Partner über Verhütungsmittel mitentscheiden lassen?

vom 07.09.2015, 18:44 Uhr

Meine Freundin nutzt seit einigen Jahren die 3-Monats-Spritze als Verhütungsmittel und ist damit eigentlich auch ganz zufrieden und hatte auch noch nie Probleme. Allerdings hat sie nun einen neuen Partner, der mit dieser Verhütungsmethode gar nicht zufrieden ist. Ihm ist die 3-Monats-Spritze zu unsicher, wie sie meinte. Gemeinsam hätten sie über das Thema gesprochen und sich nun dazu entschieden, dass sie auf die Pile umsteigt, weil diese sicherer sein soll.

Habt ihr euren männlichen Partner auch mit entscheiden lassen, was die Verhütung angeht und habt ihr euch ihm zuliebe vielleicht auch für etwas anderes entschieden?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Früher habe ich meinen Partner eigentlich eher nicht mit entscheiden lassen. Aber als wir einige Jahre zusammen waren, kam nochmal das Thema Verhütung auf und da haben wir dann schon drüber gesprochen und auch zusammen entschieden. Ich finde es schon gut, wenn man so etwas bespricht, gerade wenn man schon länger zusammen ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Das kommt schon sehr auf seine Argumente für oder gegen gewisse Verhütungsmethoden an. In dem Fall war es Unsicherheit wegen der Zuverlässigkeit. Das ist schon wichtig. Wenn er definitiv im Moment nicht Vater werden möchte, muss man das respektieren. Wählt man dann eine Methode, die ihm Sorgen macht, geht der Spaß im Bett vielleicht auch bald flöten.

Was ich allerdings nicht akzeptieren würde, wären Einmischungen in körperliche Belange. Also beispielsweise, wenn der Mann die Pille für unnatürlich halten würde und lieber eine natürliche Form bevorzugen würde, wie Temperaturmessen. Was die Pille im Körper macht, geht ja wohl nur die Frau etwas an.

Mein Mann überlässt das Thema komplett mir. Und ehrlich gesagt, bin ich froh darüber. So gibt es wenigstens keine Diskussionen und ich werde zu nichts überredet, was ich nicht mag.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Bienenkönigin hat geschrieben:Was ich allerdings nicht akzeptieren würde, wären Einmischungen in körperliche Belange. Also beispielsweise, wenn der Mann die Pille für unnatürlich halten würde und lieber eine natürliche Form bevorzugen würde, wie Temperaturmessen. Was die Pille im Körper macht, geht ja wohl nur die Frau etwas an.

Das sehe ich durchaus anders, wenn eine Partnerschaft länger besteht. Ich habe beispielsweise mitPille so gut wie nie Lust. Mich belastet das dann nicht. Mir fällt gar nicht auf, dass fast nichts mehr läuft. Für den Partner sieht das aber ganz anders aus. Außerdem mag mein Partner meine ganze Art nicht, wenn ich hormonell verhüte. Und da ist er nicht der erste, das ist auch vorher schon aufgefallen. Daher ist wohl nicht dieser eine Mann übermäßig sensibel.

Dazu kommt, dass eine hormonelle Verhütung auch gesundheitlich nicht ohne ist. Normalerweise wünscht sich ein Partner seine Partnerin möglichst langlebig und gesund. Wieso sollte er sich dann keine Sorgen machen dürfen. Was spricht gegen eine Verhütung ohne Chemie, wenn es ebenso sicher ist?

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



cooper75 hat geschrieben:Außerdem mag mein Partner meine ganze Art nicht, wenn ich hormonell verhüte. ...Dazu kommt, dass eine hormonelle Verhütung auch gesundheitlich nicht ohne ist.

Wie gesagt, mit den richtigen Argumenten, sind Einwände durchaus in Ordnung. Wenn du tatsächlich Nebenwirkungen dieser Art gezeigt hast, sind das ja gute Argumente gegen die Pille. Und natürlich gibt es generell Argumente gegen hormonelle Verhütung.

Aber ich würde keine haltlosen Einmischungen akzeptieren. Ich weiß auch nicht. Die Pille wäre nur eine Erfindung der Pharmaindustrie, um jeden Monat abzukassieren. Ein Diaphragma ist ein Fremdkörper, der nicht in den Körper gehört. Ich würde einfach nicht auf alles eingehen, weil es letztlich mein Körper ist und bleibt.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich dachte, bisher immer, dass in einer Beziehung beide für die Verhütung zuständig sind und das nicht allein Sache der Frau ist. Schließlich kann auch er sich um die Verhütung kümmern, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist oder gar keine Kinder gewünscht sind. Bei ihm ist es der kleinere Eingriff. Kondome funktionieren auch sehr gut. Warum sollte Verhütung in einer Beziehung allein der Frau obliegen?

