Finanzieller Ruin durch Groupon?
Was mich an der Seite stutzig macht sind die fehlenden Informationen für die Unternehmen. Wenn man nur das Nötigste wissen will, ist man gezwungen sich mit Groupon in Verbindung zu setzen. Damit haben die zumindest dann einige Firmendaten, um dann weiterhin eine Zusammenarbeit zu forcieren.
Selbst der gekennzeichnete Link "Mehr Informationen", welcher direkt an die Unternehmer gerichtet ist, ist nicht klickbar. Und da lässt es sich schnell an der seriösen Arbeitsweise zweifeln, da ich das ganze jetzt mal aus Unternehmersicht anschauen wollte.
Da es dort wohl auch recht häufig vorkommt, das Gutscheine innerhalb kurzer Zeit auch ausverkauft sind, ist es mir als Unternehmer doch gar nicht mehr möglich, dann noch was zu bremsen. Also hier dem Gastronom was zu unterstellen, das er doch durch Untätigkeit während des Verkaufs, das er hätte handeln können sehe ich unberechtigten Vorwurf.
Einzig die Höhe des Gutscheines hätte er sinnvoller kalkulieren können. Denn selbst wenn ich so ein Essen für die Hälfte ergattern kann, ist es für mich als Gast noch interessant. Da muss man nicht mit solchen Dumpingreisen werben.
Irgendwie bestätigt dieser Bericht nur meine Einstellungen gegenüber solchen Gutscheinen, Gutscheinheften Städtetickets etc. Auch bei uns gilt es etwas vergleichbares, und der Anbieter war im letzten Jahr zweimal bei uns, um uns einen entsprechenden Vertrag aufzuschwatzen.
Ich möchte gar nicht spekulieren wie es aussehen mag, wenn wir als Restaurant 2:1 Speisen oder Rabatte neben vergünstigten Fahrrädern, oder Saunaaufenthalten anbieten würden. Sicherlich könnte wir einen entsprechende Zeit angeben, oder das Angebot an sonstige Gegebenheiten binden. Aber dies wäre aus meiner Sicht eher hinderlich, als das es als gute Werbung dienen würde.
Ich mache lieber weiterhin mit einem gratis essen am Muttertag (für Mütter und alle die es mal werden können) auf uns aufmerksam. Das Büffet am Muttertag ist dermaßen kalkuliert, dass bereits ein weiterer zahlender Gast die Kosten voll mitträgt und wir somit bereits bei den Getränken wieder in unserer Gewinnspanne liegen.
Das war ein Schuss nach hinten und wie immer sucht man die Schuld bei anderen. Der Besitzer hat jetzt nicht nur mit lästigen Billigkunden zu tun sondern auch noch mit schlechter Werbung. Wie hier schon erwähnt wurde, wird sich eher herumsprechen, dass das angebliche luxuriöse Frühstück doch nicht so besonders ist. Wer soll dann noch bereit sein den Normalpreis von 60€ dafür zu bezahlen? Und was soll man sich dann unter dem normalen Frühstück vorstellen, wenn das Luxusangebot schon nichts berauschendes ist?
Das alles hätte der Besitzer selber verhindern können indem er alles besser geplant, durchgerechnet und vor allem gar nicht erst zu viele Gutscheine ausstellen gelassen hätte. Daher habe auch ich recht wenig Mitleid mit ihm. Dass er nun nicht mal mehr das einhält, was den Käufer versprochen wurde, finde ich auch nicht in Ordnung. Wenn es ein Gutschein für einen Riesenburger gewesen wäre, möchte man auch nicht mit einem Hamburger aus dem Laden kommen. ![]()
Unter der Voraussetzung des bisher Gelesenen, muss ich meine Meinung etwas revidieren, bzw. den Fokus eher auf folgenden Punkt richten. Es spricht sicherlich nicht für Groupon, dass hier Unternehmer ins offene Messer laufen gelassen werden. Es liegt doch vermutlich auch im Interesse von Groupon längerfristige Beziehungen zu seinen gewerblichen Kunden aufzubauen - sollte es zumindest. Dazu gehört auch, eine Bremse für den Unternehmer einzubauen, also die Anzahl der möglichen Dealz zu beschränken und den Unternehmer dahingehend aufzuklären.
Groupon sollte da doch inzwischen genug Erfahrung haben. Ich finde auch, die müssten nicht nur 'aufzuklären', sondern es gehört auch dazu, den Unternehmer quasi vor sich selbst zu schützen. Darüber mag man in Zeiten des Kapitalismus lachen, aber das ist mein Verständnis von geschäftlicher Partnerschaft, die immer mit dem Blick auf den Ausgleich der Interessen beider Seiten geleitet sein sollte. Wie ich aber solche dynamischen Startups kenne, trifft hier oft überschwängliches und blindes Engagement auf gepflegte Desensibilität und sogar Unkenntnis gegenüber solchen Feinheiten.
