Habt ihr Zwänge?

vom 03.02.2008, 23:21 Uhr

Oh ja, das kenne ich auch. Hatte mal vor längerer Zeit so einen Zwang, dass ich bestimmte Dinge ein paar mal anfassen musste. Also wenn ich z.b. an ein Handtuch kam fühlte es sich in meinen Fingern total eklig an. Dann musste ich immer wieder auf das Handtuch fassen, bis es sich "richtig angefühlt hat". Aber das habe ich langsam unter Kontrolle. Jetzt ist es nur noch ab und zu so, aber sehr selten.

Dann hatte ich den Zwang, dass ich meinen Mund immer weit aufreißen musste. Ich habe es erst gar nicht gemerkt, bis mich mal mein Vater darauf angesprochen hat. Und dann gab es auch noch den Zwang, dass ich meinen Kopf immer schlagartig nach vorn reißen musste. Es fühlte sich für mich einfach "gut" an. Aber habe es geschafft das alles zu lassen, auch wenns sich erstmal immer ziemlich komisch und eklig angefühlt hat.

Liebe Grüße, Oli

» Olifant » Beiträge: 21 » Talkpoints: 0,59 »



Vor Jahren hatte ich einen ausgeprägten Putzzwang, nichts konnte wirklich ordentlich und sauber genug sein, selbst wenn ich alles sterilisiert hatte, bekam ich häufig nicht das Gefühl es sei sauber. Und das ist heute manchmal noch so.

Das dies ein zwanghaftes Verhalten ist, war mir seinerzeit nicht klar. Die Putzerei bestimmte mein Leben bis ich irgendwann völlig erschöpft zusammenbrach und anschließend eine Therapie begann. Nach 2 Jahren war ich endlich von meiner Putzsucht befreit.

Irgendwie hat sich das dann in vielen Jahren verlagert, denn ich bekam Kontrollzwänge. Da ich Therapieerfahrung hatte, konnte ich das zwar recht schnell einordnen, aber im Griff habe ich es noch nicht so wirklich.

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» Deli » Beiträge: 918 » Talkpoints: 6,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Zum Glück habe ich keine Zwänge. Früher hatte ich öfters den Zwang, dass ich nicht zwischen zwei Pflastersteine treten durfte, wenn ich auf einem Pflaster lief (das waren dann größere Pflastersteine und ich durfte quasi nicht auf die Ritzen kommen). Das war aber nur gelegentlich so und eher spielerisch. Das hat sich dann irgendwann gelegt.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Damals habe ich als Jugendlicher, wenn ich mir was kaufen wollte, teilweise drei bis viermal nachgezählt, auch wenn ich sicher war, das ich gerade richtig gezählt hatte und alles passend hatte. Jetzt habe ich ja genug Geld, da brauch ich nicht mehr abzählen, daher ist das vermutlich nicht mehr so.

Ab und an ist es auch so, wenn ich mit einem Fuß ausversehen mit der Spitze wo hängen bleibe oder oder den Boden schleife, muss der andere Fuß das auch machen. Dabei versuche ich das aber recht häufig zu unterdrücken. Manchmal mache ich mir dann aber einen Spaß daraus und mach es dann noch mal und noch mal.

Ansonsten habe ich bestimmt noch ein paar unterbewusste Zwänge, die ab und an mal auftreten, wie gerade leicht in die Innenseite meines Mundes beißen, also nicht fest zu beißen, sondern nur so leicht, ohne Schmerzen und das dann auch auf der anderen Seite.

Denke mal, jeder hat so was, ohne das vielleicht bewusst zu merken.

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» DocMichi » Beiträge: 667 » Talkpoints: 3,51 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe den Zwang auch alles nochmal zu kontrollieren. Hab ich das Auto zu gemacht? 15 Sekunden nach dem ich auf den Knopf der Fernbedienung gedrückt habe, muss ich beim weggehen immer nochmal raufdrücken um sicher zu gehen das Wagen auch wirklich verschlossen ist.

Ähnlich ist es, wenn ich Abends die Wohnungstür abschließe. Bis ich endlich im Bett liege habe ich bestimmt 2-3 mal die Türklinke betätigt und damit geprüft ob auch wirklich die Türe zu ist. Aber so kann man sicher sein, dass man nichts vergisst. Ich nehme übrigens auch die Artikel weiter hinten aus dem Regal.

