Kryptographie - Entschlüsselung eines Textes

vom 05.03.2008, 20:05 Uhr

Hi,

ja, Kryptographie, mein Lieblingsthema. Heute haben wir damit im Profilkurs angefangen. Auch gar kein Problem einen Text zu entschlüsseln, der mit Caesar verschlüsselt wurde.

Kurze Einführung: Caesar ist ein uralter Verschlüsselungsalgorythmus, der von Caeser "erfunden" wurde. Er funktioniert so. Die Buchstaben werden mit anderen ersetzt. Aber nciht wahllos, sondern das Alphabet wird versetzt. Z.B.:

A = C; B = D; C = E, etc.

Wir haben heute einen Text bekommen der so verchlüsselt wurde. Nur wurde nicht das Alphabet verschoben, sprich die Buchstaben alle um 3 verschoben, sondern das Alphabet wurde untereinander auch getauscht.

Sprich ich weiß nur, dass 1 Buchstabe für irgendeinen anderen steht.

YZBY YZBKJYNGJBO ZB XZY MZHHYBHWNUKT LCA LYGHWNT JYHHYTB LYGVYGOYB JBX LYGNYZATZWNYB CNBY UTTY OYNYZABZHRGUYAYGYZ UVYG BZWNT CNBY NZBIYGTZGIZOYB HWNUTR XUGOYHIYTTI SJA BJISYB JBX YGOCYISYB XYH UTTOYAYZBYB DJVTZRJAH


Wenn jemand möchte, kann ich auch im Nachhinein die Lösung posten. Wenn ich nun keine Ahnung habe, was in dem Text steht, wie würdet ihr vorgehen? Ich habe es selbst nicht geschafft, hätte es mit mehr Lust und Zeit aber gekonnt. Ich habe mir gedacht es geht sicherlich ums Verschlüsseln, etc. und das Wort Verschlüsseln ist darin enthalten. Dadurch kann man den Rest erschließen. Aber es könnte ja auch ein Ausschnitt aus Merkels Reden sein. Wie gehe ich vor, wenn ich außer Stift und Zettel nichts zur Hand habe?

Mit Computer ist es einfach. Schnell ein Programm schreiben und dann geht das ganz fix. Ich befürchte ja, sowas will er in der Arbeit womöglich auch drannehmen. :(

Bin mal gespannt, was ihr dazu sagt und ob ihr auf die Lösung kommt. Einen kleinen Tipp habe ich euch ja schon gegeben. :D

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» Pyrgo » Beiträge: 253 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hi,

also wenn ich so einen Text bekommen würde, wäre ich ersteinmal Ratlos. Dann allerdings würde ich erst einmal Zählen wie viele Buchstaben jeweils enthalten sind. Der Buchstabe wo die meisten von da sind, das wird warscheinlich ein "E" sein. Denn das kommt ja schließlich am meisten vor im Alphabet. Dann würde ich vielleicht gucken, wo ein "e" und nur ein anderer Buchstabe ist, wie z.B. in einem "es" oder so was in der Art. Und so würde ich dann immer weiter machen. Werde mich vielleicht morgen mal an deinen Text versuchen.

mfg
thumper

» thumper » Beiträge: 819 » Talkpoints: 0,54 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Diese Idee hatte ich auch. Du findest so vielleicht 3 Vokale raus, weißt aber nur, dass es welche sind, aber nicht genau welche, ansonsten kannst du das knicken. Da gibts keine Wörter wie "es". ;)

Nur wenn das Thema bekannt ist, kann man darauf kommen. Da es aus einem Informatikbuch zur Kryptographie war, kann man sich schon denken, was da für Wörter drin sind. Wie gesagt. Der PC wird das in wenigen Sekunden analysieren können, aber wir dürfen keinen PC benutzen. :(

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» Pyrgo » Beiträge: 253 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Simple Sache, ich liebe Verschlüsselungen.. Beim ersten Hinsehen fällt einem was auf: Y kommt ZU oft vor, wird also sofort durch den häufigsten Vokal "e" ersetzt

