Microsoft wieder voller Lücken - Geheimakten nicht sicher :D

vom 03.04.2007, 17:22 Uhr

Mal ein kleines Peinlichkeitsupdate zum Thread http://www.talkteria.de/forum/topic-272.html

Wie es aussieht hat Microsoft seinen eigenen Laden nicht mehr unter Kontrolle, anders kann man sich die gehäuften Peinlichkeiten in letzter Zeit kaum noch vorstellen. Das grenzt entweder an extreme Fahrlässigkeit seitens Microsoft (was natürlich Vertrauen in die Sicherheit der Produkte schafft) oder an ein mutwilliges Vorgehen von Microsoftmitarbeitern. DIesmal schickte Microsoft eine Geheimakte über den Microsoft-kritischen Reporter Fred Vogelstein gleich an ihn selber.

Vogelstein, Mitarbeiter des szenebekannten Wired-Magazins, arbeitete an einer Story über Microsoft. Eigentlich keiner sonderlich negativen, da es im Grunde um die neueste Wandlung Microsofts zu einem transparenteren Unternehmen ging. Microsoft wollte (wie man nunmehr sagen muß) mit seiner ewigen Mantel-und-Degen-Strategie aufräumen und mit seiner Verstecktaktik aufhören - das gerade Microsofts PR-Abteilung im gleichen Atemzug aus Versehen eine (Geheim-)Akte, die das Unternehmen über Vogelstein führte, ausgerechnet im Laufe seiner Recherchen an ihn selbst schickte, grenzt an Zynismus.

Aber was steht denn nun in einem 5500-Worte langen Memo von Microsoft so drin, was so interessant sein könnte? Laut Vogelstein`s Blog so einiges wissenswertes, wie z. B. Vogelstein s Methoden und wie man seine Fragen am geschicktesten umschiffen könnte.

Auszüge gefällig?
"Er braucht ein wenig um auf den Punkt zu kommen, also habt Geduld."
"Er gräbt nach Spannung, dort wo keine Spannung existiert. Wir müssen absolut hart in diesem Punkt sein und uns absprechen und in klaren Worten unsere Zustimmung und Unterstützung für Channel 9 und 10 demonstrieren",
und so weiter und so fort....

Daß Microsofts Methoden dabei fast an die von Geheimdiensten grenzen, hat sich das Unternehmen bestimmt nicht nur vom neuen Partner NSA (US-amerikanischen, staatlichen Überwachungsdienst) abgeschaut, die das Unternehmen in "sicherheitstechnischen Fragen" bezüglich der Entwicklung von Windows Vista *hüstel* unterstützt haben - also wieder ein Grund, an ein Vista zu glauben, das die eigene Privatsspähre am Bestem durch staatliche Überwachung schützt. Vogelstein jedenfalls fand in seiner Akte jede Menge an ihm interessierte Personen und Namen: "Einige durchwühlten die Interviews die ich zuvor geführt habe; andere machten sich Notizen über meine Sprechweise und Hinweise auf Fragen, die ich stellen könnte und ultimativ, was meine Geschichte aussagen würde; andere versorgten die ranghohen Microsoft-Mitarbeiter mit Fragen die ich stellen werde und guten Antwort-Vorschlägen." so Vogelstein.

Na solange man andere daran teilhaben lässt, besonders den Betroffenen selbst (fast wie eine Stasi-Akte zum Gegenlesen :D), macht sowas natürlich besonders viel Sinn :D. Auf daß ihr nie in den Fokus von Microsoft kommt....

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



...und ich war gerade dabei mich an Microsoft als Guten Täter zu gewöhnen :?

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» .:d2k » Beiträge: 575 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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