Eure Unterschrift - natürlicher Prozess oder lange geübt?

[Gio]

Mein jüngster Sohn hat sich eine neue Unterschrift überlegt und übt diese nun intensiv. Seine eigene Schrift gefällt ihm nicht und er möchte nun eine ganz tolle Unterschrift haben. Ich habe ihm gesagt, dass sich eine Unterschrift von selber ergibt und dass sich diese auch Laufe eines Lebens ändert. Er meinte aber, dass er seine Unterschrift ganz bewusst designt habe. Genau diese Unterschrift – die übrigens mit seiner normalen Schrift wenig gemein hat – möchte er sich angewöhnen.

Habt ihr eure Unterschrift auch ganz bewusst entworfen und habt sie so lange geübt, bis sie euch leicht von der Hand ging? Oder war sie wie bei mir ein völlig natürlicher Prozess?

So mit etwa 14 habe ich auch mal eine Unterschrift entworfen und diese dann auch intensiv geübt. Leider hatte ich seinerzeit recht wenig zu unterschreiben, so dass mein Design nicht zum Einsatz kam und ich dann monatelang umsonst geübt habe. Als ich dann tatsächlich hin und wieder Unterschriften leisten musste, war das Geübte längst vergessen. Anfangs gab ich mir immer Mühe, sie noch leserlich und schön zu gestalten. Im Laufe der Jahre wurde daraus dann aber selbstständig ein nicht einfach zu entzifferndes Gekrakel.

Warum sollte man seine Unterschrift nicht designen? Dann ist sie wenigstens etwas besonderes. Aber das kann jeder machen, wie er möchte. Ich finde meine Unterschrift sehr langweilig, aber wichtig genug, um mir eine andere zu überlegen, ist mir das ganze nun auch nicht.

Ich habe meine Unterschrift nicht entworfen, sondern sie hat sich einfach mit der Zeit von selber entwickelt. Ich habe allerdings auch mal vorgehabt, mir meine Unterschrift irgendwie zu entwerfen. Meine Eltern meinten dann aber auch zu mir, dass sich die Unterschrift im Laufe der Jahre ganz von selber entwickelt. So war es bei mir dann auch und meine jetzige Unterschrift brauchte ich auch nicht großartig zu üben, bevor ich sie anwenden konnte.

Ja, ich habe meine Überschrift auch immer wieder geübt und neu versucht. Allerdings war das auch in meiner Jugendzeit und nicht mehr in der heutigen Zeit. Gerade, wenn es eilig ist, wie beim Unterschreiben an der Kasse für den Beleg oder dergleichen, sieht bei mir eher wie "hingerotzt" aus und nicht wirklich ordentlich. Wenn ich aber mehr Zeit habe, bemühe ich mich eben auch darum, eine ordentliche Unterschrift abzuleisten. Die ist aber grundsätzlich an meiner gewöhnlichen Handschrift orientiert, mit der ich mir auch sehr viel Mühe gebe. So unterschreibe ich ordentlich, wenn es um Verträge geht, die ich beispielsweise mit nach Hause bekomme.

Nein, ich habe für meine Unterschrift nicht wirklich geübt. Ich muss immer nur darauf achten, dass ich sie nicht anders mache, als sie auf der Kreditkarte ich. Manchmal wird sie sehr leserlich, manchmal, vor allem in irgendwelchen Hotels fast unleserlich. Wo ich unterschreiben soll und ich nicht weiß, ob die Unterschrift nicht missbraucht werden könnte, mache ich sie immer sehr schludrig und nicht meiner eigentlichen Handschrift ähnlich sehend. Generell unterschreibe ich nicht sehr gerne.

In meiner Jugend habe ich meine Unterschrift geübt, aber irgendwann musste ich dann etwas unterschreiben und die Unterschrift sah komplett anders aus, als das Geübte. Ich denke, dass man seine Unterschrift zwar designen kann, sich aber in der Zukunft durchaus ändern kann. Meine Unterschrift ist ein Gekrakel und unlesbar und auch ziemlich schwer fälschbar. Aber ich habe sie seit meiner ersten Unterschrift nie verändert und ich konnte sie automatisch, ohne zu üben.

