Telefunken-Fernseher nach nur drei Jahren defekt

vom 19.07.2025, 14:26 Uhr

Im Januar 2022 habe ich mir einen Fernseher von Telefunken bestellt, weil der, den ich vorher hatte, endgültig den Geist aufgegeben hatte. Aber nach über zehn Jahren kann das schon mal passieren. Ursprünglich wollte ich mir einen Fernseher von Samsung bestellen, aber der von Telefunken war etwas günstiger, so dass ich einen Hunderter gespart habe. Gut, der Klang war jetzt nicht so der Burner, aber ich hatte mir dann etwas später noch eine Soundbar gekauft, die ich mit dem Fernseher verbunden habe, so dass der Klang besser und nicht mehr so hohl war.

Der Fernseher hat schon seit gut einem Jahr immer mal Macken, unter anderem hatte ich hin und wieder keinen Ton, nachdem ich ihn eingeschaltet hatte. Oder er ging kurz wieder aus und dann wieder an. Manchmal hat er gar nicht mehr reagiert, so dass ich kurz die Stromzufuhr unterbrechen musste. Das alles hat mich zwar genervt, aber da wäre ich noch nicht auf die Idee gekommen, mir einen neuen zu kaufen.

Am vergangenen Montag war es dann soweit und das Gerät hat endgültig den Geist aufgegeben. Nachdem ich ihn eingeschaltet hatte, hatte ich nur noch bunte Streifen auf dem Bildschirm, es ging gar nichts mehr. Dann habe ich mal in meine Bestellhistorie geschaut und gesehen, dass ich ihn im Januar 2022 bestellt hatte. Somit hat der Fernseher gerade mal drei Jahre gehalten, was ich echt schwach finde. In den Bewertungen habe ich dann auch gesehen, dass es einer anderen Benutzerin genauso ging, allerdings nach nur einem Jahr. Sie hatte ein Foto mit in die Bewertung gestellt und das kam mir natürlich bekannt vor.

Hattet Ihr mit der Marke Telefunken auch solche oder ähnliche Erfahrungen? Mich hat das echt geärgert, denn ein Fernsehgerät sollte doch wenigstens fünf Jahre halten, zumal ich immer pfleglich mit dem Fernseher umgegangen bin. Jetzt habe ich mir einen Fernseher von Samsung bestellt, denn dieser Marke vertraue ich. Zumal mein kleiner Fernseher, den ich im Schlafzimmer habe, auch von dieser Marke ist und mittlerweile schon an die zehn Jahre durchgehalten hat.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2969 » Talkpoints: 42,68 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Die gefürchtete geplante Obsoleszenz kann überall zuschlagen. Der Zufall aber genauso. Ich wusste nicht mal, dass es Telefunken noch gibt, aber ich meine mich zu erinnern, dass meine Großeltern Geräte von denen hatten, nicht nur Fernseher, auch Radios. Das ist natürlich Äonen her, aber das Zeug hat gut durchgehalten.

Ich glaube, man kann heute gar nicht mehr sagen, welche Firma langlebige Produkte hervorbringt und welche nicht. Alte Marken, auf die ich Zeit meines Lebens schwor, produzieren heute leider auch viel Müll.

» Verbena » Beiträge: 5129 » Talkpoints: 3,66 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Welche Marke Telefunken denn? Das Unternehmen gibt es schon lange nicht mehr, lediglich eine Gesellschaft zur Verwertung des Markennamens besteht noch. Das heißt, dass ungefähr 40 verschiedene No-Name Unternehmen den Namen Telefunken auf ihre Produkte klatschen dürfen, damit Käufer das Zeug kaufen.

Dass es funktioniert, sieht man ja hier. Es wurde bewusst und mit einer bestimmten Erwartungshaltung zu einem Fernseher von Telefunken gegriffen. Ein Modell von Vestel aus der Türkei ist nicht im Einkaufswagen gelandet. Dabei ist das der Hersteller des Fernsehers. :D

Vestel produziert von günstig und nicht so haltbar bis high end. Da ist für jeden etwas dabei. Aber die Dinger, die mit alten Markennamen geschmückt werden, sind vom Preis-Leistungs-Verhältnis meist weniger gut. Schließlich muss der Markenname finanziert werden.

