Discounter - unzumutbares Publikum?
Ich bin heute morgen ein bisschen Auto gefahren, da die Batterie des Autos schwächelte. Bei diesem Umweg bin ich dann direkt einkaufen gegangen und, da diese auf dem Weg lag, in die Filiale eines rot-gelben Discounters gegangen. Drinnen wurde ich schon von sehr lautem Geschrei empfangen. Drei Kinder rannten wild durch den Laden, spielten fangen, brüllten durch den gesamten Laden und warfen sich gegenseitig Sachen von den Wühltischen zu. Die apathisch wirkenden Eltern machten sich keine Mühe, ihre Kinder zu einem angemessenen Benehmen anzuhalten. Auch die Supermarktmitarbeiterinnen hatten keine Lust, hier mal etwas zu sagen.
Dazu muss man übrigens sagen, dass der Discounter ohnehin schon in einer Problemgegend liegt, die eher von schlichten Gemütern und anderen gescheiterten Existenzen bewohnt wird - dieser Eindruck bestätigte sich auch bei dieser seltsamen Familie.
Ich habe meine Sachen liegen gelassen und habe der Kassiererin gesagt, dass man unter solchen Umständen nicht einkaufen kann und dass dieser Lärmpegel eine Zumutung ist. Sie sagte dazu auch nicht viel und war insgesamt auch recht muffelig - aber das habe ich schon häufiger in Discountern erlebt, so dass ich das nicht ungewöhnlich finde.
Anschließend bin ich zu Edeka gegangen, wo ich sonst auch einkaufe und mich dort immer wohl fühle. Das sind wirklich Welten, die dazwischen liegen - es ist ruhig, freundlich, sehr sauber und das Publikum ist meistens recht angenehm (liegt wohl auch mit an der Lage). Das war wohl mein letzter Versuch, in einem Discounter einzukaufen - es gibt einfach keine Vorteile, sondern neben der Wühltischatmosphäre meistens auch fieses Publikum (nicht nur Proll-Familien, sondern oft auch Alkoholiker und ähnliche Gestalten). Wie erlebt ihr das? Was haltet ihr überhaupt davon, wenn Eltern ihre Kinder nicht richtig erziehen und sie dann trotzdem mit zum Einkaufen nehmen, obwohl diese sich nicht benehmen können?
Ich würde nicht so pauschal sagen, dass in Discountern ein unzumutbares Publikum vorherrscht, da es wirklich stark von der Lage des Marktes abhängt. Wir haben – im Gegensatz zu Dir – das Glück, dass in unserem Stamm-Discounter ganz „normale“ Leute einkaufen und der Markt auch wirklich gut gepflegt wird. Natürlich sind auch sozial schwächere oder Obdachlose, Alkoholiker und Familien mit schlecht erzogenen Kindern unterwegs, die gibt es aber eben überall. Zwar wird man einen Obdachlosen eher selten in einem Edeka-Markt antreffen weil die Preise bei vielen Produkten bedeutend höher sind als im Discounter; laut brüllende Kinder deren Eltern sich nicht um das Benehmen ihrer Sprösslinge scheren, wirst Du aber überall antreffen können. Und an den Obdachlosen oder sozial Schwachen störe ich mich auch nicht im Geringsten – warum auch? Das sind Leute wie Du und ich, der Unterschied liegt im Geldbeutel.
