Internat Wunsch als Kind

vom 01.06.2008, 17:44 Uhr

Ich erinnere mich noch genau, daß ich in der Kindheit gerne in ein Inernat gegangen wäre. Aber das hab ich meinen Eltern nie gesagt. Die hätten das Geld leider dazu auch gar nicht gehabt. Darauf gekommen bin ich, da ich gerne Internat-Geschichten wie Hanni und Nanni regelrecht verschlungen habe. Ich fand es toll und stellte es mir sehr aufregend vor, aber kam ja finanziel eh nicht in Frage. Wenn ich an Harry Potter denke, das ist irgendwie auch total aufregend. Nach Hogwarts wäre ich auch gerne gegangen.

Habt ihr als Kind auch solche Gedanken gehabt? Oder wart ihr froh, daß ihr zuhause wart? Ich hatte es daheim schon schön, allerdings fühlte ich mich oft alleine, da mein Bruder 12 Jahre jünger ist wie ich. Das war wohl auch der Grund für den Wunsch. Hatte in der Zeit leider keine wahren Freunde. Freunde die in Wahrheit mehr falsch als richtig waren.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo,

also ich bin 4 Jahre lang auf ein Internat gegangen und fand es eigentlich eher nicht so toll da. Die ersten zwei Jahre habe ich auch im Internat gewohnt und bin nicht nur dort zur Schule gegangen, danach habe ich mir dann mit 16 in Luxemburg ein eigenes Appartement geleistet und bin in diesem Internat nurnoch zur Schule gegangen.

Leider muss ich deine Illusionen etwas trüben; von viel Spaß und mehr Action als auf einer normalen Schule war da leider nichts zu spüren, im Gegenteil. Wir hatten kleine Klassen mit höchstens 15 Leuten, wir hatten einen recht strengen Tagesplan und kaum Freizeit. Die Zimmer mussten wir uns mit zwei oder drei Mitbewohnern teilen, waren also immer zu dritt oder zu viert.

Schule hat bereits um 7 begonnen und es gab nur bis 6 Frühstück. Wer bis dahin nicht gegessen hatte, hatte Pech. Bis um 16:00 Uhr hatte ich dann Schule, zwischendurch um 12:00 Uhr gab es Mittagessen, allerdings war die Mittagspause bis 12:45 Uhr recht kurz, um 500 Menschen essen zu lassen. Ab 16 Uhr hatte man dann bis 18 Uhr Freizeit, dann musste man nochmal in einer Hausaufgabengruppe bis 20 Uhr absitzen, um die ganzen Aufgaben zu erledigen, die man aufhatte. Die wurden auch kontrolliert. Wurde man nicht fertig, blieb man länger.

Essen gab es für alle unter 16 von 20:00 - 21:00 Uhr, danach gings für all jene aufs Zimmer, ab 22:00 Uhr war Nachtruhe angesagt, was auch streng kontrolliert wurde.

Für alle über 16 gabs von 20:00 - 22:30 Uhr Abendessen, da die meistens erst später aus der Hausaufgabengruppe kamen. Für die war ab 24:00 Nachtruhe.

Ich habe diesen strengen Tagesplan immer gehasst, denn ich konnte mich dort kaum frei entfalten. Auch früher schlafen war kaum möglich, denn zu viert auf dem Zimmer war immer so viel Lautstärke, dass man generell schwer zu kämpfen hatte, bis man endlich eingeschlafen war.

Allerdings habe ich in dieser Zeit dort sehr viel gelernt und bin eine gute Schülerin geworden. Anders wäre das wohl anders ausgegangen, daher bin ich für die Zeit dort doch recht dankbar. Freunde findet man dort nicht wirklich - man bildet eher Zweckgemeinschaften, denn man erlebt dort zusammen kaum etwas und hat daher auch kaum das Bedürfnis, richtige Freundschaften aufzubauen.

Mit 16 bin ich dann immernoch dort zur Schule, aber eben erst um 7:00 Uhr ins Internat zum Unterricht hin, und um 16:00 Uhr dann zurück in mein eigenes Reich. Meine Leistungen haben in der ersten Zeit wirklich rapide nachgelassen, da ich weniger gelernt habe zu Hause und ja auch die Hausarbeit und Dinge wie Kochen und Putzen neben Bügeln natürlich selbst machen musste. Dann bin ich zusätzlich noch arbeiten gegangen am Wochenende und habe kaum noch etwas Zeit zum lernen gehabt.

