Wieso werden Frauen immer so schnell verrufen?

vom 03.04.2010, 18:02 Uhr

Nun, wieso werden wir Frauen immer gleich als "Huren" oder "Schlampen" bezeichnet, wenn wir einfach etwas Spaß haben wollen? Wenn Männer in ein Freudenhaus gehen oder jede Woche eine andere Frau in die Wohnung einlädt sagt doch auch keiner was. Ich dachte hier in Deutschland herrscht Gleichberechtigung? :twisted:

Es ist nicht so, dass ich von mir gerade spreche, aber es ist mir letztlich in meinem Bekanntenkreis aufgefallen. Eine Freundin von mir hatte sich nach der Trennung von ihrem (Ex-)Freund etwas Spaß gegönnt, schon gingen solche Gerüchte herum, dass sie ihren Körper "verkauft", was natürlich Quatsch ist. Ich kann es nicht nachvollziehen, ist es der Neid der anderen Leute, welche dann irgendwelche Geschichten erzählen oder wieso das alles?

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» Naviia » Beiträge: 821 » Talkpoints: 27,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also das ist sicher nicht überall so. In meinem Bekanntenkreis gab es sowas bisher nicht, auch wenn ein Mädchen mal öfters ihren Freund wechselt. Ich denke, dass deine Freunde noch sehr von der altmodischen Theorie eingenommen sind, dass Mädchen sich immer gesittet benehmen sollen. Diese Regeln haben sich in den letzten Jahrzehnten natürlich gelockert und heute gilt das als normal. Vielleicht solltest du deine Freund mal darüber aufklären, dass Mädchen nicht gleich als Schlampen oder Huren beschimpft werden müssen, wenn sie mal ein bisschen Spass haben wollen. Solche Vorurteile sind diskriminierend und gehören sich nicht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe mir mehr als nur einmal die Frage gestellt, warum Frauen so schnell als Schlampe bezeichnet werden. Allerdings ist mir aufgefallen, dass Männer das genau so wenig verstehen, wie die Frauen, wenn sie nicht gerade in der Situation sind, dass man ihnen fremd gegangen ist. Dann rutscht das Wort "Schlampe" nämlich sehr schnell heraus. In allen anderen Fällen kenne ich von Männern eigentlich nur die Ausdrücke "geile Katze" oder "tolle Mami", was ja eigentlich liebevolle Ausdrücke sind, im Gegensatz zu "Schlampe".

Zu allem Überfluss- und ich weiß, dass ihr es jetzt nicht gerne hören werdet- beschimpfen sich die meisten Frauen gegenseitig als Schlampe. Es lässt sich also daraus schließen, dass sich die Frauen selber fertig machen, weil sie einfach höhere Maßstäbe an das Bild der Frau stellen, als die Männer. Deshalb finde ich, sind ein Großteil die Frauen selber dafür verantwortlich, dass sie so bezeichnet werden.

Ich möchte noch hinzu fügen, dass das Wort früher umgangssprachlich dafür verwendet wurde, wenn eine Frau nichts im Haushalt gemacht hat, also einfach schlampig war oder schlampig angezogen. Dann sprach man von einer Schlampe. Heutzutage hat es sich immer mehr als Synonym mit dem Wort "Frau mit ständig wechselnden Geschlechtspartnern" oder anders ausgedrückt auch "Hure" oder "Nutte", entwickelt.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Die Frage habe ich mir schon sehr oft gestellt. Wenn die Männer jede Woche eine andere Frau haben, dann sind sie tolle Hechte und bei weitem keine männliche Schlanpe und bei Frauen ist es eher so, dass sie doch eher den Ruf weg hat eine Schlanpe zu sein. Ich musste das leider an meinem eigenen Leib spüren, dass man schnell den Ruf weg hat.

