Artikel defekt/unvollständig - trotzdem behalten?
Ich habe eben einen Sessel zusammengebaut, den ich vor einer Wochen bei amazon.de bestellt hatte und wie gewohnt, schon ein paar Tage später bekam. Beim Aufbauen stellte ich fest, dass ein paar Schrauben und eine kleine Leiste fehlten. Ich ärgerte mich sehr und überlegte, ob ich das Paket zurückschicken sollte, scheute aber vor dem Aufwand. Ich hätte alles wieder verpacken und das schwere Paket zur Post schleppen müssen. Außerdem wollte ich den Sessel sofort haben.
So holte ich mir passende Schrauben aus meinem gut sortierten Werkzeugkoffer und fand auch noch ein Brettchen, das ich mir zurechtsägte. Ist es euch auch schon einmal passiert, dass ein Artikel defekt oder unvollständig war und ihr ihn aus Bequemlichkeit oder anderen Gründen trotzdem nicht zurückgeschickt habt? Wie habt ihr den Mangel behoben? Habt ihr hinterher eine schlechte Kritik geschrieben, obwohl der Artikel sonst sehr gut war?
Wir hatten das Problem nur mit einem Regal bei Amazon, wo auch die Schrauben gefehlt haben. Ich würde das reklamieren und darauf bestehen, dass entweder die Sachen nachgeliefert werden oder der Sessel ersetzt werden. Man bezahlt Geld und dann erwarte ich auch, dass der Artikel im einwandfreien Zustand ist. Wenn die Sachen nicht ganz wichtig sind, würde ich auf Ersatz der Schrauben und der Leiste bestehen. Wenn das nicht möglich ist, sollte der Artikel zurück gehen oder zumindest mitgenommen werden, wenn ein neuer Sessel geliefert wird.
Mir ist es mal bei einem Holzhäuschen passiert, dass zwei Schrauben fehlten. Das tat dem Ganzen aber eigentlich keinen Abbruch, da man beliebige andere Schrauben nehmen oder sie einfach weglassen konnte, weil es auf diese beiden Schrauben nicht wirklich ankam. Es ist mir auch mal bei einer externen Festplatte passiert, dass das zugehörige USB-Kabel fehlte. Aber auch das war für mich kein Grund, die Festplatte zurück zu schicken, weil man diese USB-Kabel ja überall billig bekommt und ich sogar noch eins in meiner Schublade hatte. Davon abgesehen hat der Verkäufer aber bei Kontaktaufnahme auch angeboten, mir kostenlos ein Kabel nachzuschicken.
Also, wenn es sich um Kleinigkeiten handelt, die einfach fehlen und die man ersetzen oder weglassen kann, dann ist das für mich kein Grund, den Artikel zurück zu schicken. Dennoch kontaktiere ich unter Umständen den Verkäufer und sage ihm Bescheid, dass da etwas fehlte. Bei defekten Geräten versuche ich mich natürlich nicht an der Reparatur, sondern schicke den Artikel zum Umtausch zurück. In deinem Fall hätte ich wohl auch selbst repariert als den Sessel zur Post zu schleppen.
Das ist mir auch schon passiert. Und zwar bei unserem Fernseher. Der hat hinten an der Rückwand einen Kratzer. Sicher sieht man das nicht unbedingt. Aber es ist ein Fehler, den wir bei dem Preis nicht hinnehmen wollten. Also habe ich bei Amazon angerufen und es wurde mit dann gesagt, dass ich das Gerät abholen lassen kann von einem Spediteur und ich bekomme einen neuen geliefert oder aber ich bekam einen Preisnachlass. Ich habe mich für den Preisnachlass entschieden, weil das Gerät technisch in Ordnung war.
Weiterhin haben wir Schreibtischstühle bekommen. Da fehlten auch 2 Schrauben. Auch das habe ich nicht einfach hingenommen und da bekam ich auch einen Preisnachlass. Mein Mann hatte von unseren alten Stühlen auch die gleichen Schrauben. Aber wenn nicht, hätte man diese kaufen müssen.
