Verkäuferin auf Fehlbetrag bei Wechselgeld hinweisen?

vom 08.03.2015, 15:01 Uhr

Ich war gestern längere Zeit unterwegs und habe mir dann bei einem Bäcker etwas zu Essen gekauft, da ich auch erst spät wieder zu Hause war. Ich hätte beim Bäcker im Endeffekt 1,59€ bezahlt und hatte das Geld eben so passend, dass ich nur einen Cent Rückgeld erwartet habe.

Dennoch war ich etwas verwirrt, da mir die Verkäuferin einen ganzen Euro und einen Cent als Wechselgeld gegeben habe. Ich war im ersten Moment ein wenig irritiert und war mir für einen Moment nicht ganz sicher, ob ich jetzt einen Fehler gemacht habe oder sie. Aber bevor ich etwas sagen konnte, wurde ich von der langen und sehr ungeduldigen Schlange hinter mir auch schon nach vorne geschoben und verdrängt, sodass ich dann doch gegangen bin ohne etwas zu sagen.

Ist euch das auch schon einmal passiert, dass ihr einen Fehlbetrag beim Wechselgeld erhalten habt? Sagt ihr dann immer etwas oder lasst ihr die Sache einfach auf sich beruhen und lebt normal weiter als wäre nichts gewesen?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich wäre in der Situation ähnlich verwirrt gewesen wie du. Das verunsichert ja total und ich wüsste dann auch nicht genau, ob ich es ihr wirklich passend gegeben habe. Es ist vollkommen in Ordnung, dass du da nicht sofort reagiert hast. Und wenn dich dann die Schlange wegdrängt, würde ich mich wegen einem Euro auch nicht durchkämpfen.

Es kann gut sein, dass die Verkäuferin am Ende der Schicht den Euro aus ihrer Tasche zahlen muss. Klar wäre es netter gewesen, wenn du ihn ihr wiedergegeben hättest. Aber im Endeffekt ist das eben auch Berufsrisiko. Wenn sie sich stressen lässt von einer langen Schlange an Kunden und nicht mehr klar denken kann, muss sie lernen, da ruhig zu bleiben. Lieber sie lernt das durch einen Euro als durch zehn oder mehr.

Du trägst keine Schuld. Das war eine Verkettung unglücklicher Ereignisse. Und da es sich nur um einen Euro handelt, würde ich nicht weiter dran denken. Ich hab mal als Verkäuferin einen Fehler gemacht und einem Kunden knapp fünf Euro zu wenig Wechselgeld gegeben. Er hat es aber nicht gemerkt. Das hat mir auch leid getan. Ich habe dann auf dem Heimweg von dem Geld dann eine Obdachlosenzeitung gekauft. So habe ich es irgendwie wieder gut gemacht.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich bin leider ein extrem verpeilter Mensch, der eigentlich ständig durcheinander ist. Bei mir kommt es auch regelmäßig vor, dass ich passend bezahle und dann stehen bleibe, da ich Wechselgeld erwarte. Ich vergesse dann einfach, dass ich passend gezahlt habe, was extrem peinlich ist. Aber so bin ich leider und von daher würde ich sicherlich nicht auf die Idee kommen, die Verkäuferin auf zu viel Wechselgeld hinzuweisen. Wie ich mich kenne, hätte ich da nämlich einfach nur wieder etwas durcheinander gebracht und das würde so stimmen. Dass ich etwas durcheinander bringe, ist doch wahrscheinlicher, als dass ich zu viel Geld bekomme.

Ich denke, dass ich in so einer Situation auch erst einmal an mir selbst zweifeln würde und eben selbst durcheinander und unsicher wäre, so dass ich nichts sagen würde. Vor allem dann, wenn es sich nun um keinen zweistelligen Betrag handeln würde, würde ich es dabei belassen und mich im Endeffekt fragen, ob ich schon wieder so durcheinander war oder eben die Verkäuferin. Aber vor allem dann, wenn es eine Schlange gäbe, würde ich nichts sagen und mir dann auch keine weiteren Gedanken darüber machen. Ein Euro ist nun auch nicht die Welt.

Ich arbeite ja aber selbst an der Kasse, wobei es regelmäßig vorkommt, dass ich viel zu viel Kleingeld von den Kunden bekomme. Dieses gebe ich aber selbstverständlich immer sofort zurück. Alles andere würde mich ja auch meinen Job kosten und von daher habe ich mir natürlich schon eine Ehrlichkeit in diesen Dingen antrainiert. Von daher würde ich auch niemals absichtlich zu viel Geld einstecken. Wenn ich das machen sollte, dann ist das einfach meiner chronischen Verwirrung zuzuordnen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Manchmal bin ich auch am Zweifeln, was ich an Geld abgegeben habe. Im Supermarkt hat das Geld, was ich zurückbekomme öfter nicht gestimmt. Mal bekomme ich zu viel und mal eben zu wenig. Aber dort legen sie die Scheine immer neben die Kasse, so dass man es auch nach dem Zahlvorgang, bevor es in die Kasse kommt, noch kontrollieren kann. Kleingeld wird sofort in die Kasse gelegt.

Wenn ich sehe, dass das Wechselgeld nicht stimmt, lasse ich es auf der Hand liegen und bitte die Kassiererin, noch einmal nachzuprüfen, weil es nicht stimmt. Egal, zu wessen Gunsten es nicht stimmt, ich sage es immer, auch wenn eine Schlange hinter mir steht, das ist mir wurscht. Aber ich finde, dass das besser ist, wenn man es klärt. Wenn ich nicht mehr genau weiß, wie viel Kleingeld ich abgegeben habe, frage ich, was ich gegeben habe.

Beim Bäcker habe ich auch mal einen Euro zu viel zurück bekommen und habe mich gemeldet. Die Verkäuferin hat sich überschwänglich bedankt, was mir fast schon peinlich war.

Unsere Kassiererin bei der Arbeit hatte mal 1.000 DM zu wenig bei der Abrechnung. Alle haben wir gesucht. Als sie dann einen Auszahlungsbeleg über 3.000 DM sah, konnte sie sich an den Vorgang genau erinnern. Mein Chef und ich sind dann zu der Kundin gefahren und mussten warten, da sie noch nicht zu Hause war. Als sie dann vom Einkaufen kam, haben wir sie gebeten, ihr Geld zu überprüfen. Und siehe da - sie hatte 1.000 DM zu viel. Sie hat sich entschuldigt, weil sie es nicht gemerkt hätte. Das haben wir zwar nicht geglaubt, da sie das Geld ja im Portemonnaie hatte, aber wir haben ihr dann trotzdem gedankt.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich hatte auch schon solche Situationen, in denen ich nicht genau wusste, was ich nun abgegeben habe und in denen mir der Betrag beim Wechselgeld komisch vorkam. Ich kann es gut verstehen, dass du nichts gesagt hast, weil du ja auch gar nicht zum Nachdenken kommen konntest, wenn die Menge dich schon weiter geschoben hat. Wenn ich mir sicher bin, dass ich zu viel Wechselgeld bekommen habe, dann sage ich auch etwas, aber wenn ich selber verunsichert war, dann habe ich auch schon mal nichts gesagt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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