Beziehung: Nach der Trennung wieder ins Elternhaus?
Wie ich hier gelesen habe "Hotel Mama" angesagt wie nie ist es gar nicht so un üblich, dass man nach einer Trennung wieder ins Elternhaus zurückkehrt. Wenn ihr euch von eurem Partner trennen würdet, würdet ihr dann wieder zurück ins Elternhaus gehen oder würdet ihr auf eigenen Beinen stehen wollen? Ich hätte mir niemals vorstellen können wieder zu hause bei den Eltern einzuziehen. Ich hätte lieber am Hungertuch genagt, als dass ich wieder im Elternhaus gelebt hätte.
Wenn man einmal auf eigenen Füßen gestanden hat, wie ist es dann wieder im Elternhaus? Ist es dann nicht komisch? Wie verhalten sich die Eltern dann? Verwöhnen sie die Kinder dann, damit sie sich wieder wohl fühlen oder lassen sie einem eher das eigene leben leben? Wie seht ihr es als Eltern? Wie fändet ihr es, wenn ein Kind nach einer gescheiterten Beziehung wieder bei euch einziehen würde? Würdet ihr klare Regeln aufstellen?
Du beziehst dich direkt auf mich, ich kann dir sagen das ich nicht einmal mehr das Geld für die Kaution hatte. Ich hatte keine andere Möglichkeit als zu meinen Eltern zurück zu ziehen und das ist ja auch nicht weiter schlimm. Es ist schön zu wissen das die eigenen Eltern ein immer aufnehmen egal was passiert. Auch habe ich das Glück während der Trennung den Arbeitgeber gewechselt zu haben und nun finanziell ganz andere Möglichkeiten zu haben. Bei der Wohnungssuche wollte ich mir nun die Zeit lassen und selektieren wohin ich ziehen will und was ich für mein Geld bekomme.
Um auch eine solche Situation nicht mehr durchleben zu müssen und in Zukunft egal was kommen mag finanziell solide dastehen zu können wollte ich erst wieder ausziehen wenn ich ein Eigenkapital auf der Bank von mind. 20.000 Euro habe. Am 23. November ist es jetzt soweit, ich ziehe wieder aus und rechne bereits die Kosten für die Wohnung zusammen. Ich musste mir eine eigene Küche kaufen und einen kompletten Haushalt wieder kaufen. Rechne ich jetzt die Kaution noch dazu bin ich bereits jetzt bei ca. 10.000 Euro. So leicht ist also so ein Umzug nicht zu stemmen. Ich bereue den Schritt nicht und bin froh das ich ich in solch einer Situation auf meine Eltern verlassen zu können.
Pauschal kann man es natürlich nicht sagen, ob man nach einer Trennung von einem Partner, mit dem man sich eine Wohnung geteilt hat, zurück ins Elternhaus geht. Ich würde es auch eher als Übergangslösung sehen, wobei ich mehrere hundert Kilometer sowieso zurückziehen müsste und ehrlich gesagt würde ich das gar nicht mal wollen. Ich würde schon hier in der Ecke bleiben wollen oder was ganz anderes machen und mir beispielsweise eine Berufstätigkeit im Ausland suchen und dort hinziehen.
Je nachdem, welchen Job man hat, ist ein Rückumzug auch nicht immer möglich. Problematisch könnte es eben werden, wenn man beispielsweise sowieso ganz woanders arbeitet oder auch kein gutes Verhältnis zu den Eltern hat, dann wäre es wohl suboptimal, wieder einen Umzug zu den Eltern zu berücksichtigen.
Man kann auch nicht davon ausgehen, dass man zu Hause von den Eltern verwöhnt wird oder man voll und ganz in der Haushaltsführung eingespannt wird. Das kommt eben auf mehrere Faktoren an, und ich denke, dass man, sofern man wirklich einmal von zu Hause ausgezogen ist und wider Erwarten eine Trennung vom zusammenlebenden Partner durchmacht, es auch schwer haben wird, sich im Elternhaus zurecht zu finden. Es gibt sicherlich Eltern, die dieses als Anlass nehmen, um das Kind zu verwöhnen, aber es gibt auch Eltern, die vielleicht eher davon genervt sind, dass ihr Kind zurückgeht. Ich jedenfalls würde es weitgehendst vermeiden, wieder ins Elternhaus zurückzuziehen, was auch aufgrund mit der Entfernung zu tun hat.