Das Leben im Internat war für mich heute betrachtet zwar sehr sinnvoll was meine schulischen Leistungen angeht, allerdings war es dort wie gesagt sehr streng, dein Tag war rund um die Uhr fest geplant und dir wurde nicht die Möglichkeit zu geben, dich frei zu entfalten und Deine eigene Persönlichkeit auch durch außerschulische Aktivitäten zu festigen bzw. zu entwickeln.

LG,H

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo!

@Qn: Ui, ich denke mal, dass das aber ein sehr strenges Internat war. Eine ehemalige Mitschülerin ist auf ein Sportinternat gewechselt, selbst die hat einen lockereren Plan: Wie bei uns isst sie um sieben Uhr Frühstück, hat bis ca 13h Schule usw.

Ja, ich habe früher auch gerne Hanni und Nanni gelesen. Das gab es schließlich auch als Fernsehserie! ;-) Da wird ja wohl schnell klar, aus was für eine weiterführende Schule man gerne gehen würde - auf ein Internat. In der vierten Klasse habe ich zudem auch noch "Schloss Einstein" geguckt, was mich auch noch mal inspieriert hat. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass ich nicht auf einem Internat bin. Ich genieße meine Freizeit sehr und fände es wohl schlimm, wenn ich nicht diese Freiheiten hätte!

Also ich hatte früher auch schon so meine Vorstellungen! :-)

Schöne Grüße

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» Karla147 » Beiträge: 570 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo,

auch ich hatte einen ähnlichen Gedankengang wie du. :) Als junges Kind in der Grundschule habe ich mich sehr gefreut, jeden Tag nach Hause gehen zu können. Aber nachdem ich einen Austausch nach England auf ein Internat gemacht hatte, änderte sich meine Meinung. Ich fand dieses besondere Flair echt ansprechend. Man lernt viele Leute kennen und die Beziehungen zu dne anderen sind "intensiver". Auch finde ich es zum Beispiel wirklich toll, wenn zu einem Sportereignis die ganze Schule kommt. Eine Highschool in Amerika wäre mein Traum gewesen. Daher denke ich darüber nach, mein Kind später auf ein Internat zu schicken. Ich finde auch nicht, dass das etwas mit "abschieben" zu tun hat. Ich möchte nur das beste für mein Kind.

Andererseits könnte ich mir heute nicht mehr vorstellen auf ein Internat zu gehen. Ich habe einen großen Freundeskreis, den ich auf keinen Fall missen möchte. Wenn ich mit allen meinen "Leuten" auf ein Internat gehen könnte würde ich das sofort tun. :D

Liebe Grüße

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» hsvrules999 » Beiträge: 355 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallöchen,

Ich hatte nie den wunsch in ein Internat zu gehen. Ich mag zwar streng durhchgeplante Tagesabläufe (weil ich sonst nicht aus dem Knick komme) mag aber meine Freiheiten.

Für meine Mutter stand es auch nie zur Debatte. Sie selbst war ein Jahr lang im Internat und fand es wohl nicht so sehr schön. Sie kam letztes jahr mal auf die Idee, dass mein Bruder auf eins gehen könne (wollte eh die Schule wechseln,weil seine von einem Gymnasium auf eine Gesamtschule umfunktioniert wurde, und er aber einen Gymasiumsstempel auf dem Abi sehen will) ,ein spezielles Sportgymnasium mit Spezialisierung Schwimmen, der wolte nicht und damit war das Thema abgehakt.

Ich denke aber schon,dass es Leute gibt die das wollen udn die werden ihre Gründe haben und wenn man sich das wünscht kann man sich damit auch gut arrangieren.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hi,

klar, als ich klein war habe ich auch davon geträumt auf ein Internat zu gehen, was man sich natürlich ganz abenteuerlich vorgestellt hat. Am Abend raus heimlich rausgehen oder irgendwelche Detektivdinge machen.

