Voll berufstätig und dennoch Haustiere halten?
Ich frage mich, wie manche Leute das hin bekommen, dass sie voll berufstätig sind und Haustiere halten, die doch sehr anspruchsvoll sind. Klar kann man manche Tiere auch lange alleine lassen, wenn sie in Artgenossengesellschaft sind. Aber manche Tiere brauchen ja nicht nur Futter und Wasser, sondern auch Pflege und Aufmerksamkeit vom Menschen. Ich lese hier auch oft, dass einige Hunde haben und dennoch arbeiten. Wie bekommt man so was auf die Reihe?
Ich habe selber keine Haustiere, weil diese garantiert zu kurz kommen würden bei mir. Da ich sehr unterschiedlich lange und viel arbeite und manchmal erst nachts nach hause komme, wäre das für ein Haustier absolut schlecht und ich persönlich denke schon, dass manche ein Haustier halten und gar nicht so sehr darüber nachdenken. Findet ihr es egoistisch, wenn man Haustiere hält und durch eine volle Berufstätigkeit wenig Zeit für ein oder mehrere Tiere hat? Habt ihr Tiere und seid ihr voll berufstätig? Wie bekommt ihr das auf die Reihe? Ich denke jetzt wirklich speziell an Hunde oder auch eventuell Katzen in Einzelhaltung, die ja doch die Aufmerksamkeit brauchen.
Es kommt immer darauf an, wie viel man arbeitet und wer noch mit im Haushalt wohnt. Ich weiß zum Beispiel, dass mein Partner da ist, wenn ich nicht da bin und er sich in der Zeit um meinen Hund kümmert. Mein Hund hat eigentlich trotzdem, dass ich einen Nebenjob habe und zur Schule gehe und mein Partner studiert, Vollzeitbetreuung. Es ist eigentlich immer jemand da.
Ich finde es schon wichtig, dass man da einen Plan hat und das Tier eben auch nicht so lange alleine lässt. Neben meinen Eltern wohnen beispielsweise Nachbarn, mit einem großen Hund und sie sind 9 Stunden am Tag nicht da. Mittlerweile haben sie die Schichten so gelegt, dass es für den Hund besser passt, aber früher war das wirklich schlimm. So ein Tier bedeutet eben auch Verantwortung und deswegen sollte man auch die Zeit dafür haben oder sich eben gut organisieren.
Ich denke, es kommt darauf an, was für Tiere man hat. Leuten, die voll berufstätig sind und nur eine Wohnung ohne Garten haben, würde ich beispielsweise davon abraten, sich einen Hund anzuschaffen. Ein Hund braucht viel Auslauf und man muss mindestens zwei, wenn nicht sogar dreimal am Tag mit ihm Gassi gehen. Und das funktioniert ja schon mal nicht, wenn man den ganzen Tag außer Haus ist.
Ich selber bin auch voll berufstätig, habe aber zwei Katzen. Und da sie zu zweit sind, können sich sich ja auch untereinander beschäftigen. Sie haben Spielzeug und einen Kratzbaum in der Wohnung und es geht ihnen gut. Zumal sie sowieso die meiste Zeit nur faul auf ihren Lieblingsplätzen herum liegen oder schlafen. Katzen sind auch pflegeleichter, als beispielsweise ein Hund.
Ich selbst kann auch gar nicht nachvollziehen, wie manche Leute sich Haustiere besorgen, ohne sich dann richtig um diese zu kümmern. Immerhin sind es doch Lebewesen, die ständig eine Betreuung brauchen. Es reicht nicht, einfach einmal täglich den Tieren Futter zu überreichen. Stattdessen muss man sich mehrmals täglich um die Tiere kümmern, wenn es sich nicht gerade um Fische handelt.
Ich selbst hatte sehr viele Jahre ein Zwergkaninchen, welches vor kurzem leider gestorben ist. Ich habe mir auch überlegt, mir wieder Kaninchen oder Meerschweinchen zu holen. Ich liebe diese Tiere über alles, weshalb ich mich freuen würde, wieder solche Tiere haben zu können. Immerhin können diese Tiere mir so viel Kraft und auch Geborgenheit schenken.
