Haben Mütter außer ihren Kindern keine Gesprächsthemen?

vom 20.09.2008, 06:20 Uhr

Ja, ich bin ein Mann und habe selber keine Kinder. Ich bezeichne mich als netten, humorvollen Zeitgenossen, der kein Problem mit anderen Menschen hat. Was mir aber tierisch auf den Senkel geht, ist, dass Mütter anscheinend nur noch eines im Kopf haben: Ihre Kinder! Vergangenes Wochenende bekamen wir Besuch von der Schwester meiner Freundin. Sie hat einen vierjährigen Sohn, den sie aber nicht dabei hatte, sondern bei ihren Eltern gelassen hatte.

Und was soll ich sagen: Sie war fünf Stunden hier, und in diesen fünf Stunden ging es ausschließlich um ihren Sohn. Wie klug er doch nicht sei, was für eine schlimme Erkältung er im Winter hatte, was er nicht putziges angestellt habe, und so weiter und so uninteressant. Das für mich Rätselhafte daran ist, dass ich die Schwester meiner Freundin früher als sehr interessante Gesprächspartnerin geschätzt habe. Aber seit vier Jahren kann sie einfach nur noch über ihren Sohn plappern.

Es ist ja okay, auch mal was über ihn zu erzählen. Meine Güte, ich bin ja kein Kinderfeind, oder so was in der Art! Aber wie würde es ihr wohl gehen, wenn ich nur noch über Autos (bin ein großer Autofan) reden würde, ein Thema, das sie nicht interessiert? Mann, wie mich das nervt! Bin ich damit eigentlich alleine oder gibt es ähnlich Denkende hier?

» Ice-X » Beiträge: 161 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin kein Mann sondern eine Frau und eine2fache Mutter , bald 3fach, noch dazu. Dennoch kann ich Dich gut verstehen. Ich bin , zumindest bei uns in der Gegend , eine ziemlich junge Mutter und auch ich habe festgestellt, das viele Mütter nur ein Thema haben. Ich für meinen Teil unterhalte mich auch mal ganz gerne über meine Kinder aber auch gern mal über was anderes.

Allerdings ist mir mit den Jahren auch aufgefallen , das meist Mütter die nur ein Kind haben so extrem sind. Mütter mit mehreren Kindern reden auch gern mal über etwas anderes.

An Deiner Stelle, wenn Sie nur die ganze Zeit über ihr Kind geredet hat, würde ich mich auch etwas genervt fühlen . Vielleicht solltest Du dann das nächste mal versuchen auf ganz geschickte Art und Weise das Thema auf etwas anderes zu lenken.

Ok, das ist vielleicht einfacher gesagt als getan aber meist bleibt einem nichts anderes übrig oder man macht einfach nur gute Mine zum bösen Spiel.

» shiava » Beiträge: 21 » Talkpoints: 0,00 »


Dein Threat ist gerade unter aktive Themen aufgetaucht und bei der Überschrift musste ich sofort an Mario Barth denken. Er behandelt ja diese Themen in seinen Auftritten bis zum Exzess.

Mich als männlicher Single betrifft das Problem jetzt nicht wirklich, aber es ist tatsächlich so, dass wenn Frauen in ihrem Element sind, der Mann eigentlich abgeschrieben ist. Insbesondere wenn es Schwestern oder gute Freundinnen sind. Wenn Männer ein Gesprächsthema sind, dann wird nicht mit ihm, sondern über ihn gesprochen. Und wenn ein Thema gefunden ist, wird es so lange behandelt, bis keiner von den beteiligten Frauen mehr etwas einfällt. Und das kann sich über Stunden, manchmal sogar über Tage und Wochen hinziehen.

Aber das betrifft alle Themen, über die Frauen gerne sprechen und nicht nur über Kinder. Denn im Grunde genommen, wenn sich Frauen unterhalten, schalten sie um auf „Frauengespräch“. So in der Art, als wenn bei ihnen Scheuklappen hochgehen und nichts mehr um sie herum von Bedeutung ist. Männer werden dann nur noch wie ein Gegenstand wahrgenommen, wie eine Topfpflanze etwa, die da schon immer steht.

