Finanzieller Ruin durch Groupon?
Richtlinie2 hat geschrieben:Zudem, wer diese Dealz verfolgt, der wird schnell merken, dass sich die Angebote auch gerne mal nach einigen Wochen wiederholen. Also auch ganz praktisch findet die Zusammenarbeit häufig statt.
Nunja ich habe ja auch nicht gesagt, dass es nie vorkommt, dass dort auch regelmäßig geworben wird. Allerdings sind das doch oft größere Unternehmen, die sicher auch ganz andere Konditionen bekommen oder Unternehmen, die von Haus aus dann gleich mit einem Mindestbestellwert werben oder einen Gutscheinwert angeben, der sehr oft für viele Bestellungen nicht reicht.
Unter den regionalen Unternehmen, habe ich es aber zumindest in der Gegend in der ich schaue eher selten erlebt, dass dort mehrfach geworben wurde. Das kann natürlich nun auch eine regionale Besonderheit sein, aber so recht kann ich es mir auch nicht vorstellen, dass gerade kleinere Restaurants es sich leisten könnten, dort alle 2-3 Monate Gutscheine zu verkaufen. Aber ausschließen kann ich das natürlich nicht.
Ich selber habe auch schon viele Sachen bei Groupon gekauft und finde das ganze Konzept auch sehr gut. Ich kann aber ehrlich gesagt das Entsetzen nun nicht so ganz verstehen. Selbstverständlich ist es so, dass der ein oder andere Verkäufer bei solchen Deals auch ein Minusgeschäft machen kann. Das sollte ihm aber im Vorhinein klar sein.
Wenn man sich für ein solches Geschäft entschließt dann muss man sich das doch vorher genau durchrechnen. Weiterhin ist es doch so, dass der Verkäufer eine bestimmte Menge bestimmen darf, welche Groupon maximal verkaufen kann. Wenn diese Menge erreicht wird dann muss Groupon den Deal stoppen. Wenn man so etwas vereinbart dann kann es doch eigentlich gar keine Probleme mehr geben. Ich verstehe das also nicht so wirklich.
Ich habe gestern einen Bericht zu Groupon gesehen und da kamen dann auch etliche Personen zu Wort, gerade auch Firmenkunden, die sich getäuscht sahen. So liefen Dealz wohl deutlich länger als angenommen. Hier ist sicher auch der Unternehmer in der Pflicht. Dann werden die Firmenkunden erst dann bezahlt, wenn der Kunde seinen Gutschein eingelöst hat. Gerade auch, wenn der Unternehmer viele seiner Gutscheine verkauft hat und daher nur wenige seiner regulären Kunden bedienen kann, dann hat er eben erst einmal eine finanzielle Durststrecke zu überwinden. Klar sollte sich hier der Werbende erst einmal informieren. Aber wenn die Beratung mangelhaft ist, dann ist das natürlich schlecht.
Ich habe bei Groupon bisher noch nie einen solchen Tagesdeal gekauft und weiß auch gar nicht, wie groß die Ersparnis dabei normalerweise ausfällt. Die beiden von dir genannten Beispiele finde ich schon sehr extrem. Bei solchen extremen Preisunterschieden würde ich mich auch fragen, ob sich diese Angebote für die Händler letztendlich überhaupt noch lohnen. Es ist zwar schon so, dass die Läden durch diese Aktionen bei Groupon einer breiteren Masse bekannt werden und die Anbieter hoffen dann natürlich auch darauf, dass die Leute auch nach der Inanspruchnahme des Groupon-Deals wiederkommen und dann den regulären Preis zahlen. Ich kann mir vorstellen, dass das oft genug nicht der Fall ist und dass viele Kunden lediglich an den Groupon-Deals mit den deutlich vergünstigten Preisen interessiert sind.
Allerdings hält sich auch mein Mitleid mit den Anbietern in Grenzen. Wenn jemand einen solchen Deal zu absoluten Tiefstpreisen anbieten will, muss er vorher genau kalkulieren, so dass der finanzielle Verlust möglichst gering bleibt, beziehungsweise dass neben der zusätzlichen Werbung für den Laden auch noch ein bisschen Geld dabei herumkommt. Gerade wenn es möglich ist, die Anzahl der Gutscheine zu begrenzen, sollten Anbieter das im Zweifelsfall tun, gerade wenn die Angebote wirklich verlockend sind. Wer da zu blauäugig an die Sache herangeht, fällt eben auf die Nase. In vielen Fällen ist das sicher vermeidbar, wer vorher nicht genau hinschaut und nicht richtig kalkuliert, ist dann auch selbst schuld, wenn diese Art von Werbung dann eben nach hinten losgeht.
Es ist sicherlich berechtigt, hier zu kritisieren, dass ein Anbieter eines Deals, der auf Groupon oder anderen ähnlichen Dealseiten angeboten werden soll, sich über die Konditionen doch bereits im Vorfeld im Klaren sein sollte. Somit kann es jedenfalls kein Problem sein, dass der Anbieter eines Deals am Ende nur fünfzig Prozent des Angebotspreises von Groupon ausgeschüttet erhält, denn das sollte wie gesagt bereits bei Vertragsabschluss klar sein und wer damit ein Problem hat, der darf eben nicht ernsthaft einen Vertragsabschluss in Erwägung ziehen oder muss versuchen, Sonderkonditionen mit dem Anbieter auszuhandeln.