Gründe, einen bestimmten Discounter zu meiden wären höchstens die von Dir angesprochene mangelnde Sauberkeit. Wer nicht so viel Geld zur Verfügung hat (wie ich) kann es sich nicht unbedingt leisten fürs Ambiente eines Supermarktes mit zu bezahlen. Und selbst wenn ich es hätte, würde ich es vermutlich nicht einsehen. Die muffelige Kassiererin hatte vielleicht einfach nur mal einen schlechten Tag. Und einschreiten wird sie nur bedingt können wenn die Kinder zahlender Kunden sich so verhalten wie Du es beschrieben hast; wie schnell hagelt es eine Beschwerde von den gerügten Eltern und die Kassiererin muss um ihren Job fürchten. Ich bin auch der Meinung, dass man selbst mit einer muffeligen Kassiererin ein Lächeln entlocken kann wenn man ihr zuerst eins schenkt. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Was jetzt verzogene und rumbrüllende Kinder angeht: da schwillt mir der Kamm! Egal in welchem Laden. Wenn ich mit meinen Kindern irgendwo hingehe, ganz gleich ob das zum Einkaufen, in die Stadt oder in den Zoo ist, muss ich auf meine Kinder aufpassen und dafür sorgen dass sie sich ordentlich benehmen. Es erwartet ja niemand, dass die Kinder wie die Englein durch die Gänge schweben wenn Mutti Brot und Wurst kaufen geht, wenn die Kleinen aber mit Sachen herumwerfen, brüllen und ohne Rücksicht auf andere Kunden durch die Gänge flitzen hört der Spaß auf. Da ist bei den Eltern ganz entschieden was falsch gelaufen und von Erziehung kann wohl keine Rede sein. Jetzt zu sagen, dass Eltern solche Kinder zu Hause lassen sollen, bringt gar nichts. Denn diese apathischen Eltern, wie Du sie nennst, sind sich der Tatsache meist nicht bewusst oder denken nach dem Schema: „mein Kind ist nur aufgeweckt und ein bisschen wild.“
Weil ich eben halt so gar nichts von „Terror-Kindern“ halte kann ich mittlerweile auch nicht mehr wirklich den Mund halten wenn ich Zeuge von solchen Randale-Zügen werde. Da kommt dann schon je nach Heftigkeit mal ein Kommentar wie „mit dem D-Zug durch die Kinderstube“ oder „sie sollten vielleicht mal ein Auge auf ihr Kind werden, was meinen Sie?“. Mehr als Unverständnis ernte ich leider nicht und dazu große Kulleraugen. Manchmal fasst sich ein Elternteil aber auch ein Herz und schnappt sich den Spross mit den Worten „nu is aber mal gut, hier!“ Was mir aber aufgefallen ist, ist dass solche "Terror-Kinder" meistens eben nicht aus sozial Schwachen Familien stammen. Mutti ist dann nämlich meist richtig gut angezogen, hat ein teures Täschchen am Arm und den Wagen knallevoll mit den teureren Produkten, das Handy am Ohr und einen ganz, ganz wichtigen Ausdruck im Gesicht. Business-Mami hat da einfach nur keinen Bock und viel zu viel zu tun um nach dem Spross zu gucken denn sie ja so völlig antiautoritär groß zieht.
Ich habe diese Erfahrung ehrlich gesagt noch nicht gemacht. Ich gehe oft bei einem Diskonter einkaufen und dass Kinder einmal mehr herumtoben oder dergleichen ist mir ehrlich gesagt schon überall passiert. Auch in normalen Supermärkten.
Ich glaube, dass es vor allem auf die Umgebung ankommt. Erst unlängst war ich in einem Supermarkt (Billa) in meiner Nähe. Dieser Supermarkt befindet sich in der Nähe eines Schulgebietes und ich war gerade um die Mittagszeit dort. Schon am Parkplatz wurde ich von einem laut aufgedrehten Radio mit Technomusik begrüßt.
Einige Jugendliche haben sich am Parkplatz davor angesammelt und haben so ihre Mittagspause verbracht. Ich habe vor meiner Karenzzeit mit schwer erziehbaren Jugendlichen gearbeitet und unsere Jugendlichen sind zu Mittag auch oft in einen Supermarkt in der Nähe gegangen, aber ich habe mir da auch gedacht, dass ich so eine Situation von unseren Jugendlichen nicht kannte. Die hatte ich soweit unter Kontrolle, dass sie sich in der Mittagspause nicht so aufführten.
