Mit Content.de seinen Lebensunterhalt bestreiten?

vom 14.03.2021, 14:21 Uhr

Content.de ist eine Plattform, wo angemeldete Nutzer durch das Schreiben von Berichten oder Texten Geld verdienen können. Dabei können sie entweder von Auftraggebern direkt kontaktiert und beauftragt werden, zu einem Thema einen Text zu schreiben oder aus einem Auftragspool auswählen. Pro Wort gibt es je nach Stufe bis zu 4,7 Cent pro Wort. Doch können angemeldete Nutzer auf Content.de wirklich ihren Lebensunterhalt verdienen oder lässt sich dort nur ein kleines Nebeneinkommen erwirtschaften?

» Excelsior » Beiträge: 513 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich lebe vom Schreiben und mit knapp 5 Cent pro Wort bestreitest du maximal ein sehr prekäres Leben. Selbst mit Künstlersozialkasse kommst du nur bei vollen Arbeitstagen und kaum freien Tagen auf genug. Aber man braucht Urlaub und wird krank. Und wer möchte gerade so eine Minimiete und das Nötigste in Akkordarbeit zusammentippen?

Theoretisch wäre es als Nebenjob denkbar. Aber da stellt sich die Frage, warum man für Dumpingpreise arbeiten sollte. Ich nehme ja auch keinen Minijob seit unter Mindestlohn oder unter dem für diesen Job üblichen Lohn an. Und als Selbstständiger benötigt man eben mehr, weil man alle Abgaben alle allein trägt, wenn man nicht zufällig die Künstlersozialkasse hat.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich war zwar nicht auf Content.de angemeldet aber ich habe über Textbroker geschrieben und dort vor einigen Jahren ein paar Euro dazu verdient. Ich habe immer abends einen kurzen Text geschrieben oder über mehrere Abende einen langen Bericht. Ich habe es neben meinem Vollzeitjob geschafft circa 30 Euro dazu zu verdienen. Das ist auf jeden Fall nicht viel. Ich denke, dass man das Schreiben gut als Zusatzjob nutzen kann, aber als Haupteinkommen müsste man wahrscheinlich jeden Tag einige lange Berichte verfassen und würde trotzdem nicht wirklich viel verdienen.

Hier bekommt man für einen Talkpoint circa 33 Cent, was auch nicht viel ist. Aber es macht Spaß zu schreiben. Wenn man etwas wie Textbroker nebenbei macht, muss man auf jeden Fall beachten, dass alle Einnahmen auch steuerlich mit angegeben werden müssen. Ich glaube es gibt einen monatlichen steuerfreien Betrag von circa 40 Euro. Vielleicht weiß das Jemand genauer als ich. Ich musste es damals bei der Lohnsteuererklärung mit angeben und die verdienten Beträge mit angeben.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin zur Entspannung hier. Wenn ich jetzt Geld verdienen wollte, würde ich arbeiten. :D Aktuell berechne ich ab 6 Cent pro Zeichen, Corona hat die Preise ziemlich steigen lassen. Es ist eben die Frage, welche Textart, welches Thema und wie viele Aufgaben drum herum zu übernehmen sind.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich weiß ja nicht, wieso Content.de und Textbroker immer zuerst genannt werden. Es gibt auch noch andere Anbieter wie Twago.de, lass-andere-schreiben.de oder machdudas.de, welche einigermaßen anständig bezahlen. Am Ende bestimmt doch jeder selbst, wie viel man verdient und schreibt oder wo man aktiv ist. Es kommt auf die Intention drauf an, warum man schreibt, wenn es nicht hauptsächlich um das Geld geht, dann achtet man da auch weniger auf die Vergütung.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Nebula hat geschrieben:Ich weiß ja nicht, wieso Content.de und Textbroker immer zuerst genannt werden.

Wenn sich dein Thema auf Content.de bezieht, dann ist ja klar, dass diese Plattform auch benannt und diskutiert wird. Ich kenne jedenfalls eine Handvoll Leute, die dort schreiben oder geschrieben haben und seinen Lebensunterhalt verdient dort mit Sicherheit niemand.

