Eltern wissen alles besser....

vom 27.02.2008, 15:56 Uhr

Meine Eltern und auch meine Schwiegereltern sind beide glücklicherweise keine Besserwisser und mischen sich generell nicht in die Erziehung unseres Sohnes ein! Es gab - soweit ich mich erinnern kann- bisher noch keine einzige Situation, in der ich mich über sie geärgert hätte.

Wenn es dich aber so arg stört, dass deine Eltern dir immer Vorwürfe machen und dir vorhalten, wieviel besser und toller sie doch selbst waren, würde ich sie einfach mal darauf ansprechen und sie bitten, das nicht mehr zu tun.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe zwar noch keine eigenen Kinder, aber da mich meine Patenkinder regelmäßig besuchen und ich im selben Haus wohne, wie meine Mutter kriege ich da schon einen Vorgeschmack. Sie gehört zu den sehr besorgten Menschen und hatte ständig Angst, dass ich nicht richtig aufpasse und sich eines der Kinder schwer verletzen wird, weil ich gerade nicht hinsehe. Am Anfang war es wirklich schlimm und dauernd stand meine Mutter hinter mir und hat ihren Senf dazu gegeben. Irgendwann hat es mir dann gelangt und ich habe ihr freundlich aber bestimmt erklärt, dass ich weiß was ich tue und schon aufpasse und, dass sie, wenn sie auf die Kinder aufpasst es gerne so machen kann, wie sie möchte, mir aber nicht dazwischen pfuschen soll. Zuerst war sie ein wenig beleidigt und sagte, dass sie sich ja nur sorgt, aber seitdem ist es ganz harmonisch und sie sagt nur in Ausnahmefällen etwas.

Mit meiner Schwiegermutter war es genau umgekehrt. Die hat fand mich viel zu streng und hat regelmäßig Dinge erlaubt, die ich eine Minute vorher verboten hatte oder ihnen Schokolade gegeben, wenn ich gerade gesagt hatte, dass es jetzt reicht. Da habe ich sie dann mal gefragt, ob sie es eigentlich nicht merkt, oder ob sie meine Autorität mit Absicht untergräbt. Da meinte sie, dass sie das schon sehen würde, aber dass sie eben fände, dass ich zu wenig erlauben würde und den Kindern alles mögliche vorenthalten würde. Daraufhin habe ich ihr erklärt, dass sie entweder meine Erziehungsregeln toleriert oder ich sie mit den Kindern nicht wieder besuchen werde, weil ich es nicht einsehe mir dauernd widersprechen zu lassen. Nach ein wenig hin und her hat sie dann eingesehen, dass es so nicht geht. Vermutlich fiel ihr auch wieder ein, wie unlustig sie es fand, als ihre Eltern immer alles besser wussten.

Ich bin eigentlich ganz froh, dass ich diese kleineren Kämpfe schon über meine Patenkindern ausgefochten habe. Bei den richtigen Enkelkindern wird es sicher noch die ein oder andere Debatte geben, aber die grundsätzlichen Weichen sind bereits gestellt. Die beiden Damen haben schon die Erfahrung gemacht, dass ich mir nicht reinreden lasse und sehr bestimmt meine Position vertrete. Denn das werde ich auch bei meinen Kindern machen. Ich habe nichts gegen Ratschläge, aber Besserwisserei oder gar Vorschriften kann ich nicht brauchen und das lasse ich mir dann auch nicht gefallen. Ich würde dir auch empfehlen, das einfach ruhig und bestimmt zu erklären. Man muss sich ja nicht gleich ankeifen, aber die Großeltern müssen gewisse Grenzen akzeptieren. Manchmal sind sie sich gar nicht bewusst, wie anstrengend sie sind, ein Hinweis auf die eigenen Eltern kann da Wunder wirken.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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