Ausbildung zur Erzieherin

vom 24.02.2007, 10:03 Uhr

Hallo
meine Schwester würde eventuell gerne eine Ausbildung zur Erzieherin machen. Weiß jemand von euch, wie es da auf dem Arbeitsmarkt für Erzieherinnen aussieht? Also ich habe gehört: viele Bewerber, wenig offene Stellen. Weiß jemand von euch da Genaueres? Hab letztens irgendwo gelesen dass man die Ausbildung zur Erzieherin direkt an einer Schule machen kann, stimmt das? ich dachte immer man muss sich erst die Ausbildungsstelle suchen?
LG Cala

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» Cala » Beiträge: 1639 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hi Cala
ja man kann die Ausbildung zur Erzieherin auch an eienr speziellen Schule machen (zum Beispiel in heidelberg). Das Problem ist nur: anstatt einem Ausbildungsgehalt musst DU monatlich bezahlen, so ca. 150 Euro. Kann aber auch durch Bafög gefördert werden. Zum Punklt Arbeitsmarkt... ich weiß nicht wie es in deutschland im Moment aussieht, aber die Ausbildung dauert ja erstmal sowieso 3 Jahre. Die Regierung hat ja vor das Angebot von KiTas und Kindergärten zu verbessern, von demher ist da vielleicht die Zukunft für gelernte Erzieherinnen ganz gut auf dem Arbeitsmarkt. Immer Erfolg hast du bestimmt im Ausland, als deutsche Erzieherin bekommst du genauso überall einen Job, wie als deutsche gelernte Hauswirtschafterin (zum Beispiel in Nobelhotels)

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» Sandra » Beiträge: 254 » Talkpoints: -0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin ja Erzieherin, und kann euch ein paar Tipps geben. Die Ausbildung dauert 5 Jahre, es sei denn, man hat schon eine Ausbildung gemacht. Bei 5 Jahren macht man erst auf einer Schule eine 2 - jährige Ausbildung als Sozialassistentin. Während dieser Zeit macht man auch Prakikas in verschiedenen Einrichtungen.

Nach diesen 2 Jahren folgt dann die 2 - jährige Schule zur Erzieherin. Auch dort werden einige Praktikas gemacht. Dann gibts verschiedene Prüfungen, die man bestehen muss. Das letzte Jahr ist das Anerkennungsjahr, welches man in einer Einrichtung absolviert. Danach gibts noch eine Abschlussprüfung, und dann ist man Erzieherin. Während der ganzen 5 Jahre muss man viele Berichte schreiben, und da es eine schulische Ausbildung ist, verdient man kein Geld. Allerdings gibt es die Möglichkkeit , das man Gelder beantragen kann. Meine Ausbildung wurde vom Arbeitsamt als Umschulung finanziert, und ich bekam knappe 1.000 DM mit Fahrtkosten und Geld für die Betreuung meines Sohnes. Für die Schule selber musste ich nichts bezahlen. Nur Bücher, und sämtliche fachliteratur muss man selber bezahlen. Im Anerkennungsjahr verdient man aber dann auch Geld.

Ausserdem hat man die Möglichkeit, durch einige Extrafächer, wie Mathe, und Englisch, das Fachabitur zu bekommen. Allerdings kann man damit nicht an Unis studieren, sondern nur an Fachhochschulen. Und man kann auch nur pädagogische Sachen studieren. Geht aber nur mit einem Notendurchschnitt bis 2,0. Wenn man einen schlechteren Durchschnitt hat, gehts nicht.

Als Berufsanfänger bekommt man sehr schlecht einen Job, weil einem die ganzen Fortbildungen fehlen. Ich suche seit 2 Jahren einen Job, und finde nichts, da ich keine Erfahrungen mit Montessori, Waldorfpädagogik, und keine Fortbildungen habe. Leider kann ich mir als Hartz 4 Empfänger die Fortbildungen auch nicht selber bezahlen, da sie einige Hundert Euro kosten. Da Deutschland auch ein sehr Kinderarmes Land ist, werden auch nicht mehr soviele Erzieherinnen gesucht. Und wenn, dann nur welche mit Erfahrungen in vielen bereichen. Bei uns kommen auf eine Stellenanzeige über 300 Bewerbungen.