Man kann sich sicherlich ein gutes Taschengeld verdienen, aber viel mehr wird da nicht gehen und die hier schon erwähnten 6 Cent pro Zeichen, sind schon sehr hoch und ziemlich unrealistisch. Was viele Leute auch nicht berücksichtigen oder ausblenden, das ist der Rechercheaufwand den man für einen Schreibauftrag oftmals betreiben muss und der kann auch schnell mal mehrere Stunden betragen.

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» falscher fuffziger » Beiträge: 153 » Talkpoints: 30,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Was soll an sechs Cent pro Zeichen hoch sein? Unter einem Stundensatz von 60 Euro ist eine selbstständige Tätigkeit, die keine hohen Kosten hat, nicht wirklich wirtschaftlich. Ein guter Text braucht aber Zeit. Mit Recherche und ein paar Keywords einbauen ist es nicht getan.

Dazu kann man das nicht acht Stunden am Stück und Akquise, Rechnungen, Buchführung und Weiterbildung kosten Zeit und manchmal Geld. Altersvorsorge, Rücklagen für Krankheit, Urlaub und Flaute muss bezahlt werden. Steuern und Sozialabgaben sind auch nicht wenig. Das muss reinkommen, immerhin ist das mein Job und kein Ehrenamt.

Natürlich lohnt sich Content.de für Content.de. Schließlich geht fast ein Drittel des Preises an die Plattform. Der Auftraggeber zahlt immerhin 7 Cent. Das ist Wegelagerei, dafür bietet die Plattform für die Schreiberlinge nun wirklich zu wenig Service.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Bei einem üblichen Text von rund 800 Worten und einem Zeichenpreis von 6 Cent, kämen ungefähr 250€ für diesen einen Text zusammen und das bezahlt dir doch kein Mensch. Und welchen Auftraggeber interessieren denn deine Altersvorsorge, Rücklagen für Krankheit oder das Geld, was du für deinen Urlaub brauchst. Ich kenne jedenfalls genügend Schreiber, die jetzt sogar schon auf 2 Cent Wortpreis heruntergegangen sind, nur um überhaupt noch Aufträge akquirieren zu können.

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» falscher fuffziger » Beiträge: 153 » Talkpoints: 30,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Natürlich zahlen Auftraggeber das. Du brauchst eben nur die Richtigen. Denn um bei diesen Plattformen den höchsten Satz zu erhalten, reicht schnell runterschreiben auch nicht. Natürlich biete ich mehr als ein paar Keywords und Fehlerfreiheit. Aber der Installateur ist auch nicht billiger, weil es zu teuer ist.

Außerdem ist es erheblich praktischer, feste Kunden zu haben. Die kann man gut einschätzen und deren Wünsche sind klar. Warum sollte ich das zu Dumpingpreisen leisten und auch noch ein Drittel abgeben? Kunden zahlen übrigens noch bedeutend mehr. Teilweise arbeite ich Großaufträge, die ein Texter allein nicht schaffen kann, für Agenturen ab. Die zahlen, ohne mit der Wimper zu zucken, meine Preise, einen Lektor, ein Fachlektorat und buchen ihr Projektmanagement oben drauf. Was meinst du, was der Auftraggeber da bezahlt? Nur weil Lohndumping mittlerweile in ist, muss man da ja nicht mitmachen, oder?

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Angeregt von diesem Thread hatte ich gerade versucht, mich bei Content.de zu registrieren, bin aber gleich durch den Eingangs-Rechtschreibtest gefallen. Ich hatte mich dummerweise zu stark vom Zeitdruck irritieren lassen. Außerdem hatte ich fälschlicherweise angenommen, man könnte pro Frage nur genau eine Antwort auswählen, aber zum Teil wäre mehr als eine Antwort korrekt gewesen. Somit gelte ich als jemand, der die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrscht und kann mich nicht registrieren.

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» lascar » Beiträge: 4404 » Talkpoints: 780,84 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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