Ärger bei schlechten Noten?

vom 14.04.2010, 15:15 Uhr

Ich finde Eltern sollten nicht schimpfen wenn ihr Kind schlechte Noten mit nach Hause bringt. Meine Eltern haben das auch niemals gemacht und ich war auch sehr froh darüber. Wenn die Eltern schimpfen verlieren die Kinder nur schnell das Vertrauen und zeigen schlechte Noten Zuhause gar nicht mehr hin. In meiner Klasse waren viele, die dadurch angefangen haben Unterschriften zu fälschen und trotzdem ganz und gar nicht besser geworden sind. Manche Kinder sollten Förderunterricht machen, gingen auch hin aber wurden nicht besser, weil sie einfach nicht zuhören wollten, solange bis sie es selbst kapiert haben und sich zusammengerissen.

Meiner Meinung nach sollten Eltern sich da eher her aushalten, so verlieren die Kinder wenigstens nicht das Vertrauen. Eltern sollten eine Stütze beim Lernen sein und wenn es Probleme gibt so, dass die Kinder selbst lernen Verantwortung zu übernehmen und es gar nicht erst dazu kommt. Natürlich gibt es immer Stoffgebiete die man mal nicht so gut versteht, aber wenn man es wirklich will kommt man auch gut durch das Schuljahr, selbst wenn man nicht so begabt ist.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde, dass man als Elternteil sein Kind niemals ausschimpfen sollte, wenn es eine schlechte Zensur mit nach Hause bringt. Wenn das Kind sonst ergeizig ist oder zumindest allgemein gute Zensuren schreibt, dann hilft es ihm überhaupt nicht bei einem solchen Ausrutscher auch noch ausgeschimpft zu werden.

Ich denke, man sollte sich in einem solchen Fall lieber mit seinem Kind zusammen setzen und im Vertrauen mit ihm reden wie das denn passiert ist und seine Hilfe beim lernen anbieten und das auf eine lockere Art klären. Wenn man das Kind unter Druck setzt und es ausschimpft, dann muss es nicht nur mit der Situation für sich selbst klar kommen, sondern hat noch mehr Stress, weil es ja seine Eltern nicht noch einmal enttäuschen will. Ich denke, das alles macht die Zensuren nur noch schlechter und hilft dem Kind ganz und gar nicht.

Womöglich bringt man das Kind nur dazu, dass es einem die schlechten Noten gar nicht mehr zeigt, sondern einem verheimlicht, weil es sich schämt.

» dome7 » Beiträge: 35 » Talkpoints: 2,43 »


Ich finde man sollte wenn überhaupt nur dann schimpfen, wenn man nur aus reiner Faulheit schlechte Noten hat. Wenn aber ein normaler Schüler, der regelmäßig für Arbeiten oder HÜs lernt, mal eine schlechte Note mit nach Hause bringt, sollte man auf keinen Fall mit ihm schimpfen. Man sollte dem Schüler dann besser gut zureden, dass das nur ein Ausrutscher war oder irgendwas ähnliches.

Sollte es aber öfters Vorkommen, dass schlechte Noten mit nach Hause kommen, obwohl der betreffende Schüler lernt, sollte man sich über geeignete Hilfen Gedanken machen. Zum Beispiel ob der Schüler Nachhilfe in bestimmten Fächern benötigt oder ob der Schüler so überfordert ist, dass ein Schulwechsel in betracht gezogen werden sollte.

Aber ein Kind anzuschreien, es solle endlich mal bessere Noten schreiben oder es dazu verdonnern den ganzen Tag zu lernen bringt auch nichts, außer das die Kindheit des Kindes zerstört wird und daraus folgt das es extrem unglücklich ist. Wenn es einfach nicht mehr geht, dann geht es halt nicht mehr und man muss sich über weitere Schritte Gedanken machen!

Aber in deinem Fall, bei nur einer 5, würde ich nicht anfangen zu Hause riesen Krach zu machen. Dein Kind hat es selber eingesehen, dass er lernen muss, um seinen angestrebten Einser Schnitt zu bekommen. Das war ihm jetzt eine Lehre und damit würde ich das Thema nun abhacken.