Den Gedanken daran, mir wieder Kaninchen zu besorgen, habe ich jedoch schnell wieder verworfen. Ich studiere nämlich und bin so gut wie jeden Tag weg. Und auch wenn ich zu Hause bin, habe ich nicht die Zeit dafür, um mich ausgiebig mit den Tieren beschäftigen zu können. Immerhin brauchen die Tiere auch täglich Zuneigung und Beschäftigung von mir. Ich habe aber das Gefühl, dass ich einfach nicht genug Zeit dafür habe, auch wenn ich eben nur studiere. Von daher möchte ich erst einmal kein Tier. Ich möchte erst dann wieder ein Tier haben, wenn ich mir sicher bin, dass ich täglich Zeit haben werde, mich mindestens eine Stunde mit meinem Tier beschäftigen zu können. Und das ist im Moment leider nicht der Fall. Von daher möchte ich eben auch kein Tier haben.
Mein Nachbar, der hatte sich einen Hund zugelegt. Zunächst ging alles gut. Aber irgendwie war es schon klar bei der Person, dass er den Hund vernachlässigen würde. Das hat man dann auch später gesehen.
Tiere haben eine eigene Persönlichkeit (wenn es nicht gerade Fische sind ). Der Nachbar ist dann nicht mehr klar gekommen mit dem Hund. Zunächst hat er ihn total verhätschelt und ihm alles erlaubt. Klar dass der Hund es nie gelernt hat, sich richtig zu benehmen.
Ende der Geschichte: Er hat ihn dann ins Tierheim abgeschoben Finde ich einfach unverantwortlich.
Nicht jeder, der einen Hund oder eine Katze hat, möchte oder kann es sich leisten, arbeitslos zu sein oder sich vom Partner aushalten zu lassen. Würde man deine Überlegungen aber zu Ende denken, würde man zu dem Ergebnis kommen, dass nur Hausfrauen und andere Arbeitslose sowie Rentner in der Lage wären, ein solches Tier zu betreuen. Gerade bei den arbeitsfähigen Leuten ohne Job, die noch keine halbwegs vernünftige Rente beziehen, wäre es dann aber erst recht schwierig, ein Haustier zu betreuen, weil sie gar nicht das Geld dafür hätten. Irgendwo muss das Geld für Futter, für den Tierarzt und für andere notwendige Dinge auch herkommen.
Mein Hund ist in der Regel bei jemandem untergebracht, wenn ich zur Uni gehe oder aus anderen Gründen länger außer Haus bin. Wenn ich mit dem Studium fertig bin, werde ich schauen, dass ich eine gute Betreuungsstelle für ihn finde, wo er dann auch Kontakt zu anderen Hunden hat. Es gibt wirklich gute Stellen, zum Teil professioneller Art, zum Teil im privaten Rahmen. Natürlich kostet das alles Geld, aber wenn man arbeiten geht, sollte das auch drin sein.
Man kann auch bedenken, dass viele Tiere einfach sehr viel schlafen. Wenn man morgens eine ordentliche Runde mit dem Hund dreht, ist er auch für die nächsten Stunden müde und wird vermutlich schlafen, ganz unabhängig davon, ob er alleine ist oder nicht. Wichtig finde ich eine Betreuung vor allem dafür, dass der Hund nicht zu lange warten muss, bis er wieder Gassi gehen kann. Man sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass die Freizeit zu einem großen Teil dann auch dem Tier gehört. Das sehen viele leider nicht ein.
Wenn man einen Hund hat, dem es genügt, wenn man zweimal am Tag mit ihm Gassi geht, könnte man das als Vollzeitbeschäftigter gut vor und nach der Arbeit erledigen, denn allein der Spaziergang mit dem Hund besagt doch noch nicht, wie lang dieser ausfallen muss und dass man stundenlang unterwegs ist. Ich denke also, es hängt von vielen Gegebenheiten ab, ob Vollzeitjob und Tierhaltung sich vertragen.
Als wir beide noch ganztags berufstätig waren, hatten wir nur Zwergkaninchen und das hat problemlos geklappt. Sie leben hier in kleinen Gruppen und wollen von uns eigentlich lediglich versorgt werden, wozu hauptsächlich die Fütterung mit Frischfutter gehört, ansonsten steht ihnen Heu zur Verfügung und Wasser ist ihnen ebenfalls immer zugänglich. Sie haben hier ein eigenes Zimmer, in dem sie sich frei bewegen können, also müssen wir auch nicht dafür sorgen, dass sie Freilauf bekommen, denn den haben sie rund um die Uhr.