Ich finde, dass man das nicht hinnehmen muss, auch wenn man diese Artikel behalten will. Was ich bei Amazon in letzter Zeit schon sehr oft hatte und was ich auch nicht so ohne weiteres hinnehme sind offensichtliche Rückläufer besonders bei Elektrokleingeräten. Die Kabel sind nicht richtig aufgewickelt und es fehlt die Schutzfolie. Schon die Kartons sind nicht zugeklebt und der Klebestreifen ist durchgeschnitten. Weiterhin sind die Plastiktüten zerfetzt und nicht mehr verschweißt geschlossen, wie sie offensichtlich mal waren. Auch da schicke ich entweder zurück oder ich handel einen Preisnachlass heraus. Wenn ich neue Sachen bestelle und bezahle, dann will ich auch die Ware bekommen oder einen Preisnachlass.
Bei deinem Sessel würde ich auf jeden Fall bei Amazon anrufen und ggf. auch anbieten Fotos zu senden. Dann kannst du auch einen Preisnachlass heraus handeln, was dein gutes Recht ist. Denn es kann nicht sein, dass ein Teil unvollständig geliefert wird und man das hinnehmen muss.
Einen Sessel hätte ich auch nicht zurück geschickt. Das kann ich verstehen. Aber richtig ist es von den Versendern nicht. Wenn die Teile zusammen gebaut werden müssen, sollte die Firma schon vor dem Versenden überprüfen, ob alles dabei ist. In deinem Fall ging es ja noch, weil du wohl handwerklich begabt bist und dir selbst geholfen hast.
Unsere Werkzeugkiste musste auch schon oft herhalten. Im vergangenen Jahr hatten wir einen Badezimmerschrank von IKEA gekauft und stellten zu hause fest, dass an einer Seite eine größeres rundes Loch nicht vorgestanzt war. Dafür hatten wir kein Werkzeug. Nach vorheriger Rücksprache mit dem Hauptsitz wurde uns zugesichert, dass wir die Benzinkosten erstattet bekämen. Es waren etwa 40 Kilometer. Als wir mit dem Brett dort ankamen, hat man das in der Werkstatt in Ordnung gebracht, wollte uns aber trotz Zusicherung das Geld nicht geben. Erst als ich dann den Hauptsitz angeschrieben habe, konnte man das Vorabgespräch am Computer feststellen und überwies das Geld. Mit selbst zusammen zu setzenden Möbeln gibt es immer mal wieder Ärger.
Eine schlechte Bewertung haben wir aber deshalb nicht geschrieben. Denn das betraf eine Mitarbeiterin, die wohl keine richtige Lust hatte, gezielt nachzugucken.
Defekte Gegenstände schicke ich grundsätzlich zurück, ich habe bei größeren Gegenständen auch immer die Kamera bereitliegen, um beim Auspacken eventuelle Schäden direkt zu dokumentieren. Ich habe mir vor drei Jahren bei Amazon einen Wischmob gekauft und dieser war so verbogen, dass er wirklich nicht brauchbar war.
Wenn jetzt wirklich nur zwei Schrauben oder wie im genannten Fall eine Holzleiste fehlen, dann mache ich keinen Aufstand und schaue nach, ob ich die passenden Materialien auf Lager habe. Man muss defekte Gegenstände nicht hinnehmen, der Ansicht bin ich persönlich ebenfalls. Aber bei Kleinigkeiten finde ich meistens schon eine Lösung, so dass ich gegebenenfalls aus Faulheit keine Rücksendung tätigen muss.
Ich habe solche Artikel noch nie online bestellt. Aber ich hatte solche Überlegungen schon mal Kleidung betreffend. An deiner Stelle hätte ich wahrscheinlich die Rücksendung vorgezogen, weil ich mit Werkzeug nicht so gut bestückt bin. Allerdings hätte ich in deiner Situation nach einem Nachlass gebohrt. Freunde von mir haben damit im Sommer Erfolg gehabt, da ging es um eine Sitzbank für den Garten.
Ich selbst hatte das auch schon mal bei Schuhen. Da hat der Schuhshop die Rechnung vom Schuster übernommen, weil ich die Schuhe haben wollte und ein Umtausch wohl teurer gekommen wäre. An sich ist es irgendwo eine Sache was machbar ist. Ich hatte beispielsweise auch mal für Halloween einen Umhang bestellt, da war ein Riss drin. Das Teil kostete nicht viel und ich hätte den Riss genäht mit der Hand - aber der war halt nicht an der Naht sondern mitten drin. Das fand ich dann auch blöd.