Aber andersherum ist es doch genauso. Wie Du schon selber angedeutet hast, Dein Thema ist Autos. Passiert es Dir nicht auch, wenn Freunde von Dir zu Besuch sind, dass nur über Themen gesprochen werden, die in erster Linie Euch interessieren, aber deiner Freundin eher auf den Zeiger gehen? Das kann ich mir zumindest sehr gut vorstellen. Und Du unterhältst Dich ja auch nicht nur 10 Minuten über etwas, sondern es wird auch schon mal über Stunden hinweg durchgekaut.

Das liegt nun mal in der Natur der Geschlechter und trifft für beide Seiten zu. Ich denke, in so einer Situation ist es nicht wirklich unhöflich, wenn man sich als Mann, Frau aber auch, dezent aus dieser Situation verabschiedet. Wie hat ein berühmter Kabarettist das mal so schön formuliert:

Einfach auf die Couch setzen und wohnen.

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» michellinmaennchen » Beiträge: 39 » Talkpoints: 0,15 »



Als Hausfrau und Mutter, ist Mutter sein nun mal unser Beruf, andere berufstätige Leute können sich stundenlang über ihre Kollegen oder die Firma auslassen, wir erzählen über unsere Kinder. Durch die Kinder sind wir ja auch etwas in unserer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, Theater- , Kino- oder Konzertbesuche werden weniger, man geht nicht mehr so oft mit Freunden in die Kneipe etc. Da bleibt dann oft nur noch das Kind als Thema.

Es nervt mich zwar auch manchmal und ich versuche mich zu beobachten, dass ich nicht in dieses Schema hinein falle, aber gerade, wenn die Gespräche schleppend sind und einem nichts einfällt, dann fällt einem als Mutter immer etwas über das Kind ein. Ich habe beim Tennis zwei Freundinnen, beide kinderlos und berufstätig, da geht es dann nach dem Tennis hauptsächlich um Klamotten, die sie nicht mehr kaufen können, weil der Laden geschlossen hat, um die Kollegen und die Firma und ich werde dann immer angelächelt, ach diese Probleme hast du ja nicht (ich kann also nicht mitreden). Da räche ich mich dann manchmal mit Geschichten über meinen Sohn, oder über mein japanisch, weil beides sie nicht wirklich interessiert. Denn eigentlich gehe ich zum Tennis, damit ich mich mal mit nicht Müttern über alles mögliche unterhalten kann. Aber irgend wie wird man auch manchmal in diese Rolle hineingedrängt.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Mir ging es so ähnlich wie dir, wenn es darum ging, dass Kinder das einzige Thema für Mütter sind. Besonders gereizt hat mich damals eine Arbeitskollegin, die in jeder Mittagspause den Stuhlgang und die Häufigkeit der Nahrungsaufnahme ihres Nachwuchses diskutierte.

Da ich als Software-Entwicklerin tätig war, hätte ich gern mal etwas anderes besprochen, um gedanklich von eventuellen Programmierproblemen abgelenkt zu werden. Seit ich jedoch selbst Mutter bin, ertappe ich mich selbst dabei, dass mein Hauptgesprächsthema mein Sohn ist. Jedoch versuche ich auch andere Themen in das Gespräch einfließen zu lassen, wenn mir das auffällt, da ich ja noch genau weiss wie mich das zu meiner kinderlosen Zeit genervt hat.

» hasilover » Beiträge: 83 » Talkpoints: 6,41 »


Ich hab selber auch 2 Kinder und rede auch gern darüber, aber meistens nur weil ich sonst kein Gesprächsthema finde. Meistens nur um mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen. Wenn jemand aber nur permanent von seinem Kind und der Geburt und Sonstigem erzählt, am besten sind immer die Vergleiche wenn jemand 2 kinder hat, dann nervt mich sowas auch ziemlich an. Ich rede auch gern über mich und viele andere Dinge, aber meistens kommt man gar nicht darauf zu sprechen, vorallem wenn die Kinder mit dabei sind.