Ich weiß gar nicht, ob ich es mir finanziell leisten könnte, nach einer Trennung alleine zu wohnen. Generell sage ich aber auch, dass ich nicht wieder bei meinen Eltern einziehen würde. Ich bin es gewöhnt meinen eigenen Haushalt zu haben und diesen so zu führen, wie ich es für richtig halte. Ich würde dann meine eigene Küche und meine Rückzugsmöglichkeiten doch vermissen.
Allerdings bin ich auch nicht so der Typ fürs alleine leben. Ich denke, dass ich dann schon versuchen würde, eine kleine bezahlbare Wohnung in der Nähe meiner Familie zu finden. Es würde sicherlich auch nicht gut gehen, wenn ich dauerhaft wieder bei meinen Eltern leben würde. Ich führe meinen Haushalt doch anders als meine Mutter und ich denke, dass da dann schon Streit vorprogrammiert wäre.
Bisher habe ich noch nie mit meinem Freund zusammen gewohnt. Ich wohne also noch zu Hause, was mich, aber auch meine Eltern nicht sonderlich stört, da sie genug Platz zu Hause haben. Bisher möchte ich auch noch gar nicht in eine gemeinsame Wohnung, zusammen mit meinem Freund. Zuerst möchte ich noch arbeiten, um so ein wenig Geld zu sparen, damit man sich die Wohnung schön einrichten kann.
Wenn es dann aber so weit sein sollte, dass wir zusammen ziehen, uns dann aber trennen, kommt es drauf an, wer die Wohnung behält. Da zählt natürlich der finanzielle Aspekt eine große Rolle. Wenn ich die Wohnung nicht unterhalten könnte, dann bleibt mit erst mal nichts anderes übrig, als vorerst wieder bei meinen Eltern einzuziehen. Eine Trennung kommt ja manchmal ziemlich schnell, sodass man sich auch schnell eine neue Wohnung suchen müsste. Aber ich bin da nicht der Typ für, dass ich mir die erst beste Wohnung aussuche, damit ich Hauptsache ein Dach über dem Kopf habe. Da würde ich dann doch lieber meine Eltern fragen, ob ich vorerst wieder bei ihnen einziehen darf. Und ich weiß, dass sie da nichts dagegen haben würden. Natürlich würden sie aber auch wollen, dass ich dann wieder ausziehe, wenn ich vorher eine eigene Wohnung gehabt habe. Ich würde mich dort auch nicht allzu stark einrichten, da ich selber wieder schnell ausziehen möchte.
Ein Freund von mir musste genau das machen, nachdem er sich von seiner langjährigen Partnerin getrennt hatte und die gemeinsame Wohnung für einen von beiden eh nicht bezahlbar war, hat er seine Ex-Freundin solang in der Wohnung wohnen lassen bis sie eine neue Wohnung hatte und er selbst ist zurück zu seinen Eltern gezogen. Mit 31 Jahren sicherlich kein Schritt, der ihm oder seinen Eltern besonders Spaß gemacht hat, aber in Anbetracht der Tatsache dass es um Hamburg geht (zur Erklärung: Hier sind Wohnungen seltener als auf Öl im eigenen Garten zu stoßen) war es eben unumgänglich. Nach mittlerweile über einem halben Jahr bezieht er übrigens nächsten Monat endlich wieder eine eigene Wohnung.
Für mich persönlich kommt dieser Schritt allerdings aus ganz einfachen Gründen nicht in Frage: Meine Eltern wohnen mehr als 200 KM entfernt von hier, und diese Distanz jeden Tag zur Arbeit zu pendeln wäre ja Wahnsinn. Da würde ich eher bei einer guten Freundin notgedrungen einziehen, wenn ich aus der Wohnung raus müsste. Wenn diese Distanz nicht wäre, würde ich es mir aber durchaus überlegen. Nach einer Trennung würden mir die geliebten und vertrauten Personen durchaus gut tun, und wenn man eh gerade wohnungslos ist, was läge da näher?
