Mit Content.de seinen Lebensunterhalt bestreiten?

vom 14.03.2021, 14:21 Uhr

cooper75 hat geschrieben:Was soll an sechs Cent pro Zeichen hoch sein? Unter einem Stundensatz von 60 Euro ist eine selbstständige Tätigkeit, die keine hohen Kosten hat, nicht wirklich wirtschaftlich.

Sechzig Euro pro Stunde zahlt dir Niemand. Wenn du Kleinunternehmer bist, nach §19 Umsatzsteuergesetz keine Umsatzsteuer abführen musst (und auch keine Steuer ziehen darfst) und von zu Hause aus arbeitest, wo hast du dann als Kleinunternehmer oder Freiberufler Ausgaben, die so einen hohen Stundenlohn rechtfertigen würden? Lass mich nachdenken:

60€ mal 8 Stunden sind 480€ am Tag. Das wären bei 24 Tage (6 Tage Woche) 11520€. Das setzt kaum einer um, außer du hast eine GbR oder GmbH. Sollten dann alle Soloselbstständige die nur 2500€ Brutto (je nach Sozialabgaben +/- 1900€ Netto) raus haben, lieber ALG beziehen, als selbstständig sein?

1900€ ist für ein Kleinunternehmer oder Freiberufler sehr viel Geld. Das wären bei 24 Tagen 71,16€ Umsatz pro Tag und bei 8 Stunden 9,89€. Da sind die Sozialversicherungsbeiträge schon abgezogen! Das muss man auch erstmal erreichen, das ist aber realistisch und man kann sich davon auch was leisten. Kommt evtl. noch Kindergeld und ein zweites Einkommen vom Partner dazu hat man schon seine stattliche Summe.

Bei einer eigenständig einfach gehaltenen Buchführung ohne Bilanzierungszwang braucht es keinen Steuerberater für sowas. Maximal bei der Einkommensteuerjahreserklärung kann einer in Anspruch genommen werden, was ich persönlich aber für unsinnig empfinde, denn als Texter hast du kaum betriebliche Ausgaben. Die Einnahmen und Ausgaben mit einem Buchungstext, Datum und einer Summe gegenüberzustellen sowie die Belege abzuheften kann doch jeder, der auch schon mal ein Haushaltsbuch geführt hat. Sollte ich hier einen Denkfehler haben, dann ist das halt so, auch ich bin nicht perfekt.

Das was Zeit frisst, sind die Recherchearbeiten, da könnte ich jedem recht geben der, das auch sagt. Doch dafür bekommt man auch seinen Stundenlohn. Je nach Schreibgeschwindigkeit und Lesefähigkeit lässt aber auch sich das realisieren. Wenn man 1-2 Themen am Tag bearbeitet, was realistisch zu schaffen ist, dann reicht es für den Anfang auch für 1-5 Cent pro Wort zu schreiben, die Wortanzahl macht es dann am Ende.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke, mir würde es auch Spaß machen, Texte zu verfassen. Zwar habe ich nicht genauer nachrecherchiert, zu welchen Zwecken und Themen normalerweise Texte angefordert werden, aber da ich mich für ein breites Spektrum an Sachverhalten und Themen interessiere, könnte ich mich vermutlich in viele Dinge einarbeiten, um einen ausreichend guten Text zu erstellen. Vielleicht werde ich es mal bei einer der anderen genannten Plattformen probieren.

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» lascar » Beiträge: 4412 » Talkpoints: 782,06 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Probiere es auf Textbroker, die sind nicht pingelig. :) Ich hatte da mal vor Jahren einen Einführungstext geschrieben, der wurde dann geprüft und nach einiger Zeit auch angenommen, obwohl ich damals noch nichts von Rechtschreibprüfung gehört habe. Bei Content ist das normal nicht so streng wie du schreibst. Bei Content gibt es auch genügend Themen, es muss also keiner Angst haben, dass da irgendwer irgendwas einem wegnimmt, trotz so vieler Nutzer, die da bereits registriert sind. Außerdem muss auf Content keine Auftragsakquise betrieben werden, steht auch auf der Hauptseite. Somit fällt der Punkt schon mal weg.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nebula hat geschrieben:Probiere es auf Textbroker, die sind nicht pingelig. :) I

Danke für den Tipp, ich werde es dort mal probieren. Wie gesagt, bei Content.de muss man einen zeitlimitierten kurzen Rechtschreibtest machen, aber bei solchen Tests schneide ich häufig schlecht ab, wenn die Sekunden schnell ablaufen. Einen der Fehler habe ich deswegen gemacht, weil ich den Unterschied zwischen kleinem und großem "i" optisch nicht erkannt hatte (meine Brille ist nicht mehr ganz scharf, und ich habe den Unterschied erst im Nachhinein gesehen). Sogar bei dem gerade von mir selbst getippten "i" muss ich ganz genau hinsehen, um zu erkennen, ob es ein kleiner oder großer Buchstabe ist.

