Gute Freundin vermissen, seitdem man Beziehung mit ihr hat?

vom 22.09.2013, 17:04 Uhr

Mit meiner jetzigen Partnerin war ich ungefähr sieben Jahre befreundet, bevor wir ein Paar wurden. Wir lernten uns an meinem damaligen Arbeitsplatz kennen und unsere Freundschaft wurde nach und nach, von Jahr zu Jahr, immer enger. Besonders im letzten Jahr, bevor wir zusammen kamen, sahen wir uns häufig und regelmäßig, fuhren das erste Mal gemeinsam in den Urlaub (als "platonische" Freundinnen) und hatten viel Spaß und gute Gespräche miteinander.

Nun stellen wir merkwürdigerweise beide fest, dass wir teilweise die gute Freundin, die wir der jeweils anderen waren, vermissen. Klar, wir "haben" uns jetzt gegenseitig als Beziehungspartner, aber diese andere "rein freundschaftliche" Ebene ist naturgemäß nicht mehr oder nicht mehr in der damaligen Form vorhanden. Zum Beispiel kann man mit der anderen selbstverständlich nicht mehr so wie früher über Beziehungsprobleme sprechen, weil man eben gemeinsam eine Beziehung hat. Einerseits stehen wir uns natürlich viel näher als vorher, andererseits haben wir auch nicht mehr diesen Abstand zueinander, den man in einer Freundschaft immer einhält.

Während wir in der Zeit der Freundschaft ab und zu mal auch sehr gute Konfliktgespräche hatten, die eigentlich immer konstruktiv verliefen und unser Vertrauen in die jeweils andere als Freundin stärkten, nehmen wir beide nun Dinge viel schneller persönlich oder fühlen uns angegriffen. Außerdem machen gewisse Probleme, die aus der Beziehung resultieren, es manchmal schwer, so fröhlich und unbeschwert wie "früher" miteinander umzugehen. Dazu kommt noch, dass wir beide derzeit durch den Umzug auch nur noch wenige enge Freunde haben, die fast alle weiter weg wohnen. Dadurch wird das "Vermissen" noch etwas stärker.

Habt ihr etwas Ähnliches schon mal selbst erlebt oder im Freundeskreis beobachtet? Wie würdet ihr damit umgehen, dass euch der/die Partner/in als guter Freund fehlt?

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» Kate110 » Beiträge: 485 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, dass es generell nicht so leicht ist eine Beziehung mit einem Freund oder einer Freundin einzugehen. Immerhin geht man einen Schritt weiter, den man wirklich nicht mehr zurückgehen kann, zumindest meistens funktioniert eine erneute Freundschaft nicht mehr. Ich denke aber, dass man in einer Beziehung offen miteinander reden sollte. Man sollte sich schon sagen, wenn man Probleme in der Beziehung hat oder auch so Probleme hat. Das sollte einem nicht weh tun und man sollte auch keine Angst davor haben Probleme anzusprechen. Ich würde also versuchen die positiven Aspekte einer Freundschaft auch in die Beziehung zu integrieren und gemeinsam neue Freunde suchen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kann das ehrlich gesagt nur bedingt nachvollziehen. Mein Partner ist gleichzeitig mein bester Freund, mit dem ich über alles sprechen kann. Daher kann ich nicht behaupten, dass mir durch die Beziehung zu ihm mein bester Freund irgendwie fehlen würde.

Ich habe keine Hemmungen, vor ihm alles offen anzusprechen und sehe keine negativen Aspekte in dieser Beziehung. Ich denke, dass es alles eine Frage der Gewohnheit und Umstellung ist. Wenn die Beziehung für dich noch neu ist, ist es klar, dass du dich noch gewöhnen musst.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kann das auch nur schwer nachvollziehen. Ein Beziehungspartner sollte für mich nämlich bester Freund und Liebhaber gleichzeitig sein. Solange das nicht mehr im Gleichgewicht ist, kann es für mich nicht mehr funktionieren. Für mich muss das immer ausgeglichen sein. Überwiegt die Liebschaft, während ich mit einem Partner nichts mehr unternehmen und nicht über alles reden kann, wird es mir langweilig und eben einseitig.

Überwiegt das Freundschaftliche, fehlt mir das andere und dann ist die Beziehung ja auch nur platonisch. Von daher muss mein Partner beides für mich sein und das strebe ich eben auch an. Nur weil man sich in einer Liebesbeziehung befindet, heißt das doch nicht, dass man nicht auch einfach freundschaftliche Sachen gemeinsam machen kann, die man mit Freunden eben auch macht. Man kann doch auch gemeinsam verreisen, Sportarten ausüben, Spiele spielen oder einfach Blödsinn machen.

Vielleicht funktioniert es bei euch beiden ja doch nur, wenn ihr miteinander befreundet seid und keine Liebesbeziehung führt. Oder ihr müsst euch gewöhnen. Ich würde nämlich sagen, dass die freundschaftliche Beziehung zu meinem Partner sehr viel einfach ist, als bei meinen anderen guten Freunden. Bei ihm kann ich immer so sein, wie ich bin und immer alles offen ansprechen, was mir durch den Kopf geht, ohne dass er direkt beleidigt ist.

Ich kann vor ihm lachen und weinen, er sieht mich, wenn ich krank bin, steht mit bei, wenn ich mich übergeben muss fröhlich durch die Wohnung tanze. So intensiv ist es bei meinen anderen Freunden nicht. So einfach und unkompliziert ist es bei meinen anderen Freunden aber auch nicht. Wir wissen, dass wir uns jederzeit alles ehrlich sagen und auch Kritik anmerken können, ohne dass es der andere direkt böse auffasst, da wir uns auf diese Weise nur helfen wollen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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