Nun haben wir auch noch einen Hund, allerdings einen auslaufbezogen ziemlich anspruchsvollen, nämlich einen Podenco-Schäferhund-Mischling. Wenn Podencos nicht genügend Auslauf bekommen, beginnen sie, die Wohnungseinrichtung zu zerstören, weil sie nicht genügend ausgelastet sind. Ein wenig Beschäftigung mit dieser Rasse und ihren typischen Verhaltensweisen hilft da also sehr, entsprechend einzuwirken, sodass es allen gut geht. Dennoch gehen wir nur jeweils eine halbe Stunde Gassi pro Runde mit dem Hund, allerdings gibt es bei uns drei Gassirunden und eine abendliche Runde um den Block. Das genügt unserer Hündin vollkommen und den Rest des Tages verbringt sie in der Regel mit Schlafen, ein kleiner Teil entfällt aufs Spielen. Gefüttert wird sie zweimal am Tag, einmal morgens und einmal abends. Das ließe sich auch mit einem Vollzeitjob realisieren, und wer einen Hund hat, der nicht so viel Lauffreudigkeit an den Tag legt wie ein Podenco, müsste sicherlich auch nicht eineinhalb bis zwei Stunden täglich mit ihm nach draußen.
Das soll nicht bedeuten, dass ich der Meinung bin, ein Hund könnte problemlos acht oder neun Stunden alleine zu Hause verweilen. Aber vielleicht hat man die Möglichkeit, den Hund am Vormittag mit in die Arbeit zu nehmen und in der Mittagspause nach Hause zu bringen, wo er dann die restlichen Stunden allein bleibt – oder umgekehrt. Wenn diese Betreuungsfrage geklärt ist und der Hund nicht viele Stunden täglich alleine zu Hause bleiben muss, ist alles andere eine Frage der Festlegung, meine ich. Mein Partner ist also vollzeitbeschäftigt und hat einen Hund, weil ich diesen die meiste Zeit des Tages über betreue und auch mit zur Arbeit nehme. Einen Garten haben wir aber nicht und unsere Hündin bekommt dennoch genügend Auslauf. Es dreht sich also wirklich um die Betreuungsfrage, alles andere lässt sich einrichten.
Mein Mann und ich sind ja auch beide voll berufstätig und da minunter bis zu 12 Stunden unterwegs, wenn man den Fahrtweg mit einrechnet. Hinzu kommen anderweitige Verpflichtungen, die wir einfach haben und die auch in absehbarer Zeit nicht wegzudenken sind, daher müssen wir dahingehend auch einiges an Zeit einplanen.
Als es bei uns darum ging, dass wir uns gerne ein Haustier anschaffen wollen, haben wir uns einige Wochen damit beschäftigt, was sich denn alles anbietet. Wir hätten gerne einen Hund gehabt, jedoch ist das bei den Arbeitszeiten einfach nicht realisierbar, diesen anständig zu versorgen. Ihn mit zur Arbeit nehmen ist auch nicht machbar, daher haben wir diese Überlegung schnell wieder verworfen. Allerdings sind wir dann bei den Katzen hängen geblieben.
Unsere Überlegung ging dahin, dass wir ja eben viel unterwegs sind beruflich, weswegen wir uns direkt für zwei Katzen entschieden haben. So ist eine nicht alleine und die Zeit in der wir nicht zu Hause sind wird nicht mit dem Zerstören von Möbeln oder Tapeten verbracht. Für uns war einfach klar, dass es zwei Tiere sein müssen, damit eines eben keine Langeweile hat, sondern einen Artgenossen. So ist es auch mit dem Vollzeitjob machbar, zumal mein Mann und ich im Moment unterschiedliche Arbeitszeiten haben, so ist die Spanne zwischen seiner und meiner Anwesenheit nicht so groß und die Katzen haben uns auch öfter als Gesellschaft da, was gerade der Kater zu schätzen weiß.