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


cooper75 hat geschrieben:Schließlich kann auch er sich um die Verhütung kümmern, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist oder gar keine Kinder gewünscht sind. ...Warum sollte Verhütung in einer Beziehung allein der Frau obliegen?

Wenn es erst mal so weit gekommen ist, ja. Aber solange man noch kein endgültiges Ende wünscht, obliegen die meisten Methoden der Frau. Pille, Diaphragma, Temperaturmessen, Spritze, Spirale, Vaginalring, Pflaster, Implantat und noch ein paar andere stehen dem Kondom für den Mann gegenüber. Das ist leider die Realität. Und solange es die Frau ist, die einnehmen, einführen, aufkleben oder messen muss, ist es bei der endgültigen Entscheidung ihre Sache, meiner Meinung nach.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Bienenkönigin hat geschrieben:Und solange es die Frau ist, die einnehmen, einführen, aufkleben oder messen muss, ist es bei der endgültigen Entscheidung ihre Sache, meiner Meinung nach.

Und so lange es bei dieser Einstellung bleibt, wird es kaum Alternativen geben. Frauen beschweren sich nicht und Männer sind dankbar, dass sie sich kümmert. Wie gut das funktioniert, sieht man an deiner Meinung, dass es für Männer nichts gibt.

Dabei ist eine vollkommen sichere und reversible Variante bereits vor Jahren erfunden worden. Dabei wird nahe am Hoden ein Stoff in die Samenleiter injiziert. Das Mittel hält die Spermien zuverlässig auf. Möchte der Mann später Kinder, kann der "Stopfen" durch eine weitere Injektion wieder aufgelöst werden.

Die Möglichkeit besteht seit 1998, allerdings wurde nie eine Zulassung angestrebt, da die Gewinne zu gering sind. Such dir mal indische Veröffentlichungen über RISUG und amerikanische zu Vasalgel. Vielleicht kommt es 2017 in den USA, denn Parsemus hat das Patent erworben.

Eine weitere Möglichkeit ist die einfache Überhitzung der Hoden. Das ist seit der Antike bekannt und wirkt je nach Temperatur 4 bis 6 Monate. Mittlerweile wird an einem Ultraschallgerät gearbeitet, das genauer wirkt als simples heißes Wasser. Das ist nämlich auch zu billig.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich finde schon, dass der Partner in gewisser Weise bei der Verhütung mitzureden hat. Wie bereits erwähnt wurde, ist die Pille auch nicht ohne und kann durchaus Nebenwirkungen haben. Bei manchen Frauen hat die Pille ja auch einen Libidoverlust zur Folge, was die Beziehung ja auch auf Dauer belasten kann. Also finde ich schon, dass es den Partner auch etwas angeht, gerade wenn sich die Verhütung auf die Beziehung auswirken könnte (eben durch Libidoverlust etc.).

Es stimmt schon, dass das mein Körper ist als Frau und ich da eben selbst entscheiden muss, was ich ihm zumute oder nicht. Ich bin aber dennoch ein Mensch, der die Meinung des Partners da anhört und diese bei der Entscheidung berücksichtigt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


@Bienenkönigin: Du hast sicherlich soweit Recht, dass die Frau selbst für ihren Körper verantwortlich ist. Aber sollte man wirklich echte Bedenken, die der Partner dabei vorbringt, ignorieren? Nachdem bei mir die Spirale nicht mehr eingesetzt werden kann, hat mein Mann beim Thema Pille damit argumentiert, dass er nicht möchte, dass ich meinen Körper täglich mit soviel Chemie belaste.

Und da ist doch ein solcher Partner, der offen seine Bedenken sagt, wesentlich besser, als wenn er alles der Frau überlassen würde. Sonst beschweren wir Frauen uns immer, dass die Männer sich beim Thema Verhütung komplett auf uns verlassen. Reden sie aber mit, dann ist es auch wieder nicht richtig.

Dabei sollte es auch keine Rolle spielen, ob die Beziehung noch neu ist oder schon seit einigen Jahren besteht. Verhütung geht beide Partner etwas an, auch wenn die Frau am Ende die Entscheidungsgewalt hat, was sie ihrem Körper antut und was nicht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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