Ich persönlich kann mich noch daran erinnern, dass ich im Jugendalter auch versucht habe, meine Unterschrift zu ändern. Am Anfang habe ich allgemein meine Unterschrift geübt und geschaut, wie ich allgemein unterschreibe. Und irgendwie hat mir das nicht gefallen und ich habe auch versucht meine Schriftart zu ändern, sodass es mir gefällt.

Am Ende war es dann so, dass ich mir auch versucht habe, eine ganz andere Schriftart für meine Unterschrift anzugewöhnen und diese hatte auch nichts mit der ursprünglichen Schrift meiner Unterschrift zu tun. Immer wenn ich dann etwas unterschreiben musste, hatte ich dann meist Mühe und Not mit der neuen Unterschrift zu unterschreiben und irgendwann habe ich dies dann auch sein lassen.

Meine Mutter sagte auch immer zu mir, dass sich meine Unterschrift irgendwann von alleine ergibt und das es schwachsinnig wäre, wenn ich jetzt meine Unterschrift übe oder mir versuche eine andere Unterschrift anzueignen, wobei ich sagen muss, dass sie recht hatte. Irgendwann hat sich dann wirklich meine Unterschrift ergeben, wo mit ­ich heute dann auch noch Dinge und desgleichen unterschreibe, sodass ich sagen würde, dass das ein natürlicher Prozess ist, den man nicht wirklich beeinflussen kann, egal, wie sehr man es dann auch möchte.

Ich habe mir in meinem ganzen bisherigen Leben noch keine Unterschrift bewusst ausgedacht und dann daraufhin für den Einsatz geübt. Ich finde das auch absolut nicht notwendig, denn ich finde einfach, dass eine Unterschrift auch den typischen Eindruck einer Unterschrift machen sollte und nicht aussehen sollte wie eine schöne, verschnörkelte Handschrift.

So habe ich zum Beispiel den Fehler gemacht, die Unterschrift für meinen Personalausweis ganz bewusst so zu schreiben, dass es für mich keine richtige Unterschrift ist. Der Grund dafür war, dass ich meinen Namen leserlich schreiben wollte. Ich bereue dies heute noch, weil ich finde, dass mein Ausweis mit dieser seltsamen Pseudo-Unterschrift total bescheuert aussieht. Das bin irgendwie so gar nicht ich. Aber da ich demnächst einen neuen Personalausweis beantragen muss, ist es ja gar nicht mehr so schlimm und ich kann meinen Fehler wieder korrigieren beziehungsweise ihn beim nächsten Mal vermeiden.

Ich selbst habe noch nie eine Unterschrift selbst erfunden oder absichtlich umgeändert. Stattdessen hat sich meine Unterschrift einfach von selbst und auf natürliche Weise entwickelt.

Ich halte nichts davon, Unterschriften immer wieder zu üben und umzuändern. Immerhin ist es mit Sicherheit sowieso so, dass man, wenn man tatsächlich irgendwo unterschreiben muss, auf natürliche Weise unterschreibt und nicht daran denkt, seine spezielle Schrift zu benutzen. Immerhin hat man ja meistens relativ wenig Zeit, um etwas zu unterschreiben, wenn man auf der Bank oder bei der Arbeit ist. Von daher muss es eben schnell gehen und man schreibt wohl ohnehin intuitiv mit seiner natürlichen Schrift.

Im Endeffekt ist es mir wirklich egal, wie meine Unterschrift aussieht. Immerhin macht es nun wirklich keinen Unterschied, ob ich eine kaum lesbare oder eine wunderschöne Unterschrift habe. Bei beidem kommt es auf das gleiche raus, weshalb meine Unterschrift auch nicht gerade die schönste ist. Darüber mache ich mir aber, wie bereits geschrieben, keine Gedanken.