Wann Führerschein machen sinnvoll?

vom 29.04.2008, 20:16 Uhr

Ich habe meinen Führerschein damals auch nicht gleich mit 18 gemacht, weil ich mitten in der Stadt gewohnt habe und sowieso überall viel besser mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln hingekommen bin. Und mein Fahrrad konnte ich überall einfach abstellen ohne ewig einen Parkplatz suchen zu müssen und dafür auch noch zu bezahlen.

Von daher habe ich im Alter von 18 als Schülerin noch keine Veranlassung gesehen, meinen Führerschein zu machen, zumal ich eh kein Auto in Aussicht gehabt hätte, da ich das Geld nicht hatte und meine Eltern mir sowas auch nicht eben mal zum Geburtstag schenken. Allerdings stand ich mit meiner Meinung und Einstellung in meiner Klasse fast allein da denn bis auf mich und zwei andere haben damals alle gleich ihren Führerschein gemacht und nicht wenige haben dann natürlich auch gleich noch ein Auto zum 18. geschenkt bekommen.

Nach der Schule habe ich angefangen zu studieren und wohne auch wieder mitten in der Stadt aber im Studium hat mir manchmal schon ein Auto gefehlt, gerade wenn ich mal wieder riesige Aktenberge für meine Dissertation von A nach B schleppen muss. Deshalb habe ich im letzten Jahr (mit 23) meinen Führerschein gemacht und habe insgesamt 4 Monate dafür gebraucht.

Nun habe ich zwar einen Führerschein aber bin trotzdem meilenweit davon entfernt, mir ein Auto leisten zu können und Mutti und Papi sind immer noch nicht spendabler geworden, sodass ich wenn dann nur mal leihweise mit dem Auto meiner Eltern fahre. Das reicht zwar aus, um es nicht zu verlernen aber richtige Fahrpraxis bekomme ich dadurch nicht und als sichere Fahrerin kann ich mich so eben auch noch lange nicht bezeichnen. Außerdem ist das alles immer ein mehr oder weniger großer organisatorischer Aufwand, erst zu meinen Eltern zu fahren (mit dem Rad) dann meine Besorgungen mit dem Auto zu machen, zu mir fahren und dann wieder zu meinen Eltern und mit dem Rad wieder zu mir.

Da vergeht mir meist die Lust und ich lasse es sein. Allerdings denke ich, dass ich mir ein Auto leisten können sollte, wenn ich mit dem Studium fertig bin und immerhin habe ich dann meine Probezeit herumgebracht, ohne viel gefahren zu sein ;-) Dadurch entgehe ich vielleicht einer Nachschulung oder Ähnlichem.

Also ich denke, dass es schon praktisch ist, seinen Führerschein dann zu machen, wenn man weiß, man hat auch ein Auto, mit dem man danach fahren kann. Wenn dem nicht so ist, fände ich es am besten, wenn maximal 2 Jahre dazwischen liegen denn wenn man 10 Jahre lang nicht fährt und dann ein Auto kauft, stelle ich mir das recht kompliziert vor.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe meinen Führerschein mit 17 gemacht, und fand das auch sehr sinnvoll. Ich war eine der ersten der Generation, die mit 17 Führerschein machen durfte und gemacht hat - dabei stand nicht im Vordergrund, ob meine Mitschüler schon den Führerschein hatten, denn ich war mit einem Jahr Abstand die Jüngste in meiner Stufe und somit sowieso die Letzte, die ihren Führerschein überhaupt gemacht hat.

Ich kann den Führerschein ab 17 nur empfehlen, vorallem rückblickend wegen folgenden Gründen:

- Das Fahren mit den Eltern nebendran gibt einem nochmal Sicherheit bei dem, was man tut. Auch wenn die Eltern immer kritisieren und verbessern und man immer denkt, die sollen lieber ruhig sein, kann ich heute sagen dass es stimmt was meine Eltern mir immer gesagt haben und ich habe durch ihre Erfahrung und ihr Beisitzen neben mir wirklich viel gelernt.

- Wurde so garantiert verhindert, dass ich meinen Lappen frühzeitig wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen abgeben muss. Ich tendiere nämlich immer zum ein wenig schneller fahren, und im ersten Jahr waren meine Eltern ja für mich und meine Geschwindigkeit verantwortlich. Daher habe ich gelernt, mich an die Richtgeschwindigkeiten zu halten und mache das auch heute, lange nach meiner Probezeit noch

- Ab und zu hat sich die Situation geboten, dass ich in eine enge Parklücke hinein musste. Immer, wenn es bei mir nicht geklappt hat, konnte mir mein Beifahrer unter die Arme greifen und mir nochmal Tipps geben oder mich im Notfall auch einparken.

Der Lerneffekt in diesem einen Jahr ist wirklich enorm. Es bringt aber nicht viel, 2 Monate vor seinem 18. Geburtstag diesen Führerschein mit 17 zu machen und dann noch 2 Monate mit den Eltern herumzugurken. Der Lerneffekt liegt eindeutig in der Zeitspanne des Beifahrens, denn es wird innerhalb von einem Jahr zur Gewohnheit, und die Eltern vermitteln einem doch in Eigeninteresse einen wirklich guten Fahrstil.

Kontra Punkte gibt es natürlich auch, nämlich, dass der Führerschein teurer ist als der "normale".

Zu Deiner Situation möchte ich noch sagen, dass Du dich von Deinen Mitschülern nicht beeinflussen lassen solltest. Wenn Du der Meinung bist, es ist für Dich besser, erst später den Führerschein zu machen, so mache das dann so. Denk aber auch daran, dass Du später wohl nicht mehr so viel Zeit haben wirst, Deinen Führerschein zu machen - ich könne jetzt neben der Arbeit, dem Haushalt und meinem Studium keinen Führerschein mehr unterbringen.

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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