Man kann es also auch nicht nur an der sogenannten sozialen Schicht festlegen. In dieser Parkplatzsituation beim Billa hat es sich um Gymnasiasten gehandelt, also durchaus um Schüler, die auch wenn man Leute nach dem Gewand beurteilen will, nicht unbedingt aus der unteren sozialen Schicht gekommen sind.
Diese Situation hat mich zwar ein wenig genervt, einfach weil ich an dem Tag extrem müde war und da ist eine Begrüßung mit Technomusik nicht so mein Fall. Aber wirklich aufgeregt hat es mich nicht. Es sind Jugendliche und werden eben erst Erwachsene. Auch im Supermarkt drinnen war das Verhalten der Jugendlichen nicht gerade wie man es im Bilderbuch findet, aber wie gesagt, es sind eben Jugendliche. Wenn mich das derart stört, dann muss ich mir das eben so einteilen, dass ich nicht gerade in der Mittagspause in diesen Supermarkt gehe.
Dass die Mitarbeiter des Supermarktes nicht eingeschritten sind, kann ich in gewisser Weise auch verstehen, da die Jugendlichen ja auch nicht den ganzen Tag am Parkplatz verbringen und sie sind wohl vor allem zu Mittag auch das Hauptgeschäft dieses Supermarktes.
Das Problem mit Kindern und Jugendlichen im Supermarkt wirst du also denke ich überall finden, weil eben auch Kinder von besseren Sozialschichten oft unerzogen sind und auch da greifen die Eltern oft nicht ein. Das finde ich zwar auch nicht in Ordnung, aber wie gesagt bin ich eigentlich auch noch nie einer Situation gewesen, wo es im Supermarkt wirklich ausgeartet ist Natürlich ist ein Kind auch schon einmal schreiend durch die Gegend gelaufen, aber das kommt eben wie gesagt überall vor.
Ich kann so etwas für meine Gegend eigentlich auch nicht bestätigen. Sicherlich gibt es hier auch Asoziale aber nicht so in solchen Mengen und die Kaufen auch meistens nur an Tagen ein wenn es Geld vom Amt gab.
Das Publikum kann sich kein Supermarkt aussuchen. Wer sich in solchen Problembezirken ansiedelt weiß in der Regel worauf er sich einlässt. Es ist nun einmal so dass man meistens dort einkauft wo man wohnt. Die Verkäufer kann ich eigentlich auch verstehen, sie werden einfach resigniert haben und es nicht einsehen dass sie sich für die paar Euro Lohn noch mit solchem Volk anlegen sollen.
Deine Erfahrungen haben sicher weniger damit zu tun, dass du in einem Discounter einkaufen warst, sondern mehr damit, dass du in einer "Problemgegend" einkaufen warst und das auch noch an einem Samstag morgen, wo eh immer viele Familien mit Kindern einkaufen gehen.
In meiner Stadt gibt es zum Beispiel keine wirklichen Problemgegenden und die meisten Discounter liegen eher etwas außerhalb in Industriegebieten. Dort trifft man ganz normale Leute, die bei Aldi Milch und Nudeln kaufen und dann zu Real fahren um frische Lebensmittel zu kaufen. Als gescheiterte Existenz ist es bei uns wesentlich einfacher bei Edeka einzukaufen, weil dieses Geschäft ziemlich zentral liegt und ohne Auto gut zu erreichen ist.
Und Eltern, die ihre Kinder nicht im Griff haben, habe ich völlig unabhängig vom Geschäft und sozialem Status der Eltern schon so ziemlich überall erlebt. Erst vor kurzem hat in einem Antiquariat ein Kind einen Stapel Bücher umgeworfen und die wirklich gut gekleidete Mutter hielt es weder für nötig das Kind zurecht zu weisen noch sich beim Verkäufer zu entschuldigen.
Diese Ausführungen sind mit ein Grund, warum ich nicht gerne zum Discounter gehe, nur in in Ausnahmefällen, wenn besondere Angebote in den Prospekten locken. Aber dann suche ich meine gewünschten Sachen in Windeseile zusammen und verschwinde möglichst schnell. Ein Durchstöbern mancher Regale kommt in diesen Läden nicht infrage, weil ich mich oft sehr belästigt fühle durch das hier verkehrende Publikum.