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» lascar » Beiträge: 4412 » Talkpoints: 782,06 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich helfe gerne wenn ich kann und darf. Auf Textbroker wird einem auch nichts geschenkt, aber man wächst auch mit seinen Aufgaben, weißt du doch. Vielleicht kannst du den Test da noch mal machen? Für alles gibt es eine zweite Chance im Leben. Ein Versuch verschiedene Dienste auszuprobieren kannst du immer wagen. Zumindest verdienst du bei anderen Seiten zw. dem 25 und 100-fachen pro Wort von dem, was du hier erschreibst an Vergütung je Wort. Hier weiß man aber trotzdem, dass die Seite zuverlässig ist, dort wird das sicher auch der Fall sein, wenn man sich die Bewertungen so durch liest.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Offiziell ist eine zweite Teilnahme am Test nicht erlaubt und wird verhindert, indem irgendwelche Cookies gesetzt werden, die einen zweiten Testdurchlauf blockieren. Man kann das sicher umgehen, indem man die Cookies löscht oder einen anderen Browser verwendet, aber momentan habe ich mein Interesse an Content.de verloren. Ich habe mich jetzt stattdessen bei Textbroker registriert. Dort soll man einen kurzen Starttext verfassen, der überprüft wird. Ich denke, dass ich mit dieser Aufgabe besser zurecht kommen werde.

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» lascar » Beiträge: 4412 » Talkpoints: 782,06 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Nebula, wie kommst du darauf, dass ich Kleinunternehmerin bin? Dann würde sich das ja nur als Nebentätigkeit lohnen. Dazu kommt, dass ich sicher nicht an sechs Tagen pro Woche entsprechend hochwertige Texte liefern kann. Das schafft niemand.

Außerdem müssen Löcher in den Auftragslage, Krankheitszeiten, Urlaub, Feiertage, Weiterbildung und so weiter mit von den Einnahmen abgedeckt werden. Dazu kommen Zeiten für Akquise, Angebote und Probetexte, Besuche beim Kunden, Meetings mit den Programmierern, Absprachen mit den Grafikdesignern und der Rechtsabteilung der Unternehmen und so weiter. Das kostet Zeit und Geld.

Was ist es bitte für ein Argument, dass ich die Kosten rechtfertigen muss? Angestellt habe ich sechsstellig mit vielen Vergünstigungen verdient. Das passte nicht mehr die Karriereplänen des Gatten und der Betreuung der Kinder. Hätte ich das auch für 1.900 Euro nach Krankenkasse und vor Rentenversicherung Steuern arbeiten gehen sollen, wenn ich mehr verdienen kann? Zwischendurch mache ich zur Abwechslung, und um neue Impulse zu sammeln, immer mal Interims-Management. Da sind die Tagessätze erheblich höher als das, was du für mich ins Blaue berechnet hast. Da habe ich außer der Anfahrt gar kein Kosten. Muss ich diese Sätze auch rechtfertigen? Seit wann wird Arbeit danach bezahlt, was sie den, der sie leistet, kostet?

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich schrieb das nicht in deinem Zusammenhang, sondern weil du schriebst, dass Selbstständigkeiten mit einem Stundenlohn von 60€ erst rentabel sein sollen. Was du beruflich machst, weiß ich doch nicht, geht mich ja auch nichts an. :) 6 Texte in 6 Tagen schaffen Viele schon, nicht umsonst verdienen sie damit ja ihren Lebensunterhalt.

Ich gebe aber zu, da muss man schon ein wenig geübt sein. Weiterbildungen und Akquise musst du auf Content.de (als Beispiel) nicht betreiben, sieh dir einen meiner vorherigen Beiträge an. Das Einzige, was man können muss, ist schreiben und seine Zahlen im Auge behalten sowie notieren. Da braucht es keine Wissenschaft daraus zu machen.

Ich gehe an der Stelle nur davon aus, dass man über Seiten wie Content, Textbroker und Co schreibt, nicht die Aufträge bei Firmen persönlich einholt. Selbst das macht man nicht jeden Tag. Diese Aufgabe lässt sich auch auf einen Tag in der Woche reduzieren, wenn man mehrere Termine am Tag wahrnimmt.

Wenn man für 1-4 Cent pro Wort schreibt, brauchst du auch keinen Programmierer, wie gesagt, es geht erstmal primär nur um die genannten Seiten und deren Markt Mitbewerber. Es kommt auf die Ansprüche an ob man 1900€ als zu wenig oder ausreichend ansieht. Du schriebst, dass sich das für unter 60€ je Stunde nicht lohnt, ich habe dir das Gegenteil errechnet.

