Internetfreunde so gut wie richtige?

vom 24.09.2008, 00:39 Uhr

Ich muss mal sehr weit in die Vergangenheit denken. Jedenfalls habe ich Moment niemanden in irgendeiner Kontaktliste mit dem ich regelmäßig chatten würde oder die Person sogar als Freund bezeichne. Die meisten meiner ICQ-Kontakte sind Freunde oder Bekannte. Alles andere sind Leute mit denen ich nur kurz mal wegen irgendwelcher Projekte oder Aufträge gechattet habe.

Früher gab es da öfter mal Mädels mit denen ich längere Zeit gechattet habe, aber das hat sich mittlerweile auch alles im Sande verlaufen. Aber jetzt wo ich hier am schreiben bin fällt mir grade wieder ein. Ja, ich habe tatsächlich jemanden mit dem ich immer noch regelmäßig chatte und ich nur aus dem Internet kenne. Und das obwohl die gar nicht so weit weg wohnt von hier.

Aber ich würde keinen Internetfreund gegen einen realen eintauschen. Auch wenn man jemandem über eine Tastatur vielleicht ganz andere Dinge erzählen würde als jemandem den man kennt. Das Internet stellt für mich immer gewisse Distanz her und es hat etwas steriles an sich. Das ist wohl auch der Grund warum ich oben genannte Person nie im echten Leben getroffen habe, obwohl ich nur 15 Kilometer weit weg wohne.

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» da_freak » Beiträge: 240 » Talkpoints: -0,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Im Chat wäre ich vorsichtig. Viele sind ja dort von Anfang an nur auf Spaß aus, zumindest habe ich vor Jahren die Erfahrung gemacht, dass man in lokalen Chats meist eher doof angemacht wird und es dann auf Cybersex hinausläuft.

Am Ehesten findet man Gleichgesinnte in einschlägigen Foren bzw. Communities, z.B. Communities für Eltern oder Foren, die sich bestimmten Interessensgebieten widmen wie z.B. ein Mac-User-Forum, etc. Denn ähnliche Interessen bzw. Denkungsweisen sind ja zumindest schon mal eine gewisse Grundlage.

Allerdings sehe ich nur eine Grundlage für eine echte Freundschaft, und das ist echte Nähe. Jemanden, den ich nie persönlich zu Gesicht bekommen werde, weil er im schlimmsten Fall tausende von Kilometern weit weg wohnt, kann ich zumindest nicht als richtigen Freund bezeichnen, eher als Kontakt. Daran scheiden sich wohl die Geister, aber ich möchte schon jemanden mal persönlich kennengelernt haben, den ich als Freund bezeichne. Schließlich geben sich viele im Netz ja doch anders, als sie sind.

Ich kenne zwar einige Personen, die mir im Netz sympathisch sind und die ich auch mag, aber als richtige Freunde kann ich die nicht bezeichnen. In manchen Fällen kann sich ja auch ein Treffen ergeben, wenn man ein paar hundert Kilometer entfernt ist, aber wenn man sich im Alltag kaum sieht, finde ich es auch sehr schwierig, so eine "Freundschaft" dann aufrecht zu erhalten.

Im besten Fall lernt man jemanden aus der unmittelbaren Umgebung im Netz kennen und freundet sich dann mit der Person an.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also ich bin nicht gerade begeister von Internetbekanntschaften. Bis jetzt habe ich das noch nie gemacht, aber eine Bekannte hatte schon einmal sehr schlechte Erfahrungen damit. Ihre Tochter im Alter von 15 Jahren hat sich in irgendeinem Forum rumgetrieben und einen Mann kennengelernt, der sich als Student ausgegeben hat und behauptete er sei zwanzig Jahre alt. Der Mann hat ihr eigentlich immer ganz nette Nachrichten geschrieben und sie haben sich scheinbar ganz gut angefreundet. Nach einigen Monaten hat er vorgeschlagen, dass sie sich doch irgendwo treffen könnten. Das Mädchen war jedoch so schlau ihrer Mutter von diesem "Freund" zu erzählen. Sie wollte ihrer Tochter erst gar nicht erlauben dorthin zu gehen aus Angst es könne ein Vergewaltiger oder irgendein schräger Vogel sein.

