Internetfreunde so gut wie richtige?

vom 24.09.2008, 00:39 Uhr

Das Internet verbindet die ganze Welt. Und es bietet auch die Möglichkeit Menschen aus der ganzen Welt kennen zu lernen oder mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Jedoch hat das Internet auch eine große Gefahr. Die große blonde Marketingassistentin könnte auch gut ein alter, kleiner LKW-Fahrer sein. Die Wahrheit steht nämlich nicht immer im Vordergrund. Auch wenn man selbst ehrlich bleibt, muss es nicht heißen, dass das Gegenüber auch ehrlich ist, und auch die wahre Person kennen lernen will.

Habt ihr schon Internetbekanntschaften ins reale Leben übertragen können? Was haltet ihr überhaupt von online Freundschaften? Können diese zum Erfolg führen?

» Müller » Beiträge: 103 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Finde deine Fragen für mich persönlich sehr interessant und denke, dass es besonders heute für viele Eltern Jugendlicher einen Diskusionspunkt darstellt.

Um auf die spezielle Frage zurückzukommen: Also ich habe es noch nicht dazu gebracht jemanden über das Internet, und dessen unzählbaren Chats kennenzulernen, den ich auch im wahren Leben als Freund bezeichnen würde. Klar lernt man den ein oder anderen kennen, den man aufgrund des gemeinsamen Interessenbereichs im Internet sympatisch findet und ein Gesprächsthema entwickelt, jedoch reichte bei mir die Sympatie meist nie für eine "echte" Freundschaft.

Mag sein das vlt. die große Anonymität im Netz ein Punkt war, weshalb ich auch nie beim Flirten so weit gegangen bin, dass ich jemanden überhaupt erst privat treffen wollte. Aber alles in allem kenne ich trotzdem einen Bekannten, bei dem ist aus so einer Internetfreundschaft sogar was ernstes geworden! Er und Sie sind sogar noch heute zusammen, mehr möchte ich davon aber jetzt nicht erzählen. Wollte damit nur anmerken, das Internetfreundschaften natürlich zum Erfolg führen können.

Da wir uns heutzutage im digitalen Zeitalter immer gehäufter im Internet "rumtreiben", halte ich doch recht viel von Bekanntschaften und Kontakten, welche ja auch so ziemlich auf der ähnlichen Basis aufbauen, wie reale Freundschaften - und zwar auf Sympatie und Vertrauen etc..

Was ich besonder's schätze ist, dass man so leicht und schnell noch Freundschaften über Text/Bild/Ton auf große Entfernungen erhalten kann.

» Canviz » Beiträge: 12 » Talkpoints: 0,00 »


Ich halte leider nichts von Internetfreundschaften. Ich lebe in einer realen Welt, welche aus meinen echten Freunden besteht und in welcher es keinen Platz für Internetfreunde gibt. Mir sind meine echten Freude wichtiger, weil ich mit denen weggehen kann und auch in schlechten Zeiten jemanden zum Reden habe. Würde man die Internetfreundschaft vorziehen, dann kann es gut sein, dass die echten Freunde bald keine Freunde mehr sind, weil man die Freundschaft vor lauter Internet, nicht aufrechterhalten kann. Das wäre für mich zu schlimm und verzichte daher auf jegliche Art der Internetfreundschaft.

Genau so unsinnig finde ich die ganzen Seiten, auf welchen man nach dem idealen Partner suchen kann. Ich bin der Meinung, dass wenn man einen Partner sucht, diesen nicht im Internet, sondern durch Kontakt an die Außenwelt, finden kann.

Meine Meinung dürfte klar sein, ich bin kein Freund der Internetfreundschaft und stehe auch dazu. Jedoch kann jeder das tun, was er für richtig hält. Aber wenn jemand nur Internetfreunde hat, dann sollte man sich überlegen, ob man nicht einer Internetsucht unterliegt.

» benija » Beiträge: 278 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Da ich auch schon aus der Phase rausbin, wo man viel mit Unbekannten gechattet hat, halte ich jetzt nicht sonderlich viel von Internetfreundschaften. Nein, um mich besser auszudrücken: ich suche keine Freunde per Internet, so nach dem Motto: "ach, mir ist langweilig, ich geh mal in nen Chat und schaue wer MSN hat".

Mir ists höchstens passiert, dass via Schülervz man jemand nett fand und aus Spaß die Person gegruschelt hat und mal geschrieben hat und ein Mal schlug ein Junge/eher Mann vor, dass wir uns mal treffen sollten, weils ja Freitag war.. haben wir dann auch gemacht und weil er so gut aussah, konnte ichs nicht aushalten und wir hatten an dem Abend sogar was :lol: . Danach haben wir noch weiter geschrieben und uns mal in der Disko zufällig gesehen, eigentlich sehr nett sowas ;).

Ein anderer Mal hab ich auch mit jemanden erstmal über Svz kennengerlent und dann, nach ein Paar Monate haben wir uns getroffen, ich wollte ihn unbedingt treffen, weil er mir traurig erschien aber halt sehr intelligent und ich wollte mich ma einfach mit ihm im "realen" Leben unterhalten. Diese Freundschaft hat mich dann besonders geholfen, wir haben viel geredet und ein Paar Mal trafen wir uns bei ihm, weil er ein Genie in Physik und Mathe ist, haben dann für meine anstehende Klausuren gelernt.

