Wie viel Spielzeug braucht ein Kind?
Meine Kinder haben eigene Zimmer. Die sind tatsächlich gar nicht mal so klein und das große Kind hat sogar das größte Zimmer im ganzen Haus. Unter dem Strich haben sie ein Zimmer voller nichts zum Spielen. Bevorzugt halten sie sich eh in der Wohnküche oder im Wohnzimmer auf und spielen auch da.
Das Zimmer ist lediglich ein Rückzugsort um Pause vom Geschwisterkind zu haben und eben um da zu schlafen. Die Zimmer zusammenzulegen oder so ist keine Option, da sie die Zimmer eben als Rückzugsort nutzen. Nur kaum zu Spielen. Sie haben Lego, Kuscheltiere, einen Mal - und Bastelschrank mit Tisch und Stühlen, Kisten mit Schnulli Spielsachen, Puzzle, Bücher. Alles, was man eben so benötigt - oder eben auch nicht.
Und dann geht es im Garten ja weiter: Springseile, Bälle, Seifenblasen, Zelte, Bobby Cars, Fahrräder, Stapelsteine, Sandspielzeug - wir laufen über. Rangiere ich etwas aus, wollen sie kurze Zeit später ganz genau damit spielen.
Immer wieder stelle ich mir also die Frage: wie viele Spielsachen braucht ein Kind? Und braucht man das entsprechend bei 2 oder 3 Kindern doppelt und dreifach? Von denen dann das Teilen zu verlangen finde ich aber auch schwierig, bei unterschiedlichen Sachen.
Es gibt ja diese Leute, die die Theorie vertreten, dass ein Malblock und drei Bauklötze gefühlt völlig ausreichen, um die kindliche Inspiration sprießen zu lassen und man eine Lücke mit Materialen aus der Natur auffüllen kann. Und dann gibt es die Realität, wo sich die Spielzeugkisten in westlichen Kinderzimmern stapeln. Wo der Sweet spot ist, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht.
Ich kann nur von meiner Kindheit reden, aber die war in den Siebzigern und Achtzigern, also zum einen lange her und zum anderen erst in den Anfängen des Konsumwahns. Im Nachhinein fand ich auch, dass ich viel hatte, aber es blieb vom Status Quo immer recht auf einem Level. Ich weiß ja nicht, wie alt deine Kinder sind, aber vielleicht kann man sie mit dem Prinzip des Weitergebens und Aussortierens schon vertraut machen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Argument bezüglich der Armut anderer Kinder, die gar nichts haben, eindrucksvoll beim Aussortieren sein könnte.
Wenn man weiß, dass die Sachen einem anderen Glück schenken werden, sortiert es sich vielleicht bei manchen Dingen auch schon für Kinder besser aus. Und wenn die Kinder noch zu klein sind, dann kann man das Zeug für sie aussortieren und erstmal in Quarantäne packen und gucken, ob und wann es tatsächlich vermisst wird.
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