Davon träumt man, aber ich glaub ein Internat sieht nicht wirklich so aus, ich will heute nicht mehr auf eins gehen. Klar die Leistungen in der Schule würden sehr hoch gehen, weil man dort eben nicht so viel Ablenkung hat wie, wenn man zu Hause wohnt! Aber ehrlich gesagt habe ich lieber hier mein eigenes Reich und etwas schlechtere Noten, als in einem Internat zu leben!

lg, weeedy

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» weeedy » Beiträge: 818 » Talkpoints: -3,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also gerade aufgrund diverser Bücher fand ich die Vorstellung auch immer ganz toll, im Internat zu wohnen. In den Büchern sind ja auch immer viele spannende Dinge passiert und die Kinder haben sich alle toll verstanden. Von Schule war eher in den Nebensätzen die Rede und hauptsächlich bedeutete Internat damals in meiner Phantasie Spaß mit Freunden rund um die Uhr.

Ich fand es ja damals auch immer toll, wenn eine Freundin bei mir übernachten durfte. Dann haben wir bis nachts gealbert und erzählt und natürlich wäre das dann im Internat jede Nacht genauso gewesen. Ohne Eltern die reinkommen und schimpfen wenn nicht bald ruhe ist. ;-)

Aber mir hat es eigentlich gereicht, die ücher zu lesen und mir das tolle Internatleben vorzustellen, dafür war ich irgendwie zu sehr Mamakind und auch zu sehr an den Luxus zu Hause gewöhnt. Ich hatte also nie den wirklichen Wunsch ins Internat zu gehen aber für meine Phantasie war es doch schon toll , sich sowas vorzustellen. Außerdem habe ich ja damals auch schon geahnt, dass das Leben im Internat nicht wirklich so wahnsinnig aufregend und toll ist wie in meinen Büchern und deshalb war es auch okay, dass ich nur auf eine normale langweilige Schule gegangen bin.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



MoneFö hat geschrieben:Ich erinnere mich noch genau, daß ich in der Kindheit gerne in ein Inernat gegangen wäre. Aber das hab ich meinen Eltern nie gesagt. Die hätten das Geld leider dazu auch gar nicht gehabt. Darauf gekommen bin ich, da ich gerne Internat-Geschichten wie Hanni und Nanni regelrecht verschlungen habe. Ich fand es toll und stellte es mir sehr aufregend vor, aber kam ja finanziel eh nicht in Frage. Wenn ich an Harry Potter denke, das ist irgendwie auch total aufregend. Nach Hogwarts wäre ich auch gerne gegangen.

Was die Kosten angeht: Es gibt auch "billige" Internate (vor allem in Deutschland) die im zweistelligen bis dreistelligen Bereich liegen (so 90 - 300 Euro im Monat), sind aber meist keine Vollinternate und auch staatlich unterstützt. Ausschließlich private Vollinternate nehmen auch mehr, bei mir waren`s laut Eltern 56.000 Mark für das ganze Schuljahr - da ich nicht die volle Zeit da war wurde es "billiger".

Ich glaube Du und andere, wie von Qn bereits angesprochen, haben eine völlig falsche Vorstellung von einem Internat. Den Büchern würde ich mal auch keinen Glauben schenken, denn in der Schule sieht es auch nicht so aus oder läuft es so ab wie im Film "Die Lümmel von der ersten Bank" oder am dort dargestellten Mommsen Gymnasium in Baden-Baden. Der Alltag ist völlig anders.

Meine Internatserfahrungen decken sich ungefähr mit denen von Qn - auch wenn es zum Glück nicht so lang war, dafür aber in England. Und dort, der Heimat der klassischen Internate ist nichts mit Heiterkeit und Tralala. Größtenteils kann man das als intensiviertere Schule sehen, da man praktisch von 9.00 - 18.00 Uhr nur am Lernen ist, sei es im Unterricht oder in Unterrichtsgemeinschaften nach dem eigentlichen Unterricht. Die außerschulischen Aktivitäten die man machen kann haben also sehr wenig Raum - dazu kommt, dass es auch wirklich der Horror sein kann, wenn man mit Leuten auf einem Zimmer ist, die man nicht ausstehen kann oder die einen nicht ausstehen können. Da bekommt Mobbing eine völlig neue Kultur - vom Verlust der Privatsphäre mal abgesehen, aber manche legen darauf keinen Wert.

