Wie viel Freiheit in der Beziehung?

vom 13.07.2011, 12:47 Uhr

Ich mag es überhaupt nicht, wenn in Beziehungen jemand glaubt, dass man dem anderen etwas verbieten kann. Immerhin ist es nicht so, dass ich als Person derzeit ein besonderes Anrecht auf die Freizeit meines Partners hätte, nur weil wir ein Paar sind. Wir sind noch immer individuelle Menschen, die eigene Interessen haben, eigene Freundes- und Bekanntenkreise haben sowie nicht alles miteinander teilen müssen.

Ich habe keinerlei Rechte darauf, ob mein Freund meint, heute nach der Arbeit noch einen bechern zu gehen oder morgen eine Runde ohne mich bowlen zu gehen. So ist das Leben und wer beginnt, die Freizeit des anderen einzuschränken, der solle sich bitte nicht wundern, wenn es früher oder später einen Versuch geben wird, aus dieser Geschichte auszubrechen oder ein Beziehungsknall folgen wird.

Wer seinen Partner einschränkt, wird sich nicht wundern müssen, wenn dieser am Ende des Tages aus der entzogenen Freiheit früher oder später ausbrechen möchte und ausbrechen wird. Vor allem, wo fängt es an und wo endet es? Viele verbieten anfänglich Kleinigkeiten und dann geht das immer weiter. Ich mache sowas nicht mit.

Ich möchte machen können, was immer ich will und wann ich es möchte. Ich möchte mich nicht rechtfertigen müssen, wieso ich das heute tue und wieso ich das nicht tun will. Wieso ich ohne meinen Partner irgendwas mache oder wieso ich es lieber gemeinsam tun würde. Scheiß egal. Ich mache im Grunde immer das, worauf ich Lust habe und lasse mich in meiner Freiheit nicht einschränken. Dasselbe gilt umgekehrt.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich bin auch über 40 und was habe ich nicht alles gehört. Meine Mutter riet komplett vom Heiraten ab und drängte zum Studium von Medizin oder Jura. Meine Tagesmutter achtete ständig auf Haltung und Gang, hielt das Gymnasium für Mädchen für unsinnig. Schließlich sei zu viel Intelligenz und Bildung nachteilig, um einen Mann zu finden. Ich sollte mich zusammenreißen, dumm stellen und bewundernd gucken.

Außerdem würde eine Ausbildung reichen, schließlich bliebe ich mit den Kindern daheim, auch wenn der Hatte ausgeht, und damit könnte ich später immer noch halbtags arbeiten. Und auf dem Gymnasium hieß es, Mädchen sollten eine Beamtenlaufbahn in der Verwaltung anstreben und nicht den Jungs die wertvollen Studienplätze wegnehmen, weil wir sowieso mit Kindern aussetzen.

Und trotz dieser Gehirnwäsche mache ich weniger im Haushalt als der Mann und würde es mir verbitten, wenn sein Wohlbefinden und seine Karriere selbstverständlich über meinen Wünschen stehen würde, oder ich daheim brav warten soll und auf Vergnügen verzichten, nur weil er arbeitet oder früher dann eben die Kinder hüten musste.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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