„Nur“ eine Hausfrau sein - Vorurteile und Meinungen

vom 13.11.2017, 12:54 Uhr

Ich habe mir gerade mal Popcorn zubereitet und starre fasziniert auf den Film, der hier abläuft! Das kann doch nicht sein, dass hier im 21. Jahrhundert das noch so ein polemisches Thema ist? Eigentlich dachte ich, dass die DDR Zeiten vorbei sind, wo Frauen als asozial galten, die Hausfrau sein wollten und mindestens fünf Kinder brauchten um ohne gesellschaftliche Probleme Hausfrau zu sein. Und auch wenn es wunderbar ist, dass die Zeiten in den alten Bundesländern lange vorbei sind, dass Frauen ihre Männer fragen mussten, ob sie arbeiten dürfen ist es doch total absurd, dass das jetzt gesamtdeutsch fast zu einem Zwang geworden zu sein scheint, dass das Dasein als Hausfrau verurteilt wird?

So ein Zwang, dass Frauen und Mütter außer Haus arbeiten müssen, um nicht als faul betitelt zu werden, das hat für mich nichts mit Fortschritt oder Gleichberechtigung zu tun. Echte Emanzipation hat für mich in dieser Hinsicht erst dann statt gefunden, wenn solche privaten Entscheidungen auch Privatsache sind und bleiben. Und wenn sich da niemand anmaßt, Mitmenschen irgendwie zu maßregeln, die nur das leben, was ihnen gesetzlich erlaubt ist.

Noch schlimmer finde ich, was in der Hinsicht zum Teil den Hausmännern passiert. Ich habe da in der Bekanntschaft eine Familie, da ist der Mann als Hausmann auch nach dem Elternzeitjahr zu Hause geblieben und die Frau ernährte in der Zeit die Familie als Alleinverdiener, einfach weil sie einen Job hat, der weit besser bezahlt wird und es da absurd wäre, am Geschlechterklischee fest zu halten und Geldeinbußen hinzunehmen. Eine Kinderbetreuung durch Dritte war damals für diese Familie nicht zu ermöglichen. Man glaubt gar nicht, was der sich als Mann zum Teil anhören muss, das sind schon handfeste Beleidigungen. Das hat ihn dann so zermürbt, dass er unter dem Druck zusammengebrochen ist und noch heute nach Jahren so schwer depressiv ist und sein Selbstbewusstsein fast komplett verloren hat. Auch als er sich mit anderen Männern zusammengeschlossen hat, die schon vor Jahre als Hausmann zu Hause geblieben sind und gesehen hat, dass es denen meist nicht anders ging konnte ihn nicht über die Verletzung hinweg helfen, dass er von so vielen ehemaligen Freunden und auch teils von Fremden so abgestempelt wurde.

Und auch, wenn es da die Männer da besonders hart trifft, weil sie hier doppelt gegen den Strom schwimmen. Leicht wird es einer Frau als Hausfrau auch in vielen Regionen nicht gemacht. Und bevor man da mit dem Finger auf jemanden zeigt oder offen den Lebensentwurf von jemanden verurteilt, der einem persönlich nicht gefällt, sollte man überlegen, dass man da auch eine Verantwortung der Psyche anderer Menschen gegenüber hat, wenn man sie als faul, asozial oder sonst wie negativ betitelt.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ehrlich gesagt habe ich mir da direkt so nie Gedanken drüber gemacht und möchte keinerlei Hausfrauen auf den Schlips treten. Ich führe nur meinen Haushalt ohne Kinder und das ich dieses als nicht allzu stressig empfinde bei fast freier Zeiteinteilung meiner Arbeit ist doch logisch. Da kann ich den Vergleich kaum wählen, was wäre, wenn man noch Kinder hat und am besten den Mann noch das Fressen auf dem Tisch zu stellen hat, was ja vielerorts in Deutschland noch immer so gehandhabt wird.

Man sollte wirklich nicht verkennen, dass der Haushalt aber Arbeit ist. Staubwischen, Fensterputzen usw. Der Unterschied ist halt, dass ich zum Beispiel täglich alles wegspüle, täglich Tische und Schränke abwische sowie durchfege und sauge. Das macht somit einiges einfacher und ich brauche täglich im Schnitt trotzdem noch 15-30 Minuten. Mit dem einen oder anderen Kinderzimmer rechne ich mal fair 1½ Stunden.

Doch ist das jetzt so anstrengend, dass man für nichts anderes mehr Zeit hat oder ich als Gegenüber Verständnis habe, dass man so aus der Puste ist und manchmal als Hausfrau das Meckern beginnt? Nicht wirklich, weil ich immer denke, das habt ihr euch doch so ausgesucht und meine Mama war eine jahrelange Hausfrau, hat täglich geputzt usw. Die war genauso und hatte viele Kinder daheim.

Bewunderung? Das wäre jetzt auch etwas zu viel oder? Kindererziehung macht sich nicht von alleine und der Haushalt bekanntlich auch nicht. Das Problem ist, dass viele Hausfrauen doch gerne auf den „anstrengend Zug“ springen, um ihre Faulheit, die sich durch jahrelanges Hausfrau sein entwickelt hat, erklären zu können. So sehe ich das irgendwie, aber kann auch anders sein.

Ich habe nur 4 Katzen und einen Freund. Ich finde das hier teilweise auch, als habe ich Kinder im Bezug auf die Katzen, weil die viel Stress machen, ausrasten, fünf Minuten hier, Dreck dort, mal ein wenig Haare auskotzen da, dann Katzenklo machen hier usw. Mit Kindern nicht direkt zu vergleichen, aber die halten meinen Haushalt auf jeden Fall durch Dreck gut in Schuss.

Schaffe ich aber auch nach der Arbeit. Sagen wir ich komme morgens um 06.00 Uhr nach Hause, dann mache ich angefallene Arbeiten eben, leg mich hin, wenn ich will und fertig. Wenn mein Freund wach ist, macht der das auch schon. Wenn ich abends zur Arbeit gehe, bin ich fertig und ich kriege das alles nebenher hin.