Sonst aber hab ich -glaube ich- niemanden mehr getroffen und wie gesagt, ich hab keine "richtige" Freunde über Internet, mit denen ich jeden Tag reden würde. Ich finds viel lustiger, mit meinen Freunden aus der Schule oder auch andere per MSN zu reden und Quatsch zu machen, weiss ich nicht..

» panikattake » Beiträge: 119 » Talkpoints: 0,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe schon so einige Menschen im Internet kennen gelernt, mit denen sich dann auch eine Freundschaft entwickelt hat. Viele von denen habe ich auch schon persönlich getroffen. Und bisher habe nicht eine schlechte Erfahrung damit gemacht.

Aber ich habe diese Menschen auch alle über ein Forum kennengelernt und da, die Erfahrung habe ich zumindest gemacht, sind die Menschen ehrlicher als in irgendeinem Chat.

» anandi » Beiträge: 213 » Talkpoints: 19,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe im Internet schon sehr wertvolle Menschen kennengelernt. Wir haben uns später auch persönlich getroffen. Der gute Eindruck hat sich bestätigt. Das muss aber nicht immer so sein. Online kann man viel verstecken und eine zweite Persönlichkeit entwickeln.

Online Freundschaften können meiner Meinung nach reale Freundschaften nicht ersetzten. Ich möchte meinem Gegenüber richtig in die Augen sehen und etwas mit ihm unternehmen können. Ich möchte Freunde richtig kennenlernen. Online ist mir alles zu oberflächlich.

Ich bin grundsätzlich nicht gegen Onlinefreundschaften. Aber man muss aufpassen, dass die virtuelle Welt nicht die reale Welt zurück drängt.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich bekomme das bei meinen Freunden oft mit, die führen sogar "Chatbeziehung" und weinen wirklich, wenn sie mit ihrem "Chatpartner" mal nicht schreiben können. Schwachsinnig. Ich habe zwar auch Leute im Internet kennen gelernt, mit denen ich dann zusammen kommen bin (okay, das war nur 2x), aber ich habe die Personen vorher gesehen und allgemein während der Beziehung auch. So ist das auch mit "Chatfreunden".

Ich nenne sie erst "Freunde", wenn ich sie auch schon getroffen habe und mich wirklich total gut mit ihnen verstehe. Dann kann es auch passieren, dass sie mir wichtiger werden als ein paar Freunde, die ich vorher schon kannte. Natürlich, wieso nicht? Aber jemand ganz Fremdes würde ich nicht lieb haben können, nein. :lol:

» Eiskalter_Engel » Beiträge: 291 » Talkpoints: -1,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde da hast du grad ein Thema angepackt, dass Diskussionsstoff für Tage bietet und sicherlich wie schon erwähnt vor allem für Eltern und Kinder wichtig ist. Die Gefahrenqullen sind überall da und eigentlich nicht zu Kontrollieren, außer man sitzt dem Kind beim Chatten quasi auf dem Schoß.

Was jetzt speziell Chats angeht, so bin ich da nicht so erfahren. Einfach nur einen Raum zu betreten und mit wildfermden Menschen zu versuchen mich über smalltalk an ein Gespräch zu hangeln ist nicht mein Fall und auf der Suche nach einem Partner war ich so noch nie. Für Eltern wäre es hier ratsam den Kindern chats zu empfehlen, die mit Moderatoren geführt werden und die überwacht sind. Es ist erschreckend wie schnell man doch in einem Chat den man mit Mädchennamen wie Lisa13 betritt unangenehme Nachrichten bekommt.

Ich nutze zum "chatten" irc und icq. Im icq habe ich jedoch nur Leute die ich kenne, da ja der Nummernaustausch stattfinden muss und ich meine Nummer nirgendwo öffentlich preisgebe. Im irc befinde ich mich auch nur in Räumen, zu denen ich inhaltlich einen Bezug habe. Dies sind zum Beispil ein Computerspiel, der Raum einens Freundes oder eine spezielle Interessengemeinschaft wie z.B. eine bestimmte Musikrichtung. Da kommt man schon ins Gespräch, mehr wurde da aber nie draus.

Weitergehend ist es bei mir nur über die verschiedenen Spielszenen gegangen. Über ein Browsergame hab ich mit mehreren Leute in einer "Mafia" gespielt und man hat sich täglich im irc gesehen und über das Spiel und Gott und die Welt kommuniziert. Hier habe ich einige Leute schon deutlich näher kennengelernt zu einer Frau hab ich dort auch ein engeres Verhältnis aufgebaut und es wäre fast zu realen Treffen gekommen. Wir haben uns wohl nur beide nicht getraut.