» Verdion1337 » Beiträge: 763 » Talkpoints: 7,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe selbst keine Kinder, aber ich weiß noch gut, wie es zu meiner Schulzeit war. Nicht immer habe ich bei schlechten Noten Ärger bekommen, allerdings war das tatsächlich eine Zeitlang so, dass ich geschimpft wurde, wenn ich nicht gut genug war und die Gründe dafür spielten damals auch keine Rolle, weswegen ich sie auch irgendwann gar nicht mehr erst genannt habe. Irgendwann ab der sechsten Klasse hörte das Schimpfen allerdings auf und meine Eltern waren eher verzweifelt, wenn ich mit einer Fünf nach Hause kam. Allerdings wussten sie sicherlich auch, dass sie an meinen schlechten Noten nicht ganz unschuldig waren, denn wir sind ein paarmal mitten im Schuljahr umgezogen und haben dabei auch zweimal das Bundesland gewechselt, sodass ich schon aufgrund dieser Tatsache wirkliche Probleme damit hatte, einen Anschluss zu finden und überhaupt mitzukommen.

Irgendwann war ich aber auch in der absoluten Null-Bock-Phase, von der ich nicht weiß, inwiefern sie eine Teilbegründung in meiner Resignation gefunden hat, die sich aufgrund dieser Umzüge irgendwann manifestiert hat. Aber auch, wenn ich dann wirklich aufgrund meiner Faulheit und somit aus mangelnder Vorbereitung eine schlechte Note mit nach Hause brachte, bekam ich keinen Ärger, wobei ich dazusagen muss, dass mir das damals in den entsprechenden Phasen auch reichlich egal gewesen wäre, denn ich hatte jeweils ganz andere Probleme.

Obwohl ich in der Grundschule wirklich eine gute Schülerin war und es mir auch später auf dem Gymnasium hin und wieder „passiert“ ist, dass ich auch in meinen für gewöhnlich schlechten Fächern sehr gute Noten geschrieben habe, waren meine Eltern nicht böse, wenn sich diese kurzfristige Besserung bald wieder erheblich verschlechtert hat. Ich glaube, sie haben irgendwann wirklich selbst resigniert, und möglicherweise wäre es auch wirklich besser gewesen, wenn sie irgendwann mal etwas mehr durchgegriffen hätten.

Sicherlich war ich nicht wirklich scharf darauf, Ärger zu bekommen, aber ich denke, es hätte meinen Eltern nicht schwerfallen dürfen, herauszufinden, ob ich wirklich einfach nur faul war oder ob meine schlechten Noten andere Gründe hatten. Und ich denke, dass es teilweise wirklich ganz gut gewesen wäre, wenn sie mir mal etwas ernsthafter ins Gewissen geredet hätten – vielleicht, ohne gleich zu brüllen, aber doch mit etwas mehr Entschiedenheit und der Androhung irgendwelcher Konsequenzen. Möglicherweise hätte das doch irgendwann etwas bewirkt, ich kann das leider nicht mit Sicherheit sagen, weil es so eben nicht passiert ist.

Bei meinen eigenen Kindern würde ich wohl genau so vorgehen wie Du und ich denke, wenn man merkt, dass das Kind wirklich selbst enttäuscht ist, dann bringt Schimpfen wenig. Die Einsicht ist ja da, und insofern dürfte im Umkehrschluss auch die entsprechende Bemühung und Ernsthaftigkeit gegeben sein, denn wenn man eine Sache nicht ernstnimmt, dann ist man bei einem Scheitern während der Erledigung dieser Sache eben auch nicht enttäuscht. Schimpfen würde ich wohl nur dann, wenn ich merken würde, dass überhaupt kein Interesse daran besteht, die Schule ernstzunehmen und ich das Gefühl hätte, dass mein Kind die Schule auf die leichte Schulter nimmt und sich dabei schwer selbst schadet.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin der Meinung, das das Schimpfen, bei schlechten Noten, nichts bringt ausser das es höchstens das Kind noch mehr einschüchtert und das Vertrauen noch weniger wird. Wenn mein Sohn mit einer schlechten Note nach Hause kommt, dann versuche ich, mit ihm zusammen, den Grund herauszufinden, also seine Schwächen bei der Arbeit raussuchen und das dann speziell zu üben, damit er da besser wird.