Einigen ist der Haushalt und das Thema Hausfrau vielleicht wirklich zu anstrengend, woher soll ich mir da auch ein Bild machen? Verstehen kann ich es nicht direkt, aber wenn dem so ist, dann bitte. Asozial würde ich das auch nicht nennen, wenn man 3-4 oder 5 Kinder hat und Hausfrau ist. Das wird für mich erst dann asozial, wenn man Kinder nach schiebt und die ganze Zeit Stütze vom Amt bekommt, weil man zu faul ist arbeiten zu gehen und dann auch auf Verhütung zu achten, aber das ist ein anderes Thema.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


trüffelsucher hat geschrieben:Und bevor man da mit dem Finger auf jemanden zeigt oder offen den Lebensentwurf von jemanden verurteilt, der einem persönlich nicht gefällt, sollte man überlegen, dass man da auch eine Verantwortung der Psyche anderer Menschen gegenüber hat, wenn man sie als faul, asozial oder sonst wie negativ betitelt.

Und da gilt nur für die armen Hausfrauen und Hausmänner deren Psyche darunter leidet? Tut mir Leid, wenn sich das jemand einreden lässt, dann ist er selbst Schuld und auch ein Kandidat dafür der anfällig ist. Wäre man "gemein" zu diesem in anderer Hinsicht im Job gewesen, wäre das auch gekommen und es nur darauf zu schieben, dass man eine Verpflichtung hat zu jedem nett zu sein und keine eigene Meinung mehr zu haben, dann entspricht das auch nicht dem Grundrecht auf die freie Meinungsäußerung.

Ich bin Soldat bei der Bundeswehr. Nimmt hier jemand Rücksicht auf meine Psyche? Jeden Tag darf ich mir mehrmals anhören, dass ich ein Mörder bin, ein Söldner der seine Seele gegen Geld verkauft, Kinder abknallt aus der reinen Lust und einfach nur ein Blutrünstiges Monster ist warum man den Job macht. Habe ich deswegen einen Schaden, verkrieche mich in dem letzten Loch und weine wie schwer mein Leben ist? Ich stehe zu dem was ich mache, ich habe auch meinen Auftrag verstanden dahinter, sehe mehr Zusammenhänge als andere und ich bin weder ein Mörder, noch ein Söldner, noch ein blutrünstiges Monster was nur bei dem Laden ist wegen den Knarren und alles abknallt was nicht bei 3 auf dem Baum ist. Es ist ein Job, ein Job den es in jedem Land gibt und der im Ernstfall den feigen die nun ihr Maul aufreißen das Leben retten kann. Auch wenn es sich blöd anhört, die Freiheit von Deutschland wird schon lange nicht mehr an der Staatsgrenze verteidigt, sondern mittlerweile auch in anderen Ländern, anderen Gebieten und sogar Online.

Das diese hier so nett und friedlich wohnen, dazu trage ich alleine mit meinem Job bei und sollte hier doch mal einer Einfallen, dann sind das die ersten die heulend in der Ecke im Keller sitzen und winseln, gestandene Männer die dann nicht den Arsch hoch bekommen für ihre Grundrechte einzutreten und diese auch unter Einsatz ihres Lebens zu verteidigen. Dafür sind Soldaten der Bundeswehr da die die "Drecksarbeit" machen und sich täglich noch beschimpfen und mit Füßen treten lassen bzw. auch Faulheit andichten lassen dürfen, Befehlsempfänger sind oder als Hirnlose Maschinen betitelt werden die hüpfen wenn es der Dienstvorgesetzte sagt.

Dann nehme bitte auch darauf Rücksicht. Diese Jobs kann ich unzählig weiter führen. Als Rettungsassistent wurde ich bespuckt, getreten, geschlagen, mit Waffen bedroht, wurde als Geisel festgehalten obwohl ich jedem Menschen neutral gegenüber trete und gleich ob das nun der letzte Penner ist, oder der reiche Schnösel, egal welche Religion, Hautfarbe oder Geschlecht gleich behandele. Meinst du das hat jemanden gejuckt oder soweit denken lassen? "Frauen haben da nichts verloren" war auch einer der Sätze den ich mir bis zuletzt anhören durfte, meinst du das ist toll, dass dir alles abgestritten wird nur weil du das "falsche" Geschlecht hast und das in den Augen von anderen nur Männer machen können? Trägt auch nicht für eine tolle Psyche dazu, es kommt einfach darauf an was man sich einreden lässt, wie man selbst dazu steht und ob man in der Lage ist sein psychisches Gleichgewicht zu halten oder nicht.

Es kann einen in jeder Lebenslage, in jedem Job und jeder Tätigkeit treffen aber dass ich deswegen nicht mehr sagen darf, dass in meinen Augen Hausarbeit nicht fordernd ist und nicht mit einer Vollzeittätigkeit verglichen werden kann, lasse ich mir nicht nehmen. Dabei bestehe ich auf mein Grundrecht der freien Meinungsäußerung. Wenn man auch mal genauer ließt, dann habe ich davon geschrieben, dass ICH es mir für MICH nicht vorstellen kann, es mich nicht fordert und nicht erfüllt. Wenn es für jemand anderen der Fall ist, dann ist es so. Aber ich verstehe halt nicht wie sich diese Fraktion dann immer rechtfertigen muss und möchte, dass man so viel tut, wenn es im Endeffekt auch arbeitenden Menschen nebenbei schaffen und deren Haushalte dann noch besser in Schuss sind, als bei denen bei denen dauerhaft jemand Zuhause sitzt dessen Job es nur wäre diese Aufgaben zu machen.

