Karriere oder Leben genießen?

vom 16.12.2008, 09:39 Uhr

Ich bin einer von den Menschen den beides extrem wichtig ist. Ich möchte in meinem Leben etwas erreichen, und zwar das, was ich mir vorgenommen habe. Das gilt sowohl beruflich wie auch privat. Das man beides nicht miteinander verbinden kann, wage ich bisher noch zu bezweifeln, da ich einige kennen, die das sehr wohl geschafft haben und trotz Bilderbuch Karriere ein ausgewogene Work-Life-Balance haben.

Arbeit ist wirklich nicht alles und sollte zum Teil als Zweck angesehen werden, der es ermöglicht privat glücklich zu werden. Ich könnte z.B. privat nie glücklich sein, wenn ich weiß, dass ich bei der Arbeit meine Träume nicht erfüllen kann. Umgekehrt das gleiche: Ich wäre nie glücklich, wenn ich eine super Karriere gemacht habe, aber privat meine Träume nicht erfüllen kann. Daher versuche ich nach wie vor diese Träume sinnvoll und realistisch zu verbinden, bisher auch ganz erfolgreich.

Meine Karriereziele habe ich bisher ganz gut erreicht, meine privaten mussten leider etwas zurückstecken, was ich aber sicherlich in nächster Zeit dadurch ausgleichen werde, dass ich mich weniger auf die Karriereziele konzentriere (da erstmal erreicht) und mich daher mehr auf die Privatziele konzentrieren kann.

Ziel war es karrieremäßig eine sinnvolle Basis aufzubauen die es ermöglicht, sich nicht ständig darum sorgen zu müssen, sondern sagen zu können, ich habe meinen ersten Meilenstein erreicht, den ich erreichen wollte und "das läuft jetzt erstmal so". Danach folgen dann meine privaten Ziele wie z.B. glücklich in einer Beziehung sein, ein Zuhause einzurichten, einen Hund und eine Familie zu haben. Wenn ich diese Ziele erreicht habe, kann ich dann wieder darüber nachdenken meine Karriere etwas zu pushen usw. usw. usw.

Wenn man da so vorgeht, kann man diese beiden Sachen durchaus gut miteinander verbinden. Beides zur gleichen Zeit zu erreichen, scheint für mich etwas unrealistisch, ich kann nicht sofort die Super-Karriere erwarten in Verbindung mit Erfüllung aller privaten Ziele. Da macht man sich im Endeffekt beides kaputt, sowohl die Karriere wie auch die privaten Ziele.

» Ditschi » Beiträge: 321 » Talkpoints: 0,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich finde das sich ein entspanntes Leben und eine Karriere nicht widersprechen müssen.

Man muss natürlich erstmal auf das Gewerbe achten, alles was in die Richtung der Gastronomie geht oder Hotel wird wohl extrem viel Zeit in Anspruch nehmen. Dort gehört Stress und Zeitdruck einfach zum Gewerbe, jeder der in diesem Gewerbe tätig werden möchte oder gar aufsteigen möchte, muss sich diesen "negativen" Dingen bewusst sein.

Es gibt aber durchaus die Möglichkeit, harte Arbeit und so auszugleichen durch gezielte Entspannung. Aber nicht nur Meditation oder Yoga müssen entspannend sein, es gibt auch Menschen auf die Sport eine beruhigende Wirkung hat, oder auch andere Aktivitäten.

Man kann also durchaus gute Leistungen erbringen ohne dabei an Depressionen zu leiden. Man muss einfach den Ausgleich schaffen, zwischen Arbeit und Freizeit.

Aufgrund dessen finde ich, dass man sich nicht wirklich für eins entscheiden muss, man kann auch beides haben.

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» Aria » Beiträge: 157 » Talkpoints: 0,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, dass jeder für sich selbst entscheiden muss, ob er lieber eine Karriere anstrebt oder einen weniger bzw. gar nicht verantwortungsvollen Job ausüben möchte, der ihm eine geregelte Arbeitszeit und genügend Freizeit verschafft.

Für mich selbst kann ich nur sagen, dass ich auch eher zu denjenigen gehöre, für die die Arbeit erstmal nur dafür wichtig ist, dass sie den Lebensunterhalt abdeckt und mir gute Möglichkeiten bietet, mein Privatleben so zu gestalten, wie ich es mir vorstelle. Hin und wieder denke ich schon darüber nach, beruflich einen anderen Weg zu beschreiten, vielleicht nochmal ganz von vorne anzufangen und auch die Möglichkeit zu haben, die Karriereleiter eines Tages einmal höher zu steigen, was in meinem Beruf - oder eher: in dem Unternehmen, in dem ich arbeite - eigentlich nicht möglich ist.