Nun berichten ja hier einige, auch von Unternehmerseite Erfahrungen mit Groupon gesammelt zu haben. Vom 'Aufschwatzen' war die Rede. Hier wäre es interessant, mal genaueres über die erlebte Vertriebsmethode und die Inhalte der angebotenen Verträge zu erfahren.
Nun muss man aber auch dazusagen, wir dichten uns hier manches zu dem Fall zusammen, insofern ist da natürlich viel Spekulation im Spiel. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass ich Kritik zum Geschäftsgebaren von Groupon & Co. höre. Wieviel Naivität da auf Unternehmerseite dazukommt, kann man natürlich nie sagen.
ToniGard hat geschrieben:Es liegt doch vermutlich auch im Interesse von Groupon längerfristige Beziehungen zu seinen gewerblichen Kunden aufzubauen - sollte es zumindest. Dazu gehört auch, eine Bremse für den Unternehmer einzubauen, also die Anzahl der möglichen Dealz zu beschränken und den Unternehmer dahingehend aufzuklären.
Wie gut aufgeklärt wird kann ich nicht sagen, sicherlich wird da Groupon im Sinne des Gewinns nicht mehr als nötig tun, aber begrenzen kann man die Zahl der Deals auf jeden Fall. Das passiert ja immer wieder, wenn wirklich gute Deals angeboten werden, dass diese noch vor Ablauf der normalen Zeit ausverkauft sind. Es gibt als definitiv Grenzen und die sind immer variabel. Es muss also von vorn herein die Möglichkeit für Unternehmen geben, festzulegen, wieviele Deals man verkaufen will. Aber man wird da wahrscheinlich schon selber drauf aufmerksam machen müssen, dass man eine Bremse haben möchte.
Genau, und selbst wenn das nicht durch Groupon angeboten wird, bzw. gesagt wird, dass diese Möglichkeit überhaupt besteht, sollte der Unternehmer selbst darauf kommen und einmal nachfragen. Jeder halbwegs gute Unternehmer überlegt sich vorher, was im schlimmsten und was im besten Fall passieren könnte und weiß über die Risiken Bescheid. Wer dann nicht vorsorgt und zum Beispiel die Anzahl der möglichen Gutscheine begrenzt, der ist meiner Meinung nach ein bisschen naiv oder hat kein Problem mit dem Risiko. Dann kann man sich hinterher aber auch nicht beschweren.
Wie die Aufklärung seitens Groupon ist, weiß ich jedoch auch nicht. Aber bevor man als Unternehmer ein solches Angebot macht, erkundigt man sich schließlich in alle Richtungen und fragt nach.
Das ist eben eine Vorstellung von 'Wirtschaften' oder von 'Kapitalismus'. In meiner sicherlich von vielen für naiv gehaltenen Vorstellung, gehören dazu die weisen Worte: 'Leben und leben lassen.' Man kann nur dauerhaft Geschäfte machen, wenn man den anderen auch am Leben lässt und dafür hat man selbstverständlich mit Verantwortung zu tragen. Es sei denn, man befürwortet eine Art Raubtierkapitalismus.
Es kann auch nicht im Interesse von Groupon liegen, Geschäftspartner ins Messer laufen zu lassen, weil sich so etwas natürlich herumspricht und in der Kundenaquise äußerst störend sein dürfte.
Man kann nicht - wie du SuperGrobi - sagen, der andere sei ja ein wenig naiv, deshalb könne der sich nicht beschweren. Es gibt nun mal nicht nur allwissende Menschen oder Unternehmer auf dieser Welt. Groupon ist (mindestens moralisch) in der Pflicht, auf solche Risiken hinzuweisen und Schutzmechanismen einzubauen. Man könnte das nur sagen, wenn man im gleichen Atemzug wider besseren Wissens sagt: 'Der andere ist mir völlig egal.' Dass das ein Zug unserer Zeit ist, ist ja gerade eines der großen Probleme heutzutage.
Meiner Meinung nach hat so ein Verhalten langfristig keine Überlebenschance. Momentan entwickelt sich da gerade eine Diskussion um das Verhalten in einigen Branchen, wie z. B. der Automobilbranche. Hier ist es schon fast normal, dass die großen Hersteller ihre Zulieferer auspressen und sogar bestehende Verträge komplett auffliegen lassen. Wenn das Raubtier dermaßen seine Maske fallen lässt, ist das ein Alarmzeichen für das ganze System.
Nur, wir kennen halt den Fall nicht genau und wissen nicht, was da genau verhandelt wurde. Vermutlich liegt die Wahrheit dazwischen und beide Seiten haben Fehler gemacht. Weshalb sollte Groupon dem Händler sonst entgegenkommen (soweit das alles stimmt)?
ToniGard hat geschrieben:Es kann auch nicht im Interesse von Groupon liegen, Geschäftspartner ins Messer laufen zu lassen, weil sich so etwas natürlich herumspricht und in der Kundenaquise äußerst störend sein dürfte.