Richtig viel Kontakt und die Variante wo ich wirkliche Freunde getroffen hab das waren dann richtige Onlinegames, wo man dann auch Sprachtools verwendet und sein gegenüber hört. Bei mir war es Guildwars. Ich war in einer Gilde und wir haben Teamspeak 2 benutzt und mit Headset täglich miteinander gesprochen. Hier hab ich dann auch Leute kennengelernt die heute meine Freunde sind und wir besuchen uns regelmäßig aus ganz Deutschland und sogar aus Österreich. Einmal im Jahr zu Herrentag treffen wir uns dann auch mit vielen Leuten aus der Gilde und machen ne richtig dicke Sause. Ich muss sagen das sind aber auch die einzigen die ich über das Netz so direkt hab kennen gelernt und die ich als Freunde bezeichnen würde. Hier hab ich wohl Glück gehabt, denn es war kein Überraschungspacket bei.

» Abbadon » Beiträge: 309 » Talkpoints: 7,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin der Meinung, dass Internetfreunde nicht so gut sind, wie die Freunde, die man auch mal trifft, mit denen man mal zusammen einen Kaffee trinkt und sich unterhält. Kannst du die Mimik deines Internetfreundes sehen? Man hat doch auch mehr Zeit, sich seine Fragen und sein Verhalten zu überlegen. Bei einer normalen Freundschaft gibt es zwar auch Leute, die einem etwas vormachen, aber das sind dann eh keine Freunde und man kann es meist an ihrem Verhalten schneller erkenne. Natürlich muss das alles nicht so sein, und vielleicht ist auch der beste Freund gerade der im Internet, aber ich kann es mir einfach nicht vorstellen.

» cyborg2221 » Beiträge: 57 » Talkpoints: 0,16 »


Es gab zu dem Thema hier ja neulich bereits eine Diskussion. Also ich würde nicht sagen dass man das pauschalisieren sollte oder kann. Es gibt ja alleine in den "Alltäglichen, normalen" Freundschaften so unendlich viele Möglichkeiten WIE man befreundet sein kann. Es ist ja schon schwer überhaupt Adjektive zu finden womit man die beiden differenzieren kann. Real? Real sind beide Freundschaften, es existiert beides Mal eine Freundschaft. Echt? Echt können beide genauso sein wie sie unecht sein können! Nutzt der eine den anderen aus? Betrügt er ihn? Hintergeht er den anderen? Das kann bei "normalen" Freundschaften ebenso sein wie bei "nicht normalen" (Internet).

Wie unterscheidet man die beiden also überhaupt? An Oberflächlichkeiten wie "den Anderen sehe ich nur über Video Streams oder auf Bildern und sehe was er scheibt, den anderen durch Lichtteilchen die von ihm in mein Auge reflektiert werden" ? Ich denke es kommt immer darauf an wie man selbst die Freundschaft sieht. Klar, wenn man jemandem gegenüber sitzt und mit ihm redet, oder in seiner Nähe ist und mit ihm etwas unternimmt spielen sich ganz andere Vorgänge in dem riesigen Chemibaukasten Mensch ab.

Und das standart Argument, im Internet würden sich Leute verstellen, oder seien in der Lage komplett andere Charaktere zu zeigen als sie in Wirklichkeit sind, zieht meiner Überzeugung nach überhaupt garnicht. Wer bitte gibt sich im echten Leben in jeder Situation gleich, oder so wie er "wirklich ist"? Wer verstellt sich dort nicht? Wenn er auf eine Frau / einen Mann trifft die/der ihn interessiert, seinem Boss gegenüber steht, mit Freunden unterwegs ist usw..

Ich glaube sogar dass im Internet ein Mensch viel eher dazu verleitet ist, sein wahres, echtes Ich zu zeigen. Unabhängig von äußeren Einflüssen, dem Selbstwertgefühl seines Körpers usw.. Wenn ich vor jemandem stehe weiß ich immer zwischen ihm und mir stehen unsere Körper. Ich sehe seinen, er meinen. Im Internet fällt das weg. Zwischen 2, ich sag jetzt einfach mal "Chattern" steht nichts. Alles was ich schreibe/sage kommt genau so beim anderen an, dieser liest das dann. Das denke ich ist der größte Unterschied zwischen echter Kommunikation, also echten Freunden, und internet Kommunikation, internet Freunden. Die interpretatorische Freiheit ist im internet unmengen viel größer als im echten Leben. Ich habe keine Mimik, keine Körpersprache, keine Tonlage. Ich habe nur kalte, emotionslose Buchstaben. Das ganze wird zwar durch Smileys ein wenig eingegrenzt, so weiß z.B. mein Gegenüber dass ich es nicht ernst meine wenn ich sage "Endlich bist du auch mal da... :P". Aber bei so einfachen sachen wie "alles klar" kann ich das in jeder erdenklichen Weise meinen. Im internet induzieren wir, die Empfänger der Nachricht also in das was uns geschrieben wird selbst rein was der andere wohl sagen möchte oder meint. Das denke ich ist der größte Unterschied zwischen beidem. Danach aber eine Freundschaft als "besser" oder "gut/nicht so gut" zu beurteilen ist aber falsch. Wie empfindest du die Freundschaft, das ist alles was zählt!

» Daishi001 » Beiträge: 15 » Talkpoints: 0,00 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^