EZBE EZBKJENGJBO ZB XZE MZHHEBHWNUKT LCA LEGHWNT JEHHETB LEGVEGOEB JBX LEGNEZATZWNEB CNBE UTTE OENYZABZHRGUEAEGEZ UVEG BZWNT CNBE NZBIEGTZGIZOEB HWNUTR XUGOEHIETTI SJA BJISEB JBX EGOCEISEB XEH UTTOEAEZBEB DJVTZRJAH

Dann schnappt man sich prägnante Worte, am besten kurze zur Auswertung:

eZBe
JBX
ZB
JBX
XZe
LCA
CNBe
SJA
XeH

X kommt sehr häufig in einer 3er - Kombination vor, das können nur bestimmte Artikel sein, X wird "d" gesetzt und H in der Evidenz "r" (und Z=i, vgl. XeH, XZe). Dann wird ausgetauscht:

eiBe eiBKJeNGJBO iB die MiHHeBrWNUKT LCA LeGrWNT JerreTB LeGVeGOeB JBd LeGNeiATiWNeB CNBe UTTe OeNYiABirRGUeAeGei UVeG BiWNT CNBe NiBIeGTiGIiOeB rWNUTR dUGOeiIeTTI SJA BJISeB JBd eGOCeISeB der UTTOeAeiBeB DJVTiRJAi

Zurück zur Wortliste:

eiBe
JBd
iB
JBd
die
LCA
CNBe
SJA
XeH

Prägnant ist sofort "eiBe", da kann sich nur das N verstecken, wir setzen B = n.

eine
Jnd
in
Jnd
..

Die Wortliste bestätigt das, also einsetzen, J ergibt sich zu u, wie man leicht sieht:

eine einKueNGunO in die MirrenrWNUKT LCA LeGrWNT uerreTn LeGVeGOen und LeGNeiATiWNen CNne UTTe OeNeiAnirRGUeAeGei UVeG niWNT CNne NinIeGTiGIiOen rWNUTR dUGOeiIeTTI SuA nuISen und eGOCeISen der UTTOeAeinen DuVTiRuAi

O = g und geNeiAnirRGUeAeGei .. wenn das nicht geheimniskraemerei ist :lol:

N = h, A = m, G = r, R = k, U = a .. dann mal los, ich weiß jetzt zwar schon, dass ne Korrektur nötig sein wird, aber was solls (G=r) und K = f, wie man sofort sieht:

eine einfuehrung in die MiHHenrWNafT LCm LerrWhT uerreTn LerVergen und LerheimTiWhen Chne UTTe geheimniskraemerei UVeG niWhT Chne hinIerTirIigen rWNUTR dUrgeiIeTTI SuA nuISen und egOCeISen der UTTgemeinen DuVTikumi

UTTgemeinen -> U = a, T = l
hinIerTirIigen -> I = t

eine einfuehrung in die MirrenrWhafl LCm LerrWhl uerreln LerVergen und LerheimliWhen Chne alle geheimniskraemerei aVeG niWhl Chne hinterlistigen rWhalR dUrgeiIellt SuA nuISen und egOCeISen der allgemeinen DuVlikum

LerVergen -> L = v, V = b // W = c // C = o

eine einfuehrung in die Mirrenrchafl vom verrchl uerreln verbergen und verheimlichen chne alle geheimniskraemerei aber nicht ohne hinterlistigen rchalR dargeiIellt Sum nuISen und eggoeISen der allgemeinen Publikums

H = s wäre die Korrektur, dann ergibt es einen Sinn -> M = w, S = z

eine einfuehrung in die wissenschaft vom verschluesseln verbergen und verheimlichen ohne alle geheimniskraemerei aber nicht ohne hinterlistigen schalR dargestellt zum nutzen und ergoetzen des allgemeinen Publikums

2 Mal hat sich der Threadersteller verschrieben, aber das geht in Ordnung. Mit einem Blatt Papier wäre es besser und schneller gegangen, aber es hat Spaß gemacht =)

» Freddixx » Beiträge: 93 » Talkpoints: 0,15 »



Hi,

also Freddixx du hast meinen vollsten Respekt. Mich würde Interessieren wie lange du insgesamt gebraucht hast, um das Rätsel zu knacken.

mfg
thumper

» thumper » Beiträge: 819 » Talkpoints: 0,54 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hm, das waren ungefähr 10-15 Minuten, von denen auch Zeit fürs Schreiben draufgegangen ist. Wenn man das Ganze ausgedruckt vor sich hat, geht es viel schneller, da man Änderungen sofort ranschreiben und korrigieren kann.