Und das 90 Quadratmeter nun weniger Aufwand von Zeit her sind als ein Haus mit 400 Quadratmetern, mehr Wäsche anfällt bei 6 Personen als bei den Durchschnittlich 3,72 ist eine mathematische und logische Feststellung auf die jeder selbst kommt. Gleiches ist, wenn 6 Leute durch den Eingangsbereich rennen tragen sie mehr Dreck rein als wenn das nur 2 sind, alleine vom logischen her. Als Faul habe ich niemanden betitelt, aber mir widerstrebt es dem zuzustimmen, dass eine Hausfrau den ganzen Tag 24 Stunden mit 7 Tagen die Woche nur am Schrubben und machen ist und es schwerer hat, als jemand der eine Vollzeitstelle mit 41 Stunden hat und die Brötchen verdient.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Nur wenn man dafür plädiert, dass man Menschen nicht für den Lebensentwurf als Hausmann oder Hausfrau diskriminiert heißt das ja nicht, dass man dafür plädiert, Polizisten, Soldaten, Reinigungskräfte, Lehrer, Sanitäter oder sonst was zu diskriminieren, weil sie einem nicht passen. Das ist für mich gleich schlecht.

Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist ja schön und gut. Aber manche überschreiten da im Namen der Meinungsfreiheit Grenzen und beleidigen oder verletzen. Die meisten Leute würden es durchaus akzeptieren, wenn ihnen jemand sagt, dass man diesen Lebensentwurf für sich nicht wählen würde. Das ist ja auch völlig wertneutral. Wer Bäcker geworden ist, würde vielleicht auch nie Schlachter werden wollen und so weiter. Aber deswegen muss der Bäcker dem Schlachter ja nicht moralische Vorwürfe machen und ihn für altmodisch halten, weil er noch fleischhaltige Lebensmittel erzeugt und so weiter.

Man dann die Meinung geäußert, aber viel Kollateralschaden verursacht. Irgendwie hatten die Zeiten, wo Höflichkeit und Etikette hoch geschätzt wurde, doch etwas für sich.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Sorae, es kommt also darauf an, wie lange jemand arbeitet? Danach richtet sich die Anerkennung? Merkwürdige Weltsicht! Übrigens bin ich durch meine Tagesmutter bei einer Hausfrau aufgewachsen. Ich lief da einfach als drittes Kind mit, die eigenen Kinder waren 10 und 12 Jahre älter als ich.

Die gute Frau ist jeden Morgen in der Woche um 6 Uhr aufgestanden. Abgesehen von der Zeit beim Frühstück und beim Mittagessen hat Mutti an guten Tagen bis 16 Uhr nur gearbeitet. Dann gab es eine halbe Stunde Pause und es ging weiter bis 20 Uhr. Und selbst dann stand immer sie für alles auf, freiwillig, weil es ihr Job war. An schlechten Tagen fiel die Pause aus.

Im Leben würde ich diesen Job so nicht machen wollen, aber sie war glücklich und ihr Mann auch. Warum muss man so etwas unbedingt abwerten? Man muss es nicht mögen, man muss es nicht wollen, aber man sollte es respektieren. Ich erkläre doch auch nicht jeden für unfähig, der sich und seine Kinder nicht mit einem Halbtagsjob versorgen kann, weil der Verdienst bei ihm niedriger ist. Leistet der etwa automatisch weniger?

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


cooper75 hat geschrieben:Sorae, es kommt also darauf an, wie lange jemand arbeitet? Danach richtet sich die Anerkennung?

Wo habe ich mit einem Wort gesagt, dass sich nach der Arbeitszeit die Anerkennung richtet, denn da habe ich nie gesagt. Aber man braucht eine Basis zum vergleichen, von der Tätigkeit her kann man das nicht mit jedem Beruf vergleichen, über das Gehalt erst Recht nicht, Anerkennung ebenfalls nicht da dies in jedem Beruf anders geregelt ist - also bleibt die Arbeitszeit bzw. die Zeit die man Aufwendet für diese Tätigkeit. Das ist der einzige gemeinsame Nenner nach dem man hier nüchtern vergleichen kann, und nachdem ich die ganze Zeit vergleiche. Ansonsten wäre es ein Äpfel Birnen Vergleich.

Anerkennung erlebt man nicht nur durch das Gehalt, solltest du wissen. Auch nicht mit einem Kopf streicheln und "hast du fein gemacht" sondern auch subtil, dass einfach nichts gesagt wird oder zumindest nicht gemeckert. Aber was gerne gemacht wird, dass man Hausfrauen in den höchsten Himmel lobt und sie sich selbst auch, was sie alles machen und leisten. Summiert man das so auf, dann müsste deren Tage mehr als 24 Stunden haben und man versucht das was nicht Anerkannt wird durch Rechtfertigungen besser und Höherwertig zu machen als jede andere Arbeit.

Und wenn man mal fragen darf, was hat die gute Tagesmutter den ganzen Tag gemacht? Kinder mit dem Alter gehen in die Schule und hängen nicht Zuhause rum, fressen damit keine Zeit. 10 Stunden am Tag putzen an 7 Tagen die Woche? Waschmaschine beobachtet wie sie die Wäsche wäscht oder waren das noch Zeiten, als man das mit Waschbrett im Zuber selbst erledigt hat? Hausfrau war die gute Dame hier ebenfalls nicht, sie ging einer Erwerbstätigkeit als Tagesmutter nach und somit ist das auch ein Äpfel mit Birnen Vergleich. Denn auch die Selbstständige Arbeit im eigenen Haushalt, ist etwas anderes als nur den eigenen Haushalt zu schmeißen. Pflege von Angehörigen ist auch als diese deklariert und nicht als reine Haushaltsarbeit.

@Trüffelsucher. Es ist wohl richtig, dass man niemanden dafür angehen muss was er macht. Aber ich wollte dir einfach mal aufzeigen, dass genug andere Berufsgruppen jeden Tag mit diesen Sachen zu kämpfen haben und das eben nicht nur die armen Hausfrauen und Hausmänner sind, deren Arbeit in keiner Weise Wert geschätzt wird, die dumme Kommentare ernten und es weit mehr Angriffe gibt als eben nur auf die Psyche hinweg.

Oder hast du schon mal etwas mitbekommen, dass eine Hausfrau verprügelt bzw. allgemein körperlich angegangen wurde von Wildfremden weil sie dieser Tätigkeit nachgeht? Als Soldat gehört das in manchen Städten und Regionen zum täglichen Alltagsbild, als Rettungsassistent ebenfalls. Das kommt zusätzlich noch oben drauf und da wird es noch als "normal" abgestempelt oder "muss man aushalten können", "sich ein dickes Fell zulegen" um nur einige Scheinrechtfertigungen von diesen Menschen zu nennen.