Es geht nicht allgemein um die Gruppe der sozial schwächeren Menschen, auch um Obdachlose und sogenannte Penner. Viele in dieser Gruppe wissen sehr wohl, was gute Erziehung ist und auch bedeutet und benehmen sich auch kultiviert. Dann gibt es die, die weder Wert auf gutes Benehmen legen noch ihren Kinder dementsprechend eine gute Erziehung angedeihen lassen.
Vielen aus dieser Gruppe ist nicht bekannt, dass Wasser und Seife besonders zum Waschen, Baden und Duschen hervorragend geeignet sind. Sie steigen aus den Betten, schnell wird die schmutzige Kleidung angezogen, die schon vor einigen Tagen stank und dann rasch zum Discounter. Egal, ob andere Käufer vor Ekel die Nase rümpfen, das wird einfach ignoriert. Es ist widerlich, wenn solch ein Individium an mir vorbeigeht und mir steigt ein Gestank nach Urin in die Nase. Dann muß ich sofort raus.Schlimm ist auch für mich, wenn ein Verwahrloster in den Regalen wühlt, und ich soll nachher diese Sachen kaufen. Weiß ich, was ich mir dann an Bakterien einhandle?
Und diese Menschen nehmen dann noch ihre Kinder mit zum Discounter. Einige sind sehr lieb und brav, andere aber sind nicht nur ungezogen und frech, es sind irre kleine Teufel. Sie schubsen andere Käufer, werfen ihnen Waren, die sie vorab den Regalen entnommen haben, vor die Beine, strecken Ihnen die Zunge raus und schimpfen sie aus. Einige fahren mit Skateboard durch die Regalreihen und brüllen und schreien dazu. Zur Seite springen ist angesagt. Spricht man den Elternteil an, stößt man auf Unverständnis.
Verkaufspersonal anzusprechen bringt nichts. Die zucken nur die Schultern. Selbst der Marktleiter kümmert sich nur zögernd um diese Familien, nach Möglichkeit hält er sich daraus und wartet ab. Wenn nun die Kassiererin durch den entstandenen Lärm auch muffig ist, sehe ich nicht ein, warum ich sie als betroffener Kunde aufheitern soll. Wer nimmt mir den Ärger?
Da steht nun in einer Antwort geschrieben, dass das Leute wie du und ich sind, das weise ich das ganz entschieden von mir.
Seid mir nicht böse, aber wenn ich solche Threads lese, frage ich mich viele Sachen immer wieder. Es wird in einer Art abfällig über Randgruppen gesprochen, die mich ehrlich gesagt immer mehr ankotzt. Sollen Alkoholiker, sozial schwache, kranke Menschen die sich eventuell nicht mehr regelmäßig waschen können und so weiter nicht mehr einkaufen dürfen? Am besten wäre es eventuell noch, "solche Menschen" einfach einzusperren und nur noch zu beliefern, damit deren Anblick anderen Menschen erspart bleibt.
Klar finde ich auch nicht alle Verhaltensweise in Ordnung. Rennende Kinder in Supermärkten kann ich auch nicht leiden. Stark riechende Menschen sind auch nicht mein Ding. Allerdings mag ich es auch nicht, wenn vor mir eine Dame steht, die in ihrem 1000 Euro Parfum gebadet hat.
Ich muss dazu sagen, ich wohne in einem Stadtbezirk, den man wohl als sozialen Brennpunkt bezeichnen kann. Hier sind wenig Discounter und Supermärkte zu finden und somit konzentriert sich halt alles auf die vorhandenen Märkte. Wobei die Innenstadt mit Fußgängerzone auch direkt angrenzt an das Stadtgebiet. Von der genannten Kette gibt es hier in der Gegend sogar zwei Märkte. Beide neu renoviert. Wobei der eine besser aussieht als der andere, was einfach auch an der Bauart liegt. Ansonsten gibt es noch einen der anderen beiden, großen Discounter und der Markt ist vor allem eins: dreckig und klein. Was sich aber auch nicht anders machen lässt. Und es ist noch dazu der einzige Markt der Kette in der Innenstadt. Den anderen der beiden Discounter gibt es auch nur einmal hier in der Innenstadt, allerdings weiter weg.