Ihre Tochter wollte ihm aber umbedingt einmal von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, da er doch super süß und toll sei. Schließlich hat sie zugestimmt mit der Bedingung sie käme aber auf jeden Fall mit. Das hat ihre Tochter dem Mann jedoch nicht erzählt und als das Treffen dann endlich soweit war, war dieser ganz überrascht, dass sie dabei war. Er war nämlich kein Student, sondern er war schon ungefähr dreißig Jahre alt und arbeitslos. Sie hat ihn daraufhin sofort angezeigt.

Ich bin mir sicher es gibt bestimmt auch wirklich nette Leute im Internet, aber man kann sich halt nie so richtig sicher sein und bei einem Treffen ist es vielleicht schon zu spät. Ganz besonders bei jungen Menschen kann das gefährlich sein, da sie sich leicht zu etwas überreden lassen, was sie eigentlich gar nicht wollen.

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» Sonea » Beiträge: 189 » Talkpoints: 1,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Für mich sind Internetfreunde so gut wie richtige. Aber es kommt natürlich auch darauf an wie lange man sich schon kennt wie intensiv der Kontakt ist, und ob man sich schon mal in echt gesehen hat und noch mehr Faktoren.

Ich war mal in einem Forum zu einem bestimmten Thema sehr aktiv und habe dort Freunde gefunden. Wir waren eine richtige Clique und haben uns täglich unterhalten. Das Forum war sehr freundlich und es wurde respektvoll miteinander um gegangen. Wir haben auch täglich im MSN geschrieben mit Cam an. Und nach einer Zeit haben wir uns auch alle mal getroffen. Alle zusammen haben wir uns aber nur selten getroffen weil wir alle aus verschiedenen Ecken kamen.

So wie mit meinen Freunden hier vor Ort habe ich mit diesen auch über Gott und die Welt geredet, über Probleme und Sorgen und das Vertrauen war auch da.Wir spielten im Internet zusammen Billard oder Dart. Ich würde nicht sagen das Internetfreunde den Freunden vor Ort nach stehen. Man sollte halt nur aufpassen das man die Freunde vor Ort nicht zu sehr vernachlässigt durch die Internet Freunde.

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» Weinlachgummi » Beiträge: 879 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe so einige Internetfreunde. Mit einigen bin ich schon über Jahre in Kontakt. Ein Treffen hat sich mit denen aber noch nicht ergeben. Ich finde diese Freunde aber genauso gut wie andere.

Sicher sollte man vorsichtig sein, was man denen anvertraut und was nicht. Also jemanden der gleich nach persönlichen Dingen wie Adresse fragt, der hat sicher Hintergedanken. Mit dem würde ich nicht in Kontakt bleiben wollen.

» lassie222 » Beiträge: 219 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich könnte mir schon vorstellen im Internet Freundschaften zu schließen, aber da wäre ich immer etwas vorsichtiger, da es viele Leute gibt, die sich anders stellen als sie wirklich sind. Es ist schwer Internetfreunde zu finden, da man sie nur durch chatten kennt. Bei sowas fehlt die Mimik und Gestik. Deshalb kann ich nicht sagen, dass diese Internetfreunde sich als falsche Freunde ausgeben oder wahre Freunde sein wollen.

Deshalb würde ich bei einem Treffen sehr vorsichtig sein.

» GuiTeddy » Beiträge: 163 » Talkpoints: 5,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich denke es kommt drauf an in welchem Bereich. Ich selber habe eine ganz tolle Freundin im Internet kennen gelernt. Damals über ein Katzenforum, dann bin ich mit in ihr Familienforum. Wir haben sie auch bereits einmal besucht und ich wünschte sie würde näher wohnen, denn sie ist wirklich eine tolle Person, die ich sehr gerne auch so um mich hätte. So ist der Kontakt manchmal ein wenig unregelmäßig, aber vielleicht macht auch das das positive aus, ich weiß es nicht. Also ich denke solche Freundschaften können sehr wohl gut über das Internet entstehen. Vielleicht ist man in einer solchen Freundschaft sogar manchmal ungezwungener.

Schwieriger finde ich wenn man im www auf Partnersuche geht. Probiert habe ich es auch mal. Aber durchweg ein Reinfall würde ich mal so unterschreiben :lol: Hier kann man einfach viel mehr schummeln in vielen Dingen, ist zwar traurig das manche das für nötig halten, denn man hat ja auch hier nichts zu verlieren, aber grad Männer machen das meiner Erfahrung nach sehr gerne. Allerdings kenne ich auch glückliche Beziehungen die so entstanden ist. Also gibt es da sicher auch Ausnahmen.

