Kleinere Läden verschwinden langsam aus dem Stadtbild

vom 30.06.2015, 10:44 Uhr

In der Geburtsstadt meiner Mutter sind kaum noch kleinere Läden. Die Kleinstadt war immer ein sehr gemütliches Einkaufsstädtchen. Aber nun ist jeder zweite Laden leer und Boutiquen, Metzgereien, Bäckereien, Drogerien und sogar Apotheken usw. haben die Türen geschlossen. Hinzu kam am Stadtrand ein Einkaufszentrum, welches die kleinen Läden kaputt gemacht hat.

Auch hier zeichnet sich langsam so ein Bild ab. Kleine Läden verschwinden aus dem Stadtbild und die Stadt sieht fast aus wie eine Geisterstadt. Die Schaufenster sind mit Papier beklebt und es ist schon fast unheimlich. Nur noch Einkaufszentren und große Ladenketten sind in der Stadt zu sehen.

Konntet ihr dies auch schon bei euch beobachten? Gibt es bei euch noch kleinere Läden wie Kurzwarengeschäfte, Bastelgeschäfte, Handarbeitsläden, Stoffläden, Boutiquen, Metzgereien usw. Oder sind diese Geschäfte nur noch als Ketten in den Einkaufszentren zu sehen?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe es so erlebt, dass kleinere Läden, die schon sehr viele Jahre Teil des Stadtbildes sind auch gut besucht sind und da immer noch gerne eingekauft wird. Deswegen halten sich auch durchaus noch kleinere Läden in den Städten, man muss sie aber eher suchen, das stimmt schon. In meiner alten Heimat gibt es noch recht viele diese kleinen Läden, in meinem Wohnort eher wenige.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Bei uns findet man kaum leere Geschäfte in der Innenstadt. Wenn mal ein Geschäft leer steht macht dort direkt ein "Ein Euro" Laden auf, der dann irgendwann durch ein dauerhafteres Geschäft ersetzt wird.

Allerdings werden die unabhängigen Geschäfte in vielen Branchen schon seltener. Wir haben zum Beispiel gerade mal noch ein Büchergeschäft, das nicht zu einer Kette gehört. Für mich macht das eine Innenstadt schon unattraktiver, weil man halt inzwischen fast in jeder Stadt die gleichen Sachen findet und die meisten Anbieter dann auch noch einen online Shop haben. Das macht einkaufen zu einer ziemlich langweiligen Angelegenheit und irgendwo hin zu fahren zum einkaufen, wie ich das früher mal gemacht habe, ist für mich nicht mehr besonders attraktiv.

Auf der anderen Seite fällt mir auf, dass die Zahl der unabhängigen Geschäfte, die irgendwas zum Essen verkaufen, zugenommen hat. Bei uns hat sogar ein McDonalds zugemacht und schräg gegenüber hat jetzt ein Diner im 50er Stil aufgemacht, wo man ganz ähnliche Sachen kaufen kann wie bei McDonalds.

Kleinere Geschäfte muss man bei uns auch eher suchen, weil viele davon nicht direkt in der Fußgängerzone liegen, wo die Mieten wahrscheinlich ziemlich hoch sind. Bei dein meisten Geschäften ist die Lage aber wahrscheinlich kein Nachteil, denn die meisten Leute gehen ja nicht spontan bei einem Einkaufsbummel in ein Stoffgeschäft sondern planen den Einkauf vorher. Und da kann man ja heute ganz einfach im Internet nachschauen wie man zu dem Geschäft kommt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



@Cloudy24: Das ist nicht nur wahrscheinlich so, sondern ein Fakt. Laut Bodenren5enmodell sind die Bodenpreise direkt im Zentrum am höchsten wegen der Lage. Mit zunehmender Distanz zum Stadtkern sinken die Preise. Beo so hohen Preisen ist es kein Wunder, dass kleine Läden schließen müssen weil nicht genug Kunden kommen um Miete und Angestellte bezahlen zu können.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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