Als ich mich von meinem ersten Mann trennte habe ich sehr viele männliche Freunde gehabt, die mir beigestanden haben. Sie haben mich oft besucht und da kam es auch schon mal vor, dass ich über einen längeren Zeitraum jeden Abend einen anderen Mann bei mir zu Besuch hatte. Dass nichts gelaufen ist, sondern ich wirklich nur den Beistand dieser Freunde hatte, haben die Nachbarn nicht gesehen und schon hatte ich einen tollen Ruf in der Nachbarschaft. Bei einem Mann wäre das bestimmt nicht so gewesen.

Ich denke, dass es wirklich ein altmodisches Denken ist, was aber aus den Köpfen der meisten Leute nciht rauszubekommen ist. Die Frau galt früher als häuslich und war dem Mann untergeben. Sie musste machen, was der Mann sagt und sie durfte sich nicht anderweitig vergnügen als mit dem eigenen Mann. Die Frau durfte sich auch nicht von dem Mann trennen, sondern höchstens der Mann von der Frau. Männer durften auch fremd gehen und Frauen nicht.

Das Denken ist aus den Menschen nicht wegzubekommen und ist quasi noch ein Urinstinkt. Frauen müssen brav sein und Männer können ihren Lüsten nachgehen. Das hat natürlich nichts mit Emanzipation zu tun. Aber die Menschen sind eben auch Gewohnheitstiere, die Überlieferungen von vor zig Jahren immer noch im Kopf haben. Denn ganz fürher war es doch auch so, dass der Mann möglichst viele Frauen schwängerte um die "Art" zu erhalten. Die Frauen waren Gebärmaschinen und wenn sie einmal schwanger waren, dann kam die nächste Frau dran. Denn schließlich kann der Mann 10000 Kinder und mehr zeugen, aber eine Frau nur höchstens 1 Kind im Jahr bekommen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe eher den Eindruck, bei Menschen, die sich nicht mehr um solche Vorurteile kümmern, sind Frauen und Männer, die andauernd einen anderen Sexpartner haben, gleichermaßen "Schlampen", statt zu sagen, keiner wäre es. ;) Immerhin, das finde ich dann doch recht gleichberechtigt.

Wobei es natürlich immernoch etwas dreist ist, da jeder mit seinem Körper natürlich freiwillig machen kann, was er möchte. Man könnte höchstens sagen, die Leute seien nur an Sex oder Spaß interessiert, an festen Bindungen desinteressiert, sexuell mit unterschiedlichsten Menschen sehr aktiv, oder gäben bei der Wahl ihrer Sexualpartner nicht sonderlich darauf Acht, diese vorher besonders intensiv kennen zu lernen. Aber, "Schlampe" ist dann doch kürzer, weshalb wohl die meisten Menschen, die so ein Verhalten ablehnen, bei diesem Wort bleiben werden.

Ich habe übrigens hauptsächlich mit Männern zu tun, als biologische Frau. Ich traf und treffe mich andauernd mit welchen. Abends oder nachts weg war ich auch häufiger mit verschiedensten. Ohne, dass da irgendetwas Sexuelles passiert wäre. Komischerweise hatte ich nie den Ruf einer Schlampe. Möglicherweise kommt das auch sehr darauf an, wie man auf andere Menschen wirkt? Denn ich habe oft mitbekommen, dass andere Frauen, die kaum anders als ich handelten (sich aber anders ausdrückten, anders kleideten, und so weiter), durchaus als Schlampe beschimpft wurden, nur ich eben nicht.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also ehrlich gesagt find eich sowohl Frauen als auch Männer irgendwie billig, die nur darauf aus sind "etwas Spaß zu haben". Männer sind in dieser Hinsicht genauso "Schlampen" wie Frauen es für mich sind, was dieses Thema betrifft. Ich wüsste nicht, warum ich da einen Unterschied machen sollte und warum ich es bei Männern erdulden oder schön reden sollte. Von beidem halte ich absolut gar nichts.