Letztlich war der Shop dann aber auf meine Reklamation hin sehr pöbelhaft und mir wurde noch vorgehalten, wie winzig der Riss war (7 cm!) - das war dann auch der Grund für meine Bewertung. Wenn jemand mangelhafte Ware liefert, aber um eine Lösung bemüht ist, bewerte ich in der Regel gerne und gut, weil dann auch andere Kunden sehen, dass der Service ok ist. Wenn ich dagegen angepöbelt werde, dann ist genau DAS der Grund, warum ich mies bewerte.
Wibbeldribbel hat geschrieben:Wenn jetzt wirklich nur zwei Schrauben oder wie im genannten Fall eine Holzleiste fehlen, dann mache ich keinen Aufstand und schaue nach, ob ich die passenden Materialien auf Lager habe.
Dem schließe ich mich an. Sobald der Aufwand zu hoch wird, schaue ich lieber, ob ich das nicht selber richten kann. Einen Unterschied macht es, wenn ich sehr viel Geld dafür ausgegeben habe und ich es nicht einsehe, eine mangelhafte Ware dafür zu erhalten.
Einmal habe ich eine defekte Magnettafel erhalten. Eigentlich war dort nur eine Unebenheit drin, die mich gestört hat und wollte die Ware umgetauscht haben. Der Verkäufer sagte nur, dass ich das Teil selbst entsorgen solle und er mir eine neue schickt. Da dachte ich mir, dass ich die eine jetzt auch nehmen kann – so hatte ich zwei zu einem Preis von einem.
Mir ist es mal bei einem Schrank passiert, bei dem in den Türen Glas verarbeitet war. Eine dieser kleinen Glasplatten war leider durch den Transport kaputt und es kamen mir nur noch die Splitter entgegen. Es war der Firma nicht möglich, einfach eine neue Glasplatte zu schicken und den ganzen Schrank wollte ich aufgrund des einen kaputten Teils dann auch nicht zurückschicken, weil die einzelnen Kartons auch wahnsinnig schwer waren. So haben wir einfach improvisiert und eine Plastikplatte eingesetzt, wo die Glasplatte fehlte. Es fällt kaum auf und man merkt es nur, wenn man es weiß.
Wenn ein Artikel, den ich erhalten habe defekt ist, schicke ich diesen natürlich zurück, denn ich sehe nicht ein für mein Geld Ware erhalten zu haben, die defekt ist. Man möchte als Kunde für sein Geld Ware in einem einwandfreien Zustand. Wenn bei einem Artikel ein Kleinteil fehlt, das nicht mitgeliefert wurde und ich dieses Kleinteil durch ein Ersatzteil ersetzen kann und diesen parat habe, dann tue ich das auch und mache da auch keinen Aufstand.
Falls ich jedoch das Kleinteil nicht da habe, dann melde ich mich kurz beim Lieferant, bei dessen ich es gekauft habe und bitte drum, mir das fehlende Teil zu zu senden, denn das ist das einfachste als gleich den ganzen Artikel zurück zu senden. Falls dies nicht möglich ist, ist man eben leider gezwungen den kompletten Artikel zurück zu senden, denn manchen Lieferanten ist es nicht möglich Kleinteile auszutauschen, sondern nur den kompletten Artikel.
Bislang hatte ich immer Glück und musste wenig bis gar nichts zurück senden bis auf einen Nintendo DS, der nach nur einer Woche die Spiele nicht mehr angenommen hat. Ich habe ihn mit mehreren Spielen ausprobiert und habe mich dann beim Verkäufer gemeldet, dieser ihn zurück nahm, den Spielspeicher säuberte und ihn mir wieder zurück schickte. Seit dem geht der Nintendo DS auch wieder ohne Probleme. Da man als Kunde ein Gerät möchte das auch funktioniert, war es mir von vorne herein klar, das ich den Nintendo DS zurück schicke und ich ein Gerät möchte, das auch funktioniert.
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