Wenn man in Luxus leben will, dann ist mir auch klar, dass 1900€ nicht reichen. Doch die Summe verdienen normale Arbeitnehmer oftmals nicht mal in Vollzeit auf die Hand, so realistisch muss man das dann doch sehen und nicht vom optimalen Fall ausgehen. Wofür du dich rechtfertigen musst oder willst, ist deine Sache, ich bin an einer realistischen Rechnung interessiert, die ich geboten habe. Zusammenfassung:

Schreiben über Content, Textbroker und Co zwischen 1 und 5 Cent je Wort macht bei 2,5 Cent im Schnitt je Wort 50€ bei 2000 Wörter, das sind ca. 3-4 DIN-A4-Seiten. Das schreibe ich dir in einer oder zwei Stunden zusammen wenn ich das will. Wenn ich noch mehr auf Qualität setzen würde und mehr Recherche betreiben würde, dann bräuchte ich für so einen Auftrag 4-5 Stunden.

Auch andere geübte Leute können das erreichen. Da muss ich zu keinen Kunden oder Firma laufen, um nach Aufträgen zu betteln. Zumal diese auch nicht mehr ein so lockeres Portemonnaie haben. Die Zeit und den Tag kann man dann wirklich für das Schreiben nutzen. Nochmal, ich gehe nicht von dir aus, sondern einfach nur im Allgemeinen, also nicht alles gleich persönlich nehmen wenn ich mal "du" statt "man" schreibe.

Den Text hier zu verfassen dauerte gerade mal nur etwa zehn Minuten, ohne alle Fehler und Rechtschreibdinge zu überarbeiten, was wohl nochmal fünf Minuten dauern würde. Lass es mal geschätzt 450 Wörter sein, dann weiß man auch, was in einer Stunde möglich ist, sofern man ein wenig geübt ist. Selbst wenn noch Schlüsselwörter eingebaut werden sollen, dafür findet sich immer eine Lücke. Ich gehe jetzt nur vom normalen Schreiben aus, nicht vom ganzen drum herum.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Für 1.900 Euro machst du da Akkordarbeit. Wer das als sinnvoll betrachtet, hat von Selbstständigkeit keine Ahnung. Denn du kommst mit dem normalen Arbeitgeber und "auf die Hand". Die Abgaben vergisst du bei deinen 1.900 Euro schon einmal. Dazu kommt, du hast keinerlei Garantie, dass du nächsten Monat so viel verdienen kannst, du hast keine Absicherung bei Krankheit, du hast keinen Urlaub eingerechnet, es fehlt die Absicherung bei Arbeitslosigkeit und die Rente lässt du auch außer Acht. Mit Luxus hat das nichts zu tun. Das ist kein tragfähiges Geschäftskonzept.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


lascar hat geschrieben:Offiziell ist eine zweite Teilnahme am Test nicht erlaubt und wird verhindert, indem irgendwelche Cookies gesetzt werden, die einen zweiten Testdurchlauf blockieren. Man kann das sicher umgehen, indem man die Cookies löscht oder einen anderen Browser verwendet, aber momentan habe ich mein Interesse an Content.de verloren. Ich habe mich jetzt stattdessen bei Textbroker registriert. Dort soll man einen kurzen Starttext verfassen, der überprüft wird. Ich denke, dass ich mit dieser Aufgabe besser zurecht kommen werde.

Ach das ist ja blöd wegen Content. Es gibt aber Gott sei Dank noch mehr Anbieter. Es ist viel Arbeit für Leute die darüber schreiben aber auch eine Chance, wenn man fleißig ist sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Immer noch besser als keine Aufgabe im Leben zu haben. Selbst für Menschen, die das nur nebenher machen lohnt, sich das noch eher, als beispielsweise Flaschen zu sammeln oder einen Ein Euro Job nachzugehen.

Rechtschreibung und Grammatik lassen sich trainieren, irgendwo verbessern sich die Schreiber mit der Zeit auch immer weiter. Das ist meiner Meinung nach auch keine Altersfrage. Wer seine Texte bei Word und Co. vorschreibt, kann auch Vorab seine Rechtschreibung prüfen lassen, bevor man sie dem Auftraggeber weiterreicht. Den Weg würde ich auch empfehlen, also den Text nochmal über verschiedene Programme auf Fehler überprüfen zu lassen.

Auch ein Gegenlesen von einer Person, die gut in Deutsch ist / war, kann Fehler aufdecken da selbst Prüfprogramme nicht perfekt justiert sind. Ich merke das auch selbst sehr oft. Da denken sich wohl Einige, was schreibt der User da nur wieder für Quark zusammen, tatsächlich "korrigieren" solche Programme Sätze so, dass sie hinterher manchmal noch entstellter aussehen. :wall: :lol:

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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