Der schlechte Umgang meines Sohnes

vom 19.09.2008, 23:14 Uhr

Hallo Leute!

Mein Sohn ist 15 und ich als Vater mache mir im Moment sehr große Sorgen um ihn. Er war immer ein braver und anständiger Junge, der auch in der Schule immer sehr gut war und es sogar aufs Gymnasium geschafft hat.

Doch seit etwa einem Jahr vernachlässigt er die Schule und auch die Familie immer mehr und gibt sich stattdessen mit Freunden ab, die, wie ich denke, einen schlechten Einfluss auf ihn haben. Er hört Hip-Hop und gibt sich auch so, dass heißt, er trinkt und raucht sehr viel und ich befürchte, dass er auch Drogen nimmt.

Wie kann ich meinem Sohn helfen? Wie kann ich ihn von diesen Freunden, die doch so offensichtlich schlecht für ihn sind, wegbringen?

» Trinkhalm » Beiträge: 155 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Dein Sohn ist in der Pupertät und er wird nichts auf deine Bedenken geben denke ich. Am besten, du versuchst ein Gespräch mit ihm. Aber ob das was bringen wird, kann ich dir nicht sagen. ich habe auch die Situation mit meinem Sohn durchlebt und er hat sich nichts sagen lassen. Ich habe sogar später dann das Jugendamt eingeschaltet und wir haben ihn dann versucht aus seinem Umfeld herauszubekommen. Er wurde agressiv und schlug auch meinen Mann. Er hat sich ncihts mehr sagen lassen und so haben wir ihm nahegelegt zu seinem Erzeuger zu ziehen, weil er auch mich angefangen hat zu bedrohen.

Was ich damit sagen will ist, dass sich Jugendliche in dem Alter selten noch was sagen lassen und ich war überfordert damit und das Jugendamt hat mir nicht wirklich geholfen. Vielelicht bringt ja eine Erziehungsberatungsstelle etwas bei dir. Aber wenn dein sohn sich querstellt und nicht mit will ist das schon wieder ein Problem.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo!

Ich denke dass du zurzeit einfach nichts machen kannst. Dein Sohn ist nun mal in einem schwierigen Alter, wo er sich mit Sicherheit nichts von den Eltern sagen lässt.

Dir kommt es bestimmt so vor, als würde er sich immer mehr von dir abseilen, aber das ist normal. Jugendliche probieren nun mal irgendwann auf eigenen Beinen zu stehen und gehen ihre eigenen Wege.

Jeder Teenager hatte bestimmt mal eine Zeit, wo er die Schule vernachlässigt hat. Da kann man einfach nichts gegen tun. In der Zeit ist nun mal alles wichtiger als die Schule und die Zukunft. Die Kinder leben in den Tag herein, so wie es ihnen passt. Am Wochenende gehen sie Feiern und kommen dadurch auch oft in falsche Kreise. Irgendwann wir er aber mit Sicherheit merken, dass all dies nie zu einer guten Zukunft führen wird und dieser Lebensstil auch keine Zukunft hat. Dafür müssen die Jugendlichen jedoch erst mal auf die Nase fallen und ihre eigenen Erfahrungen sammeln.

Ich würde mich auf keinen Fall in sein Leben momentan einmischen, da dies sowieso keinen Sinn macht. Wenn er jedoch wirklich Drogen nimmt und du dies nicht nur vermutest, sondern auch irgendwann mitbekommst, musst du auf alle Fälle etwas dagegen tun, da er sonst immer weiter darein geriet und sich alles verbaut.

Bei meiner Schwester war es damals genauso. Sie hat die Schule vernachlässigt, hat jedes Wochenende getrunken, geraucht und hat oft gekifft. Meistens sogar jeden Tag. Meine Eltern waren dagegen machtlos. Sie konnten einfach nicht mit ihr reden und Beratungsstellen waren aufgeschmissen, da sie sich einfach nicht hat sagen lassen.

Bei ihr hörte als dies erst auf, als sie ihren Freund kennenlernte. Er war anders, als die Menschen mit denen sie vorher etwas zu tun gehabt hat und hat sie auf eine neue Bahn gebracht. Heute ist sie von dem ganzen Mist weg und hat ein Kind.