Ich finde es einfach nicht okay, wenn man nur Spaß haben will und darum mit verschiedenen Partnern in die Kiste steigt, obwohl man bei keinem dieser Leute an irgendetwas anderem interessiert ist als am "gepflegten Fick". Ich finde schon, dass das bedeutet, dass man seinen Körper einfach hergibt, teilweise auch verkauft. Und ich finde auch nicht, dass diese Ansichtsweise altmodisch ist, was kann denn ich dafür, wenn die Gesellschaft immer billiger wird und sich leichtfertiger hergibt als je zuvor.

Wenn man Spaß will, kann man sich doch auch so mit Leuten treffen, man muss doch nicht immer nur alles um Sex drehen lassen. Zusammen feiern, ausgehen ist doch auch schön. Und wenn man Sex will, sage ich nur: do it yourself.

Aber wie hier schon geschrieben worden ist, kann jeder mit seinem Körper umgehen wie er möchte, dennoch finde ich es persönlich nicht ok und kann sowas beim besten Willen nicht gut heißen. Zumal sich die Partnersuche dann immer schwieriger für Singles gestaltet, weil man dauernd nur auf solche "Sex-Freunde" trifft. Mitunter sagen diese Leute ja auch gar nicht klipp und klar, was sie wollen, um aber auch wirklich an jedes "Ziel" heranzukommen - vor allem in jungen Jahren. Wer da gutgläubig und blauäugig durchs leben läuft, tappt schon mal ins Fettnäpfchen und wird ungewollt Opfer solcher Spielchen.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es kommt stark auf den persönlichen Auftritt an und wie man mit dem Thema umgeht. Oder, wie eine Freundin sagte: Ob man sich bestimmte Schuhe anzieht oder nicht.

Ab einem bestimmten Punkt des fliegenden Partnerwechsels ist natürlich dann egal wie man sich benimmt. Sobald man dafür bekannt ist, das man die Toilette der Lieblingsdisse zwar ständig aufsucht, aber nie im eigentliche Sinne benutzt ... <hüstel>, dannn kann man von ausgehen das man sich in den Augen der meisten als "Schlampe" betrachten kann. Oder als "Schlamper", denn in meinem Bekanntenkreis gehen wir von aus: Geschlecht ist dabei egal.

Aber sehr oft wird der Begriff Schlampe einfach nur als Abwertung benutzt. Da wird aus einem Mädchen, das sich eben grad nicht schlampenhaft verhalten hat und dem Jungen gesagt hat, er käme nicht in Frage, auch mal flott mal Schlampe bezeichnet. Entgegen aller Logik.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Dieser Sachverhalt ist mir auch schon des öfteren aufgefallen und ich habe auch schon öfter mal darüber nachgedacht. Es ist leider wirklich so, dass in dieser Hinsicht Männer und Frauen ganz und gar nicht gleich behandelt werden. Vielmehr sind Frauen bei diesem Thema eindeutig benachteiligt.

Männer können quasi so viele Frauen mit nach Hause nehmen, wie sie möchten, können mit so vielen Frauen zusammen sein, wie sie möchten, und können auch mit so vielen Frauen schlafen, wie sie möchten. Je mehr Frauen ein Mann als Sexualpartner hatte, als desto toller gilt er ja in seinem Freundes- und Bekanntenkreis. Unter Männern gilt ein Mann, der schon mit vielen Frauen geschlafen hat, als toller Hengst.

Bei Frauen sieht die Sache da ja schon etwas anders aus. Wenn eine Frau mehrere (Sexual-)Partner in kürzerer Zeit hat, gilt sie sofort als Schlampe oder Flittchen. Dabei macht sie eigentlich nichts anderes als viele Männer es tun. Bei einer Frau wird das gleiche Handeln in der Gesellschaft nur anders ausgelegt. Sie ist dann bei ihren Freunden und Bekannten schneller unten durch als es ihr lieb ist.