Auch wenn meine Eltern sich genau wie ich daran gewöhnt haben, dass wir jeweils unabhängig voneinander sind, würde es meine Eltern glaube ich im Endeffekt weniger stören als mich selbst. Denn verwöhnen würden sie mich sicherlich nicht, das tun sie ja mittlerweile nicht mal mehr, wenn ich sie übers Wochenende besuchen komme. Aber mir wäre das auf längere Zeit gesehen dann auch zu unangenehm. Doch als Übergangslösung käme es hypothetisch auf jeden Fall in Betracht.
Ich kenne aus meinem Bekanntenkreis einige Personen, die nach einer Trennung wieder zu den Eltern gezogen sind. Das war aber nicht immer möglich, denn wie Taline ja schon schrieb, gibt man nach einer Trennung ja nicht immer das komplette bisherige Leben auf. Wer also weiter entfernt von den Eltern lebt, für den kommt diese Option in der Regel gar nicht in Frage. Da ist dann aber oft genug das Leben in einer Wohngemeinschaft eine Option, was aber irgendwie weniger verpönt zu sein scheint.
Dass man in so einem Fall erst einmal wieder zu den Eltern zieht, finde ich nicht so tragisch. Das spricht ja oft genug auch für ein gutes Verhältnis zwischen Eltern und Kind, etwas, was gerade nach einer Trennung sicher positiv ist. Und nur weil man zurück zu den Eltern zieht, gibt man nicht automatisch seine Selbstständigkeit auf. Vielmehr ist es doch so, dass man hier erst einmal die Möglichkeit hat seine Wunden zu lecken und erst wirklich selbstständig zu werden. Denn genau genommen war man doch in der Beziehung zuvor irgendwo ziemlich unselbstständig oder zu sehr auf die Partnerschaft fixiert, sonst wäre man doch gar nicht erst in einer solchen Situation.
Ich kann mir ehrlich gesagt so überhaupt nicht ansatzweise vorstellen, wieder bei meinen Eltern Unterschlupf zu suchen, auch nicht nach einer Trennung, mit der eine jahrelange Beziehung mit eigenem Hausstand beendet wurde. Ich könnte mir meinen Eltern vermutlich einfach nicht mehr auf solch engem Raum zusammenleben und ich weiß, dass es einfach zu viele Reibungspunkte gibt, die zu viele Diskussionen mit sich bringen würden. Da ist mir das Verhältnis, das ich mittlerweile mühsam zu meinen Eltern aufgebaut habe und das für beide Seiten so auch wirklich gut ist, ehrlich zu wichtig, um es durch ein Zurückgehen zu meinen Eltern wieder aufs Spiel setzen wollen würde.
Vor vielen Jahren befand ich mich mal in einer konkreten Notsituation, die ich übrigens nicht als gegeben sehe, weil ich mich von meinem Partner trenne, und damals haben mir meine Eltern auch gar nicht angeboten, meine drohende Obdachlosigkeit damit abzuwenden, dass ich wieder bei ihnen einziehe. Vielmehr haben damals meine Schwestern angeboten, dass ich bei ihnen wohne und meine Probleme in den Griff kriegen könnte, und auf eines dieser Angebote bin ich damals auch letztendlich zurückgekommen. Ich würde mich nun nach einer Trennung von meinem Partner nicht sofort zu irgendjemandem hin begeben, nur, weil ich mich einsam fühlen würde, sondern hätte sicherlich kein Problem damit, wieder allein zu wohnen, obwohl ich auch durchaus der Ansicht bin, dass das nach jahrelangem Zusammenleben mit einem Menschen wirklich einige Zeit lang sehr ungewohnt sein kann. Das muss aber nicht zwingend etwas Negatives bedeuten und Umstellungen empfinde ich auch nicht zwingend als schlecht. Sollte ich mich aber in der ersten Zeit doch sehr einsam fühlen, so würde ich vermutlich Freunde bitten, für einige Zeit bei ihnen unterkommen zu dürfen und ich weiß auch sicher, dass mich einige Freunde ohne Weiteres bei sich aufnehmen würden.
