Darf der Frauenarzt die Pille verweigern?

vom 22.10.2011, 12:26 Uhr

Warum eine Patientin die Pille nehmen will, kann am Ende dem Arzt egal sein. Dieser ist nur dafür verantwortlich zu untersuchen, ob es eben medizinisch keine Einwände dafür gibt. Und selbst ein Mädchen welches noch Jungfrau ist, kann vaginal untersucht werden. Die vorgeschobenen Gründe sind jedenfalls eher dazu gedacht, das sich einem die Nackenhaare aufstellen und die junge Frau sollte dringend den Arzt wechseln.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich denke auch, dass es von Situation zu Situation verschieden ist. Mein Frauenarzt verschreibt eigentlich so gut wie jedem die Pille - zumindest habe ich das von Verwandten und Bekannten so mitbekommen, denn die hatten bis auf eine Ausnahme echt keine Probleme damit. Bei der Ausnahme handelt es sich aber um ein vierzehn-jähriges Mädchen, das wohl seinen ersten Freund hat und dessen Mutter es dann zu dem Frauenarzt geschleppt hat, um die Pille verschreiben zu lassen. Die Tochter meinte allerdings, dass sie noch gar keinen Sex haben wolle und daher auch keine Notwendigkeit für die Einnahme der Pille sehen würde. Da hat der Frauenarzt dann dem Mädchen zugestimmt und kein Pillenrezept ausgestellt.

Kann ich persönlich schon nachvollziehen, denn die meisten Jugendlichen nehmen sofort die Pille und setzen sich gar nicht mit den Nebenwirkungen auseinander. Ansonsten verschreibt dieser Frauenarzt aber auch jüngeren Frauen problemlos die Pille, wenn nicht irgendwelche gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen. Die Begründung, man solle doch erst dann wieder kommen, wenn man schon Geschlechtsverkehr hatte, ist für mich persönlich auch total unlogisch.

Man will sich meistens doch gerade dann die Pille verschreiben lassen, wenn das erste Mal unmittelbar bevor steht. Diese Begründung kann ich echt nicht nachvollziehen. Sollten keine gesundheitlichen Gründe gegen die Einnahme der Pille sprechen, würde ich auch auf jeden Fall den Frauenarzt wechseln. Man hat natürlich keinen wirklichen Anspruch darauf, dass einem ein bestimmtes Medikament verschrieben wird, aber die meisten Mädchen kommen eben in erster Linie dann zum ersten Mal zum Frauenarzt, wenn sie die Pille wollen.

Wenn das Rezept dann aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen verweigert wird, sucht man sich eben einen anderen Arzt. Gibt da ja echt genügend und ich hätte das damals auch auf jeden Fall so gemacht. Ich habe ohne Probleme die Pille bekommen (auch wenn ich da schon 19 Jahre alt war) und das ging erst mal auch ohne eine vaginale Untersuchung. Das würde ich mir auch auf keinen Fall gefallen lassen.

Benutzeravatar

» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Das Verhalten dieser Frauenärztin ist für mich persönlich auch keinesfalls nachvollziehbar. Es ist doch grade Verantwortungsvoller die Pille einzunehmen bevor man mit seinem Freund schläft. Zumal man ja bei vielen Pillen mehrere Tage warten muss bis sie wirken. Meine Frauenärztin hat mich von alleine gefragt ob ich die Pille möchte. Wenn sie mir die Pille nicht hätte geben wollen, wäre ich schnellstmöglich zu einer anderen Ärztin gewechselt.

» Jessy3794 » Beiträge: 127 » Talkpoints: -0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Natürlich kann die Gynäkologin das ablehnen, deiner Freundin die Pille zu verschreiben. Es gibt schließlich keinen triftigen Grund dafür, sie zu nehmen. Hat deine Freundin starke Akne, regelmäßigen Geschlechtsverkehr oder sehr starke Regelschmerzen? Wenn nicht, gibt es absolut keinen Anlass dazu, sich Hormone einzuwerfen.

Die Nebenwirkungen, die so eine Pille mit sich bringt, sind nicht zu unterschätzen, lies dir mal deinen Beipackzettel durch. Ich kenne kaum eine Frau, die zumindest anfangs nicht unter der Pilleneinnahme gelitten hat: Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen (teilweise sogar Depressionen), starke Schmerzen bei der Regelblutung und starke Blutungen, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Verstimmungen, die Liste ist lang. Und das Risiko, an Krebs zu erkranken oder Tumore zu bekommen, ist auch um einiges höher. Die Pille ist nichts, was man sich nebenbei einschmeißt, es ist ein Medikament und somit nicht ungefährlich! Und nachher sitzen die Mädels bei der Frauenärztin wieder in der Praxis und beschweren sich über die ganzen Nebenwirkungen, weil sie vor lauter Freude über das Statussymbol Pille gar nicht nachgedacht haben.

Überleg doch mal, ob ein seriöser Arzt dir Antibiotika verschreiben würde, wenn du gar nicht krank wärst - ich glaube kaum. Es ist nämlich nicht notwendig und hat nur unnütze Einwirkungen auf den Hormonhaushalt und den Körper allgemein.

» Mauchen » Beiträge: 222 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaube nicht das Ärzte im Grunde genommen zur Verschreibung der Pille verpflichtet sind, wobei ich das Verhalten sehr seltsam finde. Fakt ist, dass eine Ärztin auf keinen Fall sagen kann " du hast kein Sex, oder gerade keinen Freund - ich gebe Dir die Pille nicht ". Das entspricht nicht ihren Entscheidungen, wenn danach ausdrücklich verlangt wird. Das würde ich sofort der Ärztekammer melden, denn dies sind keine Ablehnungsgründe der Pille.

Anders sieht es bei Krankheiten aus oder bei zu jungen Patientinnen. Dort raten viele Ärzte erst ein Mal ab, weil gewisse Dinge wie körperliche Voraussetzungen oftmals sehr wichtig sind. Eine Pille kann oft hohe Gewichtszunahme mit sich bringen, und wenn jemand bereits 200Kilo wiegt, dann würde der Arzt davon abraten. Weiterhin, wenn Kinder 10 Jahre alt sind, raten sie auch ab, weil ein Homonschub vorankommt, der dem Kind wohl in dem Alter nicht gut tun würde.

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^