Hunde sind da ja noch anspruchsvoller und ich denke, wenn man wirklich unregelmäßige Arbeitszeiten hat, dazu auch des Öfteren späten Feierabend und keine Möglichkeit, den Hund mit zur Arbeit zu nehmen, dann sollte man sich das mit der Haltung wirklich gut überlegen. Es sei denn, es gibt nette Nachbarn, Freunde oder Familie, die sich während man unterwegs ist, dem Gassi gehen widmen. Soll es ja auch geben, nur sieht man das ja nicht immer sofort.
Ein Vollzeitjob und Haustiere schließen sich ja nicht automatisch aus, wenn man das gut organisiert oder gerade den Hund eben auch mitnehmen kann. Nur alleine lassen würde ich den Hund nicht zu Hause, wenn ich 12 Stunden und mehr unterwegs bin und sich niemand sonst um ihn kümmern würde. Dann würde ich eben auf die Haltung verzichten, auch wenn es schwer fällt. Aber das Wohl des Tieres sollte man nicht aus den Augen lassen.
Ich habe einen Hund und bin aber glücklicherweise nur Hausfrau. Ich hätte auch als Studentin schon gerne einen gehabt, aber da ging das einfach nicht. Da musste ich keine 5 Minuten drüber nachdenken. Auch wenn ich Studenten mit Hund kannte. Aber ich empfinde die Uni oder auch den Arbeitsplatz nicht als richtigen Ort für einen Hund. Aber besser als allein zuhause.
Ich finde, dabei geht es doch vor allem nicht nur darum, ob der Hund oft genug Gassi geht. Sicher liegt so ein Hund sehr viel rum und schläft. Aber Hunde sind Rudeltiere. Bei Katzen denken viele mit Selbstverständlichkeit daran, sich zwei Tiere anzuschaffen, damit sie nicht alleine sind. Aber ein Hund braucht doch auch jemanden. Da ein zweiter Hund oft problematisch ist - ich habe auch nur einen - muss man ihm den Artgenossen soweit es geht ersetzen. Und auch wenn mein Hund hier neben mir schläft, ist er währenddessen nicht alleine. Das merkt er doch. Meiner wacht jedenfalls jedes Mal auf, wenn ich den Raum verlasse und kommt mir nach.
Mir tun die Hunde leid, die ihr Rudel nur ein paar Stunden am Abend haben. Auch wenn die Betreuung und das Gassi gehen geregelt sind. Das ersetzt doch nicht das Herrchen, bzw das Alphatier, denn als solches wird man vom Hund wahrgenommen. Die Betreuer sind immer wieder andere oder Fremde, die nicht zum Rudel gehören. Oder die Hunde gewöhnen sich so sehr an sie, dass sie lieber dort sind als bei ihrem Besitzer. Das ist doch auch nicht Sinn der Hundehaltung.
Und bei Katzen ist das ähnlich. Meine freuen sich, wenn ich nach Hause komme oder wenn ich sie im Garten treffe. Mir tut es daher leid, wenn ich sie lange alleine lassen muss und ihnen diese Freude verwehre. Aber im Gesamten ist es schon viel einfacher als ein Hund. Vor allem weil mehrere zu halten viel einfacher ist. Das ist dann aber auch ein Muss. Einsame Wohnungskatzen zu halten, ist einfach nur fies.
Ich bin schon der Meinung, dass man auch als berufstätiger Mensch ein Haustier haben kann. Es kommt halt immer auf die jeweilige Einzelsituation an und natürlich hängt es auch mit der Art des Haustiers zusammen. So denke ich, dass ein Hund vollkommen ungeeignet ist, wenn jemand den ganzen Tag lang arbeitet. Katzen hingegen wären hier schon deutlich besser geeignet, allerdings mindestens zwei und am besten würde es sich dann noch um Freigänger Katzen handeln.
Ich finde, dass Haustiere den Menschen so viel Freude geben, dass man nicht darauf verzichten sollte. Allerdings gilt dies natürlich nur, wenn man dann auch nach der Arbeit genügend Zeit für das Tier aufwenden möchte und auch Spaß dran hat, sich um dieses zu kümmern. Denn ganz ohne Aufwand kann man kein Haustier halten.
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