Klärt der Kassenbon das Besitzverhältnis?
Frau H. geht regelmäßig im Supermarkt einkaufen. Sie räumt an der Kasse immer alle Waren auf das Förderband und räumt diese wieder in ihren Einkaufswagen, wenn die Waren über den Scanner gezogen worden sind. Außerdem lässt sich Frau H. bei jedem Einkauf den Kassenbon geben. Den sieht sie kurz durch, während sie ihren Einkaufswagen in die Einpackzone fährt. Dann räumt sie ihre Einkäufe in die gekauften Tüten. Meistens lässt sie den Kassenbon dann im Einkaufswagen liegen und schiebt ihren Einkaufswagen wieder zurück in die Einkaufswagenzone und verlässt dann das Geschäft.
Die Tage war Frau H. wieder einkaufen. Hinter ihr an der Kasse stand eine Frau, die nur zwei Artikel kaufte. Frau H. hat sich auch nicht weiter um die Frau gekümmert. Allerdings hantierte die Frau im Einpackbereich recht lange rum, um ihre Waren zu verpacken und Frau H. fühlte sich irgendwie schon unbehaglich, weil die fremde Frau ständig zu ihr rüber schaute.
Frau H. verlässt dann wie gewohnt den Supermarkt, nach dem sie ihren Einkaufswagen wieder an seinen Platz gestellt hat. Den Bon hat sie, wie immer, im Wagen liegen lassen.
Frau H. ist kaum ein paar Schritte aus dem Supermarkt draußen, da ruft ihr die fremde Frau hinterher. Diese hält einen Zettel in der Hand und brüllt, dass Frau H. ihre Einkäufe mitgenommen hat. Frau H. wundert sich, handelt aber erst mal nicht weiter. Andere Passanten und Supermarktkunden drehen sich schon um. Da brüllt die fremde Frau weiter, Frau H. habe sie beklaut. Da wird dann auch der Securityangestellte aufmerksam, der vor dem Supermarkt steht.
Der Securityangestellte versucht die Situation zu klären. Die fremde Frau sagt, Frau H. seie einfach mit ihrem Einkauf abgehauen. Als Beweis hält sie den Kassenbon hoch, den Frau H. im Einkaufswagen hat liegen lassen. Frau H. sagt natürlich, dass das ihre Einkäufe sind und sie den Bon im Wagen hat liegen lassen. Der Securitymangestellte kann die Situation nicht klären.
Daraufhin geht der Securityangestelltemit den beiden Frauen an die Kasse. Im Supermarkt ist gerade Hochbetrieb. Die Kassiererin kann zwar halbwegs bestätigen, dass beide Damen bei ihr bezahlt haben, aber sie kann sich nicht mehr erinnern, wer nun was gekauft hat.
Wem steht nun der Einkauf zu? Frau H. die ja die Sachen gekauft hat? Oder der fremden Dame, die den Kassenbon hat? Klärt der Kassenbon das Besitzverhältnis? Also wer den Kassenbon hat, dem gehört auch die Ware?
Ich finde nicht, dass der Kassenbon eindeutig die Besitzverhältnisse erklärt. So gesehen kann man weder beweisen, dass man ihn hat liegen lassen, noch kann man beweisen, dass man die Sachen wirklich gekauft hat.
Vor so einer Situation hat mein Vater mich immer die ganze Kindheit hindurch gewarnt. Er hat mir eingeschärft, dass ich mir immer den Kassenbon geben lassen soll und dass ich ihn erst wegwerfen darf, wenn ich zu Hause bin. Das mache ich auch konsequent, sodass ich bisher nie irgendwelche Probleme hatte wegen falschen Diebstahlbeschuldigungen. Ich finde, Frau H. hat sehr fahrlässig gehandelt und ich finde es auch nicht in Ordnung, dass man seinen "Müll" einfach überall herumliegen lässt und dann andere Menschen dann hinterher putzen dürfen. Ich hoffe, das war Frau H. eine Lehre.
Eine Sache finde ich aber schon merkwürdig an der fremden Frau. Wie hat sie denn der Security erklärt, dass sie lange genug abwesend war, dass "ihre" Sachen geklaut werden konnten? Allein diese Geschichte finde ich total unglaubwürdig. Selbst wenn man aufs Klo muss lässt man doch nicht seine Einkäufe unbeaufsichtigt. Ich beispielsweise räume dann erst die Sachen weg und gehe dann auf die Toilette im Supermarkt, wenn ich denn muss. Mir kann keiner erzählen, dass ein "normaler" Mensch seine bezahlten Einkäufe unbeaufsichtigt einfach so im Laden herumstehen lässt und sich dann mal eben für 5-10 Minuten auf die Toilette verdrückt.