Genauso ist es ja bei denm Thema One-Night-Stands. Wenn ein Mann eine Frau für eine Nacht mit nach Hause nimmt, bekommt er von seinen Freunden Lob dafür, dass er es geschafft hat, eine Frau "abzuschleppen". Bei einer Frau sieht man das eher kritisch, wenn sie sich einen Mann für eine Nacht mit nach Hause nimmt. Ihre Freundinnen finden das in den meisten Fällen eher nicht so toll. Das könnte allerdings manchmal auch Eifersucht sein, wenn es ein in ihren Augen toller Mann war, und sie diesen gerne selbst "abgeschleppt" hätten.

Wie dem auch sei. In dieser Hinsicht kann man beim besten Willen nicht von Gleichbehandlung zwischen Männern und Frauen sprechen. Ein Mann gilt als toller Hengst, während eine Frau sofort als Schlampe abgestempelt wird. Bei dem Thema kann man ohne Weiteres den Spruch anbringen "Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe."

» Sebbe2307 » Beiträge: 197 » Talkpoints: 14,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallihallo,

Ja das kenne ich nur allzu gut, da ich in einer kleineren Stadt lebe brodelt die Gerüchteküche hier regelmäßig. Auch über mich sind hier schon einige in Umlauf gewesen, anscheinend hätte ich mich schon prostituiert und mein Erstes Mal hatte ich wohl mit einem "Jason" in der S-Bahn. Nichts von alldem stimmt, ich kenne keinen Jason und ich war bis 19 noch Jungfrau, das Gerücht ging weit vorher herum.

Bei mir wurden diese Gerüchte erzählt weil ich mein Privatleben immer geheim gehslten habe als ich jünger war. Keiner wusste etwas oder sah etwas also wurde fleißig erfunden. Mittlerweile gibt es keine Geheimnisse mehr bei mir, ich stehe offen dazu was ich mache und es wird dadurch auch weniger geredet. Die Leute hier wissen dass sie fragen können wenn sie was von mir wissen wollen. Und wenn doch mal etwas behauptet wird, dann löst sich das so relativ schnell auf.

Die Hauptgründe warum so viel geredet wird sind meistens der gebrochene Stolz wenn einer nicht bei einer Frau landen kann oder wenn versucht wird untereinander anzugeben wer wen schon hatte und wer leicht zu haben ist. Aber Grund Nummer eins ist sicher noch immer die Langeweile, man braucht was zu erzählen also wird erfunden. Solche Menschen leben immer noch in der Steinzeit und sind die Ersten die ihre Keule schwingen wenn eine Frau ihr Leben geniesst.

» LikeDiamonds » Beiträge: 94 » Talkpoints: 3,24 »


Ja, das ist leider immer noch so, dass frauen schnell diesen Stempel "Schlampe" oder eben "Dorfmatratze" aufgedrückt bekommen, wenn sie viele Partner haben, bzw. häufig ihre Freunde wechseln. Oder gar keine Beziehungen eingehen, sondern nur kurze Affären oder sogar One Night Stands.

Oft spielt da sicherlich Neid eine Rolle, wenn solche Gerüchte in Umlauf geraten: Ein abgeblitzter Mann, eine eifersüchtige Bekannte, eine Ex-Freundin ihres aktuellen Lovers oder ein Ex-Freund von ihr selbst; die alle haben oft Zorn auf eben diese Frau. Da braucht nur einer dem anderen etwas zu erzählen, denn eine Frau, die heiß begehrt ist und sich selbstbewusst nimmt, worauf sie Lust hat, die macht sich leider meist auch einige Feinde.

Und dann gibt es auch noch jene Frauen, bei denen meist in Dörfern oder zumindest in ihrem Bekanntenkreis jeder weiß, dass die leicht zu haben sind, sich von Männern aushalten lassen, nicht alleine (also ohne Beziehung) sein wollen. Und das wird dann eben ausgenutzt.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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