» cooper75 » Beiträge: 13443 » Talkpoints: 523,01 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Wie teuer war den der besagte "Telefunken"? Erinnert sei an die Zeiten, wo man für einen Farbfernseher einen Starkstromanschluss (Drehstrom) benötigte, und der mindestens drei Monatsgehälter eines Normalverdieners kostete. Der Besitz eines Farbfernsehers sorgte nicht nur für Hebung des Sozialstatus' sondern sorgte bei Bundesligaspielen auch für "volle Bude". Die Hersteller wollten die neue Technik nicht schon von vorn herein mit dem Bade ausschütten, indem sie mit Mängeln behaftete Ware auf den Markt brachten. Daher war Qualität gefragt. Und den Konkurrenzkampf auf der Herstellerseite überlebten eben nur ein paar wenige Marken, die sich dann eingeprägt hatten. So auch der Name Telefunken.

Genau so war es mit Grundig. Grundig war Weltführer in Sachen Tonbandgeräte. Bis die Geräte aus der Mode waren, und die Firma von Philips, dem Kassettenrekorder Erfinder, aufgekauft worden war. Und man könnte jetzt nicht alle renommierten Marken aufzählen. Also ich würde auf Samsung schwören, wenn das nicht ein Sakrileg in den Augen deutscher Hersteller darstellte, die trotz HiFi-Nrm sich gegen die fernöstliche Konkurrenz nicht so richtig durchsetzen konnten.

Heute, wo sich die Fernsehtechnik nicht nur erheblich verbessert hat, und Geräte zur Normalausstattung einer jeglichen Wohnung einfach dazu gehören, beschleicht mich der Gedanke, dass gerade Fernsehgeräte zur Wegwerfware degradiert sind. Sind zwar billig, aber taugen nicht viel.

Habe mich für einen anderen Weg entschieden. Der Receiver selbst ist eine Settup-Box, die dann über verschiedene Schnittstellen die eigentlichen Bildwiedergabe-Apparaturen ansteuern kann. Fernsehen oder Videofilme anzuschauen, geht also wahlweise mit PC-Monitoren, herkömmlichen Flachbildschirmen über HDMI, und, wenn es sein muss, auch als Projektion mithilfe von Beamern.

Habe festgestellt, dass trotz mehrfachen Codecwechsels und Satellitentransponder-Abschaltungen (zwecks Mietkosteneinsparung in Millionenhöhe) die Settopboxen keinerlei Probleme bereiten. Anders verhält es sich mit All-in-one-Geräten. Hier gibt es für jedes spezielle Gerät unter Umständen eine eigene "Einfahrvorschrift".

So kann es durchaus vorkommen, dass ein vermeintlich defektes Fernsehgerät von Experten auf dem Gebiet wiederbelebt werden kann. Dem Fachhandel sind solche Spezialfirmen aber ein gehöriger Dorn im Auge. Sie werben dann mit Dumping-Angeboten, um die Spezialisten auszubooten, die ja auch nach Stunde berechnen. Und Stundenlöhne von 80 Euro aufwärts sind da absolut keine Seltenheit.

Wenn nun ein Gerät schneller defekt ist, als man es erwartet hat, und man eher gezwungen ist, als von Früher gewohnter hoher Standzeit, sich ein neues Gerät anzuschaffen, sollte man die Kostensituation unter verschiedenen Gesichtspunkten in Gänze betrachten. Zum Teil haben die neuen Fernsehgeräte eben auch technische Neuerungen, und der angeblich ärgerliche Käufer hat dann unterm Strich dann doch einen, wenn auch noch so kleinen Vorteil vom Wechsel. Ist hoffentlich für den Beitragsersteller dann doch ein kleiner Trost.

» Gorgen_ » Beiträge: 1217 » Talkpoints: 441,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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