Das wurde ja hier schon seitenlang diskutiert
Niemals Kassenbon liegen lassen und es muss wohl auch schon vorgekommen sein, dass der Kassenbon dafür sorgte, dass die Ware an den gelangt, der den Bon hat. Da ich fast alles mit Karte zahle, wird es bei mir leicht sein die Besitzverhältnisse festzustellen. Denn auf dem Bon ist ja verzeichnet wie gezahlt wurde und der Beweis ist da.
Rechtlich wird es sich aber so verhalten, dass der, der den Bon hat die Ware bekommt, wenn man keinen anderweitigen Beweis hat. Wenn die Kassiererin sich nicht erinnern kann und keine Kamera es beweisen kann und auch sonst kein Kunde da ist, wie kann denn dann die rechtmäßige Käuferin beweisen, dass es ihr gehört? Der einzige Beweis ist der Kassenbon und den hat eben der Betrüger.
Wenn es keine anderen Beweise, wie Videoaufnahmen oder die eindeutige Aussage des Personals gibt, dann muss man die Ware leider abgeben. Das ist auch
hier nachzulesen. Wo es einen echte Fall gab, wo das genauso passiert ist. Am Ende ist dieser Fall hier da nur abgekupfert
.
Wobei eben bei Kartenzahlung noch ein weiterer Nachweis dazu käme. Auch wenn man in dem Geschäft diverse Punkte per Karte sammeln kann, ist es darüber aufzuklären, weil man über diese Buchungen ersehen kann, wer den Preis bezahlt hat.
Sollten mehrere Sachen gekauft worden sein, müsste es möglich sein, abzufragen, was man denn alles gekauft hat, ohne die Waren im Korb zu sehen. Das könnte der Securitymitarbeiter veranlassen. Während die Frau, die tatsächlich die Sachen gekauft hat, bestimmt weiß, was und wie viel sie gekauft hat, kann die andere Frau das bestimmt nicht sagen, wenn es mehrere Sachen sind.
Einen solchen Fall finde ich schon sehr dreist und ungewöhnlich. Den Kassenbon nehme ich immer mit. Beim Einpacken der Waren in Tüten kontrolliere ich den Preis der Waren, weil eben oft etwas nicht stimmt. Und später reklamieren kann man nicht immer, je nachdem um was es sich handelt.
@Cid: Meinst du nicht, dass man sich da auf die Waren des Kunden an der Kasse konzentrieren kann? Ich gebe ehrlich zu, dass ich mir da doch viele Dinge merken könnte, wenn ich so eine Sache plane. Und je nach Menge wird selbst die Frau, die die Waren tatsächlich bezahlt hat, auch nicht alles aufsagen können, wenn man sie dazu auffordert.
Allerdings, wenn man Barzahler ist, könnte man sicherlich über den Einkaufszettel auch einen Beweis erbringen. Denn wenn sich in dem Korb dann die Waren befinden, die auf dem persönlichen Einkaufszettel standen, wäre es doch recht unwahrscheinlich, dass man genau das einen anderem Kunden quasi entwenden würde.
Ja, Punktedieb, da hast du recht. Ein Einkaufszettel wäre gut. Den habe ich auch meistens, wenn ich mehrere Sachen kaufen möchte. Aber ich denke auch, dass jemand, der so betrügen will, durch die eingekauften Waren als Betrüger entlarvt werden könnte. Denn wenn ich bedenke, dass ich verschiedene Sorten Käse kaufe und genau sagen kann, wie viel ich von jeder Sorte genommen habe, die Betrügerin das nicht weiß. Ich kaufe nun kein Fleisch und keine Wurst. Aber jemand, der an der Wursttheke war, weiß doch noch, was er dort geholt hat.
Ich meine, über solche Fragen könnte man doch weiter kommen. So genau wird eine Betrügerin sich die Sachen nur merken können, wenn wenig über das Band an der Kasse läuft. Fragt sich nur, was die Betrügerin mit ihren eigenen Einkäufen gemacht hat?
An so etwas habe ich noch nie gedacht und ich bin über solche Menschen schockiert. Ich wäre wahrscheinlich auch mit den Nerven am Ende, wenn mir so etwas passieren würde. Den Kassenbon lasse ich immer generell liegen und habe mir nie etwas dabei gedacht. Da werde ich wohl in Zukunft mehr drauf achten.
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