Ärger bei schlechten Noten?

vom 14.04.2010, 15:15 Uhr

Ich finde es ungerecht, ein Kind auszuschimpfen, wenn es für eine Arbeit tagelang gelernt hat und trotzdem zB eine Fünf schreibt. Dann hat es den Stoff einfach nicht richtig verstanden und kann meiner Meinung nach nichts dazu. Wenn das Kind aber tatsächlich nicht gelernt hat, weil es zB keine Lust hatte, und deshalb die Fünf hatte, dann würde ich schon etwas sagen.

In Ihrem Fall hätte ich wahrscheinlich schon ein wenig geschimpft, denn wenn Ihr Junge sonst immer gute Arbeiten schreibt, muss er ja diesmal etwas falsch gemacht haben. Vielleicht hat es aber auch nur am Thema gelegen, manche Dinge kann man üben, wie man will, man versteht sie einfach nicht. Ich würde allerdings die Themen mit meinem Sohn zusammen nachlernen, da Sprachen immer auf das bereits Gelernte aufbauen, gerade in Englisch.

» maulende myrte » Beiträge: 12 » Talkpoints: 5,89 »



Ich habe leider schon oft beobachtet wie Kinder angeschimpft wurden und das nur weil sie schlechte Noten heim gebracht habe. Oftmals steckt in den Kindern auch nicht das Potential welches die Eltern von ihm oder ihr erwarten (Ich will nicht damit sagen, dass dein Kind nicht begabt wäre). Ich frage mich immer ob diese Menschen ernsthaft glauben, dass Kinder unter Druck besser arbeiten können.

Man muss ein Kind auch Kind sein lassen. Es gibt genug andere Möglichkeiten das Kind zu motivieren und damit auf lange Sicht zu stärken! Damit meine ich nicht einmal irgendwelche Geschenke, denn die bringen auf Dauer nämlich nichts. Man sollte dem Kind lieber öfter sagen wie stolz man auf es ist. Bei jedem noch so kleinen Erfolg sollte man dahinter stehen.

Eine andere Problematik sind ja oftmals die Geschwister, denn die können natürlich selbst auch einen Druck aber auch einen gewissen Ansporn ausbilden. Die Leistungen meiner Schwester (2 Jahre älter) haben mir damals in der ersten und zweiten Klasse echt einen Schrecken eingejagt: Ich hab mir eine unvorstellbare Erwartungshaltung meiner Eltern eingebildet.

Also Fazit: Lobe deine Kinder für ihre Leistung und bestärke sie damit! Sie lernen für sich und für ihr Leben, also nicht für die Eltern oder die Schule.

» brunog » Beiträge: 20 » Talkpoints: 8,20 »


Also ganz allgemein denke ich, dass es nicht sehr vorteilhaft ist sein Kind auszuschimpfen wenn es eine schlechte Note hat. Wenn es sonst immer gute Zensuren hat und es ein Ausrutscher war, dann wird es sich sicher selbst fragen wie so etwas passieren konnte und sich schlecht fühlen.

Ich denke wenn man das Kind dann noch ausschimpft dann denkt es es hat auch noch seine Eltern enttäuscht und macht sich noch mehr Vorwürfe. Meiner Meinung nach sollte man sich vielleicht mal mit seinem Kind hinsetzen und fragen warum es passiert ist und ob es irgendwelche Probleme in der Schule gibt und man helfen könnte. Ich denke reden ist immer ein besserer Weg als gleich zu schimpfen. Ich würde dem Kind auch noch Mut machen, dass es bei der nächsten Arbeit siche wieder besser klappt.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Kinder oder Schüler, die einen sehr guten Schnitt verfolgen und dann einen schlechte Note schreiben sind schon so deprimiert und niedergeschlagen, dass es sich auch keinen Fall lohnt sie noch einmal runterzumachen. Es zeigt schon an seine Reaktion, dass es ihm überhaupt nicht egal ist, welche Noten er schreibt und dass heißt für mich, dass es nicht nötig ist ihn weiter runterzumachen - im Gegenteil. Ich selber spreche aus Erfahrung und es ist für mich schon schlecht eine 2 nach Hause zu bringen. Es war sehr wichtig, dass meine Mutter sich um nicht kümmerte und mich tröstete und sagte, niemand kann perfekt sein. Und kein Schüler kann auf jede HÜ (Hausaufgabenüberprüfung) oder in jedem Fach alles verstanden haben.