Das Publikum ist gemischt. Den größten Teil machen aber sozial schwache Menschen aus und ausländische Mitbürger. Wobei einer der Märkte auch noch viel Laufkundschaft anzieht. Klar gibt es mal rennende Kinder. Aber da alle Märkte mittlerweile so eng sind, ist da nicht viel Platz zum Toben. Vielleicht kaufe ich auch einfach zu anderen Zeiten ein, als Familien mit Kindern. Sprich mich stören diese Publikumsgruppen kaum. Und ansonsten benehmen sich die Kunden. Beziehungsweise orientiert sich das wenn weniger an der Art der Marktes oder dem Namen des Marktes. Viel schlimmeres Publikum habe ich früher in den HL- Märkten in der Innenstadt erlebt. Da war es schon richtig unheimlich einzukaufen. Wobei HL ja nun eher ein Markt war, der höheren Preiskategorie.
Da hier aber nun hier eine spezielle Kette angesprochen wurde, die Angestellten der Kette sind mittlerweile allgemein eher unfreundlich und unmotiviert. Für mich ist der eine Markt der Kette der nächste. Also suche ich den regelmäßig auf. Der Umgang mit Kunden lässt meistens zu wünschen übrig. Da sind selbst die Verkäufer in dem dreckigen und engen Laden netter. Allerdings fand da ja eine Firmenübernahme statt, also bei der Firma mit dem gelb-roten Logo. Die Veränderungen kamen erst nach der Übernahme. Und man las auch immer wieder im Internet, wie mies dort zum Teil vor allem mit Altangestellten umgegangen wurde. Das schlägt sich, denke ich, auch auf die Arbeitsmoral nieder. Ich persönlich versuche zur Zeit meine Einkäufe zusätzlich noch wo anders zu erledigen, weil ich momentan nur eine verärgerte Kundin bin. Eine sehr verärgerte Kundin. So verärgert, dass die Firma durchaus mal nicht so nette Mails von mir bekommt. Mittlerweile scheint es die Firma auch nicht mehr zu jucken. Allerdings ist es halt hier in der Gegend schwierig ohne Auto mit dem Einkaufen. Die andere Seite wäre nämlich, wenn viele so denken wie ich und den Markt nun auch vermehrt meiden, schließt er eventuell. Was mir im Endeffekt auch nichts bringen würde.
Trotzdem denke ich, ich finde es recht unschön, dass man über Menschen, die vielleicht auch gar nichts dafür können, immer wieder so herzieht. Gerade weil ja scheinbar auch bewusst in Märkten in Problembezirken eingekauft wird. Sorry dann braucht man sich über das Publikum doch nicht zu wundern.
Ich kann littlesister in vielen Bereichen nur zustimmen. Ich finde einige Aussagen in diesem Thread hier auch mehr als nur traurig. Da kann man sich teilweise dann fragen, wer nun asozial ist! Andere Leute derart zu verurteilen nur weil sie weniger Geld haben finde ich einfach erschreckend traurig und deutet meiner Meinung nach auf eine sehr asoziale Denkweise hin!
Ich finde es auch traurig, dass man finanzschwache Leute automatisch abstempelt und behauptet, dass sie sich nicht waschen oder dergleichen. Erziehen können solche Leute natürlich auch nicht, weil sie stinken ja und sowieso und überhaupt sollen sie doch bitte in ihr Getto zurückgehen. Am besten dann auch noch eine Tür davor und zunageln.