Bei meinem Kind allerdings hätte ich schon auch Sorge. Man darf halt auch nicht vergessen was alles passieren kann. Darum würde ich nicht wollen das mein Kind sich außerhalb o.ä. mit jemanden trifft.

» greens » Beiträge: 87 » Talkpoints: 0,30 »



Also ich muss sagen, dass ich mittlerweile sehr viele Freunde habe, die ich aus dem Internet kenne und auch die ein oder andere sehr gute Internetbekanntschaft. So habe ich z. B. bereits eine gute Freundin in Heidelberg, Kaiserslautern und Bremen gefunden, einen guten Freund in Mannheim und noch viele weitere Leute aus meiner näheren Umgebung (Oberpfalz in Bayern).

Es ist nicht mehr so schlimm wie es noch vor 10 Jahren war. Mittlerweile bestitzt doch fast jeder eine Webcam und bei großen Zweifeln kann man eben mal nachfragen, wie es aussieht mit einer Videosession und so hat man dann auch seine Garantie, dass der Mensch wirklich der ist, als der er sich ausgibt.

Diese großen Zweifel und die Skepsis die dem Internet noch im Jahre 2009 entgegengebracht wird, finde ich teilweise schon etwas übertrieben und kann diese auch nicht mehr wirklich nachvollziehen, schließlich läuft mittlerweile ja so ziemlich alles über das World Wide Web ab.

» que_Linda » Beiträge: 688 » Talkpoints: 9,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde auch, dass es eine sehr interessante Frage ist. Ich persönlich denke, dass man Internetbekannt schaften, wenn man diese nicht persönlich kennt, nicht als wahre Freunde bezeichnen kann. Hinter einem Nicknamen kann sich jeder verbergen. Das kann die Nachbarin von nebenan sein oder auch andere Leute. Im Internet bzw. beim Chatten kann mal viel behaupten. Der Schreibpartner kann das ja nicht überprüfen. Man muss demjenigen dann blind vertrauen.

Ich bin auch ein Typ, der nicht sehr viele Freunde hat, dafür aber viele Bekannte. Ein Freund ist für mich jemand, auf den ich mich immer verlassen kann und der da ist wenn ich etwas brauche oder es mir nicht gut geht. Natürlich ist das auf Gegenseitigkeit so in einer Freundschaft. Daher kann ich für mich nur sagen, dass ich im Internet höchstens Schreibbekanntschaften habe und meine echten Freunde suche ich mir selbst aus. Was hilft es mir, wenn ich sagen kann, dass ich 20 Freunde habe, aber wenn es mir dann mal schlecht geht ist vielleicht von den 20 angeblichen Freunden nur einer oder auch gar keiner dabei, wenn es mir schlecht geht.

Hier im Forum, kann man sich mit vielen austauschen und man bekommt zu fast jeder Frage eine Antwort. Das ist auch schön, aber trotzdem hat das für mich nichts mit Freundschaft zu tun. Das hier ist einfach ein Netzwerk, wo jeder seine Fragen, Probleme, Sorgen, etc. reinschreibt und andere geben dann Tipps oder helfen weiter. So was braucht man aber auch. Teilweise sind ja auch Sachen dabei, die man sonst keinem erzählen will und so ist man dann doch noch ein bisschen anonym.

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» Lillylein1987 » Beiträge: 564 » Talkpoints: 3,55 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich kann da sehr gut mitreden, denn neben meiner großen Liebe hab ich auch zwei sehr gute Freundinnen im Internet kennengelernt, die auch nicht weit weg von mir wohnen.

Angefangen hat das mit den zweien in einem Forum und einem Treffen für Leute aus unserer Umgebung. Der Haufen war damals 8 Leute groß und wir haben immer noch Kontakt, mal sind welche weg gegangen, mal neue dazu gekommen. Die Freundschaft mit den beiden hat sich durch persönliche Nachrichten entwickelt, die wir auch heute noch fleißig austauschen. Treffen tun wir uns auch, alle paar Monate im großen Kreis mit allen aus unserem Haufen, öfter dann halt wir drei oder zwei von uns dreien.

Was ich auch schon hatte eine reine Internetfreundschaft, wir haben uns nie in Real kennengelernt, haben aber fast täglich miteinander geschrieben, bis es dann immer weniger und weniger wurde. Ich denke das ist der häufigste Ausgang von reinen Internetfreundschaften.

Ich denke schon das man Freundschaften über das Internet kennenlernen kann, und klar sollte man vorsichtig sein, den manchmal steckt tatsächlich nicht der hinter dem Nick der er ausgibt zu sein.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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