Diese Option wäre mir deutlich lieber als zurück zu meinen Eltern zu gehen, für die ich eben immer noch ihr „kleines“ Kind bin, das ich in ihren Augen auch bleiben werde, egal, wie alt ich werde und egal, was ich mir alles aufgebaut habe. Meine Eltern kommen aus ihrer Elternrolle einfach nicht heraus und wollen sie auch offenbar nicht aufgeben. So muss mein Vater mir ständig – auch heute noch, wo wir nicht mehr in räumlicher Nähe zueinander wohnen – sagen, wie ich was zu regeln und zu tun habe, obwohl ich die jeweiligen Schritte schon unternommen und meine Angelegenheiten durchaus geregelt habe. Er legt großen Wert darauf, noch eine wichtige, anleitende Rolle in meinem Leben zu spielen und das geht mir manchmal einfach deutlich zu weit, zumal ich mittlerweile über dreißig bin und schon seit meinem achtzehnten Lebensjahr nicht mehr bei meinen Eltern wohne. Ich könnte mir also ein Zurückkehren zu ihnen wirklich beim allerbesten Willen nicht vorstellen, auch nicht, wenn vorher gewisse Spielregeln eingeführt werden würden. Ich hätte zu große Bedenken dahingehend, dass meine Eltern sich an ihre eigenen Spielregeln nicht halten können.
Also ich habe es auch schon einmal erlebt, glücklicherweise war es aber nur eine Woche, weil ich dann wieder mit meinem Freund zusammengekommen bin. Anhand dieser Erfahrung kann ich aber sagen, dass ich es definitiv nicht mehr tun würde. Nicht, weil ich meine Eltern nicht mag, aber wenn man einmal von zu Hause ausgezogen ist und sein eigenes Leben gelebt hat, möchte man nichts anderes mehr. Ich hatte damals irgendwie das Gefühl, mich zurück entwickelt und versagt zu haben.
Ich saß da oben in meinem alten Kinderzimmer mit meinen zwei Katzen und meinem Laptop (ich hatte glücklicherweise einen Stick, ohne Internet wäre ich vermutlich durchgedreht) und wusste nicht so richtig, wohin mit mir. Das Problem war auch noch, dass einige Dinge in Sachen Wohnkomfort nicht so toll waren. Zum einen war es morgens immer so kalt, dass ich nur noch 14°C im Zimmer hatte, bedingt durch die alte Heizung, die Wärme konnte im Winter nicht so lange gehalten werden. Zum anderen haben meine Eltern im Keller einen Boiler mit 115 Litern oder so. Da diese Wassermenge aber für zwei Leute zu viel ist, wurde der nur zum Haare waschen oder zum Baden angeschaltet. Wenn ich mich morgens gewaschen habe, habe ich also Wasser in einem Wasserkocher angeheizt und dann ins Waschbecken geschüttet. Macht sich gut, wenn man sich so das Gesicht wäscht, ich kam mir vor, wie nach dem 2. Weltkrieg.
Jedenfalls waren das auch alles Dinge, die mich heute davon abschrecken würden, nach einer Trennung zu meinen Eltern zu ziehen. Es geht nun mal nichts über die eigenen vier Wände. Man macht die Tür zu und gut, niemand nervt, niemand stellt Fragen. Und man kann machen, was man will. Gut, das hätte ich mit 34 Jahren bei meinen Eltern auch gekonnt, aber irgendwo nimmt man ja doch immer Rücksicht, zumindest, wenn man die Gefühle der Eltern mit berücksichtigt. Fazit: ich würde mir lieber eine eigene Wohnung nehmen!
Als ich mich von meinem letzten Partner getrennt hatte, wollte meine Mutter damals auch, dass ich wieder bei ihr einziehe. Sie wollte nicht, dass ich alleine bin und hat sich Sorgen gemacht, ob ich alleine auch klar kommen würde. Ich habe das Angebot abgelehnt, da ich mit meiner Mutter einfach nicht mehr zusammen wohnen wollte. Wir beide sind ganz unterschiedliche Charaktere und es passt einfach nicht, wenn wir zusammen wohnen.
Wenn es aber passt, dann finde ich das gar nicht so schlimm. Sicherlich ist es eine Umstellung, da man vorher auf eigenen Beinen stand und es dann nicht mehr tut. Aber manches würde es vielleicht schon erleichtern, gerade wenn man anfangs nicht so viel Geld zur Verfügung hat. Bevor ich finanziell am Boden wäre, würde ich lieber zu meiner Mutter ziehen und schauen, dass ich etwas auf die Beine komme. So schlimm ist das ja jetzt auch nicht, wenn man mal eine Zeit lang wieder bei den Eltern wohnen müsste. Es kommt halt auf die Situation an, um die es sich handelt.
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