Mit Kollegen nicht klar kommen - deswegen neuen Job suchen?

vom 26.03.2020, 13:22 Uhr

Wir haben eine Kollegin die gar nicht geht. Sie hat eine herablassende und fiese Art anderen gegenüber. Wer damit umgehen kann den mag es nicht stören, aber Kollegen die nicht so schlagfertig sind und mit der direkten Art nicht umgehen können, für die ist es ein Graus auf Arbeit zu kommen. Die Kollegin sucht ständig nach Fehlern und packt diese dann vor versammelter Mannschaft auf den Tisch.

Eine Kollegin hat schon richtige Panik vor ihr und versucht sie komplett zu meiden. Durch die Unsicherheit entstehen noch mehr Fehler. Sie meinte sogar letzteres schon, dass sie sich einen neuen Job suchen möchte. Ich weiß nicht so recht was ich ihr raten soll, sehe es aber als falsch an. Ich habe ihr geraten zur Chefin zu gehen und um Wechsel der Abteilung zu bitten. Sie hat aber Angst das sie dann als nicht teamfähig gilt. Was würdet ihr ihr raten? Ist Jobwechsel die richtige Lösung?

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es schon hilfreich sein kann, dann eine Abteilung zu wechseln. aber, wenn man noch im gleichen Unternehmen ist, läuft man sich häufig denn noch gelegentlich über den Weg. Und dabei bleibt dann immer ein unangenehmes Gefühl. Je seltener man sich über den Weg läuft, desto schlimmer ist dieses unangenehme Gefühl.

Also entweder erträgt man dann die Spannung, die dadurch entsteht, oder man geht sich wirklich so gut aus dem Weg, dass man sich tatsächlich nicht mehr begegnet, was allerdings viel Aufwand bedeutet.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Mobbing kann dich psychisch kaputtmachen. Das geht über "nicht klar kommen" oder "unterschiedliche Persönlichkeiten" weit hinaus, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung weiß. Und wenn eine Arbeitskraft schon allgemein als "fies und herablassend" bekannt ist, handelt es sich offensichtlich um ein größeres Problem als aufeinanderprallende Charaktere.

Letzten Endes muss jeder selber wissen, wann die Grenze überschritten ist und Maßnahmen ergriffen werden. Es macht einen Riesenunterschied, ob man den "fiesen Kollegen" jeden Tag acht Stunden im gleichen Büro am Hals hat oder nur beim wöchentlichen Meeting ertragen muss. Oder ist man dem Mobber vorgesetzt, gleichgeordnet oder gar in der Hierarchie darunter? Ist man Zielscheibe oder Kollateralschaden?

Ich empfehle in solchen Situationen immer zweierlei. Erstens: dokumentieren. Es wirkt immer besser, wenn man sagen kann: "Frau F hat am Donnerstag um 8:15 Uhr unter folgenden Zeugen zu mir gesagt, dass ich die Stelle nur wegen meines Busens erhalten habe!" als "Die Frau F ist immer fies und gemein und macht blöde Sprüche!". Zweitens: Verbündete suchen. Je mehr Leute sich beschweren, desto besser, und es kann auch mehr bewirken, wenn jemand zum Chef geht, weil er oder sie nicht mehr mit ansehen kann, wie Kollege X leidet.

Das zeugt von genügend Unruhe im Freigehege, dass vielleicht eher Maßnahmen ergriffen werden. Und ja, wenn es nicht anders geht, muss tatsächlich ein neuer Job her. Aber wenn man es geschickt anstellt, kommen viele Vorgesetzte tatsächlich ins Grübeln, ob es langfristig nicht billiger ist, die fiese Kollegin abzusägen als jemand Kompetenten und Willigen gehen zu lassen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Zunächst mal würde ich dazu raten, sich so einen Mist nicht gefallen zu lassen. Zieht man eh in Erwägung zu kündigen würde ich einfach mal zurückpfeffern, denn zu verlieren hat man ja nichts mehr. Kritik ist eine Sache, aber wenn die Frau auf eine fiese Art und Weise meint andere Mitarbeiter mobben zu müssen, dann ist das nicht okay und dann muss man sich wehren. Am besten man schaut, ob man noch andere Opfer von ihr findet und dann kann man alles dokumentieren um einen Nachweis zu haben.

Offensiv kann man es machen, indem man einfach mal das Smartphone nimmt und erklärt, man würde nun für den Chef mit dokumentieren, wenn das Ganze nicht aufhört.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe auch so eine Kollegin, die sehr von sich überzeugt ist und andere herablassend behandelt. Ich weiß noch, als ich den ersten Tag auf der neuen Arbeit war und allen vorgestellt wurde, da war sie mir schon direkt unsympathisch. Es kam dann einige Wochen danach auch zu einer Situation, in der sie mich angemeckert hat, wegen einer Sache, die ich erledigen sollte.

Der Chef hatte mir diese Aufgabe aufgetragen, bevor er in den Urlaub ging. Sie war aber damit nicht einverstanden und da war es ein Leichtes, Luft abzulassen, der Chef war ja nicht da. Das ist zwar jetzt schon wieder ein knappes halbes Jahr her, aber so etwas vergesse ich natürlich nicht. Wenn sie in meiner Nähe ist, fühle ich mich immer, wie auf einem glitschigen Fußboden.

Und ich weiß auch von einer anderen Kollegin, dass der Chef ihr wohl schon mal eine klare Ansage gemacht hat. Tja, was will man machen, Menschen ändern sich nicht mehr. Ob man deswegen den Job wechseln soll, muss man abwägen. Wenn man mit den anderen Kollegen klarkommt und die Vorteile überwiegen, würde ich nicht den Job wechseln.

Bei uns ist es so, dass wir viele Vergünstigungen haben. Unter anderem brauchen wir für Brückentage keinen Urlaub nehmen, wir haben jeden ersten Freitag im Monat einen Haushaltstag und den Donnerstag vor Karfreitag hatten wir schon um 12:00 Uhr Feierabend. Das Gleiche am letzten Arbeitstag vor Weihnachten.

Bei mir kommt auch noch hinzu, dass ich einen Arbeitsweg von nicht mal zwei Kilometern habe und jeden Tag (sofern es nicht regnet) mit dem Fahrrad ins Büro fahren kann, das ist für mich echt Luxus. Somit überwiegen die Vorteile ganz klar.

Sollte es einem aber so derart zu schaffen machen, dass man die Sorgen mit nach Hause nimmt und nicht mehr abschalten kann, würde ich eventuell auch über einen Jobwechsel nachdenken, denn das geht auf die Dauer an die Nerven und die psychische Gesundheit.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2796 » Talkpoints: 52,22 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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