Ganz im Gegenteil, wenn mein Sohn gute Noten nach Hause bringt, dann belohnen oder loben wir ihn und wenn er dann mal schlechte mitbringt, ist das auch kein Beinbruch und er weiss, das er das zwar nicht gut gemacht hat, aber jederzeit zu uns damit kommen kann. Ich habe meinem Sohn auch erklärt, warum es wichtig ist, das man versucht so gut wie möglich in der Schule zu sein und er hat es auch verstanden.

ich finde es gibt nichts schlimmeres, wenn die Kinder Angst haben, mit schlechten Noten nach Hause zu kommen, denn dadurch wird meiner Meinung nach das Vertrauen total eingeschränkt und ich kenne es von einer ehemaligen Mitschülerin von mir, die sich aufgrund so einer Situation umgebracht hatte, weil sie einfach zuviel Angst hatte, mit einer fünf nach Hause zu kommen. Klar ist das ein Extremfall, aber so kann es im schlimmsten Fall wirklich ausgehen, weil es einfach eine zu grosse psychische Belastung ist.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich gehe selber noch zur Schule und denke, dass es dumm ist die Kinder zu bestrafen oder zum lernen zu zwingen. Es sollte im Alter von 6-10 gezeigt werden wie es richtig geht, allerdings sollte danach etwas Freiraum gegeben werden und den Kindern verständlich gemacht werden, dass Sie für ihre Zukunft lernen und extreme Beispiele gezeigt werden sollten was passieren kann wenn sie alles außer Acht lassen.

Auch ist nicht jedes Kind ein super schlaues Kind und von daher ist dort bestrafen recht unangebracht. Da dein Kind anscheinend immer lernt und auch nur einmal etwas in den Sand gesetzt hat sollte das nun nicht weiter wild sein und deine Bestrafung wäre nicht angebracht gewesen. Falls es noch öfter passiert solltest du aber ein ernstes Wort mit ihm reden. Das ist jedenfalls meine Ansicht der Dinge. Meine Eltern haben mich immer machen lassen und das war genau das richtige. Es waren auch mal eine 4 oder 5 dabei aber das passiert jeden mal. Von daher lass dein Kind am besten machen. :wink:

» Sebek » Beiträge: 241 » Talkpoints: 30,26 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde nicht, dass dein Sohn hätte ausgeschimpft werden sollen. Er ist anscheinend nicht faul, wenn er ansonsten gute Noten schreibt. So ein Ausrutscher kann jedem mal passieren und ich finde, dass das auch nichts schlimmes ist. Schlimm finde ich allerdings, dass dir der angestrebte Einserschnitt so wichtig ist. Wenn dein Sohn noch in dem Alter ist, in dem du ihn ausschimpfen kannst, wird er wohl erst in der fünften oder sechsten Klasse sein. Viel älter kann er jedenfalls nicht sein. Glaubst du, dass sich später irgendjemand für diese Zeugnisse interessieren wird? Schon in so einem jungen Alter Druck auszuüben nach dem Motto "du musst immer in allem der beste sein", halte ich eher für schädlich.

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich aufs Gymnasium gekommen bin. In der Grundschule habe ich selbstverständlich nur Einsen und Zweien nach Hause gebracht. Und auf der weiterführenden Schule mussten meine Eltern akzeptieren, dass sich das nicht so fortsetzen würde. Plötzlich gab es auch mal Dreien und da war mein Vater richtig wütend. Er zweifelte sogar daran, ob ich überhaupt für das Gymnasium geeignet sei und ob ich nicht auf die Realschule gemusst hätte. Mal wurde ich ausgeschimpft und mal wurde mir klargemacht, wie enttäuscht er von mir sei. Das führte dazu, dass ich ihm irgendwann einfach nicht mehr von meinen Noten erzählte. Einmal habe ich sogar eine Fünf geschrieben und ihn angelogen, es sei eine Drei gewesen. Zum Glück hat er mir geglaubt und wollte das Heft nicht sehen.