Ich kann dich gut verstehen, wenn mein Mann und seine Geschwister und Freunde aufeinender treffen gibt es da auch nur ein Thema und ich kann da nicht mitreden, weil es um ein PC Spiel geht welches ich nicht spiele. Das nervt mich immer voll an weil es da auch nur ein Thema gibt.

Aber ich denke wenn Frauen untereinander aufeinander treffen die Kinder haben ist das einfach normal. Aber ich gebe "shiava" vollkommen Recht in der Aussage das vorallem Mütter mit nur einem Kind so schlimm sind. An zweiter Stelle für mich solche wie auch ich mit 2 und mehr Kindern weil dann immer Vergleiche von ersten zum zweiten usw.gemacht werden.

» Stumpy » Beiträge: 837 » Talkpoints: 6,38 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich bin auch Single und kinderlos, und habe auch keine Ambitionen in die Richtung. Von daher habe ich mit diesem Thema auch nicht wirklich was am Hut. In der Regel bleibe ich aber davon verschont, da ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis eigentlich keine oder so gut wie keine Personen mit Kindern habe.

Meine beste Freundin hat ein Kind, aber sie redet nicht besonders viel davon. Klar erzählt sie mal was, und das kann sie auch jederzeit gern tun, aber bisher ist sie mir damit noch in keinster Weise auf die Nerven gegangen. Vor zwei Jahren um Weihnachten war ich dann allerdings mit drei Grundschulfreundinnen von mir, die ich lange nicht gesehen habe, Pizza essen. Ich und eine weitere Person sind kinderlos, die beiden anderen haben inzwischen je zwei Kinder. Und dieser ganze Abend gestaltete sich für uns dann auch eher unangenehm bis nervig.

Ich hatte mich wirklich gefreut, mal wieder Leute von "ganz früher" zu treffen, und mit ihnen über unsere gemeinsame Kindheit zu plaudern. Aber das Thema war nach etwa einer halben Stunde abgehakt, und es ging den ganzen Abend nur noch über ihre Kinder. Beide hatten sämtliche Fotoalben mitgebracht, die wir ausgiebig und immer wieder bewundern mussten. Dazu gab es dann Geschichten über die Geburten und zwar bis ins Detail. Das fand ich auch nicht so erbaulich. Am besten war dann noch die Frage: "Und wann sehen wir eure Kinderfotos?"

Letzten Endes ist es so gelaufen, dass die beiden Mütter auch nach dem Pizza essen zurück zu Ehemännern und Kindern mussten. Ich bin mit meiner anderen Freundin dann noch feiern gegangen.

An diesem Abend habe ich mich nur gewundert. Meine beste Freundin, die, wie erwähnt, auch ein Kind hat, redet bei weitem nicht so viel darüber. Wir haben einfach auch noch jede Menge andere Themen, die wir gemeinsam haben, und über die wir uns austauschen können.

Ich denke, es hängt viel davon ab, welchen Raum das Ehefrau- und Muttersein im Leben der jeweiligen Person einnimmt. Die beiden Grundschulfreundinnen mit denen ich essen war, sind wirklich nur Hausfrau und Mutter. Beide haben jung geheiratet, und sind gleich schwanger geworden. Meine beste Freundin hingegen ist (inzwischen) alleinerziehend, berufstätig und hat jede Menge Interessen.

Ich denke, das ist ein wichtiger Faktor. Wenn man alle Interesse oder das, was einen vorher ausgemacht hat, nur noch hintenanstellt, muss es wohl so kommen, dass solche Mütter nur noch ein Thema haben. Ich finde es schade, da die eigenen Interessen doch einen erheblichen Teil der Persönlichkeit ausmachen.