Die Liste lässt sich übrigens noch lange fortsetzen, alle die im Einzelhandel arbeiten waren zu "dumm" für etwas anderes, haben keinen Abschluss. Für das Handwerk unterstellt man diese Dinge ebenfalls, dass das die Menschen machen mit schlechten Abschlüssen und sich niemals ein Abiturient dafür interessieren könnte und würde. Um das zu erkennen, muss man hier im Forum nur wenige Stunden lesen was da alles von sich gegeben wird zu anderen Berufen, neben der Hausfrau. Da wird aber nicht gesagt, aufhören mit Diskriminieren es geht an die Psyche sondern munter mit eingestimmt oder unkommentiert stehen gelassen.

Mindestens an die 5-10 mal durfte ich mir schon sagen lassen, dass ich ein "stumpfer Befehlsempfänger bin", jemand der im Endeffekt von der Brücke hüpft wenn Herr General das sagt. Solche Dinge kommen aus Unwissenheit, denn wer im Zivilen hat sich schon mal mit der VVO befasst, der Prüfung eines Befehls auf Rechtmäßigkeit und dem Verhalten bei einem unrechtmäßigen Befehl? Da kommen nur die "Erfahrungen" aus Filmen wie Full Metal Jack oder Rambo heraus die zu Grunde gelegt wurden damit man was zu quatschen hat oder seinen Senf mit dazu geben konnte.

Aber lass dir gesagt sein, egal welche Uniform du trägst, es gibt genug Idioten da draußen die sich alleine für das Tragen dieser Uniform zum Chaos- und Unheilsboten für alles auf der Welt machen, ganz gleich ob das damit einen Zusammenhang hat oder auch nicht. Amtsträger in Uniform bzw. Staatsbürger in Uniform sind die Fußmatte der Gesellschaft, aber ohne "Idioten" die das machen würden, sähe das hier um einiges schlechter aus, nur begreifen das genug Menschen nicht. Bei der Hausfrau verhält sich das nicht anders, aber es ist falsch, diese als das arme unschuldige Opferlamm hinzustellen die sich nicht wehren können und direkt einen psychischen Schaden bekommen, wenn jemand ihre Ansicht nicht teilt.

Bis jetzt hat mir niemand erklären können von den Hausfrauen oder denen die Kontakt damit haben, was die werten Herrschaften von morgens bis abends treiben und machen. Klar fallen Aufgaben an, aber ich muss nach der Tätigkeit von wenigen Sekunden nicht Stundenlang daneben stehen und es beaufsichtigen. Ältere Kinder sind auch mal in der Schule, jüngere in der Kita somit fällt auch da dieser Punkt dann Weg.

Und meine Mutter war Hausfrau, keinen Finger krumm gemacht nichts, saß entweder in der Küche am saufen oder in ihrem Zimmer am saufen und vor dem PC am spielen, aber Haushalt hat sie definitiv nicht gemacht. Und dafür dann noch Anerkennung walten lassen? Meinst du es hat irgendwen interessiert oder Anerkennung verteilen lassen, dass das die Kinder im Alter von 8-2 Jahren alleine machen durften, jeden Tag, neben den anderen Verpflichtungen wie Schule, Kindergarten und Vereinen in die man Zwangsweise angemeldet wurde für das Dorfbild?

Und selbst in diesem Alter mit einem Haus war die anfallende Hausarbeit mitsamt Einkauf der zu Fuß vom Supermarkt in 6 km einfacher Wegentfernung nach Hause geschleppt wurde auch binnen 2-3 Stunden erledigt und ein Schulkind bzw. Kleinkind kann man von der Arbeitskraft nun wirklich nicht einem Erwachsenen 1:1 gleich setzen. Auch wegen dieser eigenen Erfahrung und was ich im Umfeld sehe was Hausfrauen da den ganzen lieben langen Tag treiben, kann ich das nicht wirklich für "voll" und bare Münze nehmen und ihnen "das schwere Leben mit dauerhaft anfallenden Aufgaben" abkaufen. Und dann noch sind es meistens die, die am wenigsten machen die sich hinterher mit den größten Lorbeeren schmücken lassen wollen und erzählen, was für einen schweren, langen Arbeitstag sie doch hatten und das höher stellen als z.B. einen 24 Stunden Dienst im Altenheim als Altenpfleger, oder ein 48h

Wochendienst ohne Pause und Nachtruhe als Rettungsassistent. Wochenende haben übrigens auch genug andere Berufe nicht, dass man auch nicht sagen kann, dass das das Merkmal einer Hausfrau ist, dass nur diese am Wochenende zu arbeiten hat. Wie gesagt, ich kenne genug Beispiele aus dem Umfeld neben meiner Mutter.

Meine Großmutter bzw. Großeltern hatten einen Hof, dazu 7 Kinder und ein Hofhaus von 400 Quadratmetern Fläche, mehrere Nebengebäude mit Dienstpersonal welches mit versorgt wurde. Neben dem Haushalt, der Kindererziehung gehörte dort Hofarbeit noch mit zum Alltag der Hausfrau (eigentlich auch nicht in erster Linie Hausfrau, sondern Landwirtin), da hieß es auch um 4 Uhr aufstehen und frühstens 22 Uhr Feierabend an 7 Tagen in der Woche. Da wurde aber auch gearbeitet und auf den eigentlichen Haushalt mitsamt Kinder entfiel davon der geringere Teil und grob überschlagen waren das auch "nur" 3-4 Stunden am Tag mit putzen, waschen, kochen und einkaufen, denn der Rest war Arbeit auf dem Hof mit Wiesen, Feldern und Viehzeug.