Andererseits stelle ich aber auch immer wieder fest, dass ich für meine Arbeit die wichtigste Zeit meines Lebens "opfere": die Tageszeit, in der ich so viele andere Dinge machen könnte als in einer Firma zu sitzen und ein kleines Rädchen im System zu sein. Meine Traumvorstellung vom Berufsleben sieht etwas anders aus als das, was ich tatsächlich mache, andererseits will ich mich nicht beklagen oder allzu unzufrieden sein, weil es mir momentan auch gar nicht weiterhilft, mich durch Klagen zu motivieren. Ich kann an meiner Situation nur langsam etwas ändern und versuche, mir meine "Karriere" so zu stricken, dass ich irgendwann mal alles unter einen Hut bekomme: Karriere und ausreichend Freizeitmöglichkeiten/Privatleben. Und zwar genau so, dass ich damit so richtig zufrieden sein kann.

Dennoch gilt natürlich meine Vorstellung nicht für jedermann, also kann man das auch nicht pauschalisieren, ob Karriere oder ein lockeres Leben wichtiger ist. Ich denke schon, dass Karriere meistens gleichbedeutend mit Verantwortung ist, und es gibt eben einige Menschen, die Verantwortung scheuen und sich davon zu sehr unter Druck setzen lassen, sodass ihnen vielleicht sogar ihr Beruf gefällt, aber eben die Rahmenbedingungen nicht.
Das sollte am besten jeder für sich selbst herausfinden. Und wenn man mit seiner Situation zufrieden ist, dann hat man für sich wohl das Richtige gefunden.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke nicht, dass man sich entscheiden muss ob Lebensgenuss oder Karriere. Wenn der Beruf Spaß macht, dann ist das auch eine Verbesserung der Lebensqualität und gehört zu meinem Leben dazu, in einem positiven Sinn. Wenn Arbeit nur noch Stress ist, dann kann ich auch nur noch fragen: Ist es der richtige Beruf?

Außerdem glaube ich auch, dass es auf den eigenen Ehrgeiz ankommt! Bin ich zufrieden damit, wenn alle um mich herum mehr verdienen oder stört mich das?! Wenn ja, dann mindert das doch meinen "Lebensgenuss" auch wenn ich nicht unter Dauerstress wegen Karriere stehe. Hat alles seine Vor- und Nachteile, wie man sich letztlich entscheidet, bleibt wohl jedem selbst überlassen....

» talki84 » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,36 »



Ich denke zum Karrieristen muss man geboren sein. Wem es nicht liegt mehr zu Leisten als viele andere der sollte es lassen, schon um die beschriebenen typischen Krankheiten der Macher zu umgehen. Auch denke ich dann in diesem Zusammenhang immer noch an solche Schlagwörter wie Drogen, Aufputschmittel und Alkoholproblemen

Mich lockt es auch nicht besonders meine ganze Kraft auf der Arbeit zu investieren um dann abgeschlafft zu Hause meinen Abend zu verbringen. Was nützt mir das viele Geld wenn ich es nicht ausgeben und dabei das Leben genießen kann. Für mich ist Freizeit das Maß aller Dinge. Klar werden solche Leute bewundert wenn sie mit ihrem Sportwagen vorfahren, aber wirklich tauschen will sicher niemand mehr wenn er von Zwölfstundentagen und durchgearbeitete Wochenenden hört.

Also, eine ganz klare Antwort von mir, das Leben genießen und nach Möglichkeit auf Arbeit und im Umfeld anerkannt sein.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also ich versuche auch einen Mittelweg zu finden. Ich möchte auf gar keinen Fall der Sklave meiner Arbeit sein. Ich habe einen Mann und einen Sohn und für mich geht die Familie immer vor. Ich möchte vor allem sehen wie mein Sohn auf wächst, den was ich verpasst habe, kann ich auch mit Geld nicht wieder aufwiegen.

Später allerdings, wenn er älter ist und auch langsam sein eigenes Leben entdecken möchte, dann kann ich mir gut vorstellen, ganz und gar in die Karriere einzutauchen. Von daher denke ich schon, das es sich lohnt sich als junger Mensch in die Bildung und Weiterbildung rein zu hängen. Gerade wenn man noch keinen Anhang hat, hat man noch Zeit sich zu bilden und gleichzeitig auch sein Leben aus zu kosten. Dazu kommt, dass es nun mal wirklich wahr ist, dass es einem leichter fällt neues zu lernen, wenn man jung ist. Das mag zwar vielleicht auch daran liegen, dass man später auch mehr im Kopf hat, mehr Sorgen etc. als wenn man z.B. noch auf die Eltern zurück greifen kann.

Bestimmte Bildungswege, kann man auch nur machen wenn man jung ist. Klar geht eine Ausbildung z.B. auch wenn man 30 ist aber den Arbeitgeber muss man erstmal finden. Oder wenn man Studieren will, mit Kind muss man erstmal sehen, wann wie man das zeitlich gebacken bekommt.