Zudem gelten an Internaten meist recht strenge Regeln damit das ganze Zusammenleben auch funktioniert - denn ein pubertärer Haufen der sich weitestgehend selbst kontrolliert kann schnell ausbrechen - und da ist man auch schnell bei Verweisen und Strafarbeiten sowie beim (endgültigen) Rausschmiss. Und das hat auch nichts mit lustig lustig Tralala zu tun sondern wird streng gehandhabt um einen Zweifel an der Autorität nicht aufkommen zu lassen.

Der spaßige Alltag sah bei mir so aus:
Aufstehen - sich fertigmachen - Frühstücken gehen
4 Stunden Unterricht mit kurzen Pausen
Mittag"essen"
wieder 3 bis 4 Stunden Unterricht
Stubendienst / Flurdienst
Hausaufgaben machen
Abend"essen"
Hausaufgaben machen & Lernen
Schlafengehen

und das bis Samstag! Am Sonntag gibt`s dann auch mal gerne schulische Aktivitäten wie "Wir gehen gemeinsam dort und dort hin oder machen dies und das.". Summa summarum hat man vielleicht 2 - 3 Stunden echte Freizeit verteilt über den ganzen Tag, am Sonntag auch mal bis zu 6 - 8 Stunden.

MoneFö hat geschrieben:Oder wart ihr froh, daß ihr zuhause warthe?
[...]
Hatte in der Zeit leider keine wahren Freunde. Freunde die in Wahrheit mehr falsch als richtig waren.

Da man das englische Essen schon als Folter, schwere Körperverletzung oder verbotene Kriegswaffe einstufen kann - natürlich. Wenigstens hab ich durch die Engländer nach jahrelanger geistiger Abstinenz endlich die Bedeutung von gutem Essen kennengelernt :wink:.

Die Freunde die Du dir da vielleicht erhofft hast hättest Du auf dem Internat auch nicht schneller oder eher gefunden. Denhn nur weil man mit 1 - 7 Personen ständig zusammenhockt muss man mit denen nicht befreundet sein, es ist nur eine Zweckgemeinschaft und die Stimmung, wenn man nicht in das jeweilige Bild passt oder das "Image der Stube" beeinträchtigen würde kann sehr schnell umschlagen.

Diejenigen die eine zu romantische Vorstellung vom Internatsalltag haben sollten sich mal durch den Kopf gehen lassen, warum man Kinder früher damit gedroht hat sie aufs Internat zu schicken (wie heute mit dem Jugendamt) oder das ganze bei Jugendlichen als eine Art Straflager galt - auch wenn diese Vorstellung ebenfalls überzogen ist steckt in ihr doch etwas mehr Wahrheit als in den Internatsvorstellungen rund um Hanni & Nanni oder Hogwarts.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich habe es mir als Kind auch immer gewünscht, dass ich auf ein Internat gehen konnte. Ein Grund mit war, dass ich nie ein gutes Verhältnis mit meinen Eltern hatte und demnach auch ein wenig die Anwesenheit von ihnen genossen habe. Somit habe ich mir das Internat eher gewünscht, damit ich meine Ruhe vor meinen Eltern hatte und es auch daheim für meine restlichen Geschwister vielleicht ein wenig besser abgelaufen ist. Aber als ich das Thema einmal daheim angesprochen hatte mit dem Internat, ist mein Vater total ausgetickt und hat rumgeschrien ob ich noch ganz dicht wäre. Er gibt nicht so viel Geld für mich aus war seine Antwort, und eher schickt er alle seine anderen Kinder auf das Internat - nur mich nicht, denn ich brauche noch seine Erziehung ...

Sieht man ja was daraus geworden ist, ich bin mit 14 Jahren daheim ausgezogen und lebe seither mein Leben eher alleine. Anfangs musste ich nur einmal die Woche daheim aufschlagen, damit ich die Unterschriften von meinen Eltern auf die Schularbeiten noch bekomme und als ich dann Volljährig war, habe ich von meinen Eltern gar nichts mehr gebracht und habe seither auch nur noch eher selten Kontakt zu ihnen.