Aber das haben heute auch kaum Haushalte, und Haustiere wie Katze oder Hund mit einem Stall von 100 Milchkühen, Schweinen, Hühnern, Schafen und Ziegen, zu vergleichen hinkt ebenfalls vom Aufwand her. Diese Frau saß übrigens nie, weder beim Frühstück noch Mittagessen noch Abendessen sondern war dauerhaft auf Achse, gegessen wurde im stehen, im laufen oder bei der weiteren Arbeit die auch noch mit über 70 Jahren gemacht wurde. Jammern, Lob, Anerkennung Fehlanzeige, darum wurde auch nicht gebuhlt oder gar sich in höhere Sphären erhoben, wie es heute oft und gerne gemacht wird.

Im Endeffekt hast du hier nur zwei Lager, die einen die die Arbeit als Hausfrau super in den Himmel loben ohne konkret zu sagen was genau so lange dauert und die, die sagen warum den ganzen Tag Zuhause hocken da doch nicht viel Anfällt. Arbeitstempo ist dabei auch entscheidend wie ich bereits sagte, ich kann über 2 Stunden brauchen einen Boden von 60 Quadratmetern zu wischen, oder das ganze auch in 15 Minuten erledigen mit entsprechendem Arbeitstempo. Und auch das kann ich auf alles andere umlegen, ich kann 3 Stunden im Supermarkt sitzen oder auch in 30 Minuten durch sein.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Es ist in diesem Forum sicherlich kein Geheimnis, dass ich nicht sehr positiv über Hausfrauen denke. Das hat seine Gründe. Es gibt kaum Hausmänner. Ich betrachte eine Hausfrauentätigkeit als eine sehr anspruchslose Tätigkeit. Wenn viele Frauen nur das wollen, dann bildet sich einer Gesellschaft mitunter automatisch das Bild, dass Frauen nichts anderes können. Man schätzt doch jemanden der studiert und später in seinem Beruf arbeitet als intelligenter ein, als jemanden der daheim ist, Staub wischt und kocht. Intelligenz wird für diese Tätigkeiten eben nicht benötigt. Entscheiden sich also viele Frauen dafür, entsteht in der Gesellschaft mitunter generell das Bild, dass Frauen dümmer sind, als Männer.

Bei vielen Männern setzt sich das fest. Ich kenne Männer, deren Mütter devote Hausfrauen ohne eigene Meinung waren. Wie denken diese Männer über Frauen? Genau so. Von solchen Männern kommen dann auch Vorschläge Frauen weniger gut zu bezahlen oder Kritik darüber, dass Frauen sich nicht in Führungspositionen durchsetzen können, weil sie nicht selbstbewusst sind.

Natürlich schreien alle immer direkt ''jeder soll machen was er möchte!''. Klar, das soll er auch. Aber man darf nicht vergessen, Hausfrauen ihren Kindern ein gewisses Bild davon vermitteln, was Frauen können und was nicht. Kein Kind erzählt in der Schule stolz, dass die Mutter Hausfrau ist. Auf den arbeitenden Vater ist man stolz, selbst wenn dieser nur Müllmann ist. Diese Kinder haben im schlimmsten Fall später ein ähnliches Bild. Männer trauen Frauen weniger zu, weil sie es nicht anders kennen. Frauen trauen sich weniger zu, weil sie es von ihren Müttern ebenfalls nicht anders kennen und so erzogen werden.

Generell finde ich, dass eine Hausfrauentätigkeit eine sehr erniedrigende Tätigkeit ist. Man tut Dinge für den Partner, die sonst bestenfalls Dienstleistungsunternehmen übernehmen würden, die dafür auch nicht besonders gut bezahlt werden würden.

Hufeisen hat geschrieben:Wie steht ihr dazu? Findet ihr auch, dass man „nur“ Hausfrau ist? Ich glaube nämlich, dass die meisten Leute gar nicht wissen, was alles dahinter steckt. Nicht nur, dass man dann meist den ganzen Haushalt alleine schmeißt. Oftmals betreut man dann noch die Kinder fast rund um die Uhr und ist außerdem für das Kochen von allen Mahlzeiten verantwortlich.

Wer macht das denn, wenn die Frau nicht daheim sitzt? Ah ja, man selbst. Den Haushalt schmeißen und sich was kochen tut doch wohl jeder Mensch. Dafür braucht man doch eigentlich niemanden. Vielleicht sieht es noch ordentlicher aus, wenn man eine Frau daheim hat, die das tut. Aber wäre es einem das Wert? Ich würde lieber etwas mehr entspannen, als mehr aufzuräumen. Von daher könnte ich es auch nicht schätzen, wenn eine Hausfrau mein Haus noch sauberer herausputzen würde. Es wäre mir schlicht egal.

Angenommen nun man würde die ganzen Aufgaben einem Dienstleister übertragen. Wie viel käme da schon zusammen? Es ist ja nicht einmal gesagt, dass die Hausfrau auch alles für einen macht, aber nehmen wir es mal an. Sie macht das Frühstück und wohl das Abendessen, Mittagessen isst man auf der Arbeit. Ein gutes Frühstück beim Bäcker ist für 5 Euro schon sehr luxuriös, ein gutes Essen kriegt man im Restaurant problemlos für 15 Euro. Putzfrau? Unsere bekommt 12 Euro die Stunde und kommt zwei Mal die Woche für zwei Stunden. Wäsche? Selbst waschen ist jetzt wirklich keine Herausforderung. Niemand bringt seine normale Wäsche in den Waschsalon. Nehmen wir mal an Arbeitshemden gehen zur Reinigung (Anzüge sowieso immer), dann sind das pro Hemd maximal 4 Euro bei vielleicht 3 Hemden die Woche.

Dann käme ich auf 640 Euro im Monat. Die Kinderbetreuung käme da noch oben drauf, die ist je nach Region unterschiedlich teuer. Ich möchte nicht gemein sein, aber so viel ist eine Hausfrau nicht wert. Und wenn man keine hat, kocht und putzt man selbst und da entstehen doch keinem 640 Euro kosten. Ich habe bisher nicht mitbekommen, dass es für berufstätige Menschen so belastend sein soll, abends ihren eigenen Haushalt zu führen. Die meisten Menschen die ich kenne tun das und haben keine Probleme.