Ich finde auch, dass man schlechte Schüler auch nicht bestrafen soll, sondern mit ihnen "kumpelhaft" rüberbringt, dass er selbst für seine Schullaufbahn verantwortlich ist und wenn er so weiter macht, seinen Traumberuf nicht erreichen wird. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo die Eltern meiner Meinung nach sich nicht mehr sehr einmischen sollten. Du kannst die Sache auch ein wenig anders sehen: Sei froh, dass er dir die Note verraten hat. Andere Jugendliche verheimlichen es und fälschen sogar die Unterschrift, was oft eigentlich nur gut gemeint ist. Lass das Kind auch die Note noch verdauen! Und eine einzige schlechte Zensur bedeutet nicht, dass man in diesem Fach eine schlechte Zeugnissnote bekommt.

» flori96 » Beiträge: 42 » Talkpoints: 34,07 »



Ich finde man muss unterscheiden zwischen schlechten Noten wegen Faulheit eines Kindes oder schlechten Noten wegen eines Verständnisproblems. Viele Kinder haben einfach große Probleme dem Unterricht zu folgen, was der Grund für schlechte Noten ist. Als Elternteil ist man in der frühen Schulphase des Kindes auch sehr stark mit verantwortlich für die Leistungen des Kindes. Immerhin müssen Hausaufgaben kontrolliert werden und vielleicht auch Dinge zu Hause nochmals erklärt und geübt werden. Ich habe mit meiner Mutter früher so viele Diktate geübt, dass ich sie fast schon auswendig schreiben konnte. Mit meinem Vater habe ich Mathematikaufgaben gerechnet, was mir das Rechnen in der Schule sehr stark erleichterte. Deswegen hatte ich auch in der Schule immer gute Noten bei den Prüfungen. Wenn ich dann bei einem Aufsatz ganz einfach am Thema vorbeigeschrieben habe und eine schlechte Note bekommen habe, bekam ich auch keinen Ärger von meinen Eltern. Immerhin war es nur ein Ausrutscher, der mir unterlaufen war.

Anders sieht es aus wenn ein Kind einfach zu faul ist zu lernen. Ich hatte in der Schule einen Freund, dessen Eltern auch sehr streng waren. Sie taten alles für ihr Kind und setzten sich auch viel zu Hause mit ihm an den Küchentisch und übten Schulaufgaben. Ich habe aber mitbekommen, dass er seinen Eltern ab und an Noten verheimlichte und auch nicht erzählte was er für Hausaufgaben auf hatte. Das ging natürlich nicht lange gut, denn die Lehrerin rief zu Hause bei den Eltern an und fragte wie die schlechten Leistungen in der Schule zu stand kommen. Daraufhin bekam mein Mitschüler ziemlichen Ärger, was man natürlich absolut verstehen kann. Generell erachte ich es schon als wichtig als Elternteil eine gewisse Strenge an den Tag zu legen, aber man sollte immer im Einzelfall entscheiden ob man Kinder bestraft.

» Mc.Lovin » Beiträge: 1230 » Talkpoints: -1,57 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde das es immer sehr schwierig ist in einer solchen Situation richtig zu handeln. Auf der einen Seite steht natürlich die Gefahr, dass sich das Kind nichts aus den Noten macht, wenn es keine negativen Konsequenzen zu spüren bekommt und dadurch eine gleichgültige Einstellung bekommt. Andererseits ist es aber auch so, dass man durch negative Konsequenzen schnell die Motivation zerstören kann.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich eigentlich nie Ärger für schlechte Noten bekommen habe. Aber auch so gut wie nie eine Belohnung und deswegen war ich eigentlich immer nur mäßig motiviert. In der Oberstufe wollte ich dann langsam selber gute Noten haben, aber wirklich viel dafür getan habe ich nie.

In deiner Situation würde ich deinen Sohn nun nicht dafür bestrafen. Es ist immerhin wirklich nur ein Ausrutscher und so etwas passiert mal. Du solltest ihn eher wieder motivieren, dass er die nächste Arbeit einfach wieder besser schreibt und dass er sich deswegen keine Gedanken machen sollte. Wenn er nun anfängt faul zu werden, muss man langsam Konsequenzen ziehen, aber die sollte es dann eben dafür geben, dass er nicht lernt und nicht dafür, dass er die Prüfung verhaut.