Wie man sieht, bringt ausschimpfen generell nichts. Ich bin dadurch jedenfalls nicht besser in der Schule geworden und hatte bloß Angst vor der Reaktion meiner Eltern. In der Mittel- beziehungsweise Oberstufe bin ich ganz von alleine besser geworden ohne Druck von außen. Das Ausschimpfen hat das Verhältnis zu meinem Vater nur abermals verschlechtert.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das kommt immer ganz auf die Situation an. Was hilft es z.B. wenn das Kind in der Schule z.B. Probleme hat, aber nie darüber spricht und die Leistungen dann schlechter werden? Was bringt dann zum Beispiel, wenn man schimpft? Nichts. Man sollte versuchen, Ursachen zu finden, warum das Kind in der Schule nicht so gut ist. Vielleicht auch mal mit den Lehrern sprechen, woran das liegen könnte. Man sollte bei einem "mangelhaft" die Arbeit mal durchgehen und gucken woran es genau gelegen hat und genau das für die nächste Arbeit gut vorbereiten. Denn durch Schimpfen werden die Noten ja schließlich auch nicht besser.

» flobeitrag » Beiträge: 109 » Talkpoints: -1,78 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe als Kind sehr selten mal eine schlechte Note bekommen, aber ich konnte mit meinen Eltern immer über alles reden und hatte nie Angst, ihnen davon zu berichten, meine Eltern waren zwar dann nicht davon erbaut, aber sie haben sich zu mir gesetzt und mit mir darüber geredet und sich die Arbeit oder den Test um den es ging auch in Ruhe angesehen und sind ihn Schritt für Schritt mit mir durchgegangen.

So konnten wir gemeinsam feststellen, ob ich den Lernstoff denn jetzt auch verinnerlicht hatte oder ob eventuell eine Nachhilfe das Beste in der Situation gewesen währe, schlimm ist es aber, wenn die Kinder bestraft werden und sich dann mit schlechten Noten nicht mehr nach Hause trauen.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Schimpfen würde ich vielleicht noch akzeptieren, aber die Kinder wegen einer schlechten Note zu bestrafen finde ich ist ein absolutes No-Go. So etwas wie Fernsehverbot oder Hausarrest kommen eigentlich nie gut an. Vielmehr sollte man sein Kind aufmuntern, besonders wenn es mit der eigenen Note selbst zu kämpfen hat. Wenn dein Sohn, wie du erwähnt hast, ebenfalls sehr niedergeschlagen war und bisher eigentlich kein schlechter Schüler war, so bereut er es sicher auch selbst nicht gelernt zu haben. V

Vielleicht kannst du ihm ja anbieten, dich beim nächsten Mal noch einmal vor einer Schulaufgabe mit ihm hinzusetzen und mit ihm zu üben. Ich weiß ja nicht in welcher Klasse dein Sohn ist. Wenn er auf einer weiterführenden Schule ist und du kannst ihm nicht helfen, weil du den Stoff beispielsweise nie im Unterricht behandelt hast, so kannst du ihm sagen, dass er noch einmal den Lehrer aufsuchen und dort nachfragen soll. Unser Lehrer macht immer eine Fragestunde vor jeder Arbeit.

Wenn du deinen Sohn bestrafen würdest, würde er beim nächsten Mal vielleicht zu hohe Erwartungen an sich selbst und sich somit auch unter Druck setzen, nur um dich von seiner Leistung zu überzeugen. Gerade bei diesem Hintergedanken lernt man dann nur oberflächlich und bekommt nichts in den Kopf. Nicht selten kommt es dann in einer Arbeit zu einem Black Out und dein Sohn vermasselt die Arbeit vielleicht noch mehr als die letzte, weil er sich zu sehr unter Druck setzt, alles richtig haben möchte, aber davon dann alles vergisst, nur um zu Hause einer Strafe oder einem Anschiss zu entgehen.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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