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» hank1809 » Beiträge: 14 » Talkpoints: 0,03 »


Dann oute ich mich auch hier einmal. Ja, ich habe Zwänge. Ein Teil habe ich schon ablegen können, aber nicht alles. Auch heute noch muß ich jeden Tag spätestens abends schauen, ob mein Geldbeutel noch da ist. EC-Karte und Versicherten-Karte drin sind und ob mein Schlüssel noch hängt und das Handy noch da ist.

Früher vor ca. 8 Jahren war es ganz schlimm, ich habe mir fast alles aufgeschrieben auf kleine Zettel und wehe ich habe einen Zettel nicht gefunden in meiner Baumwoll-Tasche. Da habe ich mir die "wichtigen" Notizen aufgehoben. Es wurden aber immer mehr und ich wurde immer unruhiger. Das hat sich zum Glück von alleine gelegt. Heute hab ich nur noch kleine Zettel wenn wirklich etwas wichtiges ist und wenn ich die dann verlege, dann breche ich mit Sicherheit nicht mehr so zusammen wie früher. Nun muß ich nur zusehen, daß ich aufhöre nach dem Geldbeutel, Schlüssel und Handy dauernd zu kucken.

Andere Sachen mach ich auch immer, wenn ich aus dem Haus gehe, dann sehe ich immer ob ich den Herd ausgemacht habe bzw. die Kaffeemaschine. Aber ich denke das machen viele Menschen. Vor allem Menschen mit Kindern. Die drehen vielleicht doch mal am Herdknopf, auch wenn meine Kinder das noch nie gemacht haben.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ja, ich habe Zwänge, natürlich. Ich denke, dass es kaum einen Menschen gibt, der keine hat. Ich würde schon fast sagen, dass Routine schon irgendwo zwanghaft ist, weil man sich nicht dagegen wehren kann, wenn man nicht direkt einmal darüber nachdenkt. Und jeder Mensch hat irgendwo in seinem Alltag die Routine drin. Die einen haben es beim Socken anziehen, die anderen bei der Reihenfolge wie sie in Sachen Auto fahren fortfahren. Die einen schnallen sich stets zuerst an, die anderen erst nachdem sie 5 Meter gefahren sind. Man kann vieles davon zwar ändern, will man aber nicht. Ein ganz leichter Zwang ist das auch schon.

Nun aber zu den richtig "extremen" Zwängen. Ich habe den Tick, dass ich immer denke, ich hätte irgendetwas irgendwo vergessen. Wenn ich unterwegs bin, muss ich mich zum Beispiel jede halbe Stunde vergewissern, ob ich mein Handy oder meine Geldbörse eingepackt und nicht vergessen habe, obwohl ich ganz genau weiß, dass beides in meiner Tasche ist. Oder wenn ich frühs auf dem Weg zu einem unserer vier Schulstandorte bin. Ich habe vor 2 Minuten nachgeschaut, in welches Zimmer ich muss und weiß es eigentlich, aber sicherheitshalber schaue ich doch noch ein 100stes Mal auf meinen Stundenplan. Und da nehme ich auch in Kauf, dass ich erst einmal anhalten muss, um meine übervolle Tasche zu durchforsten. Das ist schon albern, aber ich kann irgendwie nichts dagegen tun.

Dann habe ich den Zwang, dass ich alles, was ich schreibe oder male, erst noch 10 mal durchchecke und 20 Verbesserungen vornehmen muss, weil ich will, das es perfekt ist. Perfektionismus ist mein Zwang. Gerade Arbeiten in Kunst sind bei mir in Ordnung und im Vergleich zur Klasse meistens durchaus schon perfekt, aber trotzdem kann ich die Arbeit nicht beiseite legen oder abgeben, wenn sich doch noch ein Pinselhaar in die Farbe gemischt hat oder sonstwas. Ich bin auch immer bei allem die Letzte, die abgibt.

Auch bei meinem Altersheimpraktikum ist mir das manchmal etwas zum Verhängnis geworden, wenn ich an die falschen Kollegen geraten bin. Sollte ich die Betten machen, habe ich hier herumgezippelt, da nochmal zurechtgestrichen, damit der Chef auch ja nichts zu beanstanden hat. Es musste alles sehr genau sein bei ihm. Das ist zeitlich natürlich schlecht und da gabs ein paar Mal schon böse Blicke von der ein oder anderen Kollegin, wobei ich bei den meisten Kollegen durch meine Genauigkeit auch viel Lob eingefahren habe. Es ist eben alles relativ.