Nunja Groupon kennt ja aber sicherlich auch nicht die Bücher ihrer Kunden und weiß genau wieviel Umsatz sie machen und wie groß die Gewinnspannen sind. Es kann ja auch sein, dass sich da jemand größer verkauft hat als er eigentlich ist und somit nicht den Eindruck erweckt, dass er es nötig hat eine enge Begrenzung einzubauen. Ich weiß ja nun nicht was so in der Gastronmie normal ist, aber wenn ich mir so für mich ausrechne, dass 500 avisierte Gutscheine mit einem Wert von 60 Euro mal eben 30.000 Euro Gutscheinwert ausmachen, ist das ja nun sicher auch nicht so wenig, wenn man bedenkt, dass die Gutschein innerhalb einer kurzen Zeit eingelöst werden sollten.
Und leben und leben lassen ist da so eine Sache. Für viele Unternehmen werden diese Gutscheinportale wohl eher einmalige oder zumindest sehr unregelmäßige Werbequellen sein. Ein lokaler Laden kann ja nun nicht alle paar Wochen dauernd gute Gutscheine raushauen und das noch kompensieren, dient also wohl eher als einmalige große Werbeaktion um viele Leute anzulocken und dann davon zu profitieren, dass die alle in Zukunft den vollen Preis zahlen.
Mit Groupon selbst habe ich noch keine Erfahrungen gemacht – weder als Kunde noch als kooperierendes Unternehmen. Daher kann ich speziell zu Groupon eher weniger sagen. Allerdings ist es klar, dass ich schon gut kalkulieren muss, wenn ich bestimmte preiswerte Angebote auf den Markt bringe und nichts anderes ist schließlich so ein Gutschein. Dass man da auf einmal mit knapp einem Drittel oder aber sogar nur einem Sechstel des ursprünglich kalkulierten Preises auskommen kann, ist wohl eher unwahrscheinlich. Zumindest kann man so ein Angebot nur für wenige Kunden machen. Das sollte man als Kaufmann, der man ja auch als Restaurantbesitzer sein muss, erkennen und entsprechend handeln.
Allerdings kenne ich es auch von anderen Programmen, dass einem da bestimmte Dinge in den schillerndsten Farben geschildert werden und man leicht geneigt ist, der Präsentation glauben zu schenken. Und wer da einfach noch zu gutgläubig ist, der wird dann auch leicht getäuscht und handelt sogar vorschnell. Das mag man als naiv bezeichnen. Aber ich kenne genug Unternehmer, die auch erst mal lernen nicht sofort ja zu sagen, auch wenn sich das Angebot noch so toll anhört – das ist oft genug nämlich gar nicht so einfach.
Die von Punktedieb geschilderten Bedenken kann ich nur bestätigen, nachdem ich mir die Site angesehen habe. Ebenso finde ich es schon bedenklich, dass man einfach so einen Deal vorschlagen kann. Ich weiß nicht, ob man dann auch noch mal genauer informiert wird. Ähnlich wie ToniGard sehe ich dann zusätzlich, dass man doch gerade im geschäftlichen Bereich eher daran interessiert ist, längerfristige stabile Geschäftsbeziehungen aufzubauen – gerade auch, weil ja Groupon selbst sagt, dass man dort nur dann verdient, wenn auch das Unternehmen verdient.
Klehmchen hat geschrieben: Für viele Unternehmen werden diese Gutscheinportale wohl eher einmalige oder zumindest sehr unregelmäßige Werbequellen sein. Ein lokaler Laden kann ja nun nicht alle paar Wochen dauernd gute Gutscheine raushauen und das noch kompensieren, dient also wohl eher als einmalige große Werbeaktion um viele Leute anzulocken und dann davon zu profitieren, dass die alle in Zukunft den vollen Preis zahlen.
Ich wäre mir da nicht so sicher. Zum einen wurde mir zugetragen, dass es Ausschließlichkeitsklauseln in den Verträgen gäbe, die den Kunden für längere Zeit an Groupon binden. Das würde zumindest auf ein Interesse einer häufigeren Zusammenarbeit hindeuten.
Zudem, wer diese Dealz verfolgt, der wird schnell merken, dass sich die Angebote auch gerne mal nach einigen Wochen wiederholen. Also auch ganz praktisch findet die Zusammenarbeit häufig statt.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-154453-10.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Was fasziniert euch an amerikanischen Serien 3122mal aufgerufen · 16 Antworten · Autor: Federmäppchen · Letzter Beitrag von mittenimleben7
Forum: Film & Fernsehen
- Was fasziniert euch an amerikanischen Serien
- Ungerechte / ungleiche Freundschaft 1816mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: merlinda · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Alltägliches
- Ungerechte / ungleiche Freundschaft
- Shampoo Mousse besser als normales Shampoo? 2007mal aufgerufen · 2 Antworten · Autor: Nurse · Letzter Beitrag von bambi7
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Shampoo Mousse besser als normales Shampoo?
- GM Aktien: jetzt wieder investieren? 1488mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: T. Patrick · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Geldanlage
- GM Aktien: jetzt wieder investieren?
- Pflanzen Krankheiten - Tipps zur Behandlung 1698mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Käffchen2 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Pflanzen Krankheiten - Tipps zur Behandlung
