Wie habt Ihr den Abschied von Eurem Haustier erlebt?

vom 25.05.2025, 13:49 Uhr

Ein sehr sensibles Thema, aber ich denke, vielen hilft es vielleicht, das Erlebte aufzuschreiben oder sich das Ganze "von der Seele" zu schreiben. Bei mir war es der 03.12.2024, der schwärzeste Tag des letzten Jahres. Meine Katze Kitty, die 16 Jahre alt war, hatte Niereninsuffizienz im fortgeschrittenen Stadium. Die Diagnose bekam ich einen Tag vorher. Der Tierarzt riet mir noch zu Medikamenten, die ich dann noch am selben Nachmittag bei ihm abholte. Ich wollte nicht die Hoffnung aufgeben, aber leider hatte sie zu dem Zeitpunkt schon nichts mehr an Nahrung zu sich genommen.

Als ich dann an dem besagten Dienstag nach Hause kam, hatte sie schon merkwürdig geatmet und war vollkommen apathisch. Ich rief den Tierarzt an und fragte, ob er am Abend zu mir kommen könnte, da es mein Wunsch war, dass sie zu Hause einschläft. Er sagte, dass er nach Praxisschluss kommen würde. Da erst wurde mir klar, dass ich gerade ihr "Todesurteil" gesprochen hatte. Ich fühlte mich nur noch, wie ferngesteuert, habe nur funktioniert. Kein Fernseher, kein Radio, ich saß nur mit ihr auf der Couch und starrte vor mich hin. Mir war klar, dass in dem Moment meine letzten zwei Stunden mit ihr angebrochen waren.

Der Tierarzt kam dann kurz nach 19:00 Uhr, horchte sie noch einmal ab und schüttelte dann mit dem Kopf, das mit der Atmung fiel ihm sofort auf. Vermutlich hätte sie die Nacht nicht mehr überlebt. Wie das eigentliche Prozedere geht, weiß sicher jeder von Euch. Ich saß nur daneben und war wie versteinert. Auch habe ich ihren letzten Atemzug gesehen... Ich konnte sie nicht mal in die Decke einwickeln, das hat der Tierarzt dann gemacht. Als er dann weg war, habe ich bitterlich geweint.

Auch Wochen danach musste ich jeden Dienstag in der besagten Zeit zwischen 17 und 19:00 Uhr daran denken. Und ich bin heute noch nicht mit dem Thema durch. Ich weiß auch nicht, wie ich es geschafft habe, am nächsten Tag zur Arbeit zu fahren. Krankschreiben lassen wollte ich mich nicht, da ich gerade einen Monat zuvor den Job angetreten hatte. Zwei Tage später, als ich mich etwas gefasst hatte, habe ich dann im Netz recherchiert, was mit dem Tierkörper passiert, nachdem der Tierarzt das Tier mitgenommen hat. (Auf dem Grundstück vergraben hätte mein Vermieter nicht erlaubt).

Ich möchte dazu nicht weiter ins Detail gehen, hier möge jeder selbst recherchieren. Ich habe dann beim Tierarzt angerufen und gefragt, ob meine Kitty noch da ist. Als er bejahte, sagte ich ihm, dass ich das Portaleum, ein Tierkrematorium, nahe Berlin, beauftragen möchte. Das lief auch alles problemlos ab, so dass ich mich hier für eine Gemeinschaftseinäscherung entschieden habe, um ihr ein würdiges Begräbnis zu ermöglichen. Wenn mich ein Tier 16 Jahre meines Lebens begleitet hat, kann ich es nicht einfach so "entsorgen" lassen.

Sicher hat hier der eine oder andere schon diese schlimme Situation erlebt. Wie seid Ihr damit umgegangen? Ich denke, man wird diesen Tag X nicht mehr vergessen.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2754 » Talkpoints: 34,77 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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