Wenn man jemanden wirklich dafür "bestraft" das er eine schlechte Note geschrieben hat, kann das sehr schnell nach hinten losgehen. Eine Freundin von mir hat immer sehr viel Ärger bekommen, wenn die Noten schlechter als 2 waren und das hat über Jahre hinweg dann nur dazu geführt, dass sie sich selbst total unter Druck gesetzt hat und immer schlechter geworden ist. Vorher war sie eigentlich eine total gute Schülerin, aber das wurde durch den ganzen Druck total zerstört. Deshalb sollte man bei so etwas immer sehr vorsichtig sein und lieber für gute Leistungen belohnen, als für schlechte bestrafen.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also man muss definitiv unterscheiden, hat das Kind es nicht verstanden, oder war es es einfach zu faul zum lernen. Wenn es das Kind nicht verstanden hat, finde ich, muss man auch als Elternteil überlegen, wie es passieren konnte, dass man es nicht vor der Schulaufgabe wusste, und etwas dagegen tun konnte. Im Allgemeinen halte ich nicht viel von Bestrafung wegen einer schlechten Note, vor allem nicht, wenn das Kind eigentlich gut ist, und sich normalerweise immer Mühe gibt. Ich finde es kann schon einmal passieren, dass man eine schlechte Note schreibt, auch als eigentlich guter Schüler. Wenn regelmäßig schlechte Noten mit nachhause kommen, dann sollte man auf alle Fälle mit dem Kind versuchen eine Lösung zu finden.

Ob es Nachhilfe ist oder Hilfe von den Eltern. Wenn ein Kind öfter mal schlechte Noten mit nach Hause bringt, weil es sich einfach schwer tut in der Schule, finde ich sollte man es auf keinen Fall bestrafen. Wenn es reine Arbeitsverweigerung ist, das Kind nicht einsieht, dass es lernen muss und es auch nicht tut, finde ich sind die Eltern in der Pflicht ihrem Kind zu erklären warum es lernen muss und einen Weg finden, wie sie es Motivieren können. Ich finde Eltern sollten sich nicht nur für die Schule interessieren, wenn es zu spät ist, nämlich wenn die Note kommt, sondern sollten regelmäßig sich in Kenntnis setzen lassen, wie es dem Kind geht in der Schule und schauen ob es vielleicht Hilfe braucht.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich persönlich kenne das wirklich einfach nur zu gut aus meiner persönlichen Schullaufbahn. Generell kann man aber sagen, dass ich schon immer eher ein besserer Schüler gewesen bin. Das heißt aber auch keinesfalls, dass ich deswegen vor dem Ärger meiner Eltern geschützt gewesen bin, sondern ich habe deswegen sogar meines Erachtens nach noch mehr Ärger bekommen als manche meiner Mitschüler. Denn mit den hohen Leistungen, die ich gebracht habe, sind eben auch leider die Erwartungen bei meinen Eltern einfach in die Höhe geschossen und damit komme ich eben seit geraumer Zeit einfach nicht mehr so wirklich klar. Denn eigentlich ist doch eine Drei nichts wirklich Schlechtes, aber in manchen Fällen bekomme ich dennoch einen kleinen Rüffel von meiner Mutter zugeschoben, weil sie eben immer der Meinung ist, dass mit ein wenig mehr lernen auch noch mehr drin gewesen wäre.

Da hat sie natürlich Recht, denn ich lerne wirklich nahezu überhaupt nichts, aber dennoch hatte ich in meinem letzten Abschlusszeugnis nicht einmal eine Vier zu vermelden. Das liegt einfach daran, dass ich die Dinge relativ schnell begreife. Es ist aber nicht so, dass ich im Unterricht besonders aufmerksam wäre. Und auch dieses Mitlernen im Unterricht beherrsche ich persönlich überhaupt nicht. Aber ich habe einfach die besondere Fähigkeit, dass ich mir Sachen nur ein paar Mal anschauen muss und dann lerne ich diesen Lernstoff eben einfach auswendig und schon habe ich es im Kopf und kann es auch zwei Wochen später noch abrufen.