Wenn ich das vorher gewußt hätte, dann hätte ich etwas anderes gelernt. Ich kann es keinem empfehlen, eine Ausbildung zur Erzieherin zu machen.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Pepsi77 hat ja alles schon ganz gut zusammengefasst. Ich bin selbst auch Erzieherin, und meine Ausbildung ist auch noch nicht so lange her (bin jetzt im vierten Berufsjahr).

Die Ausbildung findet grundsätzlich an einer Fachschule statt, eine Ausbildung im Betrieb gibt es nicht. Wie überall gibt es auch hier staatliche Schulen und Privatschulen, die dann natürlich kosten. Aufpassen: Ich habe schon SEHR oft gehört und von Leitungen gesagt bekommen, das man mit dem Absolvieren der Privatschulen eine deutlich höhere Chance auf eine Stelle hat, weil diese Schulen oftmals einen besseren Ruf genießen. Darf eigentlich nicht sein, aber ist bei Bewerbungen ein Kriterium, zumindest hier in der Gegend, wo wir staatliche und eine Privatschule haben. Ich selbst war auf der Privatschule, hat dann eben monatlich 75,-€ gekostet, das dritte Jahr dann insgesamt 210,-€.

Dazu kommt dann auch, das man allein für die Aufnahem auf der Schule eine ordentliche Bewerbung vorlegen muss, und dann eine Bewerbungsverfahren durchläuft, das einer Stellenbewerbung in nichts nachsteht. Dafür ist es auch nicht an allen Schulen üblich, das Schulbücher und sonstige Materialien selbst finanziert werden müssen.

Nun die Chancen auf eine Stelle an sich, nun, ich würde aus eigener Erfahrung sagen, dass das ganz stark regional bedingt ist. In der Großstadt in meiner Umgebung werden momentan Erzieher gesucht und eingestellt wie Sand am Meer, auch Berufsanfänger. Auch hier bei uns, in den Vororten hat man sehr gute Chancen auf eine Einstellung. In meiner Wahl-Wunschheimat, wo ich evtl in den nächsten Jahren gern hinziehen würde, habe ich derzeit fast keine Chance auf eine Stelle, auch schon mit einer gewissen Berufserfahrung.

Wenn deine Schwester absolut von ihrer Wahl überzeugt ist, und mit Leib und Seele den Beruf ausüben würde, dann soll sie es tun. DANN hat man nämlich auch eine Perspektive, und fast NUR dann. (Denn nur so kann man in dem Job wirklich "überleben" ;))

» Rotzlöffel » Beiträge: 81 » Talkpoints: 0,33 »



Huhu,

so da will ich doch auch mal meinen Teil dazu beitragen ;-) Ich bin auch Erzieherin. Ich habe vor 2 Jahren meine Ausbildung erfolgreich beendet. Die Ausbildung bei uns gibt über vier Jahre. Zwei Jahr zur Sozialassistentin und dann nochmal 2 Jahre zur Erzieherin. Wie schon beschrieben, besteht die Ausbildung überwiegend aus einem schulischen Teil mit Praktikas.

Aber nun einmal zur Jobfindung. Bei uns hier sieht das ganz schlecht aus. Am Ende der Schulzeit hatten 2 von 26 Schülern einen Job ( zumindet in unserer Klasse). Die Einrichtungen wollen am Besten eine 20-jährige mit 30 Jahren Berufserfahrung. Man hat es wirklich sehr schwer einen Job zu finden zumal es wirklich viele arbeitslose Erzieherinnen / Erzieher gibt. Ich kenne sehr viele, die nun noch einmal umschulen.

Tja und da der Arbeitsmarkt so schlecht aussieht, werde ich in diesem Jahr auch eine neue Ausbildung anfangen und freue mich nun tierisch, da ich den Kindern teu bleibe :lol: . Ich bin dann beim Kinderarzt.

Liebe Grüße
Christin

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» Stern2812 » Beiträge: 421 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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