Foodwatch - Nachrichten verfolgen oder nicht?
Ich habe vor einigen Monaten schon von einer Freundin den Tipp bekommen, mich bei Foodwatch anzumelden, um die aktuellen Nachrichten von dort empfangen zu können und habe diesen Rat auch befolgt. Erst kürzlich habe ich zu diesem Thema bereits einen Thread gepostet: Foodwatch - Süßigkeiten an Kassen abschaffen?. Besonders oft beschäftige ich mich nicht mit den Nachrichten von Foodwatch, dazu fehlt mir meistens auch einfach die Zeit, aber ab und zu lese ich mir die Mails durchaus auch durch, auch wenn die letzte Meldung mit den Quengelkassen vielleicht nicht unbedingt die wichtigste war.
Foodwatch nennt sich selbst ja auch ''Die Essensretter'' und versucht so gut es geht gegen verbraucherfeindliche Praktiken vorzugehen, die man als Verbraucher selbst teilweise gar nicht entdecken kann. Die neusten Meldungen bei Foodwatch sind neben der Quengelkasse beispielsweise, dass man Pferdefleisch wiederholt im Rindfleisch gefunden hat, dass die Bundesregierung es nicht für notwendig hält tierische Bestandteile in Lebensmitteln zu kennzeichnen, der Anbau von Genmaissorten, die Ernährung von Kindern und wie man deren Übergewicht vermeidet und weitere ähnliche Themen.
Als ich mich bei Foodwatch angemeldet habe, lief dort gerade eine interessante Diskussion über Mövenpick Marmeladen, dies hat mich zu dem Zeitpunkt schon interessiert, da wir zu Hause auch diese Marmeladen essen und auf der Website ein Schreiben des Herstellers selbst veröffentlicht war, auf dem er sich für seine Handlungen rechtfertigte. Inzwischen sind aber viele Themen dabei, die ich vielleicht auch ein bisschen übertrieben finde, auch wenn andere das sicher anders sehen mögen. Beispielsweise ist es für mich jetzt kein Weltuntergang, wenn Orangensaft noch Spuren von Gelatine enthält, da dies oft einfach zum Herstellungsprozess gehört und es sicherlich ungesündere Alternativen gibt.
Ich wüsste aber auch nicht, was dagegen spricht, dass dann auf die Packung zu schreiben. Stattdessen haben die Hersteller (Hohes C und Valensina) darauf verzichtet, ihre Produkte mit Gelatine herzustellen und es gibt den Orangensaft inzwischen ohne. Wirklich schlimm wäre die Gelatine an sich aber sicherlich nicht, nur für Veganer wäre das nicht ganz so praktisch, weil sie bei einem Orangensaft ja davon ausgehen, dass dieser keine tierischen Produkte enthält.
Auch kann man sich für einen Protest eintragen, der derzeit gegen Gesundheitsbotschaften auf Lebensmitteln läuft. Es geht dort um Produkte wie etwa Margarine, Red Bull und Softgetränke, auf denen dann damit geworben wird, dass sie gesund wären. Letztendlich sehe ich es aber so, dass jeder selbst wissen muss, was er lauft oder nicht und wenn jetzt eine Person meint sie müsse irgendeinen Butterersatz kaufen der aus zig Fettgemischen besteht, weil dort drauf steht, es wäre gesund, dann soll sie das doch machen. Ich meine, die Menschen werden auch nicht schlauer dadurch, dass man Lebensmittelkonzernen verbietet, solche Dinge auf ihre Produkte zu drucken, die Werbung macht schließlich auch nichts anderes, dort wird auch nur gepriesen wie toll und lecker und gesund ein Produkt ist.
An sich wäre es mit solchen Gesundheitsbotschaften auf Verpackungen also lange nicht getan, man müsste dass dann auch in der Werbung verbieten und das wäre dann immer noch lange nicht alles, was die Verbraucher in die Irre führen kann. Um quasi alles zu vermeiden, was den Verbraucher irgendwie blendet, müsste man quasi die Werbung komplett abschaffen und alle Verpackungen mehr oder weniger einheitlich gestalten, um auch ja zu verhindern, dass der Verbraucher meint ein Produkt dem anderen bevorzugen zu müssen, obwohl es weniger gesund ist und in die Irre führt. Solche Aktionen finde ich daher teilweise etwas ziellos, man kann nicht gegen alle Werbung vorgehen.
Wichtig finde ich es aber schon, wenn beispielsweise dann solche Skandale aufgedeckt werden die Pferdefleisch im Rindfleisch oder Änderungen die in der Politik vorgenommen werden, um die Arbeit und Handlungen der Lebensmittelkonzerne etwas durchsichtiger und kontrollierbarer zu gestalten. Wie ist das bei euch, liest ihr gerne die Nachrichten bei Foodwatch, beispielsweise beschäftigt ihr euch gerne mit dem Thema oder ist euch das letztendlich egal? Finde ihr es kleinlich, wenn Foodwatch gegen Dinge wie Quengelkassen oder Gesundheitsbotschaften vorgeht?
Ich bekomme den Newsletter von Foodwatch nicht. Ich finde ihre Arbeit gut und eigentlich auch interessant. Aber persönlich betrifft es mich meistens gar nicht. Bei Marmelade z.B. ist es für mich egal, welchem Hersteller Vorwürfe gemacht werden. Ich stelle meine Marmelade selber her. Da müssten die Vorwürfe schon an den Gelierzucker-Hersteller gehen. Auch der Pferdefleischskandal hat mich nicht betroffen, weil ich kein Fleisch esse. Und so sind die meisten Entdeckungen von Foodwatch nicht für mich persönlich von Belang. Ansonsten bekommt man vieles auch in den Nachrichten mit.
Aber wie gesagt, die Arbeit von Foodwatch finde ich wichtig. Die Regierung halte ich nicht für unabhängig genug. Die Verknüpfungen mit der Wirtschaft gehen mir viel zu weit. Es ist nicht verkehrt, wenn unabhängige Organisationen da noch ein Auge drauf haben und auf Versäumnisse oder sogar Korruption hinweisen.
Den Protest gegen die Gesundheitsbotschaften auf den Verpackungen finde ich z.B. sehr gut. Ich würde die Verpackung nicht mit der Werbung vergleichen. Dass in der Werbung übertrieben wird, weiß jeder. Aber wenn es Schwarz auf Weiß auf der Verpackung steht, nehmen es viele Menschen als bare Münze. Und das zu Recht.
Es gibt so viele Regeln, was auf den Verpackungen drauf stehen muss, damit der Verbraucher eine gut informierte Entscheidung treffen kann. Und dazu ist die Verpackung auch genau die richtige Anlaufstelle. Es kann doch nicht sein, dass man sich zuhause im Internet die Informationen zusammensuchen muss oder jedes Mal die Hotline anrufen müsste. Nein, auf der Verpackung muss die Wahrheit stehen. Sie ist das Aushängeschild der Ware und muss alle wichtigen Informationen enthalten.
Also ich kann die Aktion nur begrüßen und empfinde es eigentlich als Selbstverständlichkeit. Von daher werde ich mich gleich mal auf der Seite von Foodwatch danach umsehen und den Protest mitzeichnen. Für den Newsletter werde ich mich aber nicht anmelden. Für mich enthält er einfach zu viele uninteressante Informationen. Aber wenn man sich nicht aus dem eigenen Garten ernährt, finde ich es schon wichtig, auf dem Gebiet Lebensmittel auf dem Laufenden zu sein.
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