Groupon und andere Anbieter dieser Art sind nun mal eine hervorragende Möglichkeit, um sein eigenes Unternehmen, ob nun regional oder überregional tätig, ob neu oder bereits bestens bekannt und ob groß oder klein, zu bewerben. Nichts anderes stellt eine solche Seite dar. Insofern wird auch ein Verlust Sinn machen, den ein Unternehmer im Übrigen steuerlich berücksichtigen lassen kann. Darüber hinaus hat er aber eben auch noch die Möglichkeit, mit einer solchen Aktion Werbung für sein Unternehmen zu machen und Kunden zu überzeugen, häufiger bei ihm einzukaufen oder sich ihnen überhaupt erst einmal vorzustellen. Werbung ist doch grundsätzlich finanziell riskant und man sollte wohl als Anbieter zusehen, dass man sein Budget vernünftig kalkuliert. Bei Groupon kann man, soweit ich weiß, auch eine Maximalanzahl an Deals angeben, die verkauft werden können. Auch eine solche Option wäre also für den Anbieter, von dem hier berichtet wird, möglich gewesen.
Ich denke, dass dieser Deal-Anbieter und andere, denen es ähnlich ergeht, wohl zu unerfahren in Sachen Werbung sind und einiges nicht bedacht haben. Ich sehe da insofern auch nicht nur einen Fehler, sondern gleich mehrere, die von Seiten des Unternehmens gemacht wurden, das den Deal beauftragt hat, wobei man hier Groupon allerdings sicherlich keinen Strick draus drehen kann. Man kann nur hoffen, dass solche Unternehmen, die sich eher unbedacht an das Schalten eines solchen Deals gewagt haben und negativ überrascht wurden, doch noch einige Kunden durch solche Aktionen gewinnen, sodass sie mittelfristig auch wieder ihre Gewinne einfahren und herbere Verluste ausgleichen können.
Sorry aber ich denke die meisten haben es wohl nicht verstanden worum es bei einem Gutschein-Deal von welchem Anbieter auch immer, überhaupt geht. Wenn ein Geschäft mit Groupon oder mit einem anderen Deal-Anbieter zusammen arbeitet dann legen die beiden die Bedingungen doch fest, und es dient auf keinen Fall dazu, dass der Geschäftsinhaber eben an dieser Aktion verdient, also auf alle Fälle nicht damit, dass Leute kommen und Gutscheine einlösen.
Eine Gutschein Aktion ist WERBUNG und Werbung kostet Geld. Wenn der Betrieb eine Anzeige in der Zeitung schaltet dann kostet ihn das zb. 500,-- Euro und dies macht er dann einmal im Monat das für 6 Monate = 3000,--Euro an Kosten für WERBUNG. Bei dieser Art der Werbung weiß der Betreiber noch nicht was der Einsatz von 3000,-- Euro bringen wird. Bietet er aber Gutscheine an und investiert sein Werbebudget für diese Aktion, so hat er den Kunden im Laden und das ist doch genau das was ein Betreiber will. Denn so kann er den Kunden von seinen Qualitäten / Vorzügen überzeugen und dieser wird bei Gefallen dann ja auch wieder kommen.
Zudem wird dann oft durch Getränke und weitere Bestellung noch Umsatz dazu erzielt. Den größten Fehler machen aber die Betreiber wenn sie dann diesen Groupon-Kunden eben als Kunden "zweiter Wahl" ansehen denn dann schlägt es um und die Werbung ist im Eimer dazu dann oft noch negativ-Werbung. Viele Betreiber denken aber, dass sie sich mit Groupon und den anderen Anbietern eben ganz schnell Geld in die wohl meist leeren Kassen spülen können. = FAIL! Also es liegt IMMER am Betreiber und nicht an Groupon, dailydeal, qype-deals etc.
Ich finde das schon ziemlich bedenklich, aber ganz ehrlich, dann sollte man weniger dieser Gutscheine anbieten. Das kann man doch bei Groupon auch angeben, wie viele Gutscheine man von dieser Art anbieten möchte und da ist man dann auch selber Schuld, wenn man mehr angibt, als man sich eigentlich leisten kann. Da sollte man dann doch eben schon besser kalkulieren. Eine gute Werbung ist das sicher, aber da gibt es auch noch andere Möglichkeiten, um den Laden bekannter zu machen, wo man sich dann nicht in den Ruin stürzen muss.
Wir haben über Groupon insgesamt drei Deals gespielt, in denen wir Produkte zu vergünstigten Preisen angeboten haben. Die Deals wurden alle im März 2014 durchgeführt, die Waren sofort verschickt. Die Rechnungen für die verschickten Produkte hatten wir daraufhin sofort an Groupon eingereicht. Nun haben wir Juli, es sind 4 Monate vergangen und Groupon hat noch immer nicht die Auszahlung vorgenommen.
Wir können daher jedem Anbieter nur raten, sich genau zu überlegen, ob er einen Verkauf über Groupon durchführen möchte. Groupon führt keinesfalls zu einer Umsatzerhöhung oder gar zu einem besseren Cashflow!
Groupon = Produkte weg + Geld weg = Totalverlust für den Anbieter und 100% Gewinn für Groupon
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