Von daher kann ich nur jedem jungen Menschen der noch ungebunden ist empfehlen soviel wie möglich zu machen. Zumal man dann auch mehr verdient später. Man kann die Welt deshalb ja trotzdem genießen. Man kann ja für ein Jahr ins Ausland gehen und gleichzeitig die Sprache lernen etc. Die Arbeit muss aber natürlich Spaß machen, dann macht es einem auch nichts aus bis abends zu arbeiten.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke diese Frage kann man nicht einfach so verallgemeinern. Wenn man wirklich sehr von seinem Beruf vereinnahmt ist, dadurch nur noch Stress hat und keine Freizeit mehr, ist es natürlich berechtigt sich zu Fragen, ob ein ruhigeres Leben mit weniger Geld nicht besser wäre. Es kommt natürlich auch ganz darauf an ob man mit weniger Geld eigentlich zurechtkäme und damit dann auch keine Probleme hätte. Das ist dann nämlich in vielen Familien nicht der Fall. Viele Menschen wollen wirklich weniger arbeiten, aber ihren Lebensstandard noch beibehalten. Beides geht nicht und man muss eben eine Entscheidung treffen. Kommen dann auch noch krankheitsbedingte Aspekte hinzu würde ich raten, den Job ein wenig zurückzuschrauben, aber das muss halt jeder selbst entscheiden.

Ich bin mir außerdem sicher, dass viele Menschen ihr Beruf gefällt und sie dadurch auch nicht gestresst sind. Ich selbst bin ein Mensch, der sich gerne hohe Ziele steckt und dann nicht aufgibt, bis ich sie erreiche. Trotzdem bin ich weder gestresst noch habe ich schlechte Laune, sondern ich versuche mir auch ab und zu ein wenig Freizeit zu gönnen, die mir dann aber auch ganz gut tut.

Außerdem ist es ja wohl nicht schlecht zu arbeiten um eine gewisse Menge Geld zur Verfügung zu haben. Was aber meiner Meinung nach überhaupt nicht geht, ist zu sagen, dass man sich in der heutigen Zeit überhaupt nicht weiterbildet. Ganz besonders in der Jugend ist es wichtig einen soliden Grundbaustein zu legen, damit einem später alle Möglichkeiten offen stehen. Das bedeutet dann zwar, dass man vielleicht ein bisschen weniger Freizeit hat, jedoch wäre die andere Seite des Ganzen einfach nichts zu tun und wenn man dann später bemerkt, dass ein guter Job vielleicht doch ganz nützlich wäre, hat man keine Chance mehr es in seinem Leben weit zu bringen. Ich fände das Leben außerdem ziemlich trist und langweilig, wenn ich nicht irgendein Ziel hätte, welches ich anstreben kann.

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» Sonea » Beiträge: 189 » Talkpoints: 1,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich selbst finde, dass man Karriere und auch Spaß im Leben durchaus unter einen Hut bekommen kann. Immerhin muss es ja nicht gleich heißen, dass man unglücklich ist, wenn man Karriere macht. Natürlich stimmt es, dass man in den meisten Fällen weniger Freizeit hat, weil man viel mit Lernen beschäftigt ist. Trotzdem kann man die Freizeit, die man hat, durchaus auch richtig genießen.

Im Moment habe ich leider auch nicht sonderlich viel Freizeit, da ich studiere und nebenbei auch noch arbeiten muss. Trotzdem kommt es hin und wieder vor, dass ich einige Stunden oder einen ganzen Tag frei habe, an dem ich Freund treffen kann oder den Tag auch einfach nur für mich nutzen kann. Und da es eben nicht täglich vorkommt, dass so etwas möglich ist, genieße ich diese Zeit dann auch so richtig. Ich weiß dann, dass diese Zeit sehr kostbar ist und kann sie dadurch auch richtig wertschätzen. Dadurch fühle ich mich viel glücklicher.

Ich weiß noch, dass ich mich nicht so glücklich gefühlt habe, als ich früher immer sehr lange Ferien hatte. Dabei habe ich den Tag meistens alleine verbracht und habe hin und wieder Freunde getroffen. Da war es aber eben nichts Besonderes für mich. Ich habe diese Zeiten nicht richtig wertgeschätzt. Von daher denke ich sogar, dass man sogar glücklicher sein kann, wenn man durch die Karriere ziemlich ausgelastet ist. Immerhin genießt man so auch die kleinen Momente, die schön sind.

Da es eben bei mir so ist, dass mich eine Karriere scheinbar glücklich macht, werde ich auf jeden Fall weiter daran arbeiten. Dafür nehme ich auf jeden Fall auch in Kauf, dass ich nicht so viel Freizeit habe. Diese Freizeit, die mir bleibt, kann ich dafür viel intensiver nutzen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Meiner Meinung nach macht es bei dieser Frage ganz klar das Mittelding. Man sollte immer dran denken, dass das Leben am nächsten Tag vorbei sein könnte, aber wenn man gar nichts macht hat man kein Geld und damit kein Spaß am Leben. Meiner Meinung nach sind also Berufe wie Lehrer super, da man genug Geld verdient und trotzdem nicht täglich bis 20 Uhr arbeiten muss.

» netzroller » Beiträge: 9 » Talkpoints: 4,65 »


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