» Insan1ty » Beiträge: 294 » Talkpoints: 20,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich merke es bei meiner Mutter. Ich habe vor ein paar Jahren die Schule gewechselt, weil ich dort nicht weiter zur Schule gehen konnte. Kaum kam das heraus, wusste es gleich die halbe Stadt. Meine Mutter konnte einfach nicht den Mund halten. Dann hört man natürlich überall: "Oh ich hab von deiner Mutter gehört du musstest die Schule wechseln? Wieso? Warum? Wie kann das denn sein? Das ist ja eine unverschämtheit! " und so weiter.

Ich glaube Mütter haben ein kleines Organ, was dem Gehirn dann sagt das da noch irgendwas wichtiges zum ausplappern war. Ich bin GottSeiDank ein männliches Wesen, und somit habe ich dieses Organ nicht. Ich wünsche mir einfach nur, das meine Mutter einfach öfter mal den Mund halten könnte. Schließlich gibt es auch sehr viele andere Themen über die sich unsere Mütter unterhalten können, als ständig über die Kinder zu quatschen. Das ist auch eigentlich mein einziger Wunsch!

» d0m1n1k » Beiträge: 17 » Talkpoints: 0,03 »


Ich als Mama kann eindeutig sagen: Ja es gibt noch andere Gesprächsthemen. Klar manchmal hat man auch das Thema Kinder auf dem Schirm, aber das ist ja ganz normal. Schließlich verbringt man einen großen Teil der Zeit mit seinem Kind. Und wenn jemand interessiert nachfragt (natürlich meist andere Mütter), dann kommt man auch mal ins heillose quatschen. Aber passiert das nicht bei jedem Thema, das zwei Frauen gleichzeitig interessiert?

Ich bin fest davon überzeugt, dass ich in den letzten zehn Jahren nicht ständig und mit jedem über mein Kind und das Thema Kinder im allgemeinen zerredet habe. Ab und zu will man als Frau ja auch mal etwas anderes sehen und hören.

Vielleicht macht es auch einen Unterschied, ob die jeweilige Frau noch arbeiten geht oder Hausfrau und Mutter ist. Man hat unweigerlich mehr Themen, wenn man noch einen Job hat, in dem man auch denken muss. Nicht, dass ich Hausfrauen für blöd halte, das ganz sicher nicht, aber ein Unterschied ist sicher da.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Oh da kann ich dich nur zu gut verstehen. In meinem Freundeskreis ist auch gerade Babyboom und viele haben nun schon ein Kind und es nervt wirklich sehr, dass sich nur noch alles um die Kinder dreht. Und die Geschichten sind für Außenstehende wirklich mehr als langweilig und uninteressant. Wenn wir zusammen weggehen, dann versuchen wir Kinderlosen wirklich immer massiv das Thema Kinder zu meiden, denn wenn die Glocke einmal angeschlagen ist, dann hört sie so schnell nicht wieder auf zu läuten.

Es ist wirklich schon so schlimm, dass wir planen ohne die ganzen Kinderpärchen Silvester zu feiern weil wir sonst total spießig wie die 40-Jährigen irgendwo sitzen würden und und bis Mitternacht Kindergeschichten anhören dürften, um dann mit Kindersekt (stillende Mütter) anzustoßen und schnell ins Bett zu gehen.

Wahrscheinlich fällt das den Müttern selbst gar nicht so auf weil sich eben auch ihr ganzes Leben nur um die lieben Kleinen dreht und deshalb kann man es ihnen vielleicht auch nicht verübeln. Schließlich gehen die Meisten ja erst mal in die Babypause und erleben dann den ganzen Tag nichts weiter als ihr Kind. Dann kann es natürlich auch keine weiteren Themen geben, das ist ähnlich wie bei Rentnern, die dann irgendwann nur noch über ihre Krankheiten oder Rätselsendungen im Fernsehen reden.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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