Das ist ziemlich kurios meiner Meinung nach, aber es hat natürlich auch noch den Nachteil, dass ich das Thema nicht wirklich verstanden habe. Dann kommt es einfach mal zu einer Verständnisfrage und schon ist der Ärger bei uns daheim vorprogrammiert. Wenn ich mit einer Fünf oder einer Sechs nach Hause komme, dann würde ich aber beinahe schon sagen, dass der Ärger verhältnismäßig schon nicht mehr so groß ist wie bei einer Vier. Denn bei einer Vier sind meine Eltern eben immer der Meinung, dass es nur an dem wenigen Lernen gelegen hat. Dann wird auch an Kritik ordentlich etwas ausgeschüttet und dabei werden sich dann auch überhaupt keine Blöße gegeben, mehr noch von meinem Vater als von meiner Mutter, mein Vater ist da immer noch ein wenig der Ruhigere und Sachlichere.

Aber wenn ich mit einer Fünf oder Sechs nach Hause kommen würde, was zum Glück meines Wissens nach erst ein oder zweimal in meiner schon recht langen Schullaufbahn vorgekommen ist, dann macht es bei meinen Eltern immer so ein wenig Klick. Denn dann denken sie sich einfach immer, Ups, da stimmt doch etwas nicht und da ist etwas faul. Dann gibt es auch keinen wirklichen Ärger mehr, sondern dann setzen wir uns gemeinsam an die Klassenarbeit und analysieren diese. Das finde ich auch ehrlich gesagt viel, viel besser als den Ärger, denn der führt dann im Endeffekt doch zu wenigen oder auch gar keinen Ergebnissen.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Selbst wenn dein Kind einfach nicht gelernt hat, finde ich es ziemlich fraglich es dafür zu schimpfen. Es ist wohl nicht sein Hauptdaseinszweck, in der Schule möglichst gut abzuschneiden. Genau diese Leistungsmentalität, die die einem Menschen entgegengebrachte Wertschätzung an seinen Noten, Beförderungen, Gehalt o.ä. misst, führt immer wieder Menschen in eine tiefe persönliche Krise, wenn die Leistungen nicht ihren eigenen, hochgefahrenen Erwartungen entsprechen. Wenn du deinem Kind in diesem Alter schon Zuneigung entziehst - und auch wenn das nicht deine Absicht ist, das Kind erlebt es beim Schimpfen doch so -, weil es eine schlechte Note schreibt, baust du bei ihm genau diese irgendwann unterbewussten Denkschemata auf. Verhaut man dann irgendwann zum Beispiel im Studium eine Klausur oder sieht sich anderen gegenüber unterlegen, dann steht plötzlich die ganze Existenz und eben nicht nur eine lumpige Klausur oder ähnliches in Frage.

Ich kenne dein Kind nicht, vielleicht ist es unglaublich aufgeweckt und selbstsicher, nimmt die Schule viel zu sehr auf die leichte Schulter. Dann wären mahnende Worte angebracht. Aber ich glaube nicht, dass dem so ist.

» Decmag » Beiträge: 14 » Talkpoints: 5,90 »


Wenn ich mit schlechten Noten nach Hause gekommen bin war ich natürlich selbst auch sehr enttäuscht von mir. Allerdings brauchte ich keine Angst davor zu haben mit einer solchen Note nach Hause zu kommen, wie es bei manch anderen der Fall war. Viele hatten große Angst mit so etwas nach Hause zu kommen, es rollten sogar die Tränen. Man konnte es ja auch nicht einfach herunterspielen und keinem erzählen weil damals alle Noten von einem Elternteil unterschrieben werden mussten. Viele Eltern machten gehörig Druck auf ihren Nachwuchs. Geholfen hat das in keinster Weise. Ich selber bekam zu Hause eher Unterstützung als Ärger. Meine Mutter meinte immer:"Schade. Aber das bügelst du wieder aus, dass weiß ich." So etwas muntert doch auf und baut auch keinen allzu großen Druck für die nächsten anstehenden Arbeiten auf. An dieser Stelle finde ich es wichtig, dass man einfühlsam ist und Verständnis für das Kind aufbringt. Natürlich sollte man es nicht zu locker sehen, denn das wird auch gerne mal ausgenutzt. Bei mir selber war es wohl die perfekte Mischung.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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