Außerdem mache ich viel im Kopf, ist echt mühsam, wenn man das alles niederschreiben muss. Ich finde meine Leistung nicht so respektabel.. wichtig ist, dass man sich solche Texte ansieht, und mit den gegebenen Informationen vorher eine Strategie entwickelt und nicht einfach drauflos macht.

» Freddixx » Beiträge: 93 » Talkpoints: 0,15 »


Das hast du gut hinbekommen. Und deine Methode ist auch einleuchtend.

Was mich aber interessieren würde ist: Unser Lehrer meinte - ich habs heute von einem Mitschüler erfahren, weil ich da wohl nicht hingehört habe :D - er bräuchte fuer diese Aufgabe maximal 3 Minuten.

Wir bekamen natürlich Zettel mit dem Code darauf ohne Fehler. Hat er da nun einen besonderen Trick noch auf Lager oder ist das reine Übungssache? :roll:

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» Pyrgo » Beiträge: 253 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Übungssache.. dein Lehrer macht das beruflich. Der Unterschied zwischen Laien und Professionellen ist in dem Fall, dass sogar das Gehirn nach einiger Zeit in Algorithmen denkt. Dein Lehrer sieht den Text und sofort rattert das Gehirn (die bereits optimierten) Lösungsschemen durch. Das spart Zeit, weil man sich keine Strategie mehr erarbeiten muss. So schnell wäre auch ich nicht, selbst wenn ichs auf einem Blatt gehabt hätte, hätte ich es vielleicht in 5-7 Minuten geschafft. Schneller wärs wohl nicht gegangen.. Aber ich bin ja auch nur ein interessierter Laie.

» Freddixx » Beiträge: 93 » Talkpoints: 0,15 »


Aber du kannst mir doch nicht klar machen wollen, dass er das regelmäßig macht. Der ist auch nur ein Mensch und hat Freizeit. Er muss die Caesar-Verschlüsselung 1x im Jahr 2 Stunden lang erklären. Das ist doch keine Übung. Und aus Interesse wird er das wohl kaum machen. Wenn dann beschäftigt er sich sicher mit komplizierteren Algorithmen.

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» Pyrgo » Beiträge: 253 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Will ich auch gar nicht..

Beispiel:

Du lernst in der Schule, wie man den Flächeninhalt eines Quadrats oder eines Dreiecks oder dergleichen berechnet. Aber ohne, dass du es je lange geübt hättest, kannst du trotzdem die Flächeninhalte von zusammengesetzten Figuren berechnen.. Du zerlegst sie halt und machst das, was du schon kannst.

Speziell Mathematiker und Informatiker sind genauso. Sie haben gelernt sämtliche Probleme in Teilprobleme zu zulegen. Sie kennen vom Studium aus sämtliche Grundalgorithmen (in dem Beispiel die Grundflächen) und können diese - danke jahrelanger beruflicher Erfahrung - spielend leicht zusammen setzen. Da ist es egal, ob es Kryptographie ist oder einfach nur ein spezielles Programm, das zu schreiben ist. Sie erkennen blitzschnell das Grundproblem, zerlegen es in Schritte und haben den Problemlöseprozess. Grade bei rekursiver Programmierung ist das reduzieren auf die Grundaufgabe essentiell.

Natürlich übt dein Lehrer nicht.. der kann sowas einfach.. Was man hat, hat man - oder wie schnell würdest du das kleine 1x1 vergessen ;)

» Freddixx » Beiträge: 93 » Talkpoints: 0,15 »


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