Ich bestehe eigentlich nur aus Zwängen. Habe zum Beispiel auch die Eigenart, dass ich in der Stadt in jedes Schaufenster gucken muss, ob auch ja jedes einzelne Haar dort sitzt, wo es sitzen soll. Das ist eine Mischung aus Eitelkeit und Perfektionismus. Oder wenn ich lange am Computer gesessen habe, habe ich den Zwang, dass ich vieles, was ich denke, gedanklich auf der Tastatur schreibe. Ich habe dann so eine Tastatur im Kopf und viele Wörter, die mir gerade durch den Kopf gehen, tippe ich dann darauf ein. Natürlich hat meine Kopftastatur auch die Buchstaben da, wo sie auch wirklich sind, demnach tippe ich auch gedanklich immer auf diese bestimmten Punkte mit den bestimmten Buchstaben. Das klingt schon fast nach irgendeiner psychischen Krankheit.

Na und dann das allgemein Übliche: wenn mir langweilig ist, gucke ich, was im Kühlschrank ist und das auch gerne mal stündlich, obwohl ich weiß, dass keiner einkaufen war und dass sich der Kühlschrankinhalt nicht aus heiterem Himmel plötzlich verändert hat.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also als Zwang würde ich es nicht bezeichnen. Eher hab ich so Ticks. Oder einfach nur blöde Angwohnheit.

Als erstes muss ich immer zweimal auf Toilette bevor ich ins Bett gehe. Selbst wenn ich fün Minuten vorher schon gewesen bin und es nur drei Tropfen kommen. Aber ich kann nicht ruhig schlafen, wenn ich nicht die zweimal auf der Toilette war. Manchmal möchte ich auch gerne drei Mal gehen, aber ich zwinge mich dann dazu liegen zu bleiben, weil ich Angst habe, dass es zwanghaft wird.

Und die zweite Sache ist, dass ich immer mit dem Fuss über das Bettlaken "scheuern" muss, um einzuschlafen. Ist komisch, aber irgendwie beruhigt mich das. Das sind immer so kreisende Bewegungen. Und ich find es komisch ganz ruhig dazu liegen.

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» ich-bin-ich » Beiträge: 639 » Talkpoints: 9,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe auch schon seit meiner Kindheit einen Zwang. Und zwar gibt es da ein bestimmtes Muster, in das ich viele Dinge im Alltag einteilen muss, wie z.B. mit dem Fuß auftippen o. ä. Das Muster ist schematisch dargestellt ABBA BAAB BAAB ABBA Am Beispiel des Fußauftippens ist A dann der rechte und B der linke Fuß. Leider kann man dieses Muster unendlich lange fortsetzen, aber meist bleibt es bei dem 4er-Schritt (s. oben). Das nervt mich schon irgendwie, ist aber jetzt nich so schlimm.

Zum anderen muss ich manchmal bei bestimmten Dingen die Mitte finden, hat auch was mit Zählen zu tun. Wenn z.B. im Badezimmer eine Reihe 5 Fliesen hat, dann ist die 3. Fliese die Mitte, wenn sie 6 Fliesen hat, ist die Mitte die Fuge zwischen 3. und 4. Fliese. Total bescheuert.

Und meine Schwester hat den gleichen Zählzwang bei Wörtern, den du beschrieben hast.

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» NoraZoey » Beiträge: 30 » Talkpoints: 0,14 »


Ich denke, dass nicht jeder "Tick" den man im Alltag hat, auch gleich ein Zwang ist! Denn nur weil man beispielsweise seine Kugelschreiber paralell angeordnet haben möchte, ist es noch lange kein Zwang. Zum Zwang wird so etwas erst, wenn ich ständig nachsehen muss, ob alles noch korrekt ist und wenn ich nachts deswegen nicht schlafen kann, usw.

Ich persönlich habe keinen Zwang, denke ich zumindest. Es gibt zwar gewisse Dinge, die ich gerne gleich habe beispielsweise wie meine Wäsche zusammengelegt ist aber wenn es einmal anders ist, bricht meine Welt auch nicht zusammen!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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