Mich würde interessieren, wo Obdachlose ihr Essen einkaufen sollen? Oder haben sie kein Recht auf Essen? Oder darf ein Obdachloser nur Müll aus Mülltonnen essen? Ich finde so eine Einstellung wirklich nur traurig und ich wünsche niemanden jemals in so eine Situation zu kommen! Und ja, es kann jedem passieren! Auch dem Bankmanager wenn er viel Pech hat!
Es gibt in jedem, aber wirklich in jedem Geschäft lästige und weniger lästige Kunden. Kunden, die mehr oder weniger gut gekleidet sind und Kunden, die ihre Kinder mehr oder weniger in Griff haben. Aber das hat doch bitte nicht wirklich etwas mit Randgruppen zu tun! Nur weil die Eltern ihren Kindern nicht Tonnen von Markenspielsachen kaufen können müssen sich diese Kinder also in Supermärkten austoben oder wie?
In meiner Stiege wohnt auch eine finanzarme Familie mit zwei Kindern. Ich beobachte total gerne die Kinder im Garten. Sie spielen sich derart lieb und das ohne gekauftem Spielzeug! Nur mit Steinen und Naturmaterialien. Im Diskonter habe ich diese Familie auch schon oft gesehen! Ich habe selten so gut erzogene Kinder gesehen! Trotzdem kommen sie auch einer Randgruppe. Die Kinder haben auch keine Markenkleider an. Aber deswegen sind sie doch keine schlechteren Menschen? Darf man nur noch mit Gucci, Prada und Co einkaufen gehen?
Es gibt auch genügend Kinder von reichen, gut gekleideten Eltern die sich mehr als nur aufführen in Supermärkten! Weil vielleicht einmal ihr Wunsch nicht gleich in Erfüllung geht, toben und schreien sie dann herum. Ob man nun ein besserer Mensch ist, nur weil man Vorurteile gegenüber Randgruppen hat, bezweifle ich ernsthaft! Bakterien kann man sich übrigens von jedem Menschen holen! Nur weil jemand keine Markenkleidung trägt heißt das doch noch lange nicht, dass er voller Kranheitserreger ist.
Aber wer nicht gerne in Wühlkisten herumwühlt, weil er sich davor ekelt, wer davor da hineingegriffen hat, sollte am besten vielleicht wirklich Diskonter meiden und in andere Geschäfte gehen! Niemand ist gezwungen in diesen Wühlkisten zu stöbern! Diese Leute haben wahrscheinlich auch immer einen Desinfektionsspray im Handtascherl, damit sie die Stange vom Einkaufswagerl vorher desinfizieren können. Sollen sie auch gerne, wenn es sie stört.
Es gibt in jeder Gesellschaftsschicht solche und solche Leute. Man kann weder die einen noch die anderen verurteilen. Für alle Schichten gibt es genügend Vorurteile! Manchmal stimmen sie, manchmal nicht.
Ich habe in Discountern schon ähnliche Situationen erlebt, wie du auch. Bei uns in der Nähe gibt es einen Kaufpark und ein Netto. Der Kaufpark ist sehr angenehm, eine recht große Filiale mitten in der Stadt, ordentlich und ganz vernünftig. Die Leute dort sind auch nicht besonders auffallend oder unangenehm. Ganz anders ist es aber im Netto. Die Filiale ist an sich schon so winzig, dass man dort nicht mit zwei Einkaufswagen in einem Gang aneinander vorbei fahren kann, sondern immer einer nachgeben und Platz machen muss, damit der andere durch kann. Aber nicht genug der Ärgererei, dieser Discounter ist ein wahrer Tummelplatz an merkwürdigen, kauzigen Gestalten, die teilweise noch nicht mal Deutsch sprechen können.
So passierte es mir erst letzte Woche, dass ich mir meine Lieblingsbrownies im Netto holen wollte (die gibt es sonst nirgendwo anders zu kaufen) und in der Kassenschlange zwischen einem Betrunkenen Obdachlosen und einer Türkischen Familie stand. Die Familie unterhielt sich lautstark auf türkisch und der Mann versuchte dann der Kassiererin in einem Deutsch-Türkisch Mix zu erklären, dass er Zigaretten haben wollte, obwohl er noch nicht mal an der Reihe war. Die türkische Familie rückte dann mit ihrem Einkaufswagen immer näher heran und ich kam mir irgendwann schon richtig eingeklemmt vor und hatte es einfach satt.