Von daher ist eine Hausfrau für mich jetzt keine mega Bereicherung. Man muss das ganze auch aus einer anderen Perspektive betrachten. Es gibt viele Studien zu dem Thema (da kann man sich jetzt drum streiten), aber positive Aspekte für die Kinder gibt es in der Regel kaum. Das Bedeutet: die Frau sitzt daheim und arbeitet nicht, damit der Mann es gemütlich hat. Die Konsequenz könnte sein, dass der Mann sich irgendwann scheiden lässt und die Rentenansprüche der Frau sind je nach Dauer der Ehe und Verdienst des Mannes eventuell nur niedrig. Der Steuerzahler zahlt also die Rente der Frau. Was hat der Steuerzahler davon? Nichts. Ein einziger Deutscher - der Ehemann - hatte saubere Unterhosen und ein Essen auf dem Tisch. Klasse.

Das ist eben meine Sicht der Dinge. In meinen Augen sind Hausfrauen Schmarotzer und für die Gesellschaft nutzlos. In vielen Ländern gibt es kaum noch Hausfrauen und dem Land geht es dennoch toll. Vielleicht sind dadurch die Frauen sogar selbstbewusster und trauen sich mehr. Vielleicht haben die Männer sogar ein positiveres Bild und sehen die Frauen nicht mehr nur als Köchinnen und Putzfrauen. Wer weiß. Das soll dann jedem selbst überlassen werden.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Crispin hat geschrieben:Die Konsequenz könnte sein, dass der Mann sich irgendwann scheiden lässt und die Rentenansprüche der Frau sind je nach Dauer der Ehe und Verdienst des Mannes eventuell nur niedrig. Der Steuerzahler zahlt also die Rente der Frau. Was hat der Steuerzahler davon? Nichts. Ein einziger Deutscher - der Ehemann - hatte saubere Unterhosen und ein Essen auf dem Tisch. Klasse!

Ich denke du hast studiert und solltest damit auch die einfachen Zusammenhänge verstehen. Was hat der Steuerzahler mit dem zu tun, der Sozialabgaben leistet? Die Rentenversicherung ist eine Sozialleistung und keine Leistung aus Steuergeldern sondern separat zu sehen und wird auch als diese gewertet. Eine Hausfrau ist ebenfalls Steuerzahler, die Steuern zu zahlen hat. Zwar in dem Umfang keine Einkommenssteuer auf die du hier abzielst, es wird keine Lohnsteuer für diese abgeführt was eine Vorauszahlung auf die Einkommenssteuer ist aber sie ist dennoch steuerpflichtig und Steuerschuldner für andere Einkunftsarten.

Besitzt die Dame ein Bankkonto mit Zinsen, fallen darauf Kapitalertragssteuer an, vermietet die Dame in ihrem Namen, werden darauf Steuern aus Vermietung und Verpachtung abgeführt. Solche Dinge laufen passiv, dafür braucht man kein Angestelltenverhältnis damit man Steuern zahlt. Jede Verbrauchssteuer, den meisten unter dem Begriff Mineralölsteuer, Tabaksteuer, Branntweinsteuer geläufig, zahlen diese ebenfalls. Mehrwertsteuer, wie die Umsatzsteuer im Volksmund genannt wird, gehört ebenfalls dazu.

Und von der Rentenversicherung hier auf die du abzielst, sie bekommt nicht mehr als der Mann an sie Abgeben muss im Fall der Fälle durch den Ausgleich. Er teilt seinen Anspruch mit ihr, denn ansonsten müsstest du auch sagen er ruht sich auch darauf aus und zahlt nie etwas ein. Die Rentenversicherung ist ein Generationenvertrag, die heute arbeiten, arbeiten nicht für ihre eigene Rente sondern für die derer, die jetzt bereits in Rente sind. Erst die nächste Generation kommt für die eigene Rente auf, auch wenn manche meinen sie verdienen sich ihre Rente nun selbst was falsch ist.

Schaut man im Steuerrecht dann weiter, dann wird einem so oder so auffallen, dass ab 2040 der komplette Versorgungsfreibetrag entfallen ist, 100% der gesetzlichen Rente Steuerpflichtig sind (neben Sozialleistungspflicht für Krankenkasse und Pflegeversicherung). Das sind nicht Dinge die Hausfrauen veranstaltet haben, dass sind Dinge die ach so intelligente, studierte und darunter auch Frauen entschieden haben.

Du meinst ernsthaft, dass jeder der studiert hat eine Intelligenzbestie vor dem Herren ist und nicht als dumm dasteht? Tut mir Leid, schaue ich mir das an, dann ist das einer der größten Dummheiten und Fehler die studierte werte Herrschaften sich jemals ausgedacht haben nur damit politisch der Schaden den die Partei vorher gemacht hat mit dem Dauerhaften Griff in die Rentenkassen für fremde Zwecke zu begrenzen. Damit es der Gesellschaft nicht auffällt, wird das seit 2005 in Stufen von jeweils 2% angepasst.

Sprich, wenn du mit 2017 in Rente gehst, zahlst du bereits 74% Steuern auf deine gesetzliche Rente die du bekommst. Somit spielt es auch hier keine Rolle ob das Einkommen aus der gesetzlichen Rente hinterher bei Mann oder Frau nochmals besteuert wird, bei einer Zusammenveranlagung bei einer Heirat kommt der Steuervorteil zum tragen durch den Splitting Tarif, gehen sie bis dato getrennte Wege dann wird es halt mit dem Grundtarif besteuert. Sind die Einkünfte dann geringer, zahlt man nach der progressiven Einkommenssteuer auch weniger darauf, somit ist auch der Mann vom steuerlichen her dann als Gewinner zu sehen.

