dinge reden sollte, weil es für Außenstehende ohne Kinder ziemlich fad ist, nur Geschichten über Kinder zu hören.

Ich glaube auch, dass am Anfang, wenn die Kinder da sind, sie das Wichtigste für einen sind und deshalb nur mehr über sie redet. Wenn man es nicht von alleine schafft, dass man auch wieder über anderes spricht, wäre es sicher hilfreich, wenn man darauf angesprochen wird. Eine andere Möglichkeit wäre auch, dass der Gesprächspartner versucht, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.

» jumi » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,96 »


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