Erfahrungen wie diese nehmen mir fast immer die Lust in Discountern einkaufen zu gehen und wenn ich es doch tue, dann gibt es danach immer erstmal eine paar Monate Pause. Was ungezogene Kindern in Supermärkten angeht, so könnte ich da Romane drüber schreiben. Ich bin im Grund nicht rassistisch oder ausländerfeindlich, aber ich habe sehr oft den Eindruck, dass es besonders ausländische Kinder sind, die im Supermarkt Randale machen. Das Kinder dort rum rennen, einem den Weg versperren, ist doch schon geradezu normal, aber es gab auch schon einiges schlimmeres, was ich dort erlebt habe.
Ich habe eine russische Familie einmal dabei beobachtet, wie sie mit ihrem Kind rangen, welches um die 5 Jahre alt war. Das Kind rannte durch den Supermarkt, packte sich eine handvoll Süßigkeiten, die es haben wollte und schmiss es in den Einkaufskorb der Eltern. Diese nahmen die Ware dann wieder aus dem Einkaufswagen heraus, während das Kind tobte und brüllte. Beim Obst lud dann die Mutter einige Trauben und Bananen in den Einkaufswagen und bemerkte auch nicht, dass das Kind die Hand beim vorübergehen nach anderem Obst ausstreckte, um es zu zerdrücken. Der Höhepunkt des Ganzen war aber, als die Eltern dem Kind eine Flasche Cola verweigerten und das Kind daraufhin einen Karton mit Schokolade umkippte und davonrannte. Die Eltern scherten sich aber auch darum nicht und kauften in Ruhe weiter ein.
Ich weiß ja nicht, was solche Menschen sich denken, während sie sowas tun, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie glücklich damit sind. Das Kind aber mal vernünftig zu erziehen kommt für sie scheinbar auch nicht in Frage. Ich finde es schrecklich ärgerlich, solchen Leuten im Supermarkt zu begegnen, aber vermeiden lässt es sich ja doch nicht.
Hier geht es nicht um die Verurteilung anderer Leute, weil diese weniger Geld haben. Für ein Stück Seife reicht auch wenig Geld. Es geht auch nicht um arme kranke Menschen, die sich nicht mehr helfen können, aber fast immer betreut werden. Hauptsächlich geht es um die Leute, die es überflüssig finden sich zu waschen und sich saubere Kleidung anzuziehen, damit sie später im Discounter oder anderswo keine Geruchsbelästigung für andere sind, wenn sie schon selbst nicht viel um sich geben. Von teuren Marken wie Gucci oder Prada war keine Rede. Es geht nur um Sauberkeit. Natürlich mag ich es auch nicht, wenn jemand meterweit schon nach Parfum riecht, egal ob sehr teuer oder billig.
Ich glaube es nicht, dass es jemandem angenehm ist, einen Penner im Discounter vor sich zu haben oder anderswo. Die Erfahrung habe ich gemacht, dass automatisch andere Käufer sowohl vor als hinter ihm abrücken und eine große Lücke lassen, warum wohl? Haben all` diese Menschen eventuell auch eine asoziale Denkweise? Wird man sich hier auch fragen, wer nun asozial ist?
Ich liebe Kinder und freue mich über Kinderlachen. Kinder sind naturgemäß laut und ausgelassen. Das macht mir überhaupt nichts aus, aber das hat nichts mit dem beschriebenen Verhalten von unerzogenen Kindern zu tun. Tonnen voll Markenspielsachen, was soll ein kreatives Kind damit machen? Was hat das mit unerzogenem Verhalten zu tun?
Vielleicht ist es wirklich in anderen Discountergeschäften anders und weniger stressig. Ich werde es mal ausprobieren.
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