Irgendwo bereue ich es schon, dass mich meine Eltern damals nicht auf ein Internat geschickt haben. Zum einen denke ich, hätte man dort mehr gelernt da dort einfach mehr Zeit zur Verfügung steht anstatt nur in dem Vormittagsunterricht wenn auch noch viele Stunden ausfallen. Bei mir gab es anfangs noch keinen Nachmittagsunterricht, der ist erst in der 5. Klasse mit dazu gekommen und vorher hatte ich meistens nur bis 11 Uhr oder bis 12 Uhr Unterricht, da viele Stunden ausgefallen sind. Somit sind wir auch nie mit dem Lehrplan fertig geworden, und im neuen Jahr musste dann erst einmal der Rest vom alten Jahr noch durchgenommen werden. Somit fand ich schon, dass ich auf dieser öffentlichen Schule "benachteidigt" war hingegen zu den Leuten die Privatunterricht genossen haben. Zum anderen wäre ich dann wirklich von meinen Eltern weg gewesen und hätte mir nicht jedesmal eine runterhauen lassen müssen, wenn meinen Eltern etwas nicht gepasst hatte oder ich ihren Wünschen nicht sofort nachgekommen bin.

Wenn sich meine zukünftigen Kinder das einmal Wünschen sollten mit dem Internat, dann werde ich schon versuchen ihnen diesen Wunsch zu erfüllen. Und selbst wenn sie es dann nicht komplett durchziehen sondern nur einmal dort ein oder zwei Jahre verbringen möchten, damit werden sie um diese Erfahrung reicher. Deswegen würde ich das Thema nicht von vorne herrein verteufeln, aber ich würde meine Kinder nicht dorthin abschieben um meine Ruhe zu haben. Wenn dann muss der Wunsch ernsthaft von den Kindern kommen, und dann müssen auch die Finanzen bei mir passen. Denn ein solches Internat ist auch nicht gerade günstig, aber wenn das Geld vorhanden ist - warum dann nicht. Schaden kann es nicht, es macht nur reicher an Erfahrungen. Hinterher können sie nur sagen, es hat ihnen etwas im Leben geholfen oder es hat ihnen nichts geholfen.

Ich denke aber, dass es ein normaler Kinderwunsch ist gerade dann wenn es daheim Probleme gegeben hat. Denn das Internat wird auch immer so dargestellt, dass man dort seine Ruhe vor den Eltern hat und es eine heile Welt ist, in der es keine Probleme gibt. Wie es in der Wirklichkeit aussieht, können wohl nur die wenigsten sagen und hier hat sich inzwischen ja auch jemand gefunden der bereits Internatserfahrungen hat und diese nicht als besonders positiv abgestempelt hatte.

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich war auch mal im Internat, nachdem meine Mutter alleinerziehend war und gearbeitet hatte, fand sie es besser. Denn im Kindergarten musste ich schon immer warten und war die letzte und in der Schule war ich dann auch immer in Betreuung und so fand sie es einfach besser. Also ich kann nur sagen, sei froh, dass es bei euch finanziell nicht ging. Wenn du zuhause bist und dir passt jemand nicht, dann redest du nicht mit ihm oder er kommt nicht zu dir heim. Im Internat ist das anders, du bist immer mit den anderen zusammen. Hast so gut wie nie Zeit mal alleine zu sein. Es ist zumindest bei mir so gewesen, strenger als sonst was. Schule, Essen, Hausaufgaben, Schule, Freizeit (welche auch irgendwie mit der Schule und Sport zb zu tun hatte.)

Dir wurde einfach alles vorgeschrieben, auf dem Zimmer warst du mit mindestens zwei anderen Mädchen. Privatsphäre gleich null, rückziehen geht auch nicht. Ich würde mein Kind, wenn überhaupt dann nur in ein Internat tun, wenn es was mit Sport zu tun hätte. Denn dort stünde dann der Sport im Vordergrund und die Schule würde demnach mit eingebaut werden. Welches im normalen Leben so zu sagen nicht möglich wäre. Da ja in Deutschland Schule nummer eins ist, und dann der Sport oder sonst was alles danach und auch nach den Hausaufgaben kommt. So könnte sie in dieser Hinsicht ein Kind in einer normalen Schule niemals entfalten können. Aber wie gesagt, ist nur meine eigenen Meinung und Erfahrung.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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