Also mach dir keine Sorgen. Dein Sohn wird wieder auf die richtige Bahn kommen. Entweder von alleine oder wenn er eine Freundin hat, die nicht so ist, wie die anderen. Zudem ändern sich die Freundeskreise in diesem Alter schnell. Ein halbes Jahr hat man mit den totalen Rüpel etwas zu tun und im anderen Jahr verbringt man plötzlich Zeit mit denen, die auch eine Zukunft vor sich haben und diese auch erreichen wollen. So ist das nun mal und ich denke auch, dass auch du in deiner Kindheit nicht immer die super Phasen hattest, wo du auf Schule und dem anderen Mist Lust hattest.

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» lisachen » Beiträge: 355 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge



In diesem Fall ist es wirklich schwer, als Vater etwas zu unternehmen. Auch wenn du jetzt ohnmächtig bist, du bist tatsächlich machtlos. Das einzige, was du jetzt tun kannst, ist, ihm irgendwie zu vermitteln, dass er dir vertrauen kann und du immer ein offenes Ohr für ihn hast. Als ich jugendlich und ungefähr im Alter deines Sohnes war, da war bei mir genau dasselbe. Mich interessierten meine Freunde und nächtliche Partys mehr, als ein gemütlicher Hock bei meiner Verwandtschaft. Als Kind freute ich mich immer über Besuch, als ich in der Pubertät war, da ließ ich den Besuch meiner Eltern stehen und traf mich mit meinen Freunden.

Natürlich war auch ich nicht unschuldig- ich rauchte, trank und probierte auch schon mal manche "leichte" Droge, wie es eben fast jeder Jugendliche macht. Klar macht man sich als Eltern oder als Vater Sorgen, das ist auch normal. Jedoch muss dein Sohn auch zuerst heraus finden, wo er dazu gehören möchte. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich meine Matura geschafft habe, eine kleine Familie gegründet habe, einen guten Job habe und selbstverständlich keine Drogen mehr nehme. Mit dem Alkohol habe ich ganz aufgehört, ich trinke ab und an einmal etwas bei Geburtstagen oder Silvester, nie aber über den Durst. Mit dem Rauchen möchte ich auch wieder aufhören, einmal habe ich es schon geschafft.

Du musst dir also- auch wenn es jetzt leichter gesagt klingt, als getan, keine Sorgen um deinen Sohn machen. Er muss sich erst selber finden und wird irgendwann erkennen, dass es nicht der richtige Weg ist. Irgendwann geht ihm das wirklich so oder so alles auf die Socken, wenn er da jeden zweiten Morgen mit Kopfschmerzen aufwacht und sein Taschengeld aufgebraucht ist, weil er es für die Kippen verbraucht. Mein Tipp: Einfach machen lassen und nur im Ernstfall Konsequenzen ziehen, denn die Jugendlichen machen sowieso was sie wollen und lassen sich von ihren Eltern so gut wie gar nichts vorschreiben.

Ach ja, ich wollte sagen, wenn die Versetzung deines Sohnes ernsthaft gefährdet ist oder du entdeckst, dass er psychische Probleme hat- sich zum Beispiel die Arme aufritzt oder Einstichstellen an seinem Körper findest (Heroin), solltest du natürlich Hilfe aufsuchen, also da kann man dann wirklich nicht weiter weg sehen. Alles andere jedoch, sehe ich jetzt nicht als gefährdend, sondern als wichtig für das Erwachsenwerden an.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



15 ist ein anstrengendes Alter, nicht nur für Eltern, sondern auch für Kinder. Wirklich viel kannst du gar nicht machen, dass ist leider so. Je mehr du auf deinen Sohn einredest, umso mehr wird er denken, dass du ja doch keine Ahnung hast und ihm nur seinen Spass nehmen willst. Einsicht zeigen Kinder in diesem Alter nur in den seltensten Fällen.

Mit Verboten wirst du am allerwenigsten erreichen können, dass musste ich selbst feststellen als meine Tochter in diesem Alter war. Wenn man den Kindern Verbote ausspricht, dann machen sie es eben heimlich. Versuch an die Vernunft deines Sohnes zu appellieren, sei immer für ihn da wenn er dich braucht. Viel mehr kann ich dir da jetzt leider auch nicht raten.

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» Ulrike64 » Beiträge: 137 » Talkpoints: 0,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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