Aber Steuern und Sozialversicherungen in einen Topf zu werfen und das in den Raum zu stellen funktioniert halt nicht, und das erwarte ich auch von einem studierten egal welchem Geschlechtes, dass man sich soweit mit dem eigenen Staat und den Arbeiten der einzelnen Organe mal befasst hat, dass man das erkennt. Dazu muss man nicht mal studieren in diese Richtung, es ist Allgemeinbildung zu Wissen, dass Steuern und Sozialabgaben zwei unterschiedliche paar Dinge sind und auf unterschiedlichen Grundsätzen basieren. Die Sozialversicherung ist im Grundgesetz verankert unter dem Punkt Sozialstaat, die Steuern dagegen findest du in der Verfassung dagegen nicht. Selbst Hauptschüler bekommen das vermittelt im Staatskundeunterricht, Realschule nennt sich das Fach Staats- und Wirtschaftskunde. Lediglich auf dem Gymnasium wird das nicht vermittelt und wer ist hier also nun "dumm"?

Noch dazu schreibst du, dass nur studierte anerkannt und geschätzt sind und auch nur diese einen Intelligenten Eindruck machen. Den Zahn muss ich dir ziehen, ich bin selbst Unternehmerin und ich schätze rein studierte die die Nase soweit oben tragen und ohne Allgemeinbildung am Start sind in keiner Weise. Da ist mir die Hausfrau die von Hartz 4 lebt doch noch um einiges lieber, denn sie hat das notwendige Allgemeinwissen damit man den Antrag ausfüllen konnte und weiß wie man sich auf diese Weise die Grundsätze der Verfassung zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen kann.

Meine Erfahrung ist eher diese, dass studierte die Nase sehr weit oben tragen, auch über allem schweben und sich für etwas besseres halten, aber im Endeffekt "dümmer" sind da sie nur reine Fachidioten sind die über ihren Tellerrand nicht hinaus sehen können. Mir ist arbeitstechnisch und menschlich lieber jemand, der eine fundierte Ausbildung in einem Beruf gemacht hat, in diesem Berufserfahrung gesammelt hat und auf dieser Grundlage danach studiert hat. Der ist näher an der Praxis, hat die Nase nicht so weit oben, kann über den Tellerrand schauen und entpuppt sich nicht als Fachidiot in einem Fachgebiet, sondern ist alleine vom Weltwissen breiter aufgestellt als jemand der nur in seinem Fachgebiet am graben und wühlen ist. Dabei mache ich keinen Unterschied ob Männlein oder Weiblein.

Für solche Äußerungen die du von dir gegeben hast im Bezug auf das Allgemeinwissen von Steuern und Sozialabgaben wäre ich auf dich weder als Mutter die Hausfrau ist Stolz, noch wenn du der hoch deklarierte Studierte wärst. Bei dem letzteren wäre es mir sogar noch peinlicher, wenn jemand der sich für so intelligent hält und ein breiteres Allgemeinwissen haben sollte aufgrund seiner längeren Schulbildung und Studium, solche Äußerungen von sich gibt und nicht mal das differenzieren kann. Aber alleine wenn ich das lese, wundert es mich nicht warum Parteien wie die AFD so viele Studierte in ihren Reihen haben, die diese Zusammenhänge an der Basis nicht mal wissen. :lol:

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Sorae hat geschrieben:Und wenn man mal fragen darf, was hat die gute Tagesmutter den ganzen Tag gemacht? Kinder mit dem Alter gehen in die Schule und hängen nicht Zuhause rum, fressen damit keine Zeit. 10 Stunden am Tag putzen an 7 Tagen die Woche? Waschmaschine beobachtet wie sie die Wäsche wäscht oder waren das noch Zeiten, als man das mit Waschbrett im Zuber selbst erledigt hat? Hausfrau war die gute Dame hier ebenfalls nicht, sie ging einer Erwerbstätigkeit als Tagesmutter nach und somit ist das auch ein Äpfel mit Birnen Vergleich. Denn auch die Selbstständige Arbeit im eigenen Haushalt, ist etwas anderes als nur den eigenen Haushalt zu schmeißen. Pflege von Angehörigen ist auch als diese deklariert und nicht als reine Haushaltsarbeit.

Da sie Ihre Tätigkeit mit und ohne mich gleich ausgeführt hat und mich nur genommen hat, weil sie Mitleid hatte, kann man nicht von einer Tätigkeit als Tagesmutter ausgehen. Da bist du auf dem Holzweg, zumal es nur 7 Jahre eines Lebens als Hausfrau vom 17. Lebensjahr bis zum Tod umfasst hat. Da sie allerdings immer "Mutti" blieb, weiß ich, was sie getan hat und was nicht. Und der Waschmaschine hat sie nicht zugesehen, dazu hatte sie gar keine Zeit.

Die ist aufgestanden, kurz ins Bad, dann zum Bäcker, dann Mann und Kinder wecken, Frühstückstisch decken, gemeinsames Frühstück. Das ist schon Luxus, wenn man sich nur hinsetzen muss und alles ist da. Dann kamen sämtliche Arbeiten in der Wohnung. Dazu 2.000 qm Nutzgarten, um Obst und Gemüse zum allergrößten Teil selbst anzubauen, natürlich mit einkellern, einkochen und so weiter. Für vier Personen ist man da beschäftigt. Alles mögliche Flicken, viele Sachen selber nähen und ändern. Einkaufen für die ganze Familie immer zu Fuß, auch die Dinge, die man nur in der Stand bekommt zu Fuß. Da wurde lieber eine Strecke von 7 km gelaufen, als Geld in den Bus zu stecken. Reparaturen im Haus, renovieren, Kinder erziehen, Steuerklärung, alle Termine für alle managen und so weiter. Der Mann hatte frei, wenn er Feierabend hatte, schließlich brachte der Geld. Und die Kinder mussten nur aus erzieherischen Gründen ran. Das durfte dann auch mehr Zeit kosten.

Crispin hat geschrieben: In meinen Augen sind Hausfrauen Schmarotzer und für die Gesellschaft nutzlos. In vielen Ländern gibt es kaum noch Hausfrauen und dem Land geht es dennoch toll. Vielleicht sind dadurch die Frauen sogar selbstbewusster und trauen sich mehr. Vielleicht haben die Männer sogar ein positiveres Bild und sehen die Frauen nicht mehr nur als Köchinnen und Putzfrauen. Wer weiß. Das soll dann jedem selbst überlassen werden.

Du studierst doch, oder? Aber Zusammenhänge sind dir offensichtlich nicht klar? Außerdem fragt man sich echt, in was für einem Umfeld du lebst. Ich bin mit Hausfrauen und arbeitenden Frauen aufgewachsen und da war keine Hausfrau nicht selbstbewusst, weil sie Hausfrau war. Das sind und waren gleichwertige Partnerinnen. Wer kein Selbstbewusstsein hat, der entwickelt es auch im Job nicht. Ansonsten gäbe da keine Duckmäuser, aber die gibt es bei beiden Geschlechtern in Massen.

Zuerst einmal solltest du dich von Hausfrau als Schmarotzer der Gesellschaft verabschieden. Ganz viele Menschen werden in Zukunft Unterstützung bei der Rente brauchen. Wer 45 Jahre einzahlt und unter 12 Euro verdient, braucht staatliche Leistungen. Das trifft ganz viele Frauen und Männer. Die Löhne sind viel zu langsam gestiegen und die Frauen auf dem Arbeitsmarkt vergrößern das Angebot, was weiter die Löhne senkt. Dazu haben sie durch eigene Arbeit einen höheren Rentenanspruch, den die nachkommenden Generationen finanzieren müssen. Bisher ist das alles nur eine Verschiebung der Probleme in die Zukunft.

Dafür fehlt es an anderen Stellen. Die Kinderbetreuung ist sauteuer, die Ganztagsbetreuung an Schulen finanziert sich durch arbeitende Mütter nur zu etwa 70 % selbst, der Rest sind Mehrausgaben. Plus Mehrausgaben für Pflege von Angehörigen und für die Angebote, die früher Ehrenämtler ausgefüllt haben. Es gibt nämlich erheblich mehr Leistungen für die Gemeinschaft als nur Steuern zu zahlen.

Aber es ist schön, dass du Opfer gefunden hast, auf die herunterblicken kannst, um dein Selbstbewusstsein aufzupolieren. Hättest du das nicht nötig, dann könntest du eher andere Lebensentwürfe akzeptieren und hättest nicht ständig die große Angst, benachteiligt zu werden, so wie es nach deiner Ansicht den meisten anderen Frauen passiert. Zumal man sich echt fragt, was dich für dein hohes Ross qualifiziert? Du studierst noch und hast bisher die Gemeinschaft Unsummen gekostet. Aber weil du so tolle bist, darfst du das natürlich. Was passiert, wenn du es nicht schaffst, das alles zurückzugeben? Verfällst du dann in tiefe Depression oder ist dann einfach die Gesellschaft Schuld, die Frauen so benachteiligt. :lol:

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Geil, ich brauche auch Popcorn! :mrgreen: Bei euren letzten beiden Posts, cooper75 und Sorae, muss ich euch einfach voll zustimmen. Studiert und hat bisher sonst noch nix geleistet. :D Ich kenne Leute, die haben nicht studiert, aber immer gearbeitet und gearbeitet. Die halten von solchen Leuten rein gar nichts. Da besuchen welche die Uni und kommen dann ins Berufsleben und haben von Tuten und Blasen keine Ahnung.

Kinder sind bei Crispin, soweit ich weiß, auch keine vorhanden. Sie studiert "nur". Also ist da außer dem Besuch der Uni ja auch nix anstrengendes in ihrem Leben. Aber nach der Meinung mancher ist ja Hausfrau sein total easy peasy. Soll ich mal aufzählen, was ich den ganzen Tag mache? Davon abgesehen, dass es keinen Menschen was angeht? Es interessiert mich auch nicht, was andere den ganzen Tag treiben. Und es geht mich auch nix an. Aber ständig diese Anfeindungen gegen Hausfrauen... Es nervt! Kenne genug Männer, die ihre acht Stunden absitzen und dann daheim die Füße auf den Tisch legen so a la "Meine Arbeit ist beendet."

Ich habe momentan "nur" einen Minijob, aber daneben noch Mann, zwei kleine Kinder, einen Hund, Federvieh, Nutzgarten, etwas mehr als 900 m² Grundstück und eine riesige Baustelle. Die Kinder wollen versorgt, bespaßt, betreut (ja guckst du einmal nicht hin, hauen sie sich die Birne ein), gewickelt und geschleppt werden (was du nicht alles schleppst bei kleinen Kindern). Der Hund will auch mal raus, das Federvieh will auch frisches Wasser und Futter und einen sauberen Stall. Das Haus natürlich geputzt usw. Der riesige Garten muss gemäht und das Gemüse geerntet werden.

Dann gibt es noch Arztbesuche (für Kind und Hund), private Erledigungen, Einkäufe für vier Personen, die Baustelle macht sich auch nicht von allein. Und dazwischen der Job, für welchen du auch erstmal die Kinder zu den betreuenden Personen schleppen darfst, nachdem du ihre Klamotten und Windeln zusammengesucht hast. Da ist nix mit "Ich trink erstmal Kaffee". Da ist auch keine Zeit für Duschen morgens nach dem Aufstehen.

Das und der Bürokram werden abends erledigt und zwar genau dann, wenn die Kinder mit Glück endlich eingeschlafen sind. Zwischen sechs und sieben morgens stehe ich für alles auf und bin meistens erst abends zwischen sieben und acht fertig. Für Füße hochlegen habe ich erst dann Zeit und das gönne ich mir dann auch!

Ach und nicht zu vergessen: Wir haben einen Holzofen. Das Holz geschlagen zu kaufen ist viel zu teuer, also wird das auch noch selbst gemacht und dann ins Haus geschleppt. Würde mal gerne mit dir tauschen. :lol: So eine kleine Wohnung, keine Kinder, keine Tiere, Heizung einfach aufdrehen... Nur die Uni besuchen und sonst nix... oh muss das einfach sein. :whistle: Aber was weiß ich schon? Bin ja nur Hausfrau ohne Bildung. Mit fünf Jahren Ausbildung in Sprachen und im Recht. Aber ohne Studium ...

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^