Partner über Verhütungsmittel mitentscheiden lassen?

vom 07.09.2015, 18:44 Uhr

Man sollte schon den Partner über seine Entscheidung informieren und seine Meinung dazu einholen und akzeptieren, vielleicht geht der Mann auch mal bei einem Frauenarztbesuch mit und sie lassen sich zusammen mit dem Arzt über mögliche Verhütungsmethoden beraten. Verhütung ist immer bei beiden Menschen ein Thema. Wenn aber die Frau unbedingt die Pille nehmen will, dann soll Sie die Pille nehmen, das gleiche gilt für den Mann, wenn er unbedingt ein Kondom nehmen will, dann soll er es machen und dann haben es beide Partner zu akzeptieren.

» Bascolo » Beiträge: 3579 » Talkpoints: 33,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich würde gar nicht auf die Idee kommen das alleine zu entscheiden. Das geht auf jeden Fall uns beide was an. Ich nehme jetzt auch schon lange die Pille. Wir haben damals gesagt ich gehe zum Frauenarzt und lasse mir die Pille verschreiben. Er war damit einverstanden, ich war damit einverstanden.

Natürlich muss der Mann das in gewisser Weise schon der Frau überlassen. Ich würde mir z.B. niemals eine Spirale oder ein Diaphragma einsetzen lassen. Das weiß er auch. Ist aber kein Problem weil ich ja eh die Pille nehme wie wir es schon abgesprochen haben.

Allerdings muss die Frau dann auch damit klarkommen, dass der Mann vielleicht sagt "das ist mir zu unsicher dann benutzen wir eben noch ein Kondom" oder dass dann halt nichts mehr läuft. Es bringt ja auch nichts, wenn der Mann dann nicht möchte, weil er Angst hat, dass die Frau schwanger wird.

» elli.fant06 » Beiträge: 1009 » Talkpoints: 0,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:@Bienenkönigin: Du hast sicherlich soweit Recht, dass die Frau selbst für ihren Körper verantwortlich ist. Aber sollte man wirklich echte Bedenken, die der Partner dabei vorbringt, ignorieren?

Nein. Wie gesagt, echte Bedenken, gute Argumente würde ich mir natürlich anhören. Natürlich darf der Partner seine Meinung äußern, man kann gerne stundenlang darüber diskutieren.

Aber letztlich ist es eben der Körper der Frau. Und wenn der Partner die Spirale als einzige Verhütungsmethode akzeptieren würde und die Frau sich das Teil aber nicht einsetzen lassen will, dann zählt ihre Meinung doch irgendwie mehr. Wenn man sich da nicht einigen kann, sollte man vielleicht darüber nachdenken, ob man nicht lieber eine platonische Beziehung führen sollte. In einer guten Beziehung wird man aber einen Kompromiss finden, weil man sich gegenseitig zuhört und aufeinander eingeht.

Die Möglichkeit besteht seit 1998, allerdings wurde nie eine Zulassung angestrebt, da die Gewinne zu gering sind. Such dir mal indische Veröffentlichungen über RISUG und amerikanische zu Vasalgel. Vielleicht kommt es 2017 in den USA, denn Parsemus hat das Patent erworben.

Das klingt alles ganz interessant. Aber soll ich meinen Mann jetzt nach Indien schicken oder sollen wir bis 2017 warten, bis wir mal wieder miteinander schlafen können?

Es tut mir ja leid, dass ich durch meine Einstellung weitere Entwicklungen auf dem Gebiet Verhütungsmittel für Männer aufhalte. Aber ich brauche jetzt eine Lösung. Und da muss ich mich eben an die Gegebenheiten halten und nicht an Wunschträume.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Die Entwicklung neuer Verhütungsmittel für den Mann kann man auch anders weiter treiben. Durch Petitionen zum Beispiel. Auch Verbraucher können Lobbyarbeit machen, wenn sie sich vernetzen.

Aber im Moment muss man leider mit dem wenigen auskommen, das eben gegeben ist. Leider ist das so und leider ist vieles nicht optimal. Für mich ist es wichtig, dass sich beide Partner, die dauerhaft zusammen sind gemeinsam informieren. Und wenn ein Mann seine Partnerin liebt, wird er auch nicht gegen ihren Willen verlangen, dass sie eine Methode anwendet, die sie nicht verträgt. Wenn doch, sollte man über eine Trennung nachdenken, denn das wäre für mich keine Partnerschaft, sondern ein Fiasko.

In dem Eingangs geschilderten Fall wäre es vielleicht eine Lösung gewesen, dass man zusätzlich zu der Spritze noch Verhütungszäpfchen, ein Lea Contrazeptivum, ein Diaphragma oder ein Kondom kombiniert anwendet. Denn wenn eine Methode allein unsicher ist, ist es die Kombination aus zwei Methoden meist nicht mehr so sehr. Und so sicher ist die Pille auch nicht. Der Pearl Index alleine sagt auch nur bedingt etwas über Einzelfälle aus. Wenn ein Einzelner die Methode falsch anwendet, kann man trotz phantastisch niedriger Versagerquote zu denjenigen gehören, die trotzdem schwanger werden.

Verhütung ist nie eine leichte Entscheidung und irgendwie immer die Wahl zwischen Regen und Traufe. Meiner Meinung nach sollte der Mann seine Wünsche einbringen können, den wenn die Verhütung versagt, ist er finanziell für das Kind mit verantwortlich. Aber die Frau sollte trotzdem ein Vetorecht haben, denn sie trägt die Nebenwirkungen in Form von Gesundheitsrisiken oder der Versagerquote auch direkt.

Wenn man sich in einer Beziehung nicht einigen kann, egal wie lang sie geht, kann sich das Paar ja gemeinsam bei Pro Familia oder dem Frauenarzt beraten lassen. Da sollte sich doch eigentlich eine friedliche Lösung finden lassen, die beiden entgegen kommt. Und nur ein ehrlicher und